Berliner Immobilienwirtschaft

  • ZIEGERT Group stellt Insolvenzantrag


    Der Berliner Immobilienentwickler hat für die ZIEGERT Group Holding GmbH, die Ziegert GmbH und Incept GmbH am 24.03.2025 den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.

    Gemäß der Pressemitteilung sieht man sich mit einem "nachhaltig und dauerhaft schlechten Marktumfeld" konfrontiert.

    Auf der Website der ZIEGERT Group findet sich die Pressemitteilung.

    Unter anderen berichtet die Wirtschaftswoche und der Tagesspiegel über die Insolvenz.


    Die geplanten Projekte am Kiehlufer in Neukölln (DAF Post vom April 2024), Goslarer Ufer/Mierendorfinsel (DAF Post vom Juni 2024), sowie in der Kreuzberger Urbanstraße 2 (DAF Post vom Dezember 2024) dürften somit vorerst stillstehen.

  • Mich würde mal interessieren, ob es im Rest von Deutschland ähnliche Entwicklungen gibt. "DIN-Normen, Energiepreise, "Idiotische Klimaschutzvorgaben etc." sind ja ein globales Problem, genau wie sonstige bürokratische Hürden und, immer gerne vergessen, einfach jahrelang steigende Bauzinsen (was sich ja derzeit wieder dreht). Dann hätte man Berlin spezifisch aber noch die überlastete Verwaltung (die ja wohl nun etwas reformiert werden soll), einen ausgiebigen Denkmalschutz, der gerne mal als "Nein" vorgeschoben wird.
    Letztens kam ein Artikel bei entwicklungstadt.de über 20 neue Hochhausprojekte in Berlin raus. Alles natürlich altbekannte, wovon irgendwas zw. 10-15 den Status "im Streit mit irgendwem weil dagegen" - Entweder mündige Bürgerinitiativen oder Senat / Bezirk. Komischerweise genau die, die auch sehr laut nach Wohnraum schreien. Bis man dann von seinem hohen Ross runterfällt, weil es keine neuen Projekte mehr gibt, die man jahrelang totdebattieren und drüber streiten kann, bis auch der langatmigste Investor aufgibt.

  • Warum nicht gebaut wird, ist doch relativ logisch - weil es sich nicht rechnet / lohnt, trotz der gewaltigen Nachfrage. Der Quadratmeter Preis ist einfach zu hoch und die Gewinnmarge für die Unternehmen zu gering. Schuld daran sind viele Faktoren - Extrem hohe Bauanforderungen, steigende Baupreise, steigende Personalkosten, Verknappung von Bauland usw. usw...

    Die Wohnungsnot steigt in fast allen großen Europäischen Metropolregionen.


    20 neue Hochhausprojekte in Berlin raus.

    Hochhäuser tragen eher weniger zur Linderung der Wohnungsnot bei, stattdessen verteuern sie oft noch mehr die Umgebungsmieten.

  • ^^^ @--Blaine: Ausufernde DIN-Normen sind keineswegs abwegig, sondern tatsächlich ein Problem. Bspw. will / wollte das Institut einen Gebäude-TÜV einführen, der die Kosten nur noch weiter erhöhen würde ohne dabei einen echten Mehrwert zu bieten: RE: Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region


    und, immer gerne vergessen, einfach jahrelang steigende Bauzinsen (was sich ja derzeit wieder dreht)

    Tatsächlich nimmt die Nachfrage nach Krediten für Wohnraum inzwischen wieder zu. Was derzeit dazukommt, ist eine erhöhte Vorsicht der Banken, d.h. es werden auch von größeren Entwicklern höhere Eigenkapital-, Vorvermietungs- bzw. Vorverkaufsquoten gefordert, bevor der Kredit bewilligt wird.

    Einmal editiert, zuletzt von MiaSanMia () aus folgendem Grund: Der Bezugsbeitrag von Blaine wurde in den Papierkorb verschoben.

  • Der Ruf Berlins als Billighauptstadt, eine (für mich) quasi lebenslang gepflegte Wahrheit, ist nun definitiv vorbei. Wir sind jetzt "exklusiver" als Hamburg.


