Rheinuferstraße - Was spricht gegen den Tunnel?

  • Rheinuferstraße - Was spricht gegen den Tunnel?

    Düsseldorf hat es geschafft, Köln nur am Rheingarten: Mit einem verlängerten Tunnel könnte man das Rheinufer zu einer Top-Lage machen, am Schokoladenmuseum und am Rheinaufhafen wäre eine verkehrsfreie Flanier-Meile absolut großartig.


    Natürlich wären die Kosten enorm. Dennoch interessiert mich, ob und wie die Option eines Tunnels bisher diskutiert wurde? Ist sie jemals ernsthaft in Erwägung gezogen worden? Sprechen noch andere Gründe als die finanziellen dagegen (Hochwasserschutz? Zufahrten?)? Und wie hat Düsseldorf sein Sahnestück finanziert?

  • Die Tieferlegung der Rheinuferstrasse vor der Altstadt war extrem wichtig für die Stadt, Dom, Museen und Altstadt waren vpm Rhein abgeschnitten


    eine Weitere Tieferlegung nördlich und südlich halte ich nicht für aktuell angezeigt


    -Wie bekommt man sonst die Anbindung an Deutzer- und Severinsbrücke hin?


    -Wie komme ich in das Zentrum, wenn ich von Norden oder Süden am Rheinufer anfahre? muss ich die Runde über die verstopften Ringe fahren?


    -Im Süden gibt es wenig zu gewinnen durch eine Tieferlegung. die Viertel insbesondere im Bereich der Severinsbrücke sind nicht besonders hochwertig, sie schreien nicht nach einer Anbindung an den Rhein.


    - im Süden gibt es den Rheinauhafen, der sich als eigenes Viertel an der Promenade behauptet. hier geht die Strasse garnicht mehr am Rheinufer entlang!


    -Die grosstädtische Bebauung nördlich des Domes verträgt problemlos eine grössere Strasse. auch hier gibt es eine breitere Uferzone mit tieferliegender Terasse.


    Ich würde die Rheinuferstrasse belassen. Wichtig ist jedoch, sie nicht zu einer Rennbahn, sondern zu einem großen Boulevard zu entwickeln: das heisst: 2 Fahrspuren, Geschwindigkeitskontrollen (50 sind absolut angemessen für eine Innenstadt), breite Bürgersteige, repräsentative Gebäude. Also das Konzept der Ringe fortschreiben. dann wäre die Präsenz der Strasse sogar ein urbaner Gewinnfaktor.


    tieferlegen würde ich zur Zeit in Köln nur die unsäglichen Schneisen in der Innenstadt!


    Eine für mich denkbare Lösung heist auch: 1 Fahrspur je Richtung tieferlegen (für den Durchgangsverkehr), 1 Fahrspur oberiridisch für die Anbindungen. würde den Verkehr erheblich reduzieren und Platz für Bürgersteige, Strassenbahn oder Freiflächen bieten.

  • Boulevard macht Sinn

    Stimmt schon: Am Rheinaufhafen ist die Uferstraße keine Uferstraße mehr. Und die Bebauung an der Severinsbrücke (Tankstelle, Hotel) ist wirklich nicht von höchstem Niveau. Aber wäre es nicht gerade in der Nähe des Rheinauhafens wichtig, langfristig auf die Gesamtsituation zu achten und das Gebiet aufzuwerten? Die Zufahrt zu den Brücken könnte man meiner Meinung nach durch Abzweige in den Griff bekommen.


    Im jetzigen Zustand ist die Rheinuferstraße natürlich sehr anstrengend; weiß jemand, wie die Planungen genau aussehen? Wie steht es jetzt eigentlich mit der eigenen Busspur? (Warum hat die Stadt nicht ohnehin mal eine Webseite, auf der die aktuelle Stadtplanung übersichtlich präsentiert ist?)


    So trübe wie mit dem Busparkplatz von annudazumal kann es immerhin nicht werden...


    Tunnel statt Schneisen in der Stadt - da kann ich natürlich nur zustimmen. Das wird aber wohl noch ein paar Jährchen auf sich warten lassen...

