Entwicklungsgebiet 'Alter Schlachthof' (Prenzlauer Berg)

  • Am alten Schlachthof soll ein großes Kongresszentrum mit immerhin 8.300m² Kongressfläche entstehen.


    Kurzer Zwischenstand mit neuer Visu (zumindest hier):
    Dieses Jahr soll es wohl losgehen, zumindestens mit der Sanierung der alten Schlachthofhallen. Eine Bürgerinitiative befürchtet jedoch nur Center-Charme und wünscht sich eine kleinteiliger und kreative Nutzung.


    Artikel Berliner Zeitung

  • Das Büro Gewers & Pudewill meldet auf ihrer Website den Projektstart für ein Bürogebäude mit Beruflichen Trainingszentrum Hermann-Blankenstein- Ecke Thaerstraße:



    (C) Gewers & Pudewill GmbH


    Die Visu dürfte wohl den Bereich Hermann-Blankenstein- Ecke Richard-Ermisch-Straße (ab Bauteil 3 siehe folgende Visu) zeigen. Die cds und Wulff Wohnbau planen die vollständige Bebauung des Areals:



    Auch für Bauteil 1 liegt bereits ein Entwurf vor der sich in der Vermarktung befindet:



    © 2017, Johs. Reese Immobilien Consulting GmbH


    Des Weiteren ist Ende Juni der Baubeginn für die Revitalisierung der denkmalgeschützten Bestandshallen an der Landsberger Allee erfolgt:



    (C) Gewers & Pudewill GmbH


    Ob das geplante Kongresszentrum noch kommt ist dagegen ungewiss.

  • ^ Das sieht doch vielversprechend aus.
    Vor allem die runde Eckbebauung auf Bato's Bild 3 gefällt mir.
    Damit kommt etwas Urbanität in dieses piefige Reihenhausgebiet.

  • "Mein Prenzlhain"

    Die Gebäude sind fast fertig. Während man sich vorne etwas Mühe gegeben hat ist es von hinten so spannend wie ein Plattenbau aus den siebzigern.





    Die Fotos sind von mir und heute.

  • ^ Normal. Diese Schlichtheit ist keine Erfindung der Moderne. Auch Gründerzeitler sind zur Hofseite hin nichts als verputzte Wand. Architektonisch ist das nichts dolles, aber städtebaulich finde ich das Projekt gut. Es greift die Dimensionen der Friedrichshainer Blockrandbauten auf – im Gegensatz zu den zweistöckigen Reihenhäusern, die vor zehn Jahren in der Gegend errichtet wurden. Die passen eher nach Falkensee; für eine Berliner Innenstadtlage die reinste Platzverschwendung, außerdem hässlich.

  • Sehr erfreulich ist auch, dass hier offenbar durchgehend Ladengeschäfte vorgesehen sind. Viele Neubauten verzichten ja darauf zugunsten von aus der Fußgängerperspektive sehr abweisenden Erdgeschossen, die Haustechnik- & Fahrradräume und dergleichen enthalten.


    By the way: Kartenkundliche Beratung wäre für Projektentwickler von Vorteil:
    http://www.mein-prenzlhain.de/img/map.jpg

  • ^ Inwiefern? Meinste die Entfernungsangabe für die Mercedes-Benz-Arena, die geringer ist als die zum Frankfurter Tor? :D


    Ich finde die gezeigte eben als Nordseite und für einen Innenhof völlig i.O. und begrüße auch die Ladengeschäfte, allerdings sind diese in der Gegend (beispielsweise entlang der Thaerstraße) selten von übermäßiger Frequenz geplagt. Das wird wohl hier in einer Seitenstraße (zumal ohne Teil auch nur irgendeiner Wegebeziehung zu sein) nicht anders sein.

  • ^ Inwiefern? Meinste die Entfernungsangabe für die Mercedes-Benz-Arena, die geringer ist als die zum Frankfurter Tor? :D


    Genau darüber habe mich als erstes amüsiert. Aber auch einige Haltestellen sind gewandert: "U Rosenthaler Platz" zum Senefelder, "S Warschauer Straße" liegt am Ostbahnhof ...

