Berliner Immobilienwirtschaft

  • ^ Der Studie nach zu urteilen finden europaweit Wohn-Immobilienkäufe als Kapitalanlage statt, weil derzeit dort die größte Rendite zu holen ist (niedrige Zinsen, Sättigung bei Gewerbeimmobilien). Auch in Berlin ist es für Normalverdiener viel teurer geworden, Eigentum zu erwerben, um es selbst zu nutzen. Das hat eben nicht allein mit der Knappheit des Angebots zu tun, sondern auch mit den Akteuren auf dem Markt und den Preisen, die sie aufrufen. Die Misere betrifft viele Städte, für den Umgang damit sind die einzelnen Städte verantwortlich. Immerhin geht Berlin z. B. rigoros mit Ferienwohnungen um.


    In vielen Ländern ist es als Ausländer schwer möglich, Immobilien zu erwerben. Anstelle eines Mietendeckels wäre es sinnvoller auf Bundes- oder Landesebene über vergleichbare Regulierungen nachzudenken. Mit dem Mietendeckel sollten auch die großen Kapitalanleger getroffen werden, unter Inkaufnahme von Kollateralschäden bei Genossenschaften und teilstaatlichen Wohnungsbaugesellschaften. Bin kein Jurist, aber ich denke es geht auch effizienter und rechtssicher.

  • ^Und trotzdem (bzw. teils wohl auch gerade deshalb) kommen andere Städte wie Hamburg beim Wohnungsbau besser voran als Berlin. Das Problem ist, dass es sich offenbar trotzdem gut an die Wähler verkauft (der Senat baut sowie übernimmt Wohnungen von privaten Investoren und federt soziale Härten ab) und die Schulden auch niemand direkt spürt. Das Ergebnis mag also durchwachsen sein, aber zumindest sieht es nach guter Sozialpolitik aus (und wenn Berlin es sich leisten könnte, wäre ich auch klar für einen noch größeren Einfluss auf den Wohnungsmarkt aber wo möglich eher durch Neubau - und dann möglichst gleich mit um die 40m Höhe).

  • Was haben denn die Vermieter mit dem CO² am Hut?
    Wenn die Mieter weniger Kohlendioxyd produzieren wollen, dann sollen sie eben weniger heizen.
    Diesen Unsinn der CO²-Abgabe haben sich die Öko-Sozialisten ausgedacht.
    Sie lassen die Menschen leiden. Deswegen wird ein bißchen Energie weniger verbraucht.

  • ^ "Die Öko-Sozialisten" sind ein Phantasma, man könnte auch sagen: Eine Propagandalüge der AfD. Es gibt sie nicht, jedenfalls nicht in Machtpositionen des Bundes. Die CO2-Steuer wurde in Deutschland (aus gutem Grund) von der Großen Koalition verabschiedet. Und natürlich haben Vermieter etwas damit zu tun – sie können den Energieverbrauch senken, indem sie besser dämmen oder wenigstens eine Wärmeschutverglasung einbauen.


    Dieser dezente Mieterhass (Soll der Pöbel hat frieren) lässt tief blicken in die ideologische Weltsicht der AfD.

  • Naja, ich finde, die Argumente der beiden im Artikel zitierten Personen haben nicht sonderlich viel Gewicht.


    Auf der einen Seite kann das Verursacherprinzip bereits heute in bestimmten Konstellationen gegen eine Pauschalaufteilung ersetzt werden. Zudem ist die Heizlast und damit der CO2-Ausstoß z.T. von der Gebäudesubstanz abhängig, auf die der Mieter natürlich keinen Einfluss hat. Zumindest in Großstädten kann auch nicht davon ausgegangen werden, dass ein Mieter seine Wohnung auch noch hinsichtlich der energieeffizientesten aussuchen kann.


    Auf der anderen Seite ist es meiner Ansicht nach sehr fragwürdig, ob durch eine 50/50 Belastung der Vermieter, viele neue, klimafreundliche Heizungen installiert werden. Bei einem Haus mit 12 Wohnungen belaufen sich die Mehrkosten eines Vermieters durch die CO2-Bepreisung im Jahr auf rund 400 Euro (50 % Single, 50 % Familie). Eine neue entsprechend dimensionierte Heizung kostet abzgl. diverser Förderung in etwa 30.000 Euro, da kann ein Privatvermieter einige Jahrzehnte 50 % des CO2 Preises zahlen bevor sich der Einbau lohnt. Jetzt beträgt die Lebenszeit einer Heizung im Schnitt 20 Jahre, da wird also kaum ein Vermieter seine Heizung nur aufgrund der CO2-Belastung früher erneuern lassen. Je weniger Wohneinheiten desto unrentabler, über 40 % aller Vermieter in Deutschland sind jedoch nun mal Privatpersonen. Mag sein, dass sich die Situation für Vonovia und Co. anders darstellt.