  • Bevor nicht die Nord-Süd-Fahrt in einem Tunnel verschwunden ist, mache ich mir weder Gedanken noch Hoffnungen auf irgendeine Verbesserung des öffentlichen Straßenraums in Köln. Keine andere Passage hätte es nötiger unter der Erde zu verschwinden als der Abschnitt zwischen WDR und Weltstadthaus. Solange dies nicht geschieht (und danach sieht es wirklich nicht aus) braucht man sich überhaupt keine Sorgen um irgendwelche anderen Tunnelvarianten zu machen.

  • Von einer Tunnelverlängerung am Konrad Adenauer Ufer wurde bisweilen in der letzten Zeit geträumt.

  • Städebaulich am wichtigsten finde ich eine Verlängerung des Rheinufertunnels um ein paar 100m nach Süden bis auf die Höhe des Schokoladenmuseums. Dieser Teil wäre auch als Verbindung zwisschen Dom/Martinsviertel und Rheinauhafen sehr wichtig. Die winzigen Altstadthäuschen in dem Bereich direkt an einer Rennbahn mit 6 Fahr- und noch ein paar Abbiegespuren werden dort völlig entwertet. Dattdessen könnte man die Straße tieferlegen und den Deckel dicht bebauen sowie eine repräsentativere Gebäudefront zur Uferpromenade hin schaffen. Dabei könnte man sich von der Breite der Promenade an der des Düsseldorfer Mannesmannufers orientieren, möglicherweise noch ewas schmaler, damit genügend bebaubare Grundsücksfläche entsteht. Somit würde das ganze auch finanzierbar, für die Grundstücke dürfte auch ein höherer Preis erzielt werden können als an der Oper/NS-Fahrt, wo eine solche (Teil-)Finazierung auch mal angedacht war.


    Dieser Teil der NSF ist m. E. auch noch der ansehnlichste, dort sollte man lieber auf eine Verbesserung ohne Tieferlegung setzen, denn ohne neue hässliche Rampen würde man dort eh nicht auskommen.


    Den Bereich nördlich der Hohenzollernbrücke tieferzulegen halte ich auch für wenig sinnvoll, wie schon gesagt passen die großformatigen Gebäude recht gut zu einer mehrspurigen Uferstraße. Ein lebendiger Boulevardcharakter würde sich dort angesichts fehlender entsprechender Erdgeschossnutzung auch kaum einstellen...

  • Da Köln und Bonn bald eine eigenständige Metrolpolregion bilden möchten (abkapselung von Rhein-Ruhr :nono: ), steht bald mehr Geld zur Verfügung (Fördermittel) und damit steigt die Wahrscheinlichkeit für derartige Infrastrukturprojekte...


    Ob man das Ablösen von Rhein-Ruhr positiv oder, wie ich, negativ sieht, bleibt mal dahingestellt...

  • andererseits hat Köln/Bonn mit dem Ruhrgebiet kaum etwas zu tun. das Ruhrgebiet ist als abgeschlossnen Bereich mit eigener Lage, Charakteristika und Problemstruktur zu sehen.
    Ich hätte mir noch Düsseldorf im Verbund gewünscht-eine grosse Rheinregion hoher Leistungsfähigkeit. Das Konkurrenzdenken Köln-Düsseldorf hätte auch als Motivation dienen können. Hier war man allerdings in den beiden grossen Städten zu feige sich aufeinander einzulassen...

  • Die Verlängerung des Rheinufertunnels nach Norden oder Süden könnte schon daran scheitern, dass am jetzigen Nord- und Südausgang wichtige Kreuzungspunkte liegen, die sich unterirdisch nicht darstellen lassen (Süden: Maritim/Malzbüchel, Norden: Breslauer Platz). Die Rheinuferstraße ist als Verkehrsader in Köln nicht ersetzbar.


    Meines Erachtens wäre die weitere Tieferlegung auch nicht wirklich städtebaulich geboten, wobei ich die Argumentation von hardy in Post 6 nicht von der Hand weisen will. Für Fußgänger steht als Verbindung zum Rheinauhafen die Promenade am Rhein zur Verfügung, die von der Rheinuferstraße durch die Hochwassermauer und die Begrünung hinreichend abgesondert ist.


    Als das wichtigste Tieferlegungsprojekt wäre die Nord-Süd-Fahrt bzw. der Heumarkt wohl vordringlich anzugehen.


