Verkehrswesen

  • Endgültige Fakten schaffen, bevor ein Gesamtverkehrskonzept für Bonn und die Region im Ansatz existiert: sowas nennt man Ideologie.


    Es war meines Erachtens schon ein Fehler, das Gelände am Winkelsweg links der Bahnstrecke zur Bebauung freizugeben. Die beinahe zwingende, verkehrlich sinnvolle Verlängerung der Achse Heinemannallee - Winkelsweg über die Bahn hinaus ist damit unmöglich gemacht worden. Der Fehler droht sich hier zu wiederholen.

  • Dem kann ich nur zustimmen. Selbst die Dieckmann-geprägte Verwaltung plädierte ja dafür die Trasse freizuhalten, um wenigstens eine Gemeindestraße bis zur Servatiusstraße zu realisieren.
    Verkehrstechnisch ist das ganze ohnehin ein Drama -und ein Widerspruch in sich. Denn: Hauptargument gegen die Trasse ist ja, den Durchgangsverkehr aus der Stadt zu halten. Der ist aber längst da und quält sich die B9 entlang im Schneckentempo durch die ganze Stadt bis zur A 565. Weshalb das besser sein soll, als ein Tunnel durch den Venusberg, konnte mir bisher keiner erklären.

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    ...dann soll sie eben erst einmal nur bis Villich gebaut werden. Hauptsache es tut sich mal was...


    Nur einmal eine Übersicht über aktuelle Fahrzeiten (jew. die schnellsten Möglichkeiten):


    Linie 66: Vilich -> Hauptbahnhof: 12 Min.
    Linie 66: Vilich -> Heussallee: 17 Min
    RE 8: KölnBonn Airport -> Bonn Beuel Bhf: 20 Min.
    Flughafenbus, Linie 66 über Bonn Hbf : Köln/Bonn Airport > Heussallee: 45 Min.
    RE 8, Linie 62 über Oberkassel: Köln/Bonn Airport > Ramersdorf: 34 Min.


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    Thema Kenneybrücke: Ich finde sowohl den Anstrich der Brücke (grün in Abstufungen) sowie deren Geländer (blau) grauenhaft. Wollte ich noch loswerden.

  • Von mir aus könnte die Kennedybrücke auch lila angestrichen sein, wenn sie dafür den angekündigten Mehrnutzen bringen würde. Im Augenblick jedenfalls geht sie wohl in die Geschichte ein als erste Brücke, welche nach einer Verbreiterung weniger Platz für den Straßenverkehr bietet als vorher. Freuen können sich Fußgänger, Radfahrer und die Straßenbahnen. Für Pkw geht es de facto nur noch einspurig, zumindest, wenn man seine Seitenspiegel behalten möchte.

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    ...da hast du sicher recht. Die separaten Trassen für die Bahn waren dringend notwendig für Line 66. Wieauchimmer. Die Stadt hat immer suggeriert - und so sahen die Pläne für mich auch immer aus -, dass es zwei Fahrspuren für den Autoverkehr geben wird, obwohl offiziell immer von einer "überbreite(n) Richtungsfahrbahn für den Individualverkehr 4,75 Meter" gesprochen wurde. Da muss man sich jetzt nicht wundern, dass gemeinhin von einem Schildbürgerstreich gesprochen wird.
    Das Chaos wird ohnehin ausbrechen, wenn ab Ende 2011 die Nordbrücke saniert werden muss. Wie das bei dem ohnehin hohen Verkehrsaufkommen der A565 gemanged werden soll...ich bin gespannt :lach:

  • Am Samstag war ein weiterer Artikel zur S 13 im General-Anzeiger:
    Bonner Politiker halten an S-13-Plänen fest


    Darin wird erwähnt, dass das Gutachten perspektivisch eine Rheinquerung ab Menden entlang der Nordbrücke und A 565 vorschlägt, um Bonn effektiv ans Schienennetz anzubinden. Die Fahrzeit soll dabei vom Hauptbahnhof zum Flughafen 26 Minuten betragen, die Kosten einschließlich des Ausbaus der Reststrecke Trosidorf-Menden 400 Mio. Euro.


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    In meinen Augen ein guter Vorschlag. Das rechtsrheinische Bonn wäre vermutlich bereits mit neuen Haltepunkten in Vilich und eventuell Ramersdorf (in Höhe T-Mobile) sehr gut ausgestattet. Eine vollwertige Rheinquerung wäre dagegen ein echter Mehrwert für die Schieneninfrastruktur in der Region, weil der Hauptbahnhof nicht nur mit dem Flughafen verbunden werden kann, sondern auch mit der Siegstrecke.


    Infos zu den bisherigen S 13-Plänen:
    http://www.schnell-in-bonn.de/s13/einleitung.html



    Zur Kennedybrücke: über die überbreiten Spuren haben wir hier schon ab #42 diskutiert. Bei so einem wichtigen, auf Jahrzehnte angelegten Infrastrukturprojekt hätte die Stadt notfalls ins eigene (zugegeben leere) Säckel greifen müssen, um die Leistungsfähigkeit sicherzustellen. So wird man nun dauerhaft mit dem Chaos leben müssen. Aber das ist ja anscheinend gewollt.