    Die CO2-Belastung durch Herstellung der neuen, und Entsorgung der alten ist in der Bilanz darüber hinaus mit zu berücksichtigen.


    Ich denke schon, dass viele Privatvermieter, die ihre Mieter und deren Heizverhalten gemäß gesundem Menschenverstand kennen, zu einer 50/50 Umlage bereit sind. Bei Mietern, die im Winter nachts ihre Fenster gekippt und die Heizung darunter laufen lassen, wäre ich das nicht mehr.


    Schwierige Geschichte...

    Einmal editiert, zuletzt von MiaSanMia () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Es ist eine rein politische Entscheidung angesichts des aufgeheizten Klimas was die Mietenfrage betrifft und der Wahl. Dass SPD, Grüne und Linke natürlich sich als Mieterlobbyisten sehen, ist ja klar und nicht weiter verwunderlich. Die CDU ist naturgemäß mehr gespalten und der Mieterbund mit Herrn Wild ist der wohl einflussreichste (schlimmste) Lobbyistenverband den es gibt. Verglichen damit sind die vielgescholtenen Immobilienvertreter relativ harmlos.


    Ehrlicherweise müssten die Mieter die Kosten tragen. Schließlich soll ja das Verursacherprinzip gelten, danach schreien SPD und Grüne nicht ganz zu Unrecht gerne, wenn es die Industrie betrifft. oder den Autofahrer. Wer verbraucht, der soll zahlen.

    Das Argument, der Vermieter würde dadurch nicht motiviert, eine neue Heizanlage einzubauen, ist ziemlich vorgeschoben.


    Ich fände es falsch vom Verursacherprinzip abzugehen. Wenn man fossile Heizungen reduzieren will, soll man das eben verordnen und fossile Energieträger verbieten oder nur neueste Anlagen zulassen und die dann entsprechenden Investitionen eben anteilig wie bisher gültig auf die Miete draufschlagen. Das wäre der konsequentere Weg, aber davor schreckt die Politik natürlich zurück, weil das die Mieter noch viel mehr treffen würde.


    Das sind alles nur Vorboten, was uns beim Klimawandel bevorsteht. Grüne und SPD werden erkennen müssen, dass egal wie man es dreht und wendet, es nicht hinbekommen wird, dass 'nur die Reichen' den Klimawandel bezahlen werden. Das ist eine Illusion und es ist fahrlässig das den Menschen vorzugaukeln. Das ist verantwortungslos von den Grünen und der SPD und wird sie noch einholen. Dass die Lasten ungleichmäßig verteilt werden müssen und die sogenannten Besserverdienenden mehr betroffen sein werden, ist sowieso unausweichlich und ist auch richtig, aber ich befürchte so viele Reiche haben wir nicht um die ganzen Milliarden, nein eher Billionen aufzutreiben, die es brauchen wird.

    Alle reden vom sozialen Sprengstoff beim Klimawandel. Um den nicht zur Explosion zu bringen, gehört dann auch von vorneherein die bittere Wahrheit, dass es auch alle betreffen wird.


    Und die Spiegelfechterei hier löst nicht das eigentliche Problem. Es gibt dadurch nicht eine Mietwohnung mehr. Da müssen Lösungen her und nicht an den Nebenkosten für Mieter rumeiern.

  • Die CO2 Steuer ist natürlich völliger Blödsinn und dient nur zum weiteren Abschröpfen der Bürger. Was soll denn der "gute Grund" sein?

    Andere Frage: Wieso sind die Heizkosten relevant, wenn sich das Klima eh wandelt?

    Das sollte ja dann nicht mehr ins Gewicht fallen, wenn nur noch für, sagen wir, 2-3 Wochen ein bissl geheizt wird.


    Achja @ Architektenkind: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kosozialismus

    Wohl selbst auf Propaganda reingefallen? ;-P

  • ^

    Zum allgemeinen Verständnis: Es geht nicht um den Wandel an sich, sondern um die Geschwindigkeit der Klimaveränderung. Deren Betrag ist drastisch über dem Niveau bisheriger Klimaanpassungen und - wissenschaftlich nachgewiesen - anthropologischen Ursprungs. Das Klima wandelt sich nicht einfach so, nicht "eh".