    Das Georgsviertel (zwischen Heumarkt und Severinsbrücke) wird durch den Ausbau des Rheinauhafens als Durchgangsquartier sicherlich aufgewertet werden. Ich hoffe, dass dadurch auch einige architektonisch höherwertige Gebäude am Rheinufer und in dem Viertel entstehen, das bislang etwas unbeachtet im südlichen Teil der Altstadt lag.

  • Neuordnung Heumarkt und Verlängerung Rheinufertunnel sollen ohnehin als ein Projekt anzusehen sein. Zusammen mit Bebauung des Tunneldeckels und der baulichen Einfassung der Brückenrampe schlummert dort eine enorme Masse an Grundstücken in bester Lage, und das alles in städtischen Besitz. damit ließe sich finanziell schon einiges reißen. Wobei beim Heumarkt aus meiner Sicht nichtmal eine Tieferlegung von Straße und Stadtbahn notwendig ist, das hab ich glaub ich schonmal geschrieben.


    In Düsseldorf gibt es auch einen unterirdischen Abzweig vom Tunnel zur Brücke, und geht nicht gibts nicht. Auch ein komplett planfreier Knoten, wenn auch mit kleinen Kurvenradien ließe sich im Bereich des Maritimtunnels und der vorhandenen Kreuzung Paradiesgasse/Rheinufer unter die Oberfläche vergraben. Wahrschinlich kann man auch auf die ein oder andere Direktverbindung verzichten (z.B. Von Süden auf die Deutzer Brücke, da kann man auch vorher schon auf die Severinsbrücke fahren)

  • Das Thema Heumarkt ist auf Seite 3 abgerutscht:


    http://www.deutsches-architekt…rum/showthread.php?t=5641
    http://www.koelnarchitektur.de…home/news_archiv/1653.htm


    Architekturstudenten haben ein neues Verkehrskonzept für den Heumarkt entwickelt. Danach könnte der Autoverkehr von der Deutzer Brücke komplett in den bestehenden Tunnel unter dem Maritim-Hotel geleitet werden. Die Straßenbahn müsste auf die südliche Brückenseite verlegt und unterirdisch in die jetzt mit gebaute Station Heumarkt-Tief geführt werden. Damit wäre die südliche Hälfte des Heumarkts weitgehend von Verkehr befreit. In einem weiteren Schritt könnte auch der Verkehr vor der Malzmühle unter einen Deckel.

  • Etwas genauer könnten sie aber schon erklären, was sie sich unter einem "Verkehrsbauwerk" vorstellen und wie man diese Fläche nutzen kann

  • Die Verlagerung der Stadtbahngleise auf die Südseite der Brücke ist nicht so ohne weiteres möglich. Der Stadtbahnkörper bräuchte dann eine Querung und würde somit nicht mehr zum U-Bahn-Netz gehören (Stichwort Kreuzungsfreiheit). Das wird sich die Stadt Köln jedoch drei mal überlegen. Immerhin werden die Gleise zu Spitzenzeiten alle 90 Sek/Richtung befahren.
    Eine preisgünstige Lösung ist jedoch machbar:
    Der Verkehr von der Ost-West-Achse in Richtung Deutzer Brücke könnte auf die Südseite des Heumarktes verlegt werden (fast so wie bisher). Der Verkehr von der Brücke Richtung Innenstadt könnte hingegen tatsächlich durch den bestehenden Tunnel (unter dem Maritim) geleitet werden.
    An der Südseite des Heumarktes müsste dann ein kurzer Durchbruch zur Ost-West-Achse geschaffen werden. Der bisherige Durchbruch könnte geschlossen werden. Gleichzeitig sollte man die Stadtbahn (zumindest schon mal am Heumarkt) tieferlegen. Die Rampe der Stadtbahn könnte schon hinter dem Brückenlager beginnen und würde somit das Stadtbild kaum beeinträchtigen.


    Wünschenswert wäre es die Bäche zurückzubauen. Den Verkehr in Richtung Barbarossaplatz können auch andere Verkehrsachsen aufnehmen (Severinsbrücke/Perlengraben).


