Nahverkehr [Planung&Bau]

  • Hallo hanbrohat


    Bezugnehmend zu deiner Frage wegen der offenen Glastüren am U-Bahnhof Philharmonie würde ich gerne eine Info weiter geben aus meiner Zeit beim Zivildienst.

    Ich hab in einem Altenheim gearbeitet, und dort gibt es auch solche Brandschutztüren, die immer offen waren. Die Türen, wurden durch sogenannte elektronischen Magneten offen gehalten.

    Bei einem Feueralarm deaktivieren sich die elektronischen Magnete und die Türen fallen zu. Die Magnete werden erst nach Beendigung des Feueralarms wieder aktiv.


    Ich vermute mal, das dort am Bahnhof die gleiche Technik angewandt wird.

    Die Türen können aber noch weiterhin geöffnet werden.


    Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.

  • Ja danke Spock. Ich habe auch inzwischen recherchiert, und bin schon beeindruckt was auf dem Gebiet der Brandschutztechnik auch ästhetisch dazugekommen ist. Macht Sinn, gut für den Wirtschaftszweig, auch weil zuletzt die Auflagen zurecht immer strenger geworden sind. Muss irgendwie an mir vorbeigegangen sein, ich kannte nur die schweren Eisentüren in den Gewerbeanlagen.

  • Die Türen müssten im Notfall auch nur von Personen geöffnet werden, die sich zufällig gerade auf der Brücke aufhalten. Auf beiden Seiten der Brücke stehen schließlich jeweils zwei Treppen in unterschiedliche Richtungen zur Flucht zur Verfügung. Die neuen Aufzüge führen direkt auf die Straßenebene.


    Da sich die Aufzüge auch innerhalb der Einhausung befinden, sollten sie z.B. für Rollstuhlfahrer oder andere mobilitätseingeschränkte Personen auch zur Flucht geeignet sein (Frage an die Experten)?

  • Die Aufzüge für mobilitätseingeschränkte Personen unterliegen der besonderen Richtlinie VDI 6017; siehe hier, und können im Brandfall auch eine gewisse Zeit benutzt werden. Ähnlich wie bei den Feuerwehraufzügen sind z.B. die Stromkreise einzeln für die Verbraucher angesteuert und hängen nicht direkt am Hauptstromnetz (Abzweig vor dem Hauptschalter des Gebäudes). Das gleiche gilt also auch dann für die Brandschutztüren. So verstehe ich das jedenfalls.

  • Die Türen lassen sich zu jeder Zeit wieder öffnen, denn sie verriegeln ja nicht, sondern fallen nur zu beim auslösen des Alarms. So können Menschen problemlos den Bereich verlassen.

    Gleiches gilt unten am Bahnsteig. Das Schutztor schließt, aber nebenan ist eine Tür, wodurch man sicher vom Bahnsteig weg kommt.

  • Nach der Brandkatastrophe am Düsseldorfer Flughafen 1996 mit 17 Todesopfern und 88 Verletzten hat sich erwiesen, dass das Konzept des vorbeugenden Brandschutzes untauglich war und völlig überarbeitet werden musste. Keines der Opfer hatte eine offene Flamme auch nur gesehen, gestorben sind alle an Rauchvergiftung, etwa dadurch, dass Aufzüge nicht außer Betrieb gingen und am Ziel in völlig verrauchte Räume öffneten, Rettungswege nicht markiert waren und nicht ins Freie führten.


    Bei der Überarbeitung der Brandschutzregeln wurde - platt gesagt - der Fokus nicht mehr nur auf das offene Feuer gelegt, sondern primär auf Rauch. Rauch ist deshalb gefährlich, weil die eingeatmeten Inhaltsstoffe die roten Blutkörperchen besetzen, damit die Anlagerung von Sauerstoff verhindern und damit die Versorgung der Organe ausfällt. Erstickungstod, Organversagen, schwere Schäden der Atemwege sind die Folgen, meistens bei vollem Bewußtsein.