    Die genauen Folgen sind unklar, verheerend werden sie jedoch definitiv sein, erste Vorboten erleben wir heute bereits weltweit. Daher werden Anstrengungen unternommen, die Klimaveränderung zu verlangsamen bzw. auf einen aus Sicht der Menschen verträglichen Temperaturanstieg von 1,5 - 2°C zu begrenzen. Dazu gehört nun ebenso eine CO2-Steuer, von der mir nicht bekannt wäre, dass sie >> natürlich << Unsinn sei; ihr Effekt ist freilich eine vage Hoffnung, wer kann schon in die Zukunft sehen.

    wenn nur noch für, sagen wir, 2-3 Wochen ein bissl geheizt wird.

    Die Heizperiode wird sich nicht groß ändern. Klimawandel bedeutet nicht, dass wir von Oktober bis April 25°C haben.

  • ^

    Zum allgemeinen Verständnis: Es geht nicht um den Wandel an sich, sondern um die Geschwindigkeit der Klimaveränderung. Deren Betrag ist drastisch über dem Niveau bisheriger Klimaanpassungen und - wissenschaftlich nachgewiesen - anthropologischen Ursprungs. Das Klima wandelt sich nicht einfach so, nicht "eh".

    Die genauen Folgen sind unklar, verheerend werden sie jedoch definitiv sein, erste Vorboten erleben wir heute bereits weltweit. Daher werden Anstrengungen unternommen, die Klimaveränderung zu verlangsamen bzw. auf einen aus Sicht der Menschen verträglichen Temperaturanstieg von 1,5 - 2°C zu begrenzen. Dazu gehört nun ebenso eine CO2-Steuer, von der mir nicht bekannt wäre, dass sie >> natürlich << Unsinn sei; ihr Effekt ist freilich eine vage Hoffnung, wer kann schon in die Zukunft sehen.

    Die Heizperiode wird sich nicht groß ändern. Klimawandel bedeutet nicht, dass wir von Oktober bis April 25°C haben.

    Schwierig, schwierig. Du lehnst dich hier weit aus dem Fenster. Schau dir mal (als Beispiel) diesen Vortrag an youtube.com/watch?v=X2q9BT2LIUA Hier wird u.A. erklärt inwieweit CO2 und der menschliche Einfluss überhaupt eine Rolle spielt. Ich habe das Gefühl, dass viele überhaupt nicht verstehen was ein Klima ist.

    Bzgl. Heizperiode: Aber milde Winter werden doch ständig suggeriert, oder nicht? Was denkst du denn was da bedeutet? (Natürlich nicht durchgängig 25°, was ich auch gar nicht behauptet habe.)

  • ...Verarschen kann ich mich selbst.

    Offensichtlich. Ökosozialisten sind kein Phantasma und es ging ja nur um den Punkt wer es sich ausgedacht hat. Dass die Anderen mit aufspringen, wenn mehr Geld winkt, ist doch selbstverständlich. Und dann kann man sich auch noch als Umweltschützer aufspielen!! WIN WIN

  • Blaine:


    Der von dir verlinkte Lindzen ist ein vehementer Skeptiker des von uns beschleunigten Klimawandels und steht entsprechenden Organisationen nahe, offenbar leugnet er auch die Gesundheitsgefahren durch Tabakkonsum. Das Inbetrachtziehen der Gedanken und Untersuchungen von entgegen dem Mainstream argumentierenden Wissenschaftlern ist sicher nie verkehrt, nur muss ich diesen deshalb nicht gleich mehr Glauben schenken als der breiten Mehrheit der weltweit publizierenden Forscher und den etablierten, verfügbaren Lehrwerken der Chemie / Physik. Das mag naiv und konservativ sein, aber weit aus dem Fenster lehne ich mich damit eher nicht ;).

    Ich habe das Gefühl, dass viele überhaupt nicht verstehen was ein Klima ist.

    Das trifft wohl auf die allermeisten Naturphänomene zu, je nach Detaillierungsgrad leiden darunter auch Physiker und Chemiker. Andernfalls müssten wir Menschen keine Forschung mehr betreiben ;)


    Bzgl. Heizperiode: Aber milde Winter werden doch ständig suggeriert, oder nicht? Was denkst du denn was da bedeutet?

    In den Wintermonaten 3°C mehr als im 40 Jahres Schnitt werden vom DWD als mild bezeichnet, da wird keiner die Heizung zugedreht lassen :). Und wer sagt, dass es keine Reihe extrem kalter Winter mehr gibt (wie zuletzt in Kanada)?

  • Lieber Mitforist Bleine, deine Gegenargumente sind ja auch nicht von der Hand zu weisen. Allerdings vergeude hierzu keine Lebenszeit, das sind geschlossene Glaubenssysteme, da dringst du nicht mehr durch.