    Bei der Tieferlegung der Nord-Süd-Fahrt wären ausserdem zwei Bauabschnitte wünschenswert (1. Bauabschnitt: Rampen an der Vikoriastrasse/Ursulastrasse ->Tunisstrasse ->Offenbachplatz ->Nord-Süd-Fahrt. 2.Bauabschnitt: Tel-Aviv-Strasse -> Rampen an Perlengraben/Severinsbrücke/Ulrichgasse). Mögliche Zufahrtspunkte sollten sein: Viktoriastr./Ursulastr.; Gereonstr.; Cäcilienstr.;Perlengraben/Severinsbrücke.
    Meiner Meinung nach, reichen diese Zufahrten zu einem möglichen Nord-Süd-Tunnel. Das ganze sollte ja eine Nord-Süd-Schnellverbindung sein.
    An der Oberfläche könnte man dann eine Art Flaniermeile herstellen und den Deckel zum Teil auch überbauen.

  • @ Rheingeo / bennythecop


    Die Studenten haben die verkehrlichen Konsequenzen nicht voll berücksichtigt, was sie auch selbst erkannt haben. Sie wollten zunächst nur Denkanstöße geben. Meiner Meinung nach ist der gewählte Ansatz als Diskussionsbeitrag dennoch brauchbar, wenngleich nicht ohne Weiteres umsetzbar.


    Ich gebe Dir natürlich Recht, dass insbesondere die Kreuzungsfreiheit der Stadtbahntrasse in einem finalen Konzept zwingend zu berücksichtigen ist.


    Du hast selbst einen guten Vorschlag gemacht, nämlich die Tieferlegung der Gleise so weit wie möglich schon auf der Brücke. Ich könnte mir dann vorstellen, dass die südliche Fahrspur auf Höhe des Maritim die Gleise überbrücken könnte, um dann in den Maritim-Tunnel geführt zu werden. In diesem Falle könnte man darauf verzichten, die südliche Fahrspur vor das Maritim zu führen um dem Heumarkt die typische rechteckige Gestalt nicht zu nehmen bzw. sie ihm wieder zu geben.


    Was den Verkehr auf der Ost-West-Achse (Pipinstraße/Augustinerstraße-Cäcilienstraße) angeht, so kann man auf diese Trasse wohl verkehrlich nicht verzichten. Da nunmehr - würde man dem obigen Konzept folgen - sämtlicher Verkehr von der Deutzer Brücke und Rheinuferstraße durch das Nadelöhr/Kreuzung Malzbüchel/südlicher Heumarkt geführt würde, wäre es m. E. zumindest erforderlich, neben den Bächen auch die Ost-West-Achse (Pipinstraße) offen zu halten. Hierzu könnte die Pipinstraße verbreitert werden und die Augustinerstraße künftig nur als noch Zubringer zur Altstadt dienen. Die Fahrspuren würden sich auf der Cäcilienstraße trennen, da dazwischen, vor der Nord-Süd-Fahrt, die Stadtbahn wieder auftauchen würde. Wegen der Verbreiterung der Pipinstraße müsste zwangsläufig das Gebäude Neumarkt 1 fallen (ceterum censeo...), da auf der anderen Seite erhaltenswerte historische Bausubstanz (Hotel TIMP) besteht.


    Alles nur Gedankenspiele! Ich bin jedenfalls für eine große Lösung, wenn man das Thema schon ein Mal angeht. Wahrscheinlich können wir darauf sowieso bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten, da für die Stadt wohl zu wenig verwertbare Immobilienstandorte herausspringen dürften und es in erster Linie "nur" um das Stadtbild geht. Aber, wer weiss...


    @ hardy


    Das mit dem "Verkehrsbauwerk" ist mir bis heute auch noch nicht vollständig klar geworden. Gemeint ist nach meiner Wahrnehmung wohl ein Gebäude, das einen Autotunnel, Stadtbahntunnel oder ähnliches mit beherbergt.

  • Sehr interessante Idee, ich hatte mir das bisher nicht vorstellen können. Ohne Abriss eines Gebäudes wird es wohl wirklich nicht gehen. Und man müsste eine schlaue Verkehrsführung ohne zu viele Ampelstops schaffen. Aber es wäre eine großartige Möglichkeit, um wenigstens einen Platz in Köln ordentlich zu gestalten. Die U-Bahn-Station steht immerhin bald schon mal...

  • Das weiss ich leider nicht...
    Die Regio Köln-Bonn hat es erstmal entschieden, aber einen offiziellen Austrittstermin gibt es nicht...