Elbphilharmonie I [110m, Bauthread]

  • Richtfest wird das Ende der Stahlbetonarbeiten sein. Wenn die Restlichen 15m aus Stahl sind und eher zur Fassade gehören, passt das mit dem Richtfest schon... :)


    Ja das stimmt. Der Rohbau müsste eigendlich bald fertig sein. Im Ostbereich werden nurnoch die letzten Wände im 20.og gebaut und im Westteil nur noch ein kleiner Teil vom 26.og. Danach müsste eigendlich schluss sein

  • Also im Ostbereich sieht man schon Stützpfeiler weit über das höchste Stockwerk hinausragen, mindestens 2 Stockwereke höher. Diese sehen aus als seien sie aus Stahlbeton und werden wohl Bestandteil des Dachkonstrukts sein ... EDIT: Ganz nebenbei bemerkt: Ein Großteil der Monorail ist auchschoon Oberhalb des 17. Stockwerkes ummontiert worden ...



    Hier sieht man übrigens das man auf der Südostseite schon recht weit ist, geht ziemlich Hoch hinaus. Leider sieht man aber nicht ob es sich vielleicht nur um Gerüste handelt, was gut sein könnte. Die Südseite ist leider so schlecht zu fotografieren, und Bock ganz durch den Alten Elbtunnel zu latschen habe ich irgendwie auch nicht :cool:...


  • Wie es scheint wird nun mit der Dachkonstruktion oberhalb des 26. Stockwerkes auf der Westseite begonnen! Die Gerüste wachsen auf jeden Fall empor wie es auch auf der Ostseite der Fall war:



    Quelle: Elbphilharmonie Webcam

  • Und hier einige aktuelle pics!-- auf speziellen Wunsch auch von der Südseite!













    Interessante Einblicke- inkl. Aufzug!



    Ich hoffe- meine Bilder haben Euch gefallen! Sorry- für die Qualität-- aber irgendwie ist Spritzwasser auf die Linse gekommen!

  • ehrhebliche Baumängel an der Elbphilharmonie !

    Falls sich die Berichterstattung der Mopo bestätigen sollte, dann wär das ein immenser Imageschaden für die Elbhilharmonie & insbesondere Hochtief!
    :runaway::ko2:




    Eine kurze Zusammenfassung der Focus-Veröffentlichung in der Mopo, zeigt auf:




    - das Sicherheitsmängel an tragenden Teilen bestünden


    - die bereits fertigen Betonrippen, auf denen der große Konzertsaal auf Federpaketen ruhen soll, zu tief liegen

    - einzelne Federpakete sollen zudem schief eingebaut sein


    - die Betonwände der Außenschale sollen schwere Mängel aufweisen, wo Prüfer bei Stichproben"diverse großflächige Hohlkammern"entdeckten


    - die historische Fassade des alten Kaispeichers A wurde durch überlaufenden Zementschlamm beschädigt und durch


    - die fehlgeschlagene Verbesserung der Mauer durch abschleifen


    - hat den Zustand soweit verschlechtert, dass die ReGe gezwungen war einen Baustopp für die Sanierung zu verhängen [/B]


    Mit sowas hätt ich wirklich nicht gerechnet. Den Fauxpas mit der Klinkerfassade haben wir glaub ich alle irgendwie mitbekommen, aber das da noch soviel Schäden hinzukommen dürfte überrascht mich schon sehr. Sollte sich das bewahrheiten, ist das ein unglaublicher Imageschaden für beide Seiten



    Der Baukonzern Hochtief räumte gegenüber dem Nachrichtenmagazin Mängel und Abweichungen von der Planung ein. Der Sprecher stellte jedoch klar, dass alle Punkte mit einem hohen Qualitätsstandard behoben werden sollen.




    http://www.mopo.de/2010/201005…och_loecher_im_beton.html

    35 Mal editiert, zuletzt von Hamburg2010 () aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • 2020

    Oh man! Wenn sich das bewahrheitet...das würd mich ja richtig aufregen! Dann wird das Ding ja erst 2020 fertig!
    Hoffen wir mal, dass das nur Panikmache von wem auch immer ist...
    Weiß jemand wann die ersten großen Fenster eingesetzt werden und wie es allgemein mit der Fassade weiter geht? Wann kann man wohl damit rechnen, dass die Fassade fertig ist?
    Und weiß jemand wann der Konzersaal geschlossen wird bzw. sein Dachgerüßt bekommt?