  • Die Uni-Klinik auf dem Venusberg könnte mit einer Seilbahn erschlossen werden: diese Idee wird zumindest im Verkehrsentwicklungsplan erwähnt, der im Sommer verabschiedet werden soll.


    Das Projekt befindet sich in einer sehr frühen Phase, ein erstes Gutachten liegt jedoch vor. Der Bau der 500m langen Strecke ist darin mit 15 Mio. Euro veranschlagt, die jährlichen Betriebskosten mit 750.000 Euro. Ein kostendeckender Betrieb wäre nicht möglich.


    Vorgesehen ist eine Talstation in Dottendorf, etwa am Hindenburgplatz, mit Anschluss an die Straßenbahnlinien 61/ 62. Auf dem Klinikgelände müsse es laut Gutachten zur ausreichenden Erschließung drei Stationen geben.


    Quelle: Mit der Seilbahn auf den Venusberg

  • Der Nahverkehr Rheinland (NVR) hat Planungsmittel in Höhe von 1,75 Millionen Euro für den Ausbau der Voreifelbahn (RB 23) zwischen Bonn und Euskirchen bewilligt. Der Ausbau soll mit der Betriebsaufnahme des „Kölner Dieselnetz“ im Dezember 2013 fertiggestellt werden und umfasst folgende Maßnahmen:


    * Neubau von vier neuen Haltepunkten "Auf dem Hügel", "Helmholtzstraße", "Impekoven" und "Rheinbach-Ost"
    * zweigleisiger Ausbau des Abschnitts zwischen Bonn-Duisdorf und Witterschlick
    * Umbau der Weichenstraße im Bonner Güterbahnhof
    * Errichtung eines neuen Abstell- und Wendegleises in Rheinbach


    Der zweigleisige Ausbau zwischen Duisdorf und Witterschlick ist notwendig, um die neuen Haltepunkte in den 15-Minuten-Takt einbinden zu können und die "Betriebsqualität" zu erhöhen (immer wieder gibt es Klagen über Verspätungen). Durch den Ausbau und die neuen Halte erhofft man sich 3.000 zusätzliche Fahrgäste je Werktag (derzeit 12.000).


    Quelle: NVR stellt Planungskosten für Ausbau der RB 23 bereit (Zughalt.de)


    Im Laufe des Jahres soll zudem die Strecke an das elektronische Stellwerk in Euskirchen angeschlossen werden, wie der General-Anzeiger berichtet.


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    In den kommenden Jahren sollen 24 Millionen Euro in die Sanierung und Verbesserung der Bahnhöfe in Bonn investiert werden. Im Hauptbahnhof werden bis 2014 die Bahnsteigdächer saniert und die Fahrgastinformationsanlage auf LCD-Technik umgestellt.


    In Bad Godesberg sollen zwischen April und Oktober ebenfalls die Bahnsteigdächer saniert und die Fahrgastinformationsanlage erneuert werden. Der geplante barrierefreie Umbau des Bahnhofs soll erst 2014 in Angriff genommern werden, weil der schlechte Zustand der Personenunterführung zunächst erhebliche Sanierungsmaßnahmen erfordert. Neben der Erneuerung der Unterführung sind insgesamt drei Aufzüge und Blindenleitstreifen sowie Notrufsäulen und eine Sicherheitsbeleuchtung geplant. Die Arbeiten sollen bis 2016 abgeschlossen sein.


    In Mehlem ist eine Sanierung der Bahnsteigdächer vorgesehen. Außerdem werden dynamische Schriftanzeiger angebracht.


    Quelle: 24 Millionen Euro Investitionen in Bonner Bahnhöfe (Zughalt.de)

  • Es kann niemanden mehr verwundern: wie der General-Anzeiger berichtet, zeichnet sich auch bei der Kennedybrücke (Bauzeit mittlerweile fast vier Jahre) eine gewaltige Kostensteigerung ab. Die Gesamtkosten, ursprünglich veranschlagt auf 34 Mio. Euro, sollen nun 51 Mio. Euro betragen. Begründet wird das mit zusätzlich notwendig gewordenen Stahlverstärkungen. Die Ratskoalition will nun das Rechnungsprüfungsamt einschalten.

  • Das Bonner Leitmedium berichtet heute über millionenschwere Investitionen des Unternehmens Zukunft (Deutsche Bahn) in der Region Köln/Bonn


    Bis Dezember 2013 ist unter anderem geplant:
    -350 Millionen Euro werden in neue Züge vom Typ "Coradia Lint" investiert. 56 Fahrzeuge kauft die Bahntochter bei Alstom.
    -Bau neuer Haltepunkte in Alfter und Rheinbach, sowie in Bonn-Dransdorf und Bonn-Duisdorf
    -Fertigstellung des Haltepunktes Bonn-Museumsmeile im Jahr 2012


    Angesichts gefühlter tausendfacher Vertröstungen der DB bin ich gespannt, welche Baumaßnahme bis Dezember 2013 wirklich abgeschlossen ist.


