Museum der Weltkulturen (auf Eis)

  • Das geht natürlich gar nicht. Finanzieren müsste Frankfurt sicher auch noch, Offenbach hat doch kein Geld. Und was das vermutlich kostenlos angebotene Areal betrifft: Ein Grundstück am Main, näher noch an der Stadt gelegen, besitzt Frankfurt westlich der Honsellbrücke auch.


    Ich nehme an, dass die Frankfurter nur aus Höflichkeit Interesse signalisiert haben. Das werden sie sich wohl kaum trauen ...

  • Also als ehemaliger Frankfurter und jetziger Offenbacher, finde ich Euer Regionalverständnis etwas erbärmlich!. Am schönsten ware das Museum für Weltkulturen, da wo es jetzt ist, mit einem geschickten Erweiterungsbau. Am Degussa-Areal, ultramoderne Architektur direkt angrenzend an die Altstadt, die jetzt möglicherweise wieder etwas Atmosphäre bekommt, finde ich die schlechteste Lösung. Die Spitze der Hafenmole in Offenbach ist sehr idyllisch, vielleicht 3 - 4 Kilometer vom Frankfurter Museumsufer entfernt - Ich würde mir aber eher wünschen, daß dort der Kingkameha Beach Club bleibt, weil der ist unschlagbar schön (und wird vor allem von Frankfurtern besucht). Außerdem repräsentiert eine Stadt wie Offenbach die Weltkulturen doch ganz gut, oder?

  • Darum geht es den hier antwortenden aber glaube ich nicht. Wenn es um irgendein fiktives Grundstück nahe der Stadtgrenze ginge, das einfach optimal geeignet ist, und für das keine gleichwertige Alternativen gäbe, und beide Städte sich gleichermaßen engagieren würden, wäre das eine Sache.
    Offenbach sagt aber ganz klar, dass Frankfurt den Bau finanzieren müsste.
    Mit anderen Worten Offenbach schlägt Frankfurt schön bauernschlau vor, dass Frankfurt Offenbach ein Museum für zig millionen Euro schenken soll.
    Unter regionaler Zusammenarbeit stelle ich mir was anderes vor.
    Außerdem ist beispielweise die Überlegung zum Honselldreieck, soweit ich mich erinnere, auch von vorneherin daran gescheitert, dass man das Museumsufer nicht zuweit auseinaderreissen wollte.
    Sonst böte sich vielleicht wirklich als Standort eine der Molenspitzen im Osthafen an. Das Hotel, das dort im HHR steht, wird sowieso von niemandem wirklich geliebt.

  • Verständlicherweise ist der DIC nun der Kragen geplatzt. Sie teilt mit, dass sie auf dem Degussagelände nicht länger Platz für einen Museumsneubau reserviert halte.


    Derweil hat der Frankfurter Kulturdezernent Bedenken gegen eine Verlagerung nach Offenbach geäußert, weil die Sammlung von Frankfurter Bürgern gestiftet worden sei und daher auch in ein Museum in der Stadt gehöre. Mehr heute in der FAZ.

  • Langsam wird es zu einer Provinzposse a la SPD, können die sich mal am Riemen reißen ?


    Mir ist mittlerweile ziemlich wurscht wo es entsteht (von mir aus in Offenbach), aber bitte nicht so teuer.

  • Natürlich ist der DIC der Kragen geplatzt – und das ja auch zurecht!
    Ich finde es auch gut das mal jemand ein klares Signal an die Stadt
    sendet und dem solchen Lachnummers mal na Absage erteilt.


    Das scheint zur Zeit ja nicht nur ein themengebundenes Problem zu
    sein, diese Posse zieht sich zur Zeit ja durch alle anstehenden Ent-
    scheidungen. Was läuft da im Römer, oder besser – läuft überhaupt
    was im Römer???


    krugolf:
    Offenbach sollte defintiv keine wünschenswerte Alternative sein. Wir
    haben ja auch eine mögliche Standorte in Frankfurt, man müsste sich
    halt nur mal Entscheiden können!!!


    Ich halte immer noch das Sudfass-Areal für eine gute und finazierbare
    Alternative.

  • Es ist eine Schande was sich da die "Bürgervertreter" erlauben, man kann ja über den Standort streiten, aber dass ein Stadtverordneter ernsthaft darüber siniert eine der Stadt gehörende Sammlung wegzugeben und das auch noch als tolle Geste bezeichnet, ist Verrat am Amt. Die Leute von der BFF sollten sich mal wirklich fragen, warum sie in der Stadtverordnetenversammlung sitzen. Offenbach versucht mit dem Museum das fast gescheiterte Molenprojekt zu retten und möchte sich mit fremden Federn schmücken. Die Stadt beklagt, dass Investoren ihr den Rücken kehren. Offensichtlich ist sie nicht einmal in der Lage ihre eigenen Sachen beieinanderzuhalten und man diskutiert ernsthaft die Verschleuderung von Kulturgütern der Stadt. Da könnt ich nur noch heulen über soviel Inkompetenz.

  • Ehrlich gesagt klingt der FAZ-Artikel schon fast nach Aprilscherz. Vor allem, was die Freien Wähler von sich geben ist wirklich überaus originell.


    Persönlich weine ich der Sache nicht nach. Die Frist war ohnehin sehr kurz gesetzt: Politik braucht nun mal ihre Zeit (das meine ich noch nichtmal negativ), somit war mir nach Bekanntwerden des Ultimatums das Ende des Projekts eigentlich klar.


    Die angedachte Stelle für ein architektonisches Landmark? Und dann noch für diesen Tarif? Schon ziemlich unrealistisch. Wenn auf dem Degussa-Areal ein solches Bauwerk angemessen wirken könnte, dann doch nur im Nord- oder Südwesten!


    Ich bin ganz sweet_meats Meinung: Das Sudfass-Areal wäre optimal!

  • Will man nicht auf der Vogelinsel (mit dem Portikus) einen Turm bauen und dort ein "Brückenmuseum" einrichten?


    Vielleicht könnte man entweder anstatt des Brückenmuseums, oder zusätzlich zum geplanten Turm am nördlichen oder südlichen Rand - durch eine künstlich aufgeschüttete Verlängerung der Insel - einen Museumsturm für das Museum der Weltkulturen bauen.


    Der Baugrund gehört doch bestimmt der Stadt, deswegen würde es günstig. Es könnte spektakulär werden und Frankfurt könnte eine Museumsinsel bekommen. Ausserdem ist es nah am Museumsufer und zentral gelegen.

  • ^^ Ich weiss nicht, ob Du dich in Frankfurt auskennst, aber die Insel von der Du sprichst ist gerademal so breit, dass ein Ruderboot quer mit Mühe drauf passt. Die Insel zu verlängern würde auch nichts bringen, man würde dadurch nie den benötigten Raumbedarf schaffen, mal abgesehen davon, dass ein Gebäude im Fluss wesentlich teurer würde und die Insel unter Naturschutz steht. Da gab es schon Riesenärger mit dem Portikus und dem beabsichtigten Brückenturm.

  • Mir war schon klar, dass es dort eng ist; war nur so eine Idee. Ich wusste allerdings nicht, dass die Insel unter Naturschutz steht.

  • Ich finde die Idee gar nicht so schlecht... die Lage wäre einmalig und es hätte echt was besonderes! Vielleicht kann man die vorhandene Insel vergrößern oder eine neue daneben aufschütten... :lach:

  • Dann kann man auch gleich die zwei gesprengten Steinbögen der Alten Brücke wiederherstellen, weil Schiffahrt auf dem Main dann nicht mehr möglich sein wird... ;)

  • Mit der riesigen Leinwand im Wasser bei der WM hat das doch auch funktioniert... ok, ein Holländer ist dagegen gefahren... :D
    Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser finde ich die Idee... irgendwo zwischen Großmarkthalle und Westhafen könnte doch ein Fleckchen frei sein im Main...

  • In der heutigen Druckausgabe der FAZ wird ein Vorschlag d. Architektenbüros B & V Braun Volleth für das Museum vorgestellt.


    Es ist ein brückenähnliches Gebäude, das zwischen Eiserner Steg und Untermain Brücke den Main überspannen soll.



    Es wird darauf hingewiesen, daß man mit starkem Widerspruch rechnet.
    Insbesondere beeinträchtige die Konstruktion den Blick auf die Skyline.


    Diesen Punkt kann ich sehr gut nachvollziehen, und deshalb ist dieser Vorschlag wohl bereits jetzt schon überholt.


    Also warum wird diese Idee vorgestellt, wenn man bereits selbst mit sehr starkem Gegenwind rechnet und die Schwächen kennt?


    Übrigens schreibt die FAZ auch von einer Ratlosigkeit im Römer, nachdem das Degussa-Gelände nicht mehr zur Verfügung steht!!

  • Selbst als Anhänger der Skyline darf man sowas nicht gleich ausschließen. Wenn man jetzt schon Anfängt irgendwelche Blickbeziehungen unter Denkmalschutz zu stellen...:nono: Ein Brückengebäude könnte doch viel mehr zusammen mit der Skyline den Wiwdererkennungswert der Stadt vervielfachen - und wäre echt spektakulär. Aber für die Bedeutung des Museums wohl finanziell sehr schwierig.


    Was spricht eigentlich gegen das Sudfass Areal? Zu weit ab? Ich denke das würde die EZB mit der Innenstadt verbinden.

  • Auch das Sudfass-Areal dürfte mittlerweile sehr teuer geworden sein, da ein Investor dort ein Luxushotel (EZB-Nähe!) errichten will (siehe Beitrag 34).
    Vielleicht will die Stadt auch die Peinlichkeit vermeiden, dass ein Grundstück, das wohl mal billig war, jetzt viel teurer erworben werden müsste. Wenn das der Grund ist, ist es richtig ärgerlich.

  • Das mit einem angeblich in die Höhe geschnellten Kaufpreis für das Sudfass-Areal halte ich für zweifelhaft. Denn tatsächlich ist es so, dass die Stadt Eigentümerin eines Nachbargrundstücks ist und auf diesem Weg Einfluss auf anderweitige Neubaupläne nehmen könnte. Außerdem lässt der aktuelle Bebauungsplan keine hohe Bebauungsdichte zu, ein Luxushotel wäre daher nur mit einem neuen oder geänderten Bebauungsplan möglich (Quelle s. Beitrag #14). Wenn es nicht politischer Wille ist, wovon auszugehen ist, dann wird es keinen neuen oder geänderten Bebauungsplan geben.


    Es ist wohl nur zu verständlich, dass das Sudfass-Areal jetzt nicht öffentlich an erster Stelle genannt wird, solange seitens der Stadt noch über den Kauf verhandelt wird. Selbst wenn das Grundstück Favorit sein sollte.

  • Spekulation ja, aber:


    Es ist jetzt ein Preis von 14 Mio im Gespräch (FR-Artikel), wohingegen vor einer weile noch öffentlich über 10-12 Mio spekuliert wurde (habe ich so im Hinterkopf). Aber natürlich weiß ich nicht, ob die 10-12 Mio tatsächlich ein Angebot waren oder nur eine Wasserstandsmeldung.
    Eins dürfte sicher sein, wenn man jetzt einen potenten Konkurrenten hätte, den man vorher nicht hatte, wird es nicht billiger und unsere Stadtfürsten wollen sich bestimmt nicht als dilletantische Verhandler darstellen lassen.