Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • Diskussion um freien Eintritt ist eine Phantomdiskussion

    Stuttgart hat eine neue Bibliothek bekommen und da konnte auch jeder rein. Das hat aber auch Leute angezogen, die gar nicht zum Lesen dort hin gehen. Deswegen gibt es jetzt Security dort.


    Genau diese Tatsache zeigt doch, daß die Diskussion um freien Eintritt in Berliner Museen eine Phantomdiskussion ist.


    Es gibt ärmere Menschen in unserem Land, für die der Eintrittspreis tatsächlich eine finanzielle Hürde darstellt. Allerdings sind ärmere Menschen oftmals auch die bildungsferneren Menschen. Und die haben vielleicht gar kein Interesse an Kunst und Kultur. :???:


    Wer ein echtes Interesse an Museen hat, ist häufig auch bildungsaffin. Und bildungsaffine Menschen haben meistens auch das Geld für einen Museumseintritt.


    Wen möchte man denn mit dem Angebot eines kostenfreien Eintritts anlocken? Die Crash-Kids aus den Problembezirken? Die hören lieber Gangster-Rap von Capital Bra, als ins Museum zu gehen. Oder Obdachlose, die unter Brücken nächtigen? Die haben mehr Interesse an einer kostenlosen Flasche Bier als an einem Besuch im Museum.


    Ist diese These zu provokant? Oder ist es die bittere Wahrheit?

  • Baukörper: Vielleicht bin ich wiederum nicht angesprochen aber wie gesagt mache ich meine Einschätzung zunächst einmal nicht von Parteizugehörigkeiten abhängig. Ich erhoffe mir übrigens inhaltlich sogar relativ viel von der Berlinausstellung. Ich hätte hierfür nur eher anderswo ein eigenes Ding aufgezogen. Die Verbindung Sprache und Kultur erschließt sich mir eher als die von internationalen Kulturobjekten und der Weltstadt Berlin (es könnte jedoch ggf. u.a. einen interessanten Beitrag zu der Herkunft der Objekte bzw. dem Hintergrund ihrer "Reise" nach Berlin liefern, was gemäß Kritikern des HF wohl allgemein etwas kurz kommt). Wenn es gut gemacht wird, bin ich also gar nicht pauschal gegen diese Ausstellung. Nun, wo sie ohnehin kommt, sollte man auch das beste daraus machen.


    Aber mit dem tollen Fundus der ethnologischen Sammlung wird dieses Teilareal mE dennoch nur schwer konkurrieren können. Das wird auch im Humboldtforum praktisch Zeit- und Weltreise in einem (erst recht in Kombination mit der Museumsinsel). Das dürfte also schon ein weiteres Highlight in der Berliner Museumslandschaft werden. Wobei das letztlich immer auch Geschmackssache ist. Die Museen in Dahlem haben in der Tat nie große Massen angezogen, was man vielleicht nicht nur mit dem abgelegenen Standort entschuldigen sollte. Ich persönlich bin neben Naturkunde- und Technikmuseum immer besonders gerne in Dahlem gewesen. Es ist mE eine reizvolle Kombination aus Kultur und Kunst und mit großen Hütten, Zelten und Booten gibt es durchaus auch recht beeindruckende Stücke. Zumindest in Dahlem konnten gerade Kinder auch aktiv werden (Reis stampfen, in einer Südseehütte herumklettern, fremde Tänze tanzen...). Dazu war mitunter auch etwas für die verschiedenen Sinne dabei. Ich hoffe, dass dies beim neuen Standort auf der gegenüber Dahlem deutlich verringerten Fläche und mit Wegfall des Sprachzentrums nicht zu kurz kommt. Immerhin wird das Budget und die Leitung aber ganz groß aufgezogen und spätestens falls auch die Restaurants mit auf das Konzept der Kulturen abgestimmt werden, sollte es schon genug Reize geben.


    Übrigens kursieren seit einiger Zeit auch schon einige der kommenden Highlights unter den Objekten. Viele Objekte werden erst richtig spannend, wenn man ihren Hintergrund versteht. In der Vermittlung dieser Hintergründe wird man Dahlem hoffentlich noch deutlich übertreffen.

  • jan85: Hoffen wir einfach, dass es gut wird. Man muss ja auch nicht die Masse der Stücke zeigen. Die Herausragendsten ordentlich präsentiert und mit einem guten Rahmenprogramm versehen, was durch Schlossfassaden, Umfeld, Umgebung, Dachrastaurant u.a. gegeben ist, genügt wahrscheinlich um ein gutes Museum zu erhalten.


