Münchner Biergartenratsch

  • Grunderwerbssteuer wurde und wird noch häufig umgangen, wenn der Erwerb als sogenannter "Share-Deal" abgewickelt wird.


    Siehe auch den Bericht dazu in Spiegel-online:
    https://www.spiegel.de/wirtsch…n-kommunen-a-1253048.html


    Ohne eine Änderung der relevanten Steuergesetze gehen den Städten und Gemeinden auch weiterhin namhafte Steuereinnahmen verloren.

    Einmal editiert, zuletzt von Benno StG ()

  • Ja, das ist definitiv unfair. Der Privatmensch, der seine einzige Immobilie auf Schulden (zumindest teilweise) kauft muss blechen, Immobilienunternehmen nicht.

  • Werbe- oder Firmenschriftzüge an oder auf Gebäuden - das war immer schon ein äußerst restriktiv gehandhabtes Thema in München. Bin mir selbst uneins, ob ich es gutheißen soll oder ob ich es für kleinkariert halte. Mir persönlich fehlt der Osram Schriftzug am Stachus jedenfalls nicht. Am abgerissenen Hotel gegenüber waren einst auch etliche alte Werbeschriftzüge dran, Gorenje und so weiter. Der Hotelneubau wird diese sicher auch nicht zurückerhalten.

  • Die Zeiten, in denen Lichtreklamen an Gebäuden der Inbegriff für Großstadtatmosphäre waren sind wohl ein für alle Mal vorbei. Auch gegenüber am neuen Hotel Königshof wird es keine Leuchtschrift mehr geben. Die Osram-Reklame am Stachus war schon Kult, offenbar so sehr, dass sogar Herr Pfeil von der Denkmalbehörde der Lichtreklame nachtrauert…ich finde es in jedem Fall auch schade. Diese Osram Reklame hatte klasse und gehörte zum Stachus wie der Stachusbrunnen dazu. Und noch gibt es ja die Marke Osram und die Firma wäre bereit gewesen, alles genau so zu erhalten. Schade, dass hier wieder einmal durch übertriebene Vorschriften etwas verhindert wurde, das eigentlich alle wollten.

  • Kommunalwahl 2020

    Die CSU scheint sich im Wahlkampf schon mal zu positionieren – und dabei nicht auf Innovation, Wachstum und Entwicklung zu setzen, sondern stattdessen die Angst davor thematisieren zu wollen. Die Stadt soll ihre „bayerische Gemütlichkeit“ zurückerhalten. Man will sich an der Vergangenheit orientieren, die im Vergleich zu heute als entspannter dargestellt wird. Die Vergangenheit soll dabei bis hin zu den vergleichsweise innovativen 1960er Jahren und der Olympiazeit gedehnt werden, die als Beispiele für Innovation bei gleichzeitiger Ruhe und Zufriedenheit herangezogen werden. Das heutige München sei hingegen hektisch, unruhig und überfüllt. Immerhin nicht durch einen expliziten „Wachstumsstopp“ sondern u.a. durch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs soll München seine Ruhe zurückgewinnen. Verantwortlich für dieses Konzept ist die gleiche Werbeagentur, die schon 2014 Josef Schmidt zum Wahlsieg geführt hatte.


    Ich bin gespannt, ob z.B. städtebauliche Verdichtung oder die entschlossene Entwicklung neuer Siedlungsgebiete in dieses Retro-Konzept reinpassen. Würde man sich rein an den 1960er Jahren orientieren, könnte man sich aber tatsächlich das eine oder andere Wachstums-Beispiel nehmen. Wobei ich bei aller Nostalgie ehrlich gesagt froh bin, dass man heute mehr Erfahrung und Wissen über Stadtentwicklung hat und somit einige Fehler aus der damaligen Zeit hoffentlich nicht mehr begehen wird. Liebe CSU, vergesst den Retro-Kram und lasst es uns einfach zeitgemäß und besser machen! Zukunft ist etwas Positives.


    Wie Heiner Effern in der SZ treffend kommentiert, ist es jedoch nicht unwahrscheinlich, dass diese Botschaften bei den Wählern verfangen.


    https://www.sueddeutsche.de/mu…0-csu-wahlkampf-1.4633466
    https://www.sueddeutsche.de/mu…kampf-kommentar-1.4633474

  • Hab heut einen beträchtlichen Teil der Baufirmen und Handwerker gesehen, die überall als ausgelastet beschrieben werden.
    Ich hab heut Vormittag einen Termin in Grünwald gehabt: Es war praktisch kein durchkommen wegen der Baustellen: Überall Veränderungen, Sanierungen und Umbauten.
    Sehr viel Arbeitsleistung wird momentan umgesetzt, ohne wesentlich die allgemeine Wohnungsflächen zu erhöhen.

  • ^
    Bei Büros v.a. sieht es eh mager aus, Colliers prophezeit ja, dass 2020 die Fertigstellungen von dieses Jahr ~500.000 qm auf 224.000 qm sinken. Mit nicht viel besseren Aussichten für 2021.


    https://www.colliers.de/research/marktberichte/


    Beim Wohnungsbau bin ich mal gespannt, was unter dem Strich für dieses Jahr rauskommt. Gefühlt wird es wieder eine Steigerung zu letzten Jahr.

