Lehrter Stadtquartier & Hauptbahnhof Umfeld

  • immer dann, wenn man glaubt: schlimmer gehts nimmer..wird man eines besseren belehrt(;-


    Naja, bleiben wir fair, den architektonischen Tiefpunkt auf diesem Areal bildet immer noch das Meininger. Ehrlich gesagt finde ich die Fassade von Bertha auch interessanter als die vom Kennedy-Haus. ;) Aber ich verstehe und teile natürlich deine Enttäuschung über die Bebauung dieses Areals; jetzt wo mit Bertha die Fertigstellung in die Nähe rückt.

  • wie ich bereits im Februar 2015 prognostiziert habe: "Bertha" schaut aus wie eine Außenstelle des Moabiter Knastes.


    Einfach gruselig!

  • Berlins Europaviertel dürfte mit diesem Bau Frankfurts Europaviertel wieder eingeholt haben ... wie ich das meine, dürfte wohl - denke ich - jeder verstehen :cool:


    Nein versteht keiner, denn das hier abgebildete Gebäude steht nicht im Europaviertel.

  • ^ "... Dieses ursprünglich als Lehrter Stadtquartier bezeichnete Areal südlich der Invalidenstraße wird inzwischen aber ebenfalls als Teil der Europacity verstanden. ..."


    ...aus dem zugehörigen Wiki-Artikel ;)


    Und meine Güte, unabhängig davon: Selbst wenn die Bezeichnung eine andere wäre, haben das 99% der Leute kapiert ... bist du mies gelaunt?

  • Das schlimmste sind die weissen Fensterstege hinter der Fassade. Bei dem Monet-Bau der ja schon eine ähnlich Fassade besitzt orientiert sich die Fensterbreite wenigstens an der davorliegenden Fassade.
    Ich bin sprachlos wenn ich diesen lieblos zusammengeschusterten Bau sehen muss. Als Architekt würde ich mich schämen.


    Ach und was das Meininger betrifft, dass könnte man eventuell noch mit einer hochwertigen Fassade retten, was in dem Fall des Bertha Baus nachweisslich überhaupt nicht mehr funktioniert kann. Selbst die wertige Fassade rettet es nicht vor dem architektonischen Tiefpunkt.

    4 Mal editiert, zuletzt von notration ()

  • i
    Ich muß ehrlich sagen: ich kapiere solche Bauherren nicht.
    Haben die keinen Ehrgeiz, selbst eine "landmark" in einer Stadt zu setzen..einen Bau, der ihrem Unternehmen..ihrer Behörde entspricht...was irgendwo unverwechselbar, dennoch praktikabel ist und natürlich den technischen Ansprüchen genügt?


    Meine Mutter, die früher als Maklerin gearbeitet hat, würde nun antworten, dass ein Blick in die deutschen Wohnzimmer eine ganz simple Erklärung bietet.

  • Ich stimme notration zu und hatte es auch zuvor schon bemerkt, die weißen Fensterstege hinter den Natursteinelementen sind ein ästhetischer Fehlgriff.


    Auch das "Schattenspiel" der besonnten Fassade sieht weniger interessant als vielmehr unruhig aus und erinnert an das Testbild-Flimmern eines alten Röhren-TV.


    Ich kann mir nicht helfen... obwohl das Gebäude noch gar nicht fertig ist, sieht es schon irgendwie "oll" aus.

  • Der Witz ist, dass ich vor ein paar Wochen noch dachte, ":daumen: wird ja besser als erwartet".. da waren aber nur die Fenster drin und diese Gefängnisgitterfassade noch nicht angebracht. Ein Gebäude das ohne Fassade besser aussieht als mit, ist doch mal ein Novum :D. Da kann sich jemand auf die Schulter klopfen!


    ..zum Glück steht es aber relativ versteckt. Man sieht es eigtl. nur kurz aus der Sbahn, wenn man richtung Hbf fährt. Zu Fuß kommt man an der Ecke so gut wie nie vorbei.

  • Wenn man die Straße Alt Moabit entlang fährt, darf (muss) man die volle Breitseite "genießen".