    Es wäre doch schön, wenn in wenigen Jahren, Menschen aus aller Welt Schlange stehen um Südseeboote, Jurten und Gebetshöhlen zu betrachten und anschließend vom Dachrestaurant das Stadtpanorama genießen.

  • Architektenkind: Wenn Architektur-Fan hier nicht in bewusster Ironie den Advocatus Diabili spielt, möchte ich Dir zustimmen.


    Als ob in den kostenlosen Flächen des Humboldtforums künftig fröhlich geraucht und gepichelt oder gar randaliert werden darf. Es wird ein angemessenes Security-Konzept geben. Der kostenlose Eintritt wird lediglich dafür sorgen, dass sich das vermeintliche "Schloss" und vor allem eben auch die Institution Humboldtforum (i.e. Kultur, Weltoffenheit, Bildung...) allen Menschen öffnet. Bringschuld ist demnach allein ein entsprechendes Interesse sowie selbstverständlich ein sozialadäquates Verhalten. Ich finde das großartig und hoffe, dass es auch von entsprechend angenommen wird. Natürlich kann man aber nur Angebote machen. Der Rest hängt dann von den Menschen ab.


    Baukörper: Es wird ohnehin nicht möglich sein, die Masse der Objekte zu zeigen. Neil MacGregor hat ja auch schon Ansätze wie "Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten" oder so ähnlich und das entsprechende auch zum Thema Deutschland umgesetzt. Der wird hoffentlich schon ein zugängliches Konzept finden. Generell soll es mW so laufen, dass es keine Daueraustellung im eigentlichen Sinne geben wird, sondern immer wieder mal etwas Neues geboten wird. Ich bin da schon sehr gespannt drauf. Auch auf den Erfolg.

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  • Der kostenlose Eintritt wird lediglich dafür sorgen, dass sich das vermeintliche "Schloss" und vor allem eben auch die Institution Humboldtforum (i.e. Kultur, Weltoffenheit, Bildung...) allen Menschen öffnet.


    Deine Worte suggerieren, daß sich das Humboldt-Forum bei 3 Euro oder 5 Euro Eintrittspreis nicht allen Menschen geöffnet hätte. Absurd!


    Es hätte sich bei 5 Euro Eintrittspreis auch allen Menschen geöffnet. Allen Menschen, die ein echtes Interesse haben an diesem Museumsbesuch.

  • ^^ Sorry, das hat sich jetzt überschnitten. Mir war mein Ton zu scharf, deshalb habe ich meinen Beitrag oben gelöscht. Zur Erklärung, damit Jans Antwort verständlich bleibt: Ich hatte Jacks Logik kritisiert, wonach alle, die sich ein Museum nicht leisten können, ohnehin zu dumm oder zu verroht sind, um Interesse daran zu haben.

  • Architektenkind


    Geht es hier wirklich um das edle Motiv, allen Menschen kostenlos Kultur zu ermöglichen? Wenn es wirklich darum gehen sollte, dann nehme ich meine obigen Einwände gerne zurück.


    Ich glaube aber, daß es hier um ganz andere Dinge geht. Reden wir doch mal Tacheles!


    Dem aktuellen Senat scheint die Gestaltung der Eintittspreise für das Humboldt-Forum unglaublich wichtig zu sein. Das ist schon merkwürdig, daß sich die im Senat vertetenen Parteien plötzlich fürs Humboldt-Forum interessieren. Bisher haben die gleichen Parteien stets dieses Humboldt-Forum bekämpft. Oder zumindest damit gefremdelt. Die Gründe dafür sind allseits bekannt: außen preußische Fassaden, innen Ausstellungsstücke aus der Kolonialzeit.


    Und jetzt will der rot-rot-grüne Senat die Deutungshoheit über dieses ungeliebte Projekt bekommen. Das tut er, indem er freien Entritt fordert. Wenn man dieses Projekt schon nicht verhindern konnte, dann will man wenigstens bestimmen, wie die Eintrittspreise gestaltet werden. Letztendlich ist das doch nur billige Symbolpolitik.