    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10002&detailid=866543

  • Die Kennedybrücke wird zum Kraftwerk:
    SolarWorld-Mitarbeiter haben damit begonnen, von einem fahrbaren Gerüst aus Solarmodule an der Südseite der Brücke zu montieren. Ursprünglich sollten die Module längst angebracht sein. Das Wasser- und Schifffahrtsamt wollte aber erst seine Bedenken durch Gutachten ausgeräumt sehen.
    Das "Band" ist 1,70 m hoch und wird auf einer Länge von 400 Metern, der gesamten Brückenlänge, installiert. Ab Mitte April soll dann der Strom fließen, immerhin 20 Haushalte können dadurch mit Energie versorgt werden. Die Stadt kostet das Gesamtprojekt gar nichts: Sowohl für Installation als auch Unterhalt kommt der Spender komplett auf.


    Quelle 1 Lokalzeit Bonn vom Dienstag
    Quelle 2 GA-Artikel
    Hier gibt es die PM der Stadt und hier ein Foto, das einen guten Eindruck von der Installation vermittelt.


    Bonn steht diese Installation, u.a. als Standort des UNO-Klimasekretariats, aus meiner Sicht sehr gut. Danke einmal mehr an Herrn Asbeck.
    Aus einem anderen Grund gefällt mir das Projekt aber auch sehr gut: So sieht man weniger von dem absolut misslungenen Anstrich ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Joams ()

  • hmm ich persönlich finde, dass Solarzellen an einer Brücke nichts zu suchen haben... aber weil sie den abscheulichen Anstrich verdecken, akzeptiere ich sie als das kleinere Übel. Frage mich nur, wie so eine Solaranlage aussieht, wenn es ein paar Jahre lang auf sie herabgeregnet hat.. naja gibt wohl Schlimmeres

  • Südtangente

    Der GA berichtete vor ein paar Tagen, dass im Landesverkehrsministerium ein Gutachten zum Verkehr in der Region zurückgehalten wird. Offenbar wird darin eine weitere Ost- West- Autobahnverbindung im Bonner Raum (sprich die berüchtigte Südtangente) als unabdingbar bezeichnet. Da dies einigen Herrschaften wohl nicht ins politische Konzept passt, wurde das Gutachten bisher nicht veröffentlicht. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die A 565, als bisher einzige Ost- West- Achse im Bonner Raum eine der am stärksten staubelasteten Strecken überhaupt ist.


    Den Artikel gibts hier:
    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10001&detailid=868639

  • Im Artikel steht gar nicht, dass die Südtangente die einzige in Frage kommende Lösung ist. Die Möglichkeiten des ÖPNV sollen ebenfalls geprüft werden. Orte wie Oberdollendorf mit enger Durchfahrt und 8000 Autofahrten pro Tag können keinen zusätzlichen Autoverkehr ertragen, den gäbe es aber, wenn man auf eine MIV-Lösung setzen würde.


    Warum fährt die 66 an Wochenenden nur im Halbstundentakt nach Königswinter? (Die Hälfte der Züge hält vor der Bonner Stadtgrenze.) Diese Stadtbahn mit den Parametern fast einer S-Bahn könnte im Süden besser beide Rheinseiten verbinden.


    Die www.suedtangente.de schreibt, das Projekt sei offiziell begraben. Die Verkehrsthesen wurden zum großen Teil aus den Lehrbüchern der Stadtplanung abgeschrieben. Dazu gehört, im Siebengebirgsraum nicht ganz beliebig neue Siedlungen auszuweisen, sondern die Planungen mit dem ÖPNV-Netz verzahnen.

  • Ich denke, die Solarmodule machen sich an der Brücke gar nicht schlecht. Mir ist allerdings aufgefallen, dass die Brückenpfeiler wohl nicht vollständig mit Steinen verkleidet werden. Der schwarze Schutzanstrich wirkt billig und in Kombination mit der Farbgebung der Stahlträger wirkt die farbliche Gestalt der Brücke noch düsterer.






    Quelle: meine Bilder

  • Das geplante Leuchtband am Geländer der Kennedybrücke kommt vorerst nicht.
    Derzeit könne die Stadt dies nicht finanzieren. Die Installation herkömmlicher Leuchtstoffröhren hätte 100.000€ (Stromkosten 15.000€) gekostet, moderne LED-Technik 350.000€ (Stromkosten 2000€).


    Einige Bonner Lokalpolitiker sind davon ausgegangen, dass die Einspeisevergütung aus der neuen Solaranlage in die Beleuchtung fließen könnte. Herr Asbeck spendet das Geld aber lieber an Bonner Organisationen und Vereine.


    Quelle

  • Die nördliche Bonner Autobahnbrücke ("Nordbrücke", A565) wird, entgegen früherer Meldungen, erst ab 2012 generalüberholt. Zunächst sollen die Fahrbahnübergänge, die Verbindungen von "normaler Straße" zu Brücke, erneuert werden. Die anschließende Komplettsanierung soll zwei bis drei Jahre dauern.
    Quelle


    Somit verschiebt sich das unvermeidbare Verkehrschaos rund um und in Bonn noch etwas...