Hochhausentwicklung

  • oder sachlich zu begründen, warum du nichts von der Idee hälst.


    All das, was der Bauteufel zum Besten gab bezüglich Verdichtung am Bahnhof Bilk, er bezog sich doch auf den Beitrag von Heidewitzka, ist doch wieder obsolet, denn inzwischen hatte Dus-Fan Heidewitzka informiert, dass es in Bilk keinen RRX geben würde. Heidewitzka sah ein, dass seine Wunschliste ohne RRX für die nächsten Jahrzehnte ein Wunsch bleiben wird.
    Mich wundert nur, wieso der Bauteufel all diese Verdichtungsträume von Heidewitzka übernahm, obwohl er wusste, dass es nur einen weiteren Bahnsteig geben würde, denn der Link von Dus-Fan
    (RP-Artikel) kam erst später. :confused:
    Und dann noch die geäußerte Sorge, nicht zu wissen, wie man den weiteren Bahnsteig da noch hineinquetschen könne, obwohl genau diese Maßnahme doch wohl möglich ist. Ein Satelliten-Foto von Google im Hochsommer zeigt nicht die Möglichkeiten, das dichte Laubwerk der Bäume verdeckt doch alles.
    Überhaupt immer diese Hochhausfantastereien für bebaute Grundstücke. Könnte mir vorstellen, dass der Real-Markt in Zukunft noch mehr Umsatz erzielen wird an diesem Verkehrsknotenpunkt.
    Ich sehe da nur eine Möglichkeit für uns Hochhaus-Freunde. Wir müssen zusammenlegen für Werbeplakate links vom Real, auf denen dann steht: Leute, kauft nicht mehr hier, wir wollen, dass hier was Anständiges gebaut wird (aber ich beteilige mich nicht, kein Geld).
    Überhaupt das Geld, es ist nicht so reichlich vorhanden für all diese Träumereien.
    Die hiesigen Tunnel sind doch immer zu kurz. Das fing doch schon damit an, dass eigentlich die wichtigsten 200m direkt zu Beginn des Düsseldorfer U-Bahnbaus nicht verwirklicht wurden, nämlich die Untertunnelung des Kennedydamm. Auch die Wehrhahn – Linie war doch viel länger geplant, an beiden Enden, hätte 2 mal eine perfekte Verknüpfung mit der S-Bahn geben können.
    Düsseldorf wurde und wird leider von der Landesregierung immer stiefmütterlich behandelt. Wenn ich daran denke, dass z. B. in Dortmund die Tunnellänge fast doppelt so lang ist und es 23 Untergrund-Bahnhöfe gibt, dann sagt das doch schon alles.

  • Blick nach Köln oder Hochhäuser am Fernsehturm

    Alle erinnern sich bestimmt an die heftigen Diskussionen um die einst geplanten Wohnhochhäuser am Fernsehturm, diese sollten manchen Stimmen nach sowas wie ein architektonisches Sakrileg sein - von den Sicherheitsbedenken wegen des Landtags abgesehen. Seit einigen Tagen wird im Kölner Unterforum über die geplanten Wohnhochhäuser am Kölner Fernsehturm diskutiert, mit bis zu 130 Metern sollen sie deutlich höher sein als die einst geplanten in Düsseldorf. Colonius in der Wikipedia - kein Grund, den Kölner Turm anders als den Düsseldorfer zu betrachten.
    Ich kann gar nicht die Genugtuung beschreiben, wenn ich die Kölner Debatte sehe.


    Inzwischen wurde das Areal in Düsseldorf dem Land für Büros zugesagt, doch ich sehe keinen Grund, wieso dieser Büro-Neubau kein Hochhaus beinhalten soll, neben niedrigerer Sockelbebauung. Bestimmt keine 130 Meter hoch, alleine schon aus Kostengründen, aber die Hälfte davon - gerne. Man kann reichlich Nutzfläche für andere Nutzungen des Landes und als Reserve schaffen.

  • ^ Was dir daran "Genugtuung" bereitet, dass in Köln neben dem Fernsehturm Hochhäuser gebaut werden sollen, verstehe ich nicht. :confused:


    Nur weil neben beiden Fernsehtürmen Hochhäuser geplant bzw. in der Diskussion stehen oder standen, lässt sich das nicht vergleichen!


    Das Entscheidene in Düsseldorf ist doch die Lage direkt am Rhein und die damit verbundene Präsenz in der Stadtlandschaft.


    Hast du dir mal angesehen, wo der Kölner Fernsehturm steht? Mehr als 2 km vom Rhein entfernt (zudem an einer 6-8-spurigen Hauptstraße)....

  • ...ganz meine Meinung DUS-Fan. Der Kölner Fernsehturm liegt mitten in der Stadt, und ist nebenbei in meinen Augen ein eher unschönes in die Jahre gekommenes Bauwerk, ein Zweckbau mit null Ästhetik.
    Da sind solche Hochhäuser eine willkommen Ablenkung.


    Wir müssen in Düsseldorf aufpassen, dass wir uns unsere schöne Stadt nicht verschandeln, in dem wir möglichst alles dicht und hoch zu bauen.