  • Spitze! Wünsche mir eine neue Aufbruchstimmung und das endgültige Ablegen nicht mehr zeitgemäßer Normen entsprechend den drängenden Problemen der großen Mehrheit. SEM, Beschleunigung ÖPNV Ausbau, Nachverdichtung mit weniger Kompromissen und architektonische Qualität in der Breite.

  • SZ online vom 27.12.:

    Münchner Stadtbaurätin:

    Schneller Wandel löst Stress aus.


    Im Artikel: Der schnelle Wandel des Stadtbildes löst psychischen Stress aus.


    Frage: Was machen Einwohner in New York, Chicago, Hong Kong zB.

    Wenn dem so wäre, hätte ich dort auf den Gehsteigen über Leichenberge steigen müssen.


    Wieso wird Wachstumskritikern und Angsthasen bei uns so starke Aufmerksamkeit gewidmet, Gegnern der rote Teppich ausgerollt ?

    Skeptiker werden gefördert ?

  • Du meinst wohl diesen Beitrag: https://www.sueddeutsche.de/wi…20090101-191227-99-272490 Bitte in Zukunft selbst die Quelle in deinen Posts heraussuchen und nicht einfach ohne Quelle etwas hier reinklatschen (insbesondere wenn es eine Online-Quelle ist, wie du ja hier selbst schreibst).


    Ich bin mir sicher, dass es auch in New York, Chicago und Hong Kong unter manchen Bürgern Skepsis vor Veränderungen gibt. Elisabeth Merk wird in dem SZ Beitrag übrigens weiter zitiert, dass Veränderungen nötig seien, um als Stadt lebensfähig zu sein.

  • Das ist sehr interessant:

    Optische Veränderungen lösen psychischen Stress aus.


    Optische Veränderungen nach Stärke und Geschwindigkeit geordnet (Beispiele):


    1.Gewitterblitze in der Nacht

    2. Aufzug starker Bewölkung, bzw rasche Bewölkungsauflösung bei Tag/ hochstehende Sonne.

    3. Sonnenaufgang/ Sonnenuntergang bei klarem Himmel

    4. Abbruch von Gebäuden

    5. Laubfall im Herbst/ Blattwachstum im Frühjahr

    6. Bau von Gebäuden


    Frage: Wieso ist der Stress so hoch bei Rang 6 ?

  • Alle reden momentan über Klimaschutz, wieso macht man dann oft gegensätzliche Politik ?


    Man verteufelt dichte Städte und propagiert die Bevölkerung auf das Land verteilt zu lassen ?


    Der Aufwand, um einen qm Wohnfläche zu erstellen steigt und steigt.

    Er müsste aber fallen, um mehr Ressourcen pro Einwohner zu generieren, die man für die zukünftigen Aufwendungen für die Energiewende bereitstellen zu können.

  • Vermutlich meinst du u.a. diese Meldungen aus Seeon, die in den letzten Tagen durch die Medien gingen: https://www.zeit.de/news/2020-…amm-fuer-laendlichen-raum. Und natürlich viele andere Meldungen, wo es gerade auch in Bayern darum geht, durch Investitionen in ländlichen Gebieten die Wohnungsnot und die Infrastrukturprobleme in den Ballungsräumen zu lösen.


    Die CSU stellt das gar nicht so ungeschickt an. Sie weiß, dass sie immer noch viel potenzielle Stammwählerschaft in den ländlichen Gebieten hat (nicht zuletzt die Landwirte), die über derartige Meldungen natürlich immer erfreut sind. Gleichzeitig wächst in den dicht besiedelten Regionen die Verzweiflung über immer weiter steigende Mieten und den Verkehrskollaps. Auch hier erscheint vielen die neue, scheinbar konsequente Lösung der "Umverteilung" am plausibelsten. Statt weiter in die Ballungsräume zu investieren, sollen die Mittel lieber in strukturschwachen Gebieten ausgegeben werden, sodass sich die Arbeitsplätze und Menschen übers ganze Land verteilen.


    Dass das sowohl wirtschafts- als auch umweltpolitischer Unfug ist, ist sicherlich auch der CSU bzw. der Staatsregierung (die Freien Wähler vertreten diese Position ja leider noch vehementer) klar, aber zumindest die CSU hat verstanden, dass sie damit ihre Klientel zufrieden stellen bzw. im besten Fall noch weitere Wählerstimmen insbesondere bei den bevorstehenden Kommunalwahlen im Großraum München gewinnen kann.


    Und noch direkt zum Thema Klimaschutz: Wer viel über Klimaschutz redet, aber im Zweifelsfall nicht danach handelt, hat bei einem Großteil der Wähler die Nase vorn. So ist das Gewissen der Bürger beruhigt und gleichzeitig bleibt alles weitgehend beim alten und es gibt keine Veränderungen, die evtl. spürbar sein könnten. Wer das anbietet, wird gewählt - auch das hat Söders CSU von allen Parteien momentan am besten kapiert. Auch Kristina Frank baut ihren Wahlkampf hier in München derzeit entsprechend auf.

  • Die Menschen, bei denen der Bau von Gebäuden Stress auslöst, sollten wirklich überlegen, ob sie in der Stadt gut aufgehoben sind oder doch besser auf dem Land leben sollten. Jeder betreibt irgendwie Rosinenpickerei im Leben, aber daran Politik auszurichten ist wohl sehr schlecht.