    Sicher ist diese Straße keine Hauptmagistrale, aber völlig unbedeutend ist sie auch nicht. Daher kann man kaum von einer versteckten Lage sprechen.

  • Berlins Senatsbaudirektorin Regula Lüscher lobt Architektur und Konzept des Projekts:
    "Der vierte Baustein im Ensemble des Bahnhofsquartiers strahlt Eleganz und Filigranität aus. Das Büro Barkow Leibinger beweist, wie bereits am Total-Tower, dass der Nutzung geschuldete Rasterfassaden durch raffinierte Rhythmisierung der vertikalen Lisenen und das Überspielen der Geschossdecken wieder ein interessantes Spiel von Schatten und Licht entsteht und dadurch ein Gebäude, dessen Geheimnis sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Ein öffentlich genutztes Erdgeschoss wertet den benachbarten ULAP-Park auf, so dass diese Ecke endlich belebter wird und besser in die Wahrnehmung der Berlinerinnen und Berliner rückt."


    Kann mir evtl. jemand verraten, welcher Drogen ich mich bedienen muss, um dem Geheimnis "auf den zweiten Blick" auf die Spur zu kommen, das Frau Lüscher hier im feinsten Architektendeutsch umschreibt? Hilft vielleicht eine Überdosis Ricola Kräuterbonbons?

  • Ich kann das Lüscher-Bashing nicht mehr lesen. Der Tour Total wird allerseits gelobt, das klappt das mit der "Rhythmisierung der vertikalen Lisenen". Bei Bertha Berlin leider nicht. Wenn Frau Lüscher das Gebäude mag, kann sie das doch tun. Verbrochen hat SIE diese Architektur nicht.

  • Das sieht doch genau so aus wie das was man vor 25 Jahren abgerissen hat, z.B. das Außenministerium der DDR. Wiederholt sich Geschichte wirklich?

  • Der Blick von der Moltkebrücke auf dieses Ensemble ist an Trostlosigkeit wirklich nicht zu überbieten. Es motzen ja einige selbsternannte Verteidiger der Moderne immer noch über den Potsdamer Platz. Was da gebaut wurde, war 1000x zukunftsweisender als das hier. Null Anspruch, null Fantasie.

  • Also ich finde man sollte sich diesen Klotz live ansehen, da kommt er noch anders rüber als auf den Fotos.
    Anfangs fand ich ihn einfach nur trostlos, aber als er entrüstet war, erinnert er mich fast an einen Bunker, das macht es vielleicht nicht viel besser aber ganz so schlimm finde ich es nicht mehr.
    Am meisten stören mich die weißen Festerrahmen, die stehen für mich in einem irritierenden Kontrast zu den vorgehängten schmalen Fassadenelementen.


    Dadurch das das Gebäude mehr seitlich im Hintergrund steht, ist die Sichtbarkeit etwas gemindert und von daher der Effekt so oder so begrenzt.


    Also trostlos ist die Bebauung nicht, das sehe ich anders, das hier keine Spitzenarchitektur entstehen kann, war von vornherein klar, der Potsdamer Platz hatte seinerzeit eine andere Dimension.


    Spitzenarchitektur entsteht nur äusserst selten in Berlin, ich finde aber das die Planung des Hauptbahnhofareals absolut gelungen ist, die Anordnung, Größe und Höhe der Gebäude passt sehr gut, man erkennt natürlich dass das nicht gewachsen, sondern auf dem Reissbrett entworfen wurde. Die noch fehlenden zwei Gebäude werden dem Platz die notwendige Fassung geben und den Gesamteindruck weiter verbessern.
    Der Blick von der Kronprinzenbrücke ist schon ziemlich eindrucksvoll, und ich kann da nichts Trostloses erkennen und ich bin wohl auch einer der weniger Befürworter des Spreebogenparks, ich finde es so wesentlich schöner als wenn dieser bebaut würde.

  • Geht man nach dem Image-Film von CA Immo wird der Cube very high sophisticated, soll Menschen inspirieren, ihnen Kraft geben und Neues ermöglichen. Äußerlich wird man das bei dem im Film zu sehenden Glaskubus zumindest tagsüber wohl nur erahnen können.
    Die Projektseite scheint sich noch im Aufbau zu befinden.