    Grüße

  • Das Baumängel gefunden werden war ja klar, aber dass es solch gravierende sind überrascht dann doch.
    Wenigstens verspricht Hochtief ja alles wieder ordentlich zu machen.


    Von Samstag ein paar Fotos:


    Und nochmal vom Michel aus


  • Hallo,


    die Berichte über die Baumängel finde ich natürlich auch nicht schön - eines muss man aber einmal sagen :


    Falls jemand von euch schonmal gewisse Betonstrukturen in diesem Gebäude vor der Betonage gesehen hat, fragt man sich teilweise, welcher Beton dort hineinsoll - Fliesszement kommt einem da in den Sinn. Irgendwo ist die Bautechnik auchmal ausgereizt, irgendwann wird "exobitante" Architektur zugunsten exponentiell wachsender Kosten, Baurisiken und Dokumenationswut auch einmal an die Mauer gefahren.
    Wenn man irgendwann nicht mehr weiß wo man Rüttelgassen unterbringen soll muss man eben auch eingestehen dass die Gefahr eines sehr starken Frischbetondrucks oder eben Nestern etc. einfach eingegangen werden muss und man sich im Gegenzug fragen muss ob das wirklich Not tut ?


    Im Grunde genommen finde ich reiht sich die hochangepriesene Elbphilharmonie in eine Reihe von MyZeil etc. ein - sieht auf dem Blatt schön aus, der Aufwand ist aber letztenendes in keinem Verhältnis zur Visualisierung - geschweige denn vom Nutzen und anderen Belangen.


    Kollegiale Grüße

  • Deiner Aussage, die Elbphilharmonie könnte sich in eine Reihe mit z.B. MyZeil einordnen wage ich zu bezweifeln. :)
    Natürlich sehen Visualisierungen meistens anders/besser aus, als in der Realität, dennoch musst du auch differenzieren und kannst die Philharmonie nicht mit MyZeil z.B. vergleichen, da die beiden ja unter anderem völlig unterschiedliche Nutzungskonzepte verfolgen.
    Zudem können wir erstmal warten bis sie fertig ist und dann schauen wir mal...


    Und damit das Warten trotz Mängel und verzögerter Bauarbeiten ein wenig erträglicher wird, hier frische Bilder von heute:





    Und noch ein großes Bild der Ostfassade: Link

  • Das man sie vom Nutzungskonzept, der Fassade und noch 100 anderen Punkten nicht vergleichen kann ist mir klar.
    Mir hat es sich in Frankfurt nur höllisch ins Gehirn gebrannt wie man auf einer Präsentation den Entwurf/Visualisierung sah und im Anschluss den IST-Zustand - derjenige brachte dann ein vom Humor herbtrockenes Kommentar in Zusammenhang mit dem Italio-Design.


    Was ich damit sagen will :


    Wenn man sich wie in der Elbphilarmonie oder der Zeil (hier nur bzgl. Dach/Fassade) mit den Besten messen will, dann muss man zwangsläufig damit rechnen dass die Kosten aus den Rudern laufen. Auf den Visualisierungen beider Gebäude dachte man "Hossa ...", wenn man es sich nun vor Ort betrachtet, stösst es einem eher nüchtern auf ... nachhaltiges Bauen ist das in meinen Augen nicht.


    P.S. Kommende Woche bin ich selbst in Hamburg und werde versuchen das ein oder andere einzufangen.

  • Ich will Dir ein wenig widersprechen, Racher: Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Bei MyZeil handelt es sich um ein schnödes Kaufhaus, und das ganze Brimborium um die Fassade dient letztlich nur dem Effekt - bzw. dem Zweck eines Kaufhauses, nämlich Kunden anzuziehen, um Waren loszuwerden.


