Museum der Weltkulturen (auf Eis)

  • Kosten bewegen sich Richtung 100 Millionen Euro:


    http://www.fr-online.de/frankf…2798/8484920/-/index.html


    Ich würde gerne mal von einem Fachmann für Völkerkunde / Weltkulturen hören, ob die Bedeutung der Frankfurter Sammlung überhaupt noch in Relation zu solchen Ausgaben steht. Man beachte: der Neubau des Historischen Museums, und damit eines Museums, dessen Bedeutung für eine Stadt von solch großer Geschichte kaum zu unterschätzen ist, wird wohl gerade die Hälfte kosten.

  • Es stimmt, das Historische Museum zeigt wie Resourcen-Effizienz aussehen kann. Stattdessen laufen die Kosten für die Weltkulturen-Räumlichkeiten komplett aus dem Ruder mit steigender Tendenz und anziehenden Rohstoffpreisen. Das dürfte dann wohl der letzte Sargnagel gewesen sein. Anstatt weiter politisches Kapital zu verplempern, sollte man jetzt die Notbremse ziehen, denn 100 Millionen plus X sind nicht mehr vermittelbar. Die Grünen haben wenigstens schon den Hafenpark als Zugeständnis für diese Planung erhalten, aber die CDU bzw. Kulturdezernent Semmelroth wird wohl merken, dass sie sich in die Sackgasse manövriert hat. Wieder mal zeigt sich, dass sich die alte hessische Weisheit "Bevor isch misch uffreesch, isses mir lieber egal" bewahrheitet hat.

  • Ausgerechnet hier setzen sich die Grünen nicht durch, wo sie für den Standort des Museums der Weltkulturen (ausnahmsweise ;)) mal eine gute Idee hatten, nämlich den Kulturcampus Bockenheim. Schade, aber das kann ja noch kommen. Die 100 Mio. + X sollte man, statt ein Museum unter die Erde zu verlegen, lieber in unterirdische Stadtbahnen investieren.

  • Gegenwind

    Nach der ersten Kostenschätzung macht sich nicht nur in der Bevölkerung Unverständnis breit, sondern auch im Stadtparlament. Sowohl FDP als auch die Freien Wähler haben letzte Woche Anträge eingebracht (NR18 bzw. NR19), die von Abspecken und Aufschieben handeln. Der FDP-Antrag fordert in letzter Konsequenz gar die Streichung des Projektes, indem er den Magistrat auffordert, den Projektstart auf das Jahr eines ausgeglichenen Haushaltes zu legen.


    Die Anträge kann ich durchaus nachvollziehen. Eine Museumserweiterung wäre sehr zu wünschen und würde der großen und wertvollen Sammlung des Museums entsprechen. Ein städtischer Kulturhaushalt muss aber in Relation zu anderen Haushalten und zur Gesamtsituation stehen. In punkto Kostendisziplin (und Termintreue) von Bauprojekten bekleckerte sich die Stadt Frankfurt in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm. Extremes Beispiel ist die Werkstatt der Städtischen Bühnen.


    Es ist damit zu rechnen, dass es nicht bei 7,8 Mio. Euro Vorplanungskosten bzw. 80 Mio. Euro Gesamtkosten bleibt, sondern die 100-Mio.-Euro-Marke deutlich überschritten werden. Wenn ich aus den aktuell diskutierten städtischen Bau- bzw. Entwicklungsprojekten nach Art der Reise nach Jerusalem wählen dürfte, würden ich der Umsetzung von Vorhaben wie die A661-Einhausung, das gestern vorgestellte Stadtentwicklungskonzept (u. a. Verkleinerung Miquelknoten => Stadtreparatur, Schaffung von Wohngebieten und Vergrößerung des Grüneburgparks) dem großen Museumserweiterungsbau den Vorzug geben. Ohne lange überlegen zu müssen.


    Der Standort am Museumsufer ist ein sehr Privilegierter und Wunderschöner. Die Erweiterung gerade an dieser Stelle fordert für meinen Geschmack aber zu viele Opfer, zumal ich den Entwurf dieser weiteren "Kellerlösung" nicht besonders gelungen finde.


    Das Projekt wird sicher noch weitere Gemüter in Wallung bringen und die Diskussionen darüber uns noch länger begleiten. Das letzte Wort kann jedenfalls noch nicht gesprochen sein - auch wenn die Grundsatzentscheidung schon lange gefällt ist und der Wettbewerb entschieden.

