Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • Der Tagesspiegel schreibt heute, dass sich im Regierungslager die Stimmen mehren mit dem Wiederaufbau des Schlosses doch noch 2013, also in dieser Legislaturperiode, zu beginnen. Man möchte "unumkehrbare Fakten" schaffen und einer erneuten inhaltlichen Diskussion aus dem Wege gehen.

  • ^ Wie Stoiber damals unumkehrbare Tatsachen mit der Schaffung der Magnetschwebebahn schaffen wollte, oder? Na dann dürfen wir ja heute zufrieden dankbar sein für die vielen eingehaltenen Versprechungen "unserer" Schwachmaten.


    Glaubt Ihr das ernstlich, daß den BRD-Politschwachmaten ihr Geschwafel von "gestern" juckt?!?!

  • inwzischen traue ich in diesem Land allen alles zu!.


    Die bringen das sogar fertig, ein halb im Bau befindliches Stadtschloss zu stoppen und die Bauruine nach 20 jähriger diskussion 2030 wieder abzureissen.


    Und nein--dieser Beitrag ist nicht ironisch gemeint und auch nicht sarkastisch.
    Ich glaube das wirklich!

  • ^
    Tendenziell würde ich davon ausgehen, dass in 20 Jahren der Einfluß der 68er Geisteshaltung geringer wird und somit der Wiederaufbau des Stadtschloßes weniger ideologischen Bedenkenträgertum entgegensteht. Vielleicht wird sogar eine 100% Fasadenreko wahrscheinlicher.
    Es dürfte durch die Überalterung der Gesellschaft zu einem konservativeren Zeitgeist kommen, was ebenfalls für das Stadtschloß spricht. Die heutige Generation der 20 bis 40 jährigen, die überwiegend Pro Rekonstruktion ist, wird in 20 Jahren die jetzigen Reichsbedenkenträger (welche noch überwiegend aus dem Zeitgeist der 70er Jahre entstammt) in der Bundespolitik abgelöst haben. Von daher denke ich wird sich vieles zum positiveren Entwickeln.

  • Alles im Lot? Der Tagesspiegel schreibt heute davon, dass wohl in 2013, also noch in dieser Legislaturperiode, Baubeginn sein soll. Vorarbeiten im Zuge des U5-Tunnelbaus wird es schon in 2012 geben. Zudem sprach Rainer Bomba, Staatssekretär im Bauministerium, davon, dass man vor habe auch die barocke Kuppel zu bauen.


    Artikel TS

  • Naja, und in einigen Monaten werden sie wieder ganz anders reden. Dann wird's wieder verschoben und die Kuppel soll durch eine Raketenkonstruktion ersetzt werden. Ist irgendwie lachhaft das ganze Hin und Her. XD

    Einmal editiert, zuletzt von Treverer ()

  • Im Artikel steht auch, dass neben Privatspenden ein Sponseringkonzept denkbar und (und wohl auch angestrebt) sei, um die Barock-Kuppel zu finanzieren. Dies müsse nun aber noch mit dem Stiftungsrat abgestimmt werden. Gute Idee, die auch für den Rest der Fassade denkbar ist. Hat ja damals beim Brandenburger Tor glaube ich auch geholfen.


    Edit: Laut Berliner Zeitung wird jetzt mit einer Fertigstellung bis 2018 (statt ursprünglich 2017) gerechnet. Die zusätzliche Zeit soll - wie in früheren Beiträgen erörtert - zu einer besseren Vorplanung genutzt werden. Viele vorbereitende Arbeiten durch die Stiftung (etwa mit originalen Fassadenelementen) laufen zudem unabhängig und da Berlin früher zahlt als der Bund, sind auch diese 32 MEURO eine gute Überbrückung. Wegen der U5 muss ja bekanntlich ohnehin schon 2012 mit ersten Arbeiten vor Ort begonnen werden.


    Quelle: http://www.berlinonline.de/ber…/berlin/303808/303809.php


    Fazit: Es sieht wieder etwas besser aus. Der Wille scheint vorhanden zu sein und so langsam gibt es wohl kein zurück mehr...

    3 Mal editiert, zuletzt von jan85 () aus folgendem Grund: zusätzliche Info und Fazit

  • Die Kuppel ist übrigens nicht barock, sie wurde erst im 19. Jahrhundert aufs Portal gesetzt und wurde von Friedrich Stüler, einem Schüler Schinkels, entworfen.

  • Humboldt-Box

    Die gegenwärtig entstehende "Humboldt-Box", ein fünfgeschossiges Gebäude im futuristischen Stil, wird diesen Winter fertig und löst dann die sogenannte "Baustelleneinrichtungsbox" ab. Drei Etagen sind zur Präsentation des Wiederaufbaus des Schlosses bzw. der Errichtung des Humboldt-Forums vorgesehen, die vierte Etage ist für Veranstaltungen und in 22 Meter Höhe in der fünften Etage soll ein Restaurant mit schönem Rundumblick entstehen. Kurz vor oder nach der Fertigstellung des Stadtschlosses wird das Gebäude wieder abgerissen.


    Schon jetzt wirkt der Bau sehr monströs und es kann bezweifelt werden, dass er mit der Schlossbrücke, dem Berliner Dom und anderen angrenzenden Bauwerken harmoniert. Wäre nicht ein flacheres Gebäude sinnvoller gewesen? Finanziert wird der Bau von der Firma Megaposter aus Neuss. Für diese muss sich selbstverständlich die Investition lohnen. Einnahmen wird es durch Werbung an der Fassade und wohl auch durch das Restaurant geben.