  • Historische Hallen und Bürohaus "Dstrct" an der Landsberger Allee

    Lange ist mit den Schlachthofhallen an der Landsberger Allee wenig passiert. Als ich vor einem Jahr in die Gegend zog, waren sie notdürftig gegen den Verfall gesichert, Bauarbeiter waren nicht zu sehen. Dann brannte auch noch die östlichste der Hallen aus, und es war eine zeitlang unklar, ob sie zu retten ist. Seit diesem Frühjahr ist die Sanierung aber endlich in vollem Gange.


    Hinter den Hallen entstehen – anstelle des ursprünglich geplanten Kongresszentrums – in erster Linie Büros. Mit der Umsetzung ist Gewers-Pudewill beauftragt und plant einen gewaltigen Kasten namens "Dstrct Berlin" (Visus hier). Naja, Wohnungen wären wichtiger, aber wenigstens bekommt das Viertel so endlich mehr Dichte. Hier die westliche Halle mit dem alten Schlachthof-Tor, das in die Otto-Ostrowski-Straße einmündet (und vorübergehend als Baustellenzufahrt fungiert):



    Die Rückseite der Hallen. Man sieht, dass auch die hintere, ausgebrannte Halle saniert wird:



    Und die Baugrube für das "Dstrct" – die Ausmaße sind beachtlich:



    © Die Bildrechte liegen bei mir.

  • "Mein Prenzlhain"

    Hier mal ein Rundgang um den Block mit dem albernen Namen "Mein Prenzlhain" (zuletzt hier bzw. hier). Zwischen Hermann-Blankenstein- und Erich-Nehlhans-Straße entstehen Wohnungen und Büros in geschlossener Blockrandbebauung, in den Erdgeschossen sind Läden vorgesehen. Zunächst ein Blick von der Thaer- in die Nehlhans-Straße. Zwei Gebäudeteile sind/werden bereits bezogen, alles andere ist noch im Bau:



    Auch hier, weiter hinten in der Nehlhans-Straße, entstehen Wohnungen. Der Rohbau ist fertig, jetzt geht es mit der Dämmung los:



    Rechts im Bild der gleiche Bau von hinten - von der Blankenstein-Straße aus aufgenommen. Ca. die Hälfte des Blocks ist bereits bebaut:



    Blankenstein-, Ecke Thaer-Straße. Auch hier ist der Rohbau weit fortgeschritten:



    Und schließlich die gleiche Ecke mit Blick in die Thaerstraße. Würde mir wünschen, man hätte auf dem Schlachthofgelände mehr Blöcke auf diese Weise gebaut:



    © Die Bildrechte liegen bei mir.

  • Hinter den Hallen entstehen – anstelle des ursprünglich geplanten Kongresszentrums – in erster Linie Büros.


    Sind mit der Umwandlung des ursprünglichen Konzeptes eigentlich auch die Zuweg- und Umfeldplanungen gestorben? Das ehemals angedachte Kongresszentrum sollte in den Plänen von Gewers Pudewill ja eine Fußgängerbrücke als direkten Anschluss zum Andel's Hotel erhalten und das denkmalgeschützte Vorgelände im Norden eine Freitreppe zur Landsberger Allee.




    © Gewers Pudewill/warimpex

  • Sind mit der Umwandlung des ursprünglichen Konzeptes eigentlich auch die Zuweg- und Umfeldplanungen gestorben?


    Ich glaube schon, aber ich habe als Anhaltspunkt auch nur die schon verlinkten Visus. Demnach scheint jetzt statt der Freitreppe eine Brücke (eher: Überführung) geplant zu sein, die den Fußweg der Landsberger mit einer Art Obergeschoss der östlichen Halle verbindet. Eine neue Brücke über die Bahntrasse ist nicht zu sehen. Inwiefern das den realen Planungen entspricht, kann ich nicht beurteilen.

  • Frische Fotos vom "Dstrct"

    Nach einem knappen halben Jahr mal wieder ein Foto-Update vom "Dstrct"-Projekt auf dem Schlachthofgelände an der Landsberger Allee. Mittlerweile gibt es ein Baustellenschild (bzw. eine -plane), auf der die von Harry ausschnittsweise gezeigt Visu in Gänze zu sehen ist:



    Die vorderen beiden Hallen sind bereits neu gedeckt, erste Fenster nach historischem Vorbild werden eingesetzt, und beschädigte Wände werden denkmalgerecht geflickt:




    Im Innern wurden die Hallen entkernt, die tragende Struktur liegt frei:



    Noch nicht so weit ist die hintere Halle, die ja im Frühjahr 2018 ausgebrannt war. Hier sind vom historischen Gebäude nur die Außenmauern übrig geblieben, und auch die sind (noch) schwer beschädigt:




    Ein Blick ins Innere zeigt aber, dass der Wiederaufbau begonnen hat. Eine elegante, genietete Eisenkonstruktion wurde errichtet, auf der bereits Holzbalken für das Dach liegen. Erinnert an die Markthallen aus der Gründerzeit – nicht die schlechtesten Vorbilder für so ein Gebäude:



    Zum Abschluss noch ein Blick in die Baugrube für den Büro-Neubau. Die Bodenplatte ist gegossen, allerhand Material wurde geliefert, zwei Kräne sind schon in Betrieb und ein dritter liegt zum Aufbau bereit. Hier dürfte es zügig wieder nach oben gehen:



    © Die Bildrechte liegen bei mir.

  • "Mein Prenzlhain"

    Update zum Block zwischen Erich-Nehlhans- und Hermann-Blankenstein-Straße auf dem Schlachthofgelände (zuletzt hier). Dort sind in den letzten zwei Monaten diverse Neubauten abgerüstet worden. Zunächst das Bürogebäude in der Richard-Ermisch-Straße, dass die schmalste Ecke des Blocks bildet – gepflegte Styropor-Langeweile:


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    In der Erich-Nelhans-Straße sind vier weitere Mehrfamilienhäuser fertiggestellt – mit weitgehend identischen Fassaden, allerdings mit Putz- und Klinkerverkleidung im Wechsel. Bemerkenswert die Ladenfront im Erdgeschoss; wenn die Geschäfte vermietet, könnte das einiges zur Belebung der Gegend beitragen:


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    In der Thaerstraße wächst bereits das nächste Projekt heran, dass an oben gezeigte Wohnhäuser direkt anschließt. Wenn ich das richtig sehe, ist es das vorletzte Gebäude des Blocks:


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    © Bildrechte liegen bei mir.

  • Büro- und Gewerbekomplex 'DSTRCT.Berlin' - Bauupdate

    Über ein Jahr ist vergangen seit dem letzten Beitrag von Architektenkind über das umfangreiche und städtebaulich bedeutsame Bauvorhaben 'Dstrct.Berlin' der HB Reavis Germany GmbH zwischen der Landsberger Allee und der Hermann-Blankenstein-Straße. Die Fortschritte an den denkmalgeschützten Hallen des einstigen Vieh- und Schlachthofs wie auch an dem dahinterliegenden Bürogebäudekomplex sind daher enorm und geben bereits einen guten Vorgeschmack darauf, wie sich das Areal ab dem kommenden Jahr nach Abschluss der Bauarbeiten präsentieren wird.


    Die nachfolgenden Bilder zeigen, dass die drei integrierten, historischen Hallen vollumfänglich saniert worden sind. Der Innenausbau wie auch die Montage von Fenstern und Türen laufen weiterhin auf Hochtouren. Auch die Außenanlagen sind dementsprechend noch nicht angefasst worden und werden wie üblich den finalen Part der Baumaßnahmen darstellen.


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    Die linke der drei Hallen wird aufgrund des Anstiegs der Landsberger Allee in Richtung Ringbahn-Trasse zukünftig über eine zusätzliche Brückenkonstruktion erschlossen, über die man in das erste Obergeschoss der Halle wird eintreten können. Zwischen der mittleren und der rechten Halle hat man den Rohbau für ein späteres Verbindungsbauwerk (oder Eingangsbauwerk) errichtet.


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    Die historischen Entrée-Pfeiler mit den zwei Bären bilden den Eingang in die Otto-Ostrowksi-Straße und markieren während der Bautätigkeiten einen der Zugänge zur Baustelle.


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    Eine Nahaufnahme auf den sanierten Giebel der westlichen Schlachthalle:


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    Der Annexbau steht im Rohbau und macht mit seinem hohen Dachaufbau und den Stützen doch einen sehr massiven Eindruck.