  • Architektur-Fan: Ich habe jahrelang im problematischsten Wedding um die Ecke von einer Salafistenmoschee (also in einem Deiner Ghettos) bei einem komplett kostenlosen Bildungsangebot gearbeitet und weiß ziemlich genau, wovon ich rede. Es gibt Menschen aus einfachsten Verhältnissen, die fast JEDES Angebot dankbar annehmen. Zumindest für einige davon gilt tatsächlich noch das romantische Ideal "Aufstieg durch Bildung". Aber selbst wenn der soziale Aufstieg ausbleibt, ist Partizipation an Kultur und Bildung für viele auch ein Stück Lebensqualität. Und auch 3-5 Euro pro Person sind nicht für jeden davon billig oder niedrigschwellig. Es ist mE eine wirklich schöne Geste, wenn gerade eine der herausragenden Kulturinstitutionen in so einem Prachtbau für jedermann offen steht.

  • jan85


    nochmals: ich möchte niemanden vom kulturellen Angebot ausschließen.


    Ich bin kein Betonkopf! Daher lasse ich mich auch gerne belehren. Wenn es wirklich so ist, wie du sagst, dann ist es eine gute Sache, das Angebot von herausragenden Kulturinstitutionen kostenlos anzubieten.


    Mich stört allerdings die Art und Weise der Umsetzung. Die Preisgestaltung beim Humboldt-Forum könnte auch geräuschlos vollzogen werden. Das muss nicht laut in die Medien hinaus posaunt werden. Und wenn man laut posaunt, dann verfolgt man damit einen Zweck. Siehe dazu, was ich oben zu Symbolpolitik geschrieben habe.


    Im übrigen glaube ich , daß der Senat wichtigere Dinge zu erledigen hat, als sich um Eintrittspreise beim Humboldt-Forum zu kümmern. Erstens: der Senat soll die Wohnungsnot lindern, indem er mehr Wohnungen baut. Zweitens: der Senat soll dafür sorgen, daß der Flughafen endlich fertig gestellt wird. Und wenn die Mitglieder des Senats diese beiden Hausaufgaben erledigt haben, dürfen sie sich gerne um die Preisgestaltiung von Museen kümmern.

  • ^ Das ist aber strak vereinfachend und überhaupt nicht zielführend!
    Damit könnte man ja alles stoppen, verhindern oder auch in Gang setzen.


    Müsste dann nicht auch die Fertigstellung des Umfelds am HF solange aufgeschoben werden, bis die wichtigeren "Hausaufgaben" erledigt sind?
    Da können aber einige Jahrzehnte vergehen, bis die Wohnungsproblematik behoben ist.

  • Ja, vermutlich viel Symbolpolitik dabei dies so öffentlich (und lange) zu diskutieren.


    Außerdem könnte die ganze Preispolitik nach wenigen Wochen / Monaten schon wieder hinfällig werden, wenn der erste Hype vorbei ist. Es ist nämlich sehr schwer abzuschätzen, wieviele Besucher die Dauerausstellungen wirklich sehen wollen und nicht nur von der "Neu"gier angezogen werden.


    Mit Sicherheit werden potentielle Eintittspreise für die Dauerausstellungen nicht so wahnsinnig viel zum gesamten Budget des Forums beitragen. Eintrittspreise werden aber auch eine steuernde Funktion haben und da könnte man sich schon überlegen ob man nicht an besonders beliebten Tagen durch mäßig hohe Preise den Zustrom beschränkt.


    Insgesamt halte ich die prognostizierten Besuchermassen für übertrieben, jedenfalls für weite Bereiche der Dauerausstellungen. Sicherlich werden immer viele Menschen mal unten durch laufen, weil der Zeitaufwand dafür gering ist. Und eine Menge Menschen werden einen Blick von der Dachterrasse werfen wollen.
    Aber wird wirklich ein Großteil der Berlintouristen, die weniger als einmal im Jahr in der Stadt sind, sich das ganze Gebäude von innen ansehen wollen? Ich habe da so meine Zweifel...


    Freier Eintritt könnte da zwar manchen noch zum Besuch der Dauerausstellung locken, aber in der Regel fehlt diesen Besuchern die Zeit und es gibt ja so viele andere "Must-see" in Berlin und die hat das Humboltforum trotz aller Hochkarätigkeit eben nicht zu bieten.


    Außerhalb der Stoßzeiten der Wochenenden braucht man Eintrittspreise wahrscheinlich nicht mal aus regulatorischer Sicht, es sei denn man will die Kosten für Betreuung, Bewachung und Reinigung/Abnutzung möglichst gering halten. Allerdings glaube ich nicht, dass man sich vor der Weltöffentlichkeit da die Blöße geben will und besonders hohe Eintrittspreise nehmen wird, selbst wenn die Aussicht bestünde die besondere Besucherneugier der ersten Zeit finanziell abzuschöpfen, dies gäbe zuviel schlechte Publicity.