  • Kämmerer Becker als Fürsprecher des Museumsufers

    Im FAZ-Interview vom 30. Juni hat Kämmerer und stellvertretender CDU-Vorsitzender Uwe Becker sich ausdrücklich für den Bau ausgesprochen. Er möchte die Marke "Museumsufer" stärken und dadurch die weichen Standortfaktoren ausbauen.


    Die FAZ stellte äußerst kritische Fragen. So wurde gefragt, ob ein unterirdischer Erweiterungsbau vertretbar sei angesichts Kosten von 80 Millionen bei relativ wenig Besuchern. Vorhaben, die im selben Kostenrahmen liegen, würden weit mehr Bürgern der Stadt zugute kommen

    • Einhausung der A661: 75 Millionen Euro
    • Neubau des städtischen Klinkums Höchst: 99 Millionen Euro
    • Kulturcampus Bockenheim: Mindestens 100 Millionen Euro
    • Altstadt Bebauung: Weit mehr als 100 Millionen Euro


    Becker schränkte ein, dass man bis zum Auslaufen des Koalitionsvertrags 2016 Zeit habe das Museumsprojekt anzupacken. Man habe also keinen Druck bis zum Ende des Haushaltsjahres 2012 zu agieren. Zudem gingen viele der oben angesprochenen Parallel-Projekte über den 2016 Horizont hinaus, während man bei der Altstadt schon bei der Baugrube angekommen sei.


    Für mich hört es sich so an als ob Becker erstmal den Neubau des Historischen Museums und den Städel-Ausbau abwarten möchte, bevor wieder ein "voller Schluck aus der Pulle des Kulturetats" genommen wird.

  • Der Gegenwind zeigt Wirkung. Das Kulturdezernat möchte eine stark veränderte Version des Siegerentwurfs in eigener Regie bauen, das heißt, ohne das Hochbauamt als Projektbetreuer. Dafür möchte Dezernent Semmelroth eine städtische Gesellschaft gründen, deren Geschäftsführer aus seinem Bereich kommen soll. Er erhofft sich eine bessere Kontrolle über die Kosten, und außerdem möchte er lieber für eigene Fehler "den Kopf hinhalten" anstelle - wie im Fall der Bühnenwerkstätten - für andere. Das Hochbauamt hatte in der Vergangenheit kein glückliches Händen beim Zeit- und Kosten-Controlling seiner Projekte. Die Werkstätten waren eines davon.


    Den Entwurf überarbeite man derzeit zusammen mit den Berliner Architekten Kuehn Malvezzi. Unter Umständen würde nur ein Geschoss anstelle der ursprünglichen zwei Geschosse unterirdisch gebaut. Die große Tiefe des Entwurfs ist einer der Kostentreiber. Man wolle mit einem neuen Entwurf weniger stark in den Park eingreifen, gleichzeitig aber u.U. größere Teile des Gebäudes oberirdisch bauen. Wie ihnen dieses Kunststück gelingen soll, ist mir nicht klar. Eventuell wird die Ausstellungsfläche verkleinert und das eigene Café wegfallen. In jedem Fall wolle man die Kosten um mindestens 30% senken.


    Das Konstrukt mit einer GmbH würde alleine schon durch die dort durchlaufende Mehrwertsteuer Geld in Millionenhöhe einsparen. Stadtrat E. Schwarz und das Planungsamt reagieren zurückhaltend. Schwarz etwa fragt rhetorisch, ob zukünftig jedes Dezernat ein eigenes Ersatz-Bauamt betreiben wolle...


    (Quelle)

  • Schrumpfkur für Museum der Weltkulturen

    Auch in der Neuen Presse und dem Journal Frankfurt wird der Trend zu einer kleineren, kostengünstigeren Lösung deutlich. Hinzuzurechnen zu den reinen Baukosten wären noch fast acht Millionen Euro an Planungskosten.


    Wie will man das machen?


    1.) Ausbootung des städtischen Hochbauamtes
    Die Gründung einer eigenen GmbH im Herbst soll Kosten senken und den Zeitplan besser einhalten. Die geplante städtische Gesellschaft soll mit wenig Personal auskommen und nebenamtlich von einem Mitarbeiter des Kulturamts geführt werden. Als Nebeneffekt könnte man die Mehrwertsteuer sparen (ca. 13 Mill. Euro). Bei Großprojekten wie dem Klinikum Höchst, das von der Zentralen Errichtungsgesellschaft (ZEG) gebaut wurde, oder der Dom-Römer-Gesellschaft habe man schon gute Erfahrungen gesammelt. Letztendlich ist man aber verärgert über den verkorksten Werkstätten-Umbau bei den Städtischen Bühnen unter der Regie des Hochbauamtes. Zudem sei die Kostenschätzung für das Museum der Weltkulturen voller falscher Zahlen.