    München: 22,80

    Frankfurt: 17,32

    Stuttgart: 15,99

    Berlin: 15,62

    Hamburg: 15,58


    durchschnittl. Kaltmiete

    Quelle

  • Der Ruf Berlins als Billighauptstadt, eine (für mich) quasi lebenslang gepflegte Wahrheit, ist nun definitiv vorbei.

    Kommt drauf an, worauf man schaut. Die Angebotsmieten betreffen ja nur einen relativ kleinen Teil des Wohnungsbestandes. Schaut man nach den Durchschnittsmieten im Bestand, siehts schon wieder anders aus: Nach den Ergebnissen des Mikrozensus 2024, Zusatzerhebung Wohnen, sind die Durchschnittsmieten im Bestand in Berlin im Vergleich zu Frankfurt und Hamburg immer noch deutlich niedriger, abhängig vom Jahr des Einzugs.


    Quelle: Frankfurter Statistische Berichte 2024, ab S. 30, insbesondere Tabelle 4, S. 39

  • ^ Wenn man die Durchschnittsmieten im Vergleich zu anderen Städten (wie z.B. Frankfurt und Hamburg) betrachtet, ist das halt nicht sonderlich aussagekräftig.


    Die entscheidende Größe ist doch eigentlich der Betrag, der einer Person noch (für den Monat) zur Verfügung steht, nachdem man vom (monatlichen) Nettogehalt die (monatlichen) Kosten für's Wohnen abgezogen hat.


    Ein Beispiel:

    Ein Arbeitnehmer verdient in München deutlich mehr als in Chemnitz. Allerdings muss der Arbeitnehmer in München auch viel höhere Miete bezahlen als der Arbeitnehmer in Chemnitz. Der Unterschied beim Gehalt ebnet sich durch den Unterschied bei den Mieten ein.

    Nach Abzug der Wohnkosten hat der Arbeitnehmer in München genauso viel Geld zur Verfügung als der Arbeitnehmer in Chemnitz.

  • Dann betrachte doch mal die zitierte Tabelle 4, woraus sich ergibt, dass die Mietbelastung in Berlin regelmäßig unter 30% des Nettoeinkommens liegt in F und HH hingegen meistens darüber. Was kann man daraus anderes ablesen, als dass "Wohnen" im großstädtischen Kontext in Berlin immer noch preiswerter ist als in anderen Großstädten.

  • ^ Mietbelastung im Verhältnis zum Nettoeinkommen .... jetzt wird ein Schuh draus.


    Da stimme ich dir absolut zu, dass das Leben (= Wohnen + alle anderen Kosten) in Berlin preiswerter ist als in anderen Großstädten.


    Zudem sind die Menschen in Ostdeutschland letztendlich finanziell kaum schlechter gestellt als in Westdeutschland, weil die höheren Löhne im Westen hauptsächlich für höhere Mieten eingesetzt werden müssen.

  • ^^^ Nein! Warum jetzt Chemnitz? Bleib doch bei Berlin. Ein Haushalt mit einem bestimmten Nettoeinkommen hat (übrigens in allen Einkommensgruppen, die in der Tabelle gebildet werden) hat in Berlin ein geringere Mietbelastung als anderswo.

  • ^ Berlin ist nicht typisch für Ostdeutschland, genauso wenig wie Leipzig oder Dresden. Deswegen Chemnitz. Sorry, war bisschen off-topic von mir, weil es um die Berliner Immobilienwirtschaft geht.


    Es ist nicht zielführend, wenn man anhand von Statistiken zeigt, wie preiswert das Wohnen in Berlin im Vergleich zu westdeutschen Metropolen ist. Das Problem ist doch, dass Wohnen überall in Deutschland schlichtweg zu teuer ist.

  • Eine spezielle Auswertung des Mikrozensus 2022 "Wohnen" für Berlin und Brandenburg gibts übrigens hier zum download. Darin sind dann auch die Daten u.a. für Chemnitz nachzulesen.

  • Aha. Dann erzählen Sie mal. Welche von denen befinden sich tatsächlich im Besitz des Landes. Und damit meine ich nicht die entsprechenden Wohnungsbaugesellschaften. Es sind nicht all zu viele.