    Bei der Elbphilharmonie geht es zwar auch um den Effekt, also um die spektakuläre Wirkung des Gebäudes - hätte man den Kaispeicher einfach abgerissen, hätte man die erforderliche Akustik im Großen Saal sicher wesentlich einfacher hinbekommen. Akzeptiert man aber die Prämissen, nämlich den Großen Saal in solcher Höhe auf den alten Speicher zu bauen und gleichzeitig beim Klang neue Maßstäbe setzen zu wollen, dann sind die technischen Kniffe, die jetzt Probleme bereiten, nicht zu vermeiden.


    Ich bin da optimistisch: Solange gebaut wird, werden alle genervt sein und von einem Scheitern des Projektes sprechen; sobald es aber der Öffentlichkeit zugänglich ist, wird auch die jetzt schimpfende Journaille aus dem Schwärmen nicht mehr herauskommen, und die Elbphilharmonie wird in dem Maße Wahrzeichen Hamburgs sein, wie die Oper das Wahrzeichen Sidneys ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Architektenkind () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • ^


    Du meinst wahrscheinlich Sydney ;) Ich muss gestehen dass ich bei Hamburg kein Wahrzeichen/Panorama/etc. im Kopf habe wenn ich daran denke. Norddeutschen und Hamburgern mag das anders gehen, einfach weil Hamburg dort oben so wichtig ist. Aber wenn das schon für einen Süddeutschen so schwierig ist ein Spezifikum für Hamburg zu nennen (und nein der Hafen ist es mit Sicherheit nicht, Hafenstädte gibt es wie Sand am Meer - wenn mir der Kalauer erlaubt ist...) dann ist das für den Rest der Welt mit Sicherheit nicht anders. Es könnte also in der Tat funktionieren hier ein Wahrzeichen zu kreieren. :daumen: Nach den Baukosten frägt dann keiner mehr.

  • Es heißt zwar Sydney, aber auch "fragt" nicht "frägt".


    Nunja, die Fassade hab ich mir völlig anders vorgestellt. Mal schauen, wie es am Ende aussieht. Allerdings hoffe ich tatsächlich inständig, dass die Elphi fertiggebaut wird und nicht wegen irgendwelcher überzogenen Baukosten gestoppt wird. Eine Ruine an der Stelle würde sich schlecht machen.


    Und um die Oper von Sydney noch einmal zu erwähnen (habe sie gerade vor 2 Monaten besucht), da sind die Baukosten auch sowas von aus dem Ruder gelaufen, wenn es danach ginge, wird die Elphi ein Hit.

  • Die Festlegung was "Mundart" ist und was amtliche Grammatik ist ein willkürlicher Konsens der Germanisten und nicht gottgegeben ;) In Süddeutschland und Österreich ist die Beugung zu fragen eben "frägt" (analog zu tragen > trägt usw.), während im niederdeutschen ("norddeutschen") Sprachgebiet die irreguläre Beugung fragen > fragt gebräuchlich ist. Im Übrigen heißt es grammatikalisch auch backen > er buk ... da sieht man schon wie "lebensnah" die amtliche Grammatik ist.


    Ich finde die Philharmonie passt eben zu Hamburg, das muss man schon so sagen. Jede historische Stadt hat ja so ein gewisses hm Gesicht, einen "Charakter" (ich will nicht zu abstrakt werden, ich denke es ist klar was ich meine). Die Rhytmik der sog. "Hafencity" ist ja mitnichten ein Bruch sondern nimmt die bestehende Zentrenbebauung auf und führt sie, bezogen auf die Topographie der ehemaligen Hafengelände, konsequent fort. Die Innovation liegt viel mehr in dem Versuch nach den Jahrzehnten der "Stadtflucht" und Segregation von urbanen Funktionen - großteils verursacht durch Planungen auf dem "grünen Tisch" - nun durch just solch eine Generalplanung zu beheben und eine Mischnutzung zu erzeugen. Dies wird selbst innerhalb der Elbphilharmonie fortgeführt, denn entgegen des Namen handelt es sich ja mitnichten nur um eine Philharmonie.