    2.) Verzicht auf ein zweites Untergeschoss
    Auf die Weise möchte man auf die Grundwasserströme Rücksicht nehmen und eine teure Abdichtung des Bauwerks verhindern. Bis Ende 2012 oder Anfang 2013 will er dem Stadtparlament eine Bau- und Finanzierungsvorlage zukommen lassen.


    3.) Ein ausgegliedertes Lagerflächen-Depot
    Lagerflächen könnte man zudem auslagern indem man ein weiteres Depot für die Museen an der Borsigallee einrichtet. Eine zweite Alternative wäre die Weiterverwendung der früheren Polizeivilla am Schaumainkai. Momentan soll sie verkauft werden, um Einnahmen für den Neubau zu erzielen.


    Wie haben sich die Parteien positioniert?


    Pro:
    - CDU: Kulturdezernat Felix Semmelroth u. Kämmerer Uwe Becker.
    - Grüne: Stadtverordnete Heike Hambrock u. Fraktionsvorsitzender Olaf Cunitz.
    - FDP: Im Stadtparlament hat man eine Kostenverringerung von 30% eingefordert und wird den weiteren Verlauf genau beobachten.


    Contra:
    - Klaus Oesterling, Fraktionsvorsitzender der SPD kritisiert den zusätzlichen Zeitaufwand.
    - Planungsdezernat (CDU) sieht das Hochbauamt als Sündenbock für die Versäumnisse von jeweiligen Dezernaten, die als Bauherren aufträten und das Hochbauamt nur als Dienstleister nutzten.
    - Das Hochbauamt entgegnet, dass sie alleine im vergangenen Jahr statt rund 55 Millionen nur 51,5 Millionen Euro ausgegeben hätten. Über die vergangenen fünf Jahre gerechnet, kommt die Statistik auf Minderkosten von rund 800.000 Euro.

  • Kosten der Erweiterung auf 50 Millionen "zusammengespart"

    Wie die Druckversion der Frankfurter Rundschau (Freitag, 4. November) berichtete, setzt die neue Haushaltskommission nun den Rotstift an. Auf Geheiß von Petra Roth sollen sich Kämmerer Uwe Becker, Manuela Rottmann, den beiden Fraktionschefs Olaf Cunitz und Helmut Heuser um das Jahresdefizit von 340 Millionen Euro kümmern und Einsparungen aufzeigen.


    Diese Spar-Kommission hat sich nun mit Hochbauamt und Kulturdezernat getroffen um den unterirdischen Neubau zu bewerten. Die Nutzfläche des Neubaus soll erheblich kleiner werden und die geplante Unterbauung des Kutscherhauses soll ganz wegfallen. Die Erweiterung solle somit "nur" noch 50 Millionen Euro kosten.

  • FAZ-Bericht sieht Neubau in der Schwebe

    In der FAZ wurde vergangene Woche berichtet, dass die Erweiterung des Weltkulturen-Museums ungewisser geworden ist.


    Hier eine Kurzzusammenfassung:

    • Derzeit wird an der Bau- und Finanzierungsvorlage gearbeitet, also gibt es einen regen Austausch zwischen Architekten, Museumsleitung und Kulturamt.
    • Kulturdezernent Semmelroth (CDU) erwartet Kosten zwischen 60 und 65 Millionen Euro, also gibt es auch keine "qualitative Einbußen bei der Museumskonzeption".
    • Bisher sind etwa sieben Millionen Euro in Planungsmitteln durch die Stadtverordnetenversammlung genehmigt worden (Juni 2011).
    • Es soll keine Diskussion um einen neuen Standort entfacht werden, da es ein völlig neues Verfahren geben müsste mit einer neuen Ausschreibung und einem neuen Wettbewerb.
    • Es hängt ein Damokles-Schwert über dem Ausbau in Form der seit zwei Monaten tagenden Haushalts-Spar-Kommission (Cunitz, Rottmann, Heuser, Becker), die im Februar ihren Bericht vorlegen wird und auch im Kulturetat sparen möchte.
  • Die FAZ berichtet heute in ihrer Printausgabe vorab (RMZ, S. 37), dass aufgrund der aktuellen Finanzlage die Stadt vorerst auf den Neubau des Museums der Weltkulturen verzichtet, ebenso auf das Stadthaus auf dem Dom-Roemer-Areal. Die Ergebnisse der Sparkommission werden heute vorgestellt.