    Blick Richtung Osten auf die Baustelle:



    Links die "Baustelleneinrichtungsbox", rechts die "Humboldt-Box":




    Die Baustelleneinrichtungsbox von innen:


  • Naja, schön ist anders, aber das war ja bekannt. Es ist eben nur eine Infobox.
    Ich finde es ist schon ein sehr wichtiges Signal, dass sie dort jetzt doch recht zügig hingesetzt wird. Das Humboldtforum wird gebaut - das ist die schlichte, aber deutlich sichtbare Message. Gibt ja auch, dank der desaströsen Behandlung des Themas durch die politisch Verantwortlichen, genügend Zweifler.

  • Wär es nicht klug, das Protal II auf die Rückseite der Box zu kleben, sodass man es durch die Breite Straße sehen kann. Man könne sich so daran gewöhnen, würde wissen, was einen erwartet und die Box war nicht komplett transparent-grau, wie man sie bisher von den Visualisierungen kennt...

  • Sehr empfehlenswert: DAS INFOCENTER am Hausvogteiplatz

    Im Hausvogteiplatz 3-4 (U-Bahn-Haltestelle "Hausvogteiplatz") befindet sich das sogenannte "Infocenter Wiederaufbau Berliner Schloss". Hier sind absolut sehenswerte Modelle des alten Stadtschlosses und des geplanten Stella-Entwurfs sowie ein großes Stadtmodell aus der Zeit der Jahrhundertwende inklusive Unter den Linden bis zum Brandenburger Tor ausgestellt. Zusätzlich bekommt man kostenlos sehr fachkundige und umfangreiche Informationen vom bereitstehenden Beraterteam. Spenden kann man natürlich auch. Es lassen sich einzelne (ganz bestimmte, später zuordenbare) Steine des Schlosses, Fenster oder sogar Portale spenden. Namentliche Erwähnung erfolgt bei Spenden ab 300,- Euro. Manche Teile (z. B. Schmucksteine) kosten einige zig-tausend Euro.


    Zunächst einige Fotos vom alten Stadtschloss als Einzelmodell und im Stadtmodell:









    So sieht der Entwurf von Stella im Modell aus:





  • Ramsauer will Fakten schaffen

    Bundesbauminister Ramsauer möchte das Projekt endgültig in trockenen Tüchern wissen. Es sei ein gutes Konzept mit einer Mischung von Kunst, Kultur und Wissenschaft für dieses Gebäude vorgesehen und die zusätzliche Zeit zur Überarbeitung könne auch nicht schaden.


    Deshalb will er jetzt vertraglich bindende Zusagen von Bund und Senat, dass die Zahlungszusicherungen Bestand haben. Ein Scheitern wäre dann ausgeschlossen. Der Senat äußerte sich positiv über diesen Vorstoß und schob den schwarzen Peter somit sogleich an den Bund weiter.


    Fazit: Die entscheidende Phase ist nah ;)


    Quelle: http://www.morgenpost.de/berli…tadtschloss-Garantie.html

  • @ Beggi: Vielen Dank für die großartigen Fotos!!! Schade, dass ich das Infocenter nicht besuchen kann weil ich in absehbarer Zeit wohl nicht in Berlin sein werde...ist sicherlich total interessant!!! Was mir bei dem Stella-Entwurf aufgefallen ist: Die große Spalte zwischen dem "alten" und dem modernen Teil des Schlosses an der Spreeseite; am besten zu erkennen auf dem drittletzten Foto...soll das wirklich so bleiben? Der breite Zwischenraum sieht - wie ich finde - sehr komisch aus, wenn man das ganze näher an den "alten" Teil heranrücken würde, sodass ein lückenloser übergang bestünde, sähe das
    sicher viel besser aus!!! Und außerdem ist auffällig, dass Stella offensichtlich die kleinen aber markanten Eck-Kuppeln über der Westfassade "vergessen" hat. Schade!

  • in der aktuellen bauwelt findet sich ein kritischer kommentar zum humboldtforum, der sich vor allem auf die zu erwartenden, jeglichen gestaltungswillen vermissen lassenden innenräume bezieht.


    Nun, die sog. "moderne Architektur" aus dem 20. Jahrhundert zeichnet sich IMHO durch das Verweigern architektonischer Gestaltung aus, zur Errichtung von Kuben und weiß getünchten Innenräumen im Rohbauzustand reichte ein Bauingenieur.


    Dem Vernehmen nach will man aber "späteren Generationen" ermöglichen die Innenräume nachträglich originalgetreu zu rekonstruieren. Die Erfahrung zeigt dass spartanische Notlösungen in späteren Jahren oft zusammen mit teilweiser originalgetreuer Rekonstruktion eines Gebäudes unter Denkmalschutz gestellt und zu einer "eigenständigen Interpretation" hochgejazzt werden (siehe zB das karge Dach auf der Frankfurter Paulskirche, so kurz nach dem Krieg war der originalgetreue Dachstuhl einfach zu aufwändig, die Zimmerleute beim Wohnungsbau dringender gebraucht, und später wurde das Notdach unter Denkmalschutz gestellt). Das kann man evtl. verhindern indem man jegliche Gestaltung unterlässt. Soweit meine Vermutung zum Interiour.

  • Das Schloss soll evtl. doch schon ab 2012 gebaut werden!


    Erste vorbereitende Bauarbeiten könnten schon im nächsten Jahr starten.


    Grund hierfür ist der Weiterbau der U5, der unter dem Grundstück des Schlosses hindurchführt, meldet die Morgenpost.
    Ein späterer Baubeginn für das Stadtschloss wäre mit erheblichen Mehrkosten in Millionenhöhe verbunden.


    Nachzulesen hier:


    http://www.morgenpost.de/berli…tadtschlossbau-voran.html


    (Google link benutzen!)