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    Der Blick auf die mittlere Halle:


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    Die westliche und die mittlere Halle weisen eine gleichartige Grundstruktur auf und orientieren sich mit Ihren repräsentativen Giebelfassaden in Richtung Landsberger Allee. Die östliche Halle dagegen ist deutlich flacher und dafür breiter angelegt. Neben einem straßenseitigen Schmuckgiebel stechen hier insbesondere die aneinandergereihten Seitengiebel hervor, die ebenfalls vorbildlich saniert worden sind.


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    Dem gegenüber öffnet sich die mittlere Halle durch große Rundbögen. Sofern es Corona irgendwann zulässt, sollen in den sanierten Backsteinbauten Cafés, Bars, kleine Geschäfte und ein Fitnesscenter einziehen. Das Areal ist so konzipiert, dass alle Freianlagen später öffentlich zugänglich sein werden.


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    Von der Brücke Landsberger Allee kann man sehr gut die zahlreichen Bauaktivitäten entlang der S-Bahn-Trasse erkennen.


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    Auch das moderne Bürohaus, das entlang der Hermann-Blankenstein-Straße hochgezogen worden ist, konnte bereits im Rohbau fertiggestellt werden. Das fünfgeschossige Objekt (plus Staffelgeschoss) soll mit rund 52.000 m² Konferenz- und Bürofläche aufwarten und DGNB- und Wiredcore-zertifiziert sein. Im Erdgeschoss möchte man ebenfalls Flächen für Gastronomie bereithalten. Neben den angedachten zeitgenössischen Arbeitsplatzkonzepten, mit denen man StartUp-Unternehmen und die Berliner Kreativ- und Technologieszene anlocken will, wird es im Untergeschoss eine Fahrrad-Tiefgarage mit 700 Abstellplätzen geben. Insgesamt wurde das Quartier autoarm konzipiert, da auch mit der nahegelegenen S-Bahn- und Tram-Station beste Anbindungen an den ÖPNV gewährleistet werden können.


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    Auf drei Seiten des Gebäudes hat man mit der Montage der Fensterelemente begonnen, die nun wie vorgesehen die mäandrierenden Formen der Geschossdecken in die Fassade übertragen. Die Zonen zwischen den Fensterbändern werden umlaufend verkleidet.


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    Die Freifläche westlich des Neubauvorhabens wird zukünftig den nahegelegenen Hausburgpark nach Norden vergrößern. Hier befindet sich noch die vierte und bisher unsanierte Viehhalle, über deren Zukunft ich leider noch nichts weiß. Die gesamte Fläche vor dieser Halle wird zur Zeit noch durch die Containerburg in Anspruch genommen.


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    Die abgebildeten Fotografien sind durch mich aufgenommen worden und bei Gebrauch mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.

  • Ach, menno. Jetzt bist Du mir zuvorgekommen! ;) Ich wohne in der Gegend und hatte gerade am Wochenende überlegt, mal wieder ein Update zu machen – dachte dann aber, ich warte noch, bis die Fassade montiert ist. Pech gehabt.


    Ich finde es faszinierend, wie sehr dieser Neubau dem bisher so löchrigen Schlachthofgelände Fassung gibt. Hoffentlich wird auch die vierte Halle noch restauriert und die Freifläche auf dem letzten Foto bebaut. Dann bekommt nämlich der südlich angrenzende kleine Park auch eine sinnvolle Raumkante.


    Was die Hallen betrifft, bin ich gespannt. Auch wenn das angrenzende Nordende von Friedrichshain zunehmend "aufgewertet" wird (Ramona Pop ist meine Nachbarin, und kürzlich hat in einer Parallelstraße die erste Galerie aufgemacht), scheint es mir am nötigen Wohlstand und Hipster-Potential für drei solcher Hallen doch noch zu mangeln. Warten wir es ab.

  • Beim nächsten Mal lasse ich dir sehr gerne den Vortritt. :thumbup:

    Ich wollte hier schon sehr lange vorbeischauen, gerade weil es über viele Monate kein neues Update gab und da ich es nach wie vor beachtlich und beeindruckend finde, dass diese heruntergekommenen Hallen saniert und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Das Endergebnis wird in Kombination mit dem hoffentlich bald aufgewerteten Freiraum nebenan bestimmt sehr hochwertig und ansprechend wirken.

    Ob das Nutzungskonzept aufgeht, werden die nächsten Monate und Jahre zeigen. Es würde mich aber freuen, da hier wirklich viel unternommen worden ist, um den Standort aufleben zu lassen und für die Zukunft fit zu machen.