    Das Regelwerk (Bauordnungen, technische Regeln und Normen) wurde bis etwa 2005 komplett umgekrempelt. Öffentliche Einrichtungen und Verkehrsbauten aber auch private Sonderbauten (Schulen, Krkhs, Einkaufszentren, Hochhäuser...) mussten auf den neuen Stand der Technik nachgerüstet werden. Für die unterirdischen ÖPNV-Stationen hieß das konkret:

    - abgehängte Decken müssen geöffnet werden, um dem Rauch auf der jeweilige Ebene Retensionsraum nach oben zu geben;

    - die Ausbreitung des Rauchs über Treppenanlagen in andere Ebenen soll durch Türanlagen behindert werden;

    - PVC-ummantelte Kabel, die schon bei wenigen 100 Grad Chlorgas freisetzen, was Schleimhäute und Atemwege verätzt, mussten durch Kabel mit ungefährlichen Ummantelungen ersetzt werden;

    - die Führung der Rettungswege und ihre Markierung muss ggf. angepasst werden;

    - wo Türen nicht eingebaut werden können, werden absenkbare Rauchschürzen eingebaut;

    - neue Brandfallsteuerungen für Aufzüge;

    - Abschaltung von Lüftungsanlagen, Anschaltung von Entrauchungsanlagen

    ...


    Ziel all dessen ist es, die Ausbreitung des Rauchs zu behindern, um den Menschen Zeit zur Selbstrettung zu verschaffen. Beim Bau neuer U-Bahnstationen sieht man die Folgen des neuen Regelwerks: es sind meistens mehrere Stockwerke hohe Räume mit Öffnungen oben unmittelbar ins Freie, d.h. keine oder nur wenige Zwischen- und Verteilerebenen.

  • CITYBAHN Essen I Streckenverlauf

    Nachdem in #300 schon der westliche Teil des neuen Streckenabschnitts im Bild in der Hachestraße gezeigt wurde, nun der östliche Teil mit der zukünftigen Haltestelle am Hauptbahnhof.


    Bild 1 unten: Blick aus der Hachestraße in Richtung HBF. Rechts die unsägliche kleine Ladenzeile die es geschafft hat bis heute zu überleben. Für mich in Bahnhofsnähe der größte Schandfleck der Innenstadt und das an so einer zentralen Stelle.

    Ich meine mich zu erinnern, dass das auch mal ein Thema war zwischen Stadt und Bahn der ja das Grundstück gehört, einen 'großen Bahnhofsumbau' gleich mit einer neuen Umsteigestation hier an dieser Stelle mit einzuplanen. Bekanntermaßen bekam die Stadt in der Zeit um die Fußball-WM 2006 eine kleine Lösung von DB 'spendiert', viel zu spät fertig werdend, ohne Komplettüberdachung, ohne Sanierung der alten Bahngebäude mit einem kleinen Hallenanbau. Das Thema Hauptbahnhof mit den Beteiligten Stadt Essen und Deutsche Bahn war ein jahrelanger (Rechts-)Streit vor dem Umbau vorausgegangen, der zum Ärgernis der Bahnkunden nicht enden wollte, ähnlich verhält sich die Bahn z.Zt. beim Duisburger Bahnhofsumbau mit dem hinauszögern des Baustarts:

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    Blick auf den zukünftigen Halt am HBF... :

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    .. und weiterführend die Hollestraße hinauf:

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    Alle Fotos hanbrohat: Unter Beachtung des Urheberrechts gemeinfrei

  • Die ersten NF4 sind da - Ruhrbahn testet Vorserienfahrzeuge

    Dazu die Pressemitteilung der Ruhrbahn vom 24.11.2021:

    Quelle: https://www.ruhrbahn.de/essen/…e-ersten-nf4-sind-da.html

  • CITYBAHN: Planungen für Abschnitt zwischen Berthold-Beitz-Boulevard und Haus-Berge-Straße beschlossen

    Dazu hat die Stadt Essen am 10.03.2022 eine Pressemitteilung herausgegeben:

    Quelle: https://essen.de/meldungen/pressemeldung_1460148.de.html

  • CITYBAHN: Rat spricht sich für Rasengleis auf Berthold-Beitz-Boulevard aus

    Der Rat der Stadt Essen sprach sich heute (30.03.) dafür aus, den künftigen Gleiskörper auf dem Berthold-Beitz-Boulevard als Rasengleis umzusetzen. Ein solche Umsetzung mit einem begrünten Bett sahen die ursprünglichen Planungen zunächst nur für die Gleisanlagen entlang der Zollstraße sowie auf der Haus-Berge-Straße bis zur Kreuzung Bocholder Straße/Haus-Berge-Straße vor (Q):

  • Barrierefreier Umbau der Essener U-Bahnstation Martinstraße

    Neben der Tieferlegung von ca. einem Drittel der Bahnsteige für die Niederflurbahnen werden auch hier die Brandschutz- und Elektroanlagen erneuert. Die alten Deckenteile wurden bereits entfernt.


