Museum der Weltkulturen (auf Eis)

  • Wie garcia sehe ich ein gewaltiges Fragezeichen bei den Kosten. Bei 3,5 Mio. Euro Jahresmiete wird ja nicht bleiben, hinzukommen werden gegenüber der heutigen Situation gesteigerte Betriebskosten und wahrscheinlich auch Personalkosten. Denn die drei Villen dürften zusammen um die 2.000 m² Ausstellungsfläche bieten. Mit dem neuen Museumsbau würde sich die Fläche vermutlich verdreifachen.


    Meinen Vorzug hätte nach wie vor ein Museumsneubau anstelle der Sudfass-Häuser. Kaum ein zweiter Ort im zentrumsnahen Stadtgebiet ist für einen spektakulären Solitärbau geeigneter als dieser. Durch die vom Main aus gesehen erhöhte Position würde sich der ersehnte "architektonische Höhepunkt" sogar im wahrsten Sinne des Wortes ergeben.


    Auf diese Weise würde das Museumsufer nach Osten ausgedehnt, und das Ostend mit EZB wäre besser mit der Innenstadt verbunden. Da der Besitzer der Sudfass-Häuser nicht nur verkaufsbereit sein soll, sondern seine Preisvorstellungen inzwischen auch auf ein realistischeres Niveau gesenkt haben soll, dürfte diese Lösung auch wirtschaftlich darstellbar sein. Kommunen erhalten Darlehen zu einem Zinssatz zwischen zwei und drei Prozent. Da sollte ein von der Stadt selbst beauftragter und mit einem Darlehen finanzierter Neubau auf lange Sicht doch deutlich günstiger werden.

  • Ich schliesse mich Garcia an. Das Frankfurter Museumsufer ist ein Merkmal der Stadt; das Museum der Weltkulturen (fuer mich zumindest) nicht wirklich. Ausserdem ist dies schon die dritte Museumsplanung in den letzten drei Monaten. Ob man sich da nicht etwas verzettelt? Ich denke auch, man sollte bescheiden am Standort erweitern, und das Geld lieber fuer ein anderes staedtebauliches Projekt ausgeben. Eine Schauspielreko, so direkt am Eingang des Wolkenkratzerparks Taunusanlage (am Besten noch zum Main hin verschoben), wenn das nicht ein Hit waere...

  • Wie schon vermutet scheinen die Kosten des ganzen Projektes nicht "nur ein wenig" aus dem Ruder zu laufen. Ich stimme Schmittchen an dieser Stelle voll zu und kann nicht so ganz verstehen warum die Option einer Erbaung auf dem Sudfass-Areal nicht wieter verfolgt wird!? Vor allem nicht, wenn doch einige Gründe offensichtlich dafür sprechen? :nono:

  • Die DIC fordert von der Stadt höflich, aber bestimmt, eine Entscheidung bis Mai, ob auf dem MainTor-Gelände das Museum der Weltkulturen gebaut werden soll oder nicht. Wenn nicht bald eine Entscheidung getroffen wird, wird eben die ursprünglich vorgesehene Wohnbebauung umgesetzt.
    Der Investor macht Druck: noch 2008 soll mit dem Bau begonnen werden. DIC behauptet ferner, dass das Miet-Modell die günstigste Lösung für die Stadt überhaupt darstellt. Außerdem stelle die DIC Pünktlichkeit sicher - das Projekt soll sich nicht um einen Monat verspäten. Ende 2012 würde das Museum an die Stadt übergeben, sofern sie sich denn rechtzeitig dafür entscheidet.


    Nachzulesen hier.

  • So ist das richtig. Druck machen, nicht nachlassen, die Stadt zwingen sich zu bewegen, nur so kommt man voran. :daumen: Danke DIC.

  • Zweifel an der Realisierung der "Guggenheim"-Variante auf dem Degussa-Areal werden laut:
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html
    Nicht nur das politische Widerstände erwachsen, auch wird daran gezweifelt, dass innerhalb der Frist von DIC (bis Ende Mai) alle politischen Formalitäten erledigt werden können.


    Mir mittlerweile ganz recht, das Geld kann man lieber in andere Bereiche investieren (wenn die Stadt es so dicke hat, kann sie der Uni ja ein wenig unter die Arme greifen ;) ).

  • Ich kann die Politik der Stadt nicht verstehen - Warum schafft man es nicht konkrette Angaben über seine Vorhaben zu machen, wenn das Museum bereits seit einigen Jahren mehr Platz für seine Kunstgegenstände braucht.. Gibt es da nicht sowas wie eine "Task force", die sich mit solchen Aufgaben beschäftigt oder ist das wieder mal nur "Politik um nichts"??

  • Ein mich etwas optimistischer stimmendes Statement von Frau Roth findet Ihr hier: http://www.fr-online.de/frankf…frankfurt/?em_cnt=1328026.


    "...man werde sich noch im Mai entscheiden..."


    So sehr mich die Idee eines Museums an dieser Stelle begeistert, so skeptisch bin ich, ob das Museum der Weltkulturen auch das richtige ist. Wenn es hier also nicht klapp: Schwamm drüber, es gibt schließlich noch einige andere, brauchbare Standorte.