    Sobald die von den Medien autorisierte Führung Richtungen vorgeben, werden diese vom überwiegenden Teil der Bevölkerung hündisch in Untertanenergebenheit akzeptiert. Das ist hart formuliert, jedoch kenne ich noch eine andere Zeit, in der Debatte und Auseinandersetzung Für und Wider auf der Tagesordnung war. Eine Justizministerin ist in diesem Land schon mal wegen dem sogenannten "Lauschangriff" zurückgetreten. Heute unvorstellbar. Egal welches Thema, jeder der eine Abweichung anmerkt, muss halt Skeptiker, Verschwörer oder sonstwas sein. Die Meinungsfreiheit die unser Land und seine Bevölkerung so gerne in anderen Ländern bemängelt, steht man dem Mitmenschen innerhalb deutscher Grenzen nur in dem Maße zu, dass man ihn etikettiert und damit als Häretiker neutralisiert. Nur leider ist die Welt so, dass Eindeutigkeit in die eine oder andere Richtung meist zu Komplikationen führt.

    Aber vielleicht wird ja auch deshalb so pingelig in unserem Land darauf bedacht, dass keiner abweicht, weil man sich selber nicht sicher ist, wohin der Dampfer MS Deutschland diesmal durch die Weltmeere irrt.

    Nicht umlagefähige Beträge (und seien sie für den "Klimawandel") zahlt letztendendes wieder der Mieter, da die Vermieter (auch durch die Katastrophe Causa Lompscher) nun peinlichst darauf achten, keine Mieterhöhung auszulassen.

    Aber ein Land im Größenwahn rettet mit dieser Pauschale die Welt, regelt gleich auch noch die Welttemperatur, ebenso wie wir mit Regenbogenfahnen die Toleranz und den Schutz von Schwulen in der Welt durchsehen. Ich bin selber schwul, stelle mir aber die Frage wie wir das machen wollen, wenn wir im eigenen Land mittlerweile Frauenschutzzonen benötigen?

  • Die Meinungsfreiheit die unser Land und seine Bevölkerung so gerne in anderen Ländern bemängelt, steht man dem Mitmenschen innerhalb deutscher Grenzen nur in dem Maße zu, dass man ihn etikettiert und damit als Häretiker neutralisiert.


    Einspruch: du kannst deine Meinung frei äußern, kein Problem, aber wenn du dich in den öffentlichen Wettstreit der Meinungen begibst, musst du halt damit rechnen, dass nicht jeder deine Meinung teilt; das kommt vor allem bei Minderheitsmeinungen häufiger vor. Dass eine Minderheitsmeinung nicht zur Mehrheitsmeinung wird, hat vielleicht damit zu tun, dass ihre Argumente nicht überzeugend sind. Die Argumente der Minderheitsmeinung werden im allgemeinen auch nicht dadurch besser, dass man die Vertreter ihres Gegenarguments für verführte Opfer manupulierender Medien hält. Warum sollte ich mich einer Meinung anschließen, deren Argumente ich für unschlüssig oder gar Schwachsinn halte? Meinungsfreiheit beinhaltete auch die Freiheit, eine Meinung nicht nur nicht zu teilen, sondern sie sogar abzulehnen.

  • Lieber Mitforist Bleine, deine Gegenargumente sind ja auch nicht von der Hand zu weisen.

    Welche Gegenargumente konkret? Hier wurden soweit ich das in meiner hündischen Unterwürfigkeit noch erkenne, keine Argumente ausgetauscht - weder von mir, noch von Blaine. Behauptungen waren das, beiderseits.


    Das ist hart formuliert, jedoch kenne ich noch eine andere Zeit, in der Debatte und Auseinandersetzung Für und Wider auf der Tagesordnung war.


    Die Meinungsfreiheit die unser Land und seine Bevölkerung so gerne in anderen Ländern bemängelt, steht man dem Mitmenschen innerhalb deutscher Grenzen nur in dem Maße zu, dass man ihn etikettiert und damit als Häretiker neutralisiert.

    Welcher Zeitraum konkret? Von wem wurden die offenen Debatten geführt und wer untersagte uns dann plötzlich Pro & Contra-Diskussionen?

    Wer verbietet dir genau jetzt mit Argumenten Blaines Thesen zu untermauern oder zu widerlegen?


    Sollte Meinungsfreiheit also bedeuten, jegliche Meinung unkommentiert und -kritisiert zu lobpreisen? Ist das nicht das Gegenteil von Pro & Contra?


    Aber ein Land im Größenwahn rettet mit dieser Pauschale die Welt, regelt gleich auch noch die Welttemperatur

    Wer behauptet, dass Deutschland die Welttemperatur regelt? Wie drückt sich unser Größenwahn aktuell aus? Gibt es hierzu Kennzahlen oder Studien?