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  • E-Dellwig: Brückenneubauten Prosperstraße u. Rauchstraße

    Prosperstraße; hier baut die DB-Netz z.Zt. eine neue Eisenbahnbrücke für die viergleisige Strecke Essen-Bottrop. Die aktuelle PM der Bahn vom 15.07.2022; (Q):

    Erneuerung Eisenbahnbrücke „Prosperstraße“ in Essen: Straßensperrung wird bis Anfang November verlängert

    Straßensperrung unterhalb der Eisenbahnbrücke über den 22. Juli hinaus bis zum 7. November

    Die Arbeiten der DB Netz AG zur Erneuerung der Eisenbahnbrücke „Prosperstr.“ in Essen laufen auf Hochtouren. Die ursprüngliche Planung sah eine Freigabe der Prosperstaße unterhalb der Brücke für den Straßenverkehr ab 22. Juli vor. Bautechnische Anpassungen machen nun aber eine Verlängerung der Straßensperrung bis zum 7. November notwendig. Die Haus-Horl-Straße bleibt wie geplant vom 15. bis zum 22. Juli gesperrt.

    Am kommenden Montag, 18. Juli wird die neue Überbauplatte in die Endlage eingefahren und dann auf sogenannten Steckträgern gelagert. Im Anschluss sind umfangreiche Betonierarbeiten mit längerer Trocknungszeit notwendig. Interne Prüfungen haben jetzt ergeben, dass sich die Brücke während dieser Trockungszeit nicht ausreichend gegen eventuelle Schäden durch zu hohe LKW (Brückenanfahrschäden) schützen lässt. Da die Überbauplatte in so einem Fall verrutschen würde und dadurch die Statik gefährdet wäre, muss die Straße unterhalb der Brücke bis Anfang November weiterhin für den Straßenverkehr gesperrt bleiben.

    Die neue Brücke dient als Ersatz für die alte inzwischen abgerissene Überführung von 1916, und ist auch eine der wichtigen Güterverkehrsstrecken im Ruhrgebiet. Kostenpunkt rd. 7 Mill. Euro inkl. Oberleitungen, Inbetriebnahme 2023.

    Erstellt wurde das ca. 1.000 Tonnen schwere Hauptteil gleich neben dem Bahndamm an Ort und Stelle, sodass ein Tausendfüßler den Transport in die sogenannte 'Endlage' leisten musste, was für die Anwohner zum Spektakel avancierte; WAZ v. 18.7. - Technik-Spektakel (frei lesbar).


    Die Brücke besucht hab ich am 4.8.22, zur Ansicht unten überwiegend als Thumbs (groß klickbar):


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    Rauchstraße; ^ Wie das hinterher fertig aussieht, kann beim bereits fertiggestellten und fast identischen Brückenneubau der Strecke ein paar Kilometer weiter an der Rauchstraße betrachtet werden:


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  • Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der beiden U-Bahnlinien U11 und U17

    Die Stadt Essen will in einer Machbarkeitsstudie die mögliche Verlängerung der beiden U-Bahnlinien U11 und U17 prüfen lassen. Das beschloss der Rat der Stadt in seiner gestrigen Sitzung (30. November). Zudem gab das Gremium seine Zustimmung für die damit verbundenen Kosten in Höhe von 1,35 Millionen Euro. Bei einer 90-prozentigen Förderquote liegt der städtische Eigenanteil bei rund 135.000 Euro.


    Die Studie soll u. a. Vor- und Nachteile unterschiedlicher Wegeführungen und zu erwartende Kosten prüfen. Die U17 könnte bis zur neu einzurichtenden Endhaltestelle "Helgolandring" verlängert werden. Für die U11 wäre eine Weiterführung über Essen-Haarzopf bis zur neu einzurichtenden Endhaltestelle "Flughafen Essen/Mülheim" möglich.