    Insofern setze ich darauf, dass man sich bei den Eintittspreisen flexibel zeigt und soweit wie möglich auf diese verzichtet, vielleicht sogar relativ spontan, wenn abzusehen ist, dass an manchen Tagen aufgrund der Witterung oder anderer Ereignisse eh mit wenig Besuchern zu rechnen ist.

  • Und jetzt will der rot-rot-grüne Senat die Deutungshoheit über dieses ungeliebte Projekt bekommen. Das tut er, indem er freien Entritt fordert. Wenn man dieses Projekt schon nicht verhindern konnte, dann will man wenigstens bestimmen, wie die Eintrittspreise gestaltet werden. Letztendlich ist das doch nur billige Symbolpolitik.



    Nur zur Aufklärung: Die Debatte dreht sich nicht darum, dass der Senat kostenfreien Eintritt fordert, sondern dass er für die Berlin-Ausstellung Eintritt nehmen will. Jetzt kannst Du umschalten von: "Der Senat betreibt billige Symbolpolitik" auf "Der Senat zieht den gebeutelten Bürgern das Geld aus der Tasche." :D


    Im übrigen glaube ich , daß der Senat wichtigere Dinge zu erledigen hat, als sich um Eintrittspreise beim Humboldt-Forum zu kümmern. Erstens: der Senat soll die Wohnungsnot lindern, indem er mehr Wohnungen baut. Zweitens: der Senat soll dafür sorgen, daß der Flughafen endlich fertig gestellt wird. Und wenn die Mitglieder des Senats diese beiden Hausaufgaben erledigt haben, dürfen sie sich gerne um die Preisgestaltiung von Museen kümmern.


    Was für ein Humbug. Natürlich muss der Senat (bzw. die Kulturverwaltung) die Preisgestaltung eines Museums klären, bevor es eröffnet. Wann denn sonst?

  • Wer "bestimmte Personen" nicht in Musentempeln oder Museen sehen will kann sich sicherlich auch nicht vorstellen, dass für bestimmte Personen, ggf. noch mit Kindern im Schlepptau, jeder noch so kleine Eintritt eine Hürde ist. Berlin ist nicht "arm, aber sexy". Es gibt das arme Berlin und das sexy Berlin der Hipster, Bürgerlichen oder Bohemians. Das ist das Berlin von Mitte und den hübschen Kiezen der Bezirke. Dieses andere Berlin fährt auch nicht schwarz, weil die 2-3€ sonst wieder im Geldbeutel fehlen. Das Berlin, was es am wenigsten nötig hätte sich Kultur subventionieren zu lassen, nutzt die Fülle staatlicher Kultureinrichtungen massiv und der Steuerzahler buttert ordentlich zu. Und für dieses Berlin marginale Eintritte in Museen, Oper, Philharmonie usw sollen das andere Berlin subtil draußen halten. Das ist der ungeschriebene Deal hinter all den Kassenhäuschen.


    Diese Schieflage gibt's bundesweit, dass bzgl Kulturdurst Geld in volle Taschen gesteckt wird, in Berlin aber besonders krass. Die sozialen Gegensätze sind schließlich in keiner anderen deutschen Großstadt so groß, wie in Berlin. Gut, dass wenigstens der Bund die Zeichen der Zeit erkannt hat und ein egalitäres Angebot ohne Wenn und Aber schafft. Für manche vielleicht auch der Einstieg zu einem weiteren Horizont, zB mehr und besserem Verständnis für fremde Kulturen und Vielfalt. In jedem Fall ist Bildung ein Bürgerrecht und das endet nicht mit Empfang des Sekundarschulabschlusses.


    Wenn der ach so rote Senat in Berlin schon nicht hinbekommt auf Monetarisierung der Museen zu verzichten, dann macht's wenigstens das Forum in politischer Verantwortung der CDU Kulturstaatsministerin.

  • Auch das ist stark vereinfachend!


    Man könnte, oder tut es auch schon, den 100000den armen Berliner über ein Sozialticket freien oder sehr günstigen Eintritt gewähren ohne den Millionen Touristen aus aller Welt, die in der Regel per Flugzeug nach Berlin kommen (in der Regel, so billig wie möglich) auch einen freien Eintritt zu ermöglichen.
    Das ist völlig unnötig.