    Den Gedanken dahinter finde ich äußerst klug und fortschrittlich. Ich bin der Ansicht dass sich die Urbanität wieder anküpfend an frühere Zeiten entwickelt und die totale Automobilität nur eine Episode war. So wie über Jahrhunderte aus guten Gründen Arbeit und Wohnen nahezu untrennbar waren (vom Handwerker der im Erdgeschoss seine Werkstatt hatte und im Obergeschoss seine Wohnräume bis zum Studienrat mit "Arbeitszimmer" in der Etagenwohnung) werden wir zukünftige Nutzungsmischungen wieder erleben. Die Monokulturen haben sich überlebt und werden in Zukunft zunehmend veröden. Daher ist die Hafencity wirklich eine Stadt der Zukunft und keine Kopfgeburt. Mit der Elbphilharmonie als Ankerpunkt. Auch die Bedeutung von Ankerpunkten wurde in der bundesdeutschen Städteplanung der Nachkriegsjahrzehnte grandios verkannt, es gab eine Fixierung auf "Zweckmäßigkeit" als einzige Prämisse. Wenn dies Gebäude wirklich die Rolle einnimmt die wir alle erhoffen dann ist dies sehr gut investiertes Geld in die Zukunft Hamburgs und ich kann den Hamburgern nur zu dem Mut dazu gratulieren.


    Mod: Habe ein paar Beiträge in den Papierkorb verschoben und bitte euch zum Thema zurückzukehren! Beste Grüße, Dykie!

  • Interessante Fassade. Von den alten Visiualisierungen her habe ich immer befürchtet, dass das "Kaufhauswaben" werden. Was mich wiederum gewundert hätte, weil da dann kein Licht rein gekommen wär. Da bin ich ja erleichtert. Die ganzen Häuschen da am Wasser sehen für sich zwar ganz knorke aus, aber zusammen irgendwie etwas durcheinander...

  • Augsburger: ich muss leider in einigen Punkten doch widersprechen.


    a) die Hafencity ist im Prinzip eine "Monokultur des Kapitals". Hier von Nutzungsvielfalt zu sprechen, ist absurd.


    b) Die Elbphilharmonie ist eines der besten Gebäude der Welt und wird Hamburg viel nützen.
    Das rechtfertigt in keinster Weise das offensichtlich dilettantische Vorgehen von Stadt und/oder Planern, die die Kostensteigerung zu verantworten haben.
    Das Argument "och wenns fertig ist, sind die Nörgler still" mag stimmen, tut aber in der Zeit klammer Staatskassen doppelt und dreifach weh, und ist menschenverachtend. Schließlich baut hier kein Pharao eine Pyramide oder die Kirche einen Dom.


    c) den völlig verkrampften, den ökonomischen und behördlichen Trieben geschuldeten Nutzungsmischungen innerhalb eines Gebäudekomplexes (Gibt es eigentlich noch irgendeine größere Baumaßnahme ohne angegliedertes Luxushotel? Warum will die Stadt überall nochmal 20 Wohneinheiten unterbringen?) stehe ich äußerst kritisch gegenüber:
    Kreuzfahrtterminal mit Busbahnhof, Luxushotel?
    Elbphilharmonie mit Luxushotel, Wohnungen?
    Domplatz Wohnungen, Bürgerschaft, Büros, Museum, Bibliothek?
    Ich denke, hier waren allein ökonomische und politische Gedankengänge ausschlaggebend, aber keine stadtplanerischen.

  • Ja, zu den 100.000 "besten" wird sie mit Glück gehören.


    ich finde, in puncto Zeichenhaftigkeit, Einbringung der Öffentlichkeit, Umgang mit Denkmälern, Fassade, ist das tatsächlich ein wegweisendes Gebäude - für mich unter den Top 5 wie Centre Pompidou, CCTV, und der vielzitierten Oper in Sydney etc. In Bezug auf Planungslkultur gilt das leider nicht.