    Quelle: idr

  • Aktueller Sachstand zu CITYBAHN und Berthold-Beitz-Boulevard

    Die CITYBAHN wird die neue Straßenbahnstrecke der Ruhrbahn, die als Ost-West-Verbindung das Stadtquartier ESSEN 51. an den Hauptbahnhof anbindet. Die Strecke verläuft dabei von der Haltestelle "Betriebshof Stadtmitte" im Osten der Innenstadt über den Hauptbahnhof und das neue Stadtquartier ESSEN 51. bis zur bereits bestehenden Haltestelle "Bergmühle" im Nordwesten des Stadtgebiets. Neben der Realisierung der CITYBAHN zählt auch die Vollendung des Berthold-Beitz-Boulevards zu den wichtigsten Bestandteilen des verkehrlichen und städtebaulichen Entwicklungsprojektes westlich der Essener Innenstadt.


    Die weitere Pressemeldung der Stadt Essen zum Sachstandsbericht dazu vom 21.12.; Q:

  • Nach dem geplanten Streckenverlauf würde die neue City-Bahn auch einen Haltepunkt in der Nähe des avisierten Projektes ''High Square Essen'' haben und die Bewohner verkehrstechnisch an den ÖPNV anbinden.

  • Citybahn: Start mit Baumfällungen und Umpflanzungen auf der Hollestraße

    PM der Stadt Essen vom 04.01.2023; Q:

    Ansichten vom Verlauf des Straßenabschnitts zwischen Steeler Straße und Hauptbahnhof vom gestrigen Tag:

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  • Citybahn: Start mit Baumfällungen und Umpflanzungen auf der Hollestraße

    PM der Stadt Essen vom 04.01.2023; Q:

    [...] Die Kosten für die Umpflanzungen und Pflege der mehrere Jahre alten Großbäume belaufen sich auf rund 100.000 Euro. Im Vergleich dazu kostet bereits ein deutlich kleinerer neu angepflanzter Jungbaum etwa 9.000 Euro. [...]

    So ganz klar ist mir diese Berechnung nicht. Sind jetzt 100.000€/Baumverpflanzung gemeint, oder insgesamt für 7 Baumverpflanzungen?

    Wenn ein Jungbaum 9.000€ kostet, kosten 7 Stück davon mutmaßlich 63.000€. Wenn sich die Gesamtkosten für alle sieben Baumverpflanzungen auf 100.000€ belaufen, ist das wohl ein ganz guter Deal, da die 9.000€ Bäumchen sicherlich 10-15 Jahre Bräuchten um zu ähnlicher Größe heranzuwachsen.

    Wenn die Baumverpflanzungen hingegen insgesamt 700.000€ kosten... dann... wäre ich ein wenig sprachlos. Dann sollte lieber anderswo zum Ausgleich aufgeforstet werden.

    Hoffentlich wachsen die Bäume an ihren neuen Standorten auch tatsächlich an.

  • Verlängerung U11/U17 zum Karstadt HQ: Aktueller Sachstand zu geplanten Untersuchungen

    Im November 2022 hat die Stadt Essen weitere Untersuchungen zur Verlängerung der U11 und U17 zum Karstadt HQ in Bredeney ausgesprochen. Nun werden hierzu rund 1,35 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, 90% werden dabei über Fördermittel finanziert. Die Untersuchung wird über ein zweischrittiges Verfahren verlaufen. Im ersten Schritt wird der verkehrliche Nutzen von verschiedenen möglichen Varianten bewertet. Die beschlossene Vorzugsvariante soll dann im zweiten Schritt weiter ausgearbeitet und konkretisiert werden. (Q)


    Die verschiedenen Varianten kann man hier einsehen.

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  • Mein Favorit ist das Szenario C2. So behält man sich die Möglichkeit vor, die U11 später nördlich der A52 weiter zum großen Messeparkplatz an der Ausfahrt Kettwig zu verlängern.

    Im Zuge des 6-Streifigen Ausbaus der A52 müssen sowieso alle Brücken über die Autobahn neu errichtet werden. Bei der Gelegenheit sollte die Brücke der Sommerburgstraße entsprechend für die Belastungen der Stadtbahnen ausgelegt werden. Abhängig vom weiteren Verfahren beim Flughafen Essen/Mülheim könnte auch die Brücke der Lilienthalstraße entsprechend ausgelegt werden. Damit wäre später sogar eine Verlängerung nach Kettwig möglich. Falls der Flughafenbetrieb komplett eingestellt wird und die Fläche in Gänze entwickelt wird, würde sich hingegen eher eine neue Brücke über die A52 weiter westlich anbieten um das dann ehemalige Flughafengelände besser zu erschließen und die Stadtbahn dann weiter nach Kettwig zu führen.