    Wo ich dir allerdings zustimme ist, dass es auch völlig unnötig ist, ein elitäres Publikum mit Millionensummen zu bespaßen. Wenn der Bund fast 600 Millionen (mit den Steuerbegünstigungen der Spenden) für das Objekt ausgibt, die man auch für soziale Projekte hätte nutzen können, dann sollte der freie Eintritt für bestimmte Gruppen (für Kinder und Jugendliche ist dies schon längst der Fall) selbstverständlich sein.


    Man muss aber auch zwischen staatlichen- und städtischen Museen unterscheiden. Für viele städtische Museen gibt es schon entsprechende Angebote, für die staatlichen Museen habe ich nur "halbe Preise" gefunden, dort gibt es also einen Nachholbedarf.

  • Für alle Freunde des Palastes der Republik gibt es im Humboldt-Forum eine weitere versöhnende Geste. So werden aktuell vom Künstlerduo Dellbrügge & de Moll 110 Buchstaben für das Foyer des Forums gegossen, die zu überwiegendem Teil aus dem Beton des Palastes der Republik bestehen.


    https://m.tagesspiegel.de/berl…-geschichte/24405754.html


    Ob das ästhetisch gelingt und gut aussieht, wird sich zeigen, die Geste finde ich aber gar nicht verkehrt. Ich hätte mir im Foyer auch die große Blume des Palastes vorstellen können, zur Not als Nachbau, weil das Original nicht mehr standsicher ist.


    Aber mal schauen. Wie auch beim Thema Eintritt, Außengestaltung und Ausstellungskonzeption muss sich das Humboldtforum erst in den nächsten Jahren finden. Man sollte dem gesamten Projekt einfach mal etwas Zeit geben und auch die Chance, etwas zu experimentieren, ohne gleich den Stab über dem gesamten Komplex zu brechen. Ich denke, in 5 Jahren kann man dann mal schauen, wie sich alles so zusammengefügt hat und wie es beim Besucher ankommt!

  • Rumpelstart

    Langsam mehren sich die Hiobsbotschaften. Nun ist zu vernehmen, dass wohl neben der Berlinschau auch diverse Räume zur offiziellen Eröffnung leer stehen könnten. Die pragmatische Schlussfolgerung einer späteren Eröffnung wird wohl von Frau Grütters abgelehnt, weil 2019 den 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt markiert. Allerdings wird so wohl primär der Bau eröffnet und gerade keine Institution mit Bezug zu Humboldt. Insgesamt sieht es nach einem eher peinlichen Start aus. Und unter Berücksichtigung der aktuellen Informationen liegt die Verantwortung hierfür sicherlich nicht primär beim Land Berlin.
    Quelle Sueddeutsche

  • Es würde doch völlig reichen, wenn man für die erste Zeit nur die Portale und Höfe eröffnet, die Eingangshalle hinter Portal III und vielleicht noch die Gastronomie.


    Alles Andere ist nur Symbolik um später sagen zu können "Wir haben pünktlich eröffnet". Danach wieder schließen zu müssen, um wirklich fertig zu werden, ist absurd.


    Aber, ich glaube auch nicht mehr, dass die Außenflächen bis dahin fertig werden (auch nicht der Teil der bis dahin fertig sein sollte).
    Da wir gebuddelt und Erde verschoben, hier was zu geschüttet, dort was wieder aufgemacht, ein bischen gepflastert, ein bischen planiert...


    Sollte es nicht, ungefähr da wo früher der Apothekerflügel stand, so etwas wie ein PKW-Aufzug zu einer Tiefgarage geben? Dazu habe ich noch gar keine Bautätigkeiten wahrgenommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Baukörper ()

  • Nunja, genau so ist es aber bei der Staatsoper auch gelaufen: Mit Konzert eröffnet um dann gleich wieder zu schließen...


    Generell kann man ein solches Soft Opening also nicht ausschließen wenn es wirklich so kritisch ist wie die SZ behauptet, die ja generell nicht für ihre Sympathie für das Projekt bekannt ist...

  • Ich finde es völlig in Ordnung, wenn zunächst nur der Bau an sich zur Schau gestellt wird. Das ist das Besondere an dem Projekt und interessiert die Menschen... Die Eröffnung der Ausstellungen ist ein Prozess, der sich über Jahre hinziehen wird. Das ist auch nichts Neues. Aber man will wieder das Haar in der Suppe finden...
    Hier beeindruckende und relativ aktuelle Fotos von den Innenräumen: https://www.humboldtforum.com/de/inhalte/raeume