Danke für Deine Beitrag, aber leider wurde ich da missverstanden.
Es ging um Ästhetik und wer diese Projekte 'initiert'. Also, wer hat eine Idee, wer vorantreibt, wer leitet, gestaltet. Und, es ging um die architektonische Qualität die dabei (im Allgemeinen) herauskommt. Ist es ein Privatperson, ein manifestierter Bürgerwille, eine Zivilgesellschaft? Oder ist es die Verwaltung, eine Regierung, ein technokratisches Prozessdenken, die oft auch eine einseitige politische Agenda vorantreibt, mit entsprechenden Ästhetiken.
Ich habe NICHT über Gelder gesprochen, wer hier anteilig was finanziert. Selbstverständlich kann mit öffentlichen Geldern eine gute Architektur finanziert werden, ebenso wie mit privatem Geld sehr viel Mist gebaut werden kann.
Meine Frage ist aber, woher kommt nun die Initiative? (Zu deutsch - wer startet was, wer macht die 'Überstunden', und wer behält das Heft in der Hand). Meine Lebenserfahrung, zu welcher auch große Gremien und öffentliche Ausschüsse gehören, sagt mir: Je größer des Projekt – um so mehr Köche, umso mehr Gerede um den heissen Brei, umso mehr Politgefasel, umso mehr Dienst nach Plan und Ignoranz, umso mehr Prozessdenken, umso mehr Bedenken, umso mehr Verzögerung, Abschieben von Verantwortungen und Aufschieben von Entscheidungen, Scheuklappen, Parteidenken, Group Think bis zur ideologischen Gehirnwäsche folgt.
Mein Eindruck bleibt: Ästhetik ist und bleibt ein Fremdwort für die meisten Verwaltungen (und Verwaltenden), mit oft erschreckenden Folgen.
Und, bezogen auf die Baupolitik Berlins, bin ich erstaunt wie verwaltungs-ergeben die Berliner nach wie vor auf den Staat setzen. Der Staats soll mein Problem zu allererst lösen, der Staat soll es (für mich) richten.
Zum Gefallen des Humboldtforums: Ja es gefällt mir, bis auf die Ostseite, aber da fände ich einen grünen Wucher-Bewuchs wundervoll und hoffe auf die Grünen im Senat, um diese Betonfront in Ihrem Brutalismus etwas abzumildern. Reko ansonst finde ich super, auch mit den Betonstelen und den ästhetischen Brüchen, die sichtbar bleiben.
Zur Ästhetik des BER, mit Verlaub, eine Zeile (off-topic, aber es wurde ja erwähnt): Details gefallen mir (das Echtholz, die Flugteppich Installation) – aber der Gesamtkörper hat doch eher faschistoide Züge.