  • Zumindest über diese Entscheidung bin ich gar nicht so unglücklich. Ich habe ohnehin nie begriffen, wie man 50 Mio. EUR (urspr. waren ja sogar 80 Mio im Gespräch) für einen Museumskeller verbauen kann, den man von Außen gar nicht sieht.


    Dieser Aufschub wird hoffentlich dazu führen, dass zu gegebener Zeit nochmal in Ruhe nachgedacht wird, wie und wo man diesem einmaligen Museum angemessene Räume am Museumsufer schaffen kann. Vielleicht steht dann ja auch das Sudfass-Gelände zur Verfügung. Ich würde mir einen für die Bedeutung des Museums angemessenen und v.a. oberirdischen Neubau wünschen, als Ausrufezeichen für die Frankfurter Museumslandschaft. Nicht falsch verstehen: ich freue mich sehr über die Städel-Erweiterung und finde die dort gefundene Lösung für den nunmal vorgegebenen Standort goldrichtig.

  • Kulturpolitiker aus schwarz-grüner Koalition rebellieren

    Nachdem die Sparvorschläge der schwarz-grünen Haushaltskommission auch schon bei den Befürwortern des Altstadt-Stadthauses auf wenig Gegenliebe gestossen sind, legen die Kulturpolitiker der Römer-Koalition nun in Sachen Weltkulturen-Museum nach. So berichtet es heute die Neue Presse.


    Thomas Dürbeck (CDU) oder Sebastian Popp (Grüne) möchten das Projekt unbedingt erhalten und wehren sich gegen die anvisierte Streichung der Planungsmittel. Kulturdezernent Felix Semmelroth befürchtet eine Verzögerung von 2-3 Jahren und bemängelt den mangelnden Rückhalt für das Projekt in der Öffentlichkeit. Im Kulturausschuss wird allerdings auch über den Tellerrand geschaut und bemerkt, dass man in Basel für lediglich 24 Millionen Euro ein Museum der Kulturen umbauen und erweitern konnte (ein Projekt von Herzog & de Meuron)


    Es ist keine Schande, dass jedes Dezernat um seinen Teilbereich kämpft und schon sicher geglaubte Projekte retten möchte. Das würden andere auch so machen. Wenn dann allerdings davon gesprochen wird, dass man lieber erst "woanders" kürzen solle, macht man sich hochgradig unglaubwürdig.


    Wohl kaum eine Stadt in Deutschland gibt derzeit so viel Geld pro Einwohner für Kulturmaßnahmen aus wie Frankfurt: Städel-Anbau, Architekturmuseum-Umbau, Filmmuseum-Umbau, Historisches Museum-Neubau, Jüdisches Museum Erweiterung, neues Theater Willy Praml (Naxos), neues Theater Fliegende Volksbühne (Paradiesplatz), Sanierung des Opernhauses und der Alten Oper, Sanierung des Palmengarten-Gesellschaftshauses, Kultureinrichtungen im Ex-Turmpalast, Sanierung des Bolongaro-Palastes, neues Museum der Romantik, Kulturcampus-Bockenheim usw. usw. Wenn es ein Dezernat in Frankfurt gibt, wo sparen an der Reihe wäre, dann hier.

  • ^Der Beitrag ist vielleicht eine gute Gelegenheit, noch mal auf diesen Artikel hinzuweisen; nicht brandneu, aber da wir auf bauliches vermutlich noch etwas werden müssen, kann man ja noch bißchen palavern...
    Soweit ich sehe, hat ihn noch niemand verlinkt.

  • Die Diskussion um einen Neubau des Weltkulturen-Museums bzw. den Ort dafür flammt wieder auf. Die FAZ berichtet davon heute in ihrer Druckausgabe. Beschlusslage ist bekanntlich eine größtenteils unter dem Metzlerpark liegende Erweiterung hinter den jetzigen Museumsgebäuden am Sachsenhäuser Mainufer (Museumsufer). Vor mehr als drei Jahren wurde das Projekt aufgrund der zu hohen Kosten von 80 Mio. Euro auf Eis gelegt.


    Jetzt positionieren die Fraktionen sich wieder, und es kommt ein neues Areal ins Spiel, nämlich ein Teil des Deutsche-Bank-Dreiecks, das bekanntermaßen gerade neu entwickelt wird. Allerdings gehört es nicht der Stadt und wäre mit seiner Bestlage extrem teuer. Dort würde das Museum sicher keine eigene wirkungsvolle Adresse mit eigenem Gebäude bekommen, sondern allerhöchstens auf 2-3 Etagen in einem Neubau integriert werden.


    Diskutiert wird auch der Brückenvorschlag von B & V Braun Canton von 2008. Für meinen Geschmack wäre eine 150 Meter lange Museumsbrücke über den Main zwar spektakulär, würde jedoch auch die Sichtachsen über den Main rundherum stark einschränken.


    Mir würde noch ein anderes Areal einfallen: das Grundstück des Personal- und Organisationsamtes zwischen Alter Mainzer Gasse und Limpurgergasse. Es gehört der Stadt und ist Teil der wohlwollend aufgenommenen Initiative "Altstadt 2.0" von Herrn Zastrau. Siehe Altstadt-Salon und auf der Karte. Es liegt sehr zentral in der Nähe anderer Museen in zweiter Reihe am Main, würde die Museumsmeile also nicht verlassen, sondern erweitern. Es könnte auch Aufhänger für die besagte Altstadt-Erweiterung mit Rekonstruktionen werden.

  • Naja, die Idee mit dem DB Dreieck hätte schon Charme, da die Stadt im Rahmen eines Kuhhandels Museum <-> Entgegenkommen bei gewissen Faktoren wie Höhe, Anzahl hoher Gebäude etc. da sicherlich etwas Spielraum hätte.
    Im Nachhinein ists fast schade, dass man an so eine Lösung nicht etwas früher gedacht hat, sonst könnte Frau Klatten jetzt eine große Mäzenin mit einem etwas höheren Haus sein...

  • Weltkulturenmuseum --> Die Rückkehr der "Nice To Haves"

    Anscheinend scheint der Stadt das Geld wieder lockerer zu sitzen. Nur so ist zu erklären, dass man sich wieder mit den unliebsamen „Nice to Have“ Themen Frankfurts aus der Mottenkiste beschäftigt. Austerität scheint wohl nur bei Infrastrukturinvestitionen als Argument zu gelten.


    Klar, die Idee mit dem Personal- und Organisationsamt als möglicher Standort wäre wirklich reizvoll, da die Symbiose aus Stadtreparatur und Kulturförderung ein Erfolgsmodell ist. Die positive Erfahrung mit der überregionalen Strahlkraft des Dom-Römer Areals hat zudem viele anfängliche Skeptiker zumindest milde gestimmt. Zum Standort: Das Museum wäre durch die Personalamt-Lage fußläufig erreichbar und würde diesen verschlafenen Teil der Stadt aus dem Versteck holen können. Zudem weicht man die Idee des Museumsufers nicht zu sehr auf, da der Main keine 100 m entfernt wäre.


    Ob die nötigen Gelder dem Kultusministerium zur Verfügung gestellt werden, wage ich aber mal stark zu bezweifeln. Mit dem im Bau befindlichen Historischen Museum, dem anstehenden Anbau des Jüdischen Museums, dem baldigen Bau des Romantischen Museums, der gerade fertig gestellten MMK-Filiale und dem „Leuchtturmprojekt“ Städel-Anbau gerät die Stadt nicht gerade unter Verdacht die letzten Jahre zu wenig für die Förderung von Museen getan zu haben. Mich würde daher viel eher freuen, wenn solche Beträge vermehrt in kleinere Maßnahmen fließen könnten. Die Förderung eines dringend benötigten englischsprachigen Kinos in Frankfurt wäre sinnvoller denn je, ein funktionierendes „Kultur-WC“ am Mainufer um die Museen am Main zu entlasten, sollte ebenso drin sein (auch wenn das eher zum Etat des Ordnungsamts gehört). Ebenso sollte man den „Jazzgarten“ zum Museumsuferfest wieder einführen, der ja wegen angeblich „leerer Kassen“ gestrichen wurde. Kurz formuliert: Mehr Gießkanne wagen, auch wenn das weniger öffentlichkeitswirksam ist.

  • Mir ist nicht so ganz klar, was das alles jetzt wieder soll. Klar, dass MfW hat einen sehr großen Bestand von dem nur ein Bruchteil ausgestellt werden kann, aber dafür 80 Mio. € auszugeben (was aus meiner Sicht eher die Untergrenze darstellt), zu Zeiten wo die Stadt dank Kommunalfinanzausgleich bald wieder Miese macht und sich gleichzeitig eine Wohnungsnot anbahnt, halte ich für keine gute Idee.


    Für mich sieht das nur nach einem typischen Feldmann-Manöver aus, der mal wieder versucht die regierende Schwarz-Grüne Koalition vor sich herzutreiben. Und das wie gewohnt ohne zu sagen, wo denn das Geld herkommen soll.


    Das die Koalition so dumm ist, darauf jedes Mal hereinzufallen ist bedauerlich aber nicht verwunderlich.