  • Das Thema wurde offenbar am 06. Mai bei der Sitzung des Ortsbeirates thematisiert. Auf der Agenda auch noch interessante andere Dinge wie z.B. "Wohnen im Europaviertel", Einzelhandel- und Zentrenkonzept, Sanierung des Jugendhauses an der Idsteiner Straße, Sanierung "An der Staufenmauer" usw...


    Hat jemand mitbekommen, was die Linke am Bebauungsplan durch Ihren Antrag ändern möchten? (Erfahrungsgemäss darf man etwas beunruhigt sein)

  • Wen interessiert denn was die Linke will? Die Opposition muss halt auch ein bisschen Laut geben, das ist nun mal so.


    Ungleich bedeutender, dass die Regierungskoalition wohl keine Entscheidung bis zum Ablauf der von der DIC gesetzten Frist zustande kriegen wird. Es darf also weiter nach einem Standort für das Museum der Weltkulturen gesucht werden.

  • Das ist in der Tat bitter und der fiese Geschmack vertaner Chance mischt sich mit dem unguten Gefühl, es könnte eine Neverending-Story ins Haus stehen :nono:

  • @ Schmittchen: Was in Anbetracht des sehr unsicheren Kosten-Faktors bei der Auswahl dieses Areals ja ausnahmsweise mal nicht die schlechteste Lösung sein muss.
    Außerdem steht dann evtl. die Sudfass-Lösung wieder im Focus der Debatte, welche ich ohnehin für die bessere Wahl halten würde.

  • Eben. Den städtischen Haushalt betreffend scheint man doch noch zur Besinnung gekommen zu sein. Wenn der Quadratmeterpreis stimmt, der in der Zeitung stand, dann liegt dieser höher als für Büroraum im Messeturm! Doch wird anders als dort damit kein Geld verdient, vielmehr sollen auf die sündhaft teuren, mit vielen Steuertalern bezahlten Flächen Einbäume aus der Südsee und ein Männerhaus aus Neuguinea gestellt werden!


    Das ist an sich völlig okay - aber nicht zu diesem Preis.


    Der Degussa-Standort ist nicht schlecht. Aber auch nicht besonders gut. Fraglich erscheint mir, warum ausgerechnet an dieser Stelle ein "architektonischer Höhepunkt" (mancher wird alleine den Begriff als Drohung verstehen) hinein gezwängt werden soll. Die von der DIC statt dessen vorgesehenen Wohnungen scheinen mir dort doch deutlich sinnvoller.


    Grundsätzlich könnte der als erweiterte Innenstadt verstandene Bereich ruhig ausgedehnt werden. Das könnte Frankfurt gut vertragen. Etwa bis ins östliche Europaviertel, später auch zum neu bebauten Campus Bockenheim etc. Und eben auch ins Ostend, zumindest bis zur Honsellbrücke. Daher fände ich auch den bereits diskutierten Standort zwischen künftigem EZB-Gelände und Honsellbrücke nicht übel. Oder eben, wie weiter oben schon geschrieben, das in meinen Augen ideale Sudfass-Gelände.

  • Da kann ich nur voll und ganz zustimmen!


    Passend zum Thema, ist in der heutigen Printausgabe der FNP ein Bericht, der eine weitere mögliche Alternative aufzeigt
    und zwar den Bau eines 30 Meter hohen "Turms" hinter das bestehende Museumsgbäude.
    Das wäre jetzt nicht unbedingt mein Favorit, aber ich mag euch den Vorschlag natürlich auch nicht vorenthalten.


    Zum Artikel "Ein Turmbau fürs Museum" geht es hier...
    =4797879"]http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&sv[id]=4797879

  • Na ja, dieser Herr scheint immer mal wieder eine Eingebung zu haben. Einen Auftrag allerdings nicht. In diesem Licht muss wohl auch die Kostenangabe betrachtet werden.


    Zuletzt hat er die Stadt mit der Planung einer Arena auf der Konstabler beglückt, ChrisvdG hat damals berichtet. Sieht so aus, als würde dieser Architekt seine Vorschläge unaufgefordert an die Römerfraktionen und auch an die hiesige Presse verschicken. Letztere greifen das offensichtlich gerne auf, Gratiswerbung zumindest erlangt er auf diese Weise.

  • Eines heutigen Artikels auf http://www.faz.net zur Folge ist ein Leasingmodell für Museum der Weltkulturen auf dem Degussa-Areal im Gespräch. So könnte die Stadt später doch noch zum Eigentümer der Immobilie werden. Die Fraktionen von CDU und Grünen müssen dem Vorschlag allerdings erst noch zustimmen. Die Vertäge sollen aber spät. bis September geschlossen werden.


    Enjoy!


    Zum Artikel auf faz.net: Degussa-Areal – Leasingmodell für Museum der Weltkulturen im Gespräch
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html

  • Was!? Das wäre ja wohl ein echtes Armuts-Zeugnis der Stadt. Das angebliche Frankfurter Prestige-Projekt schlechthin, wird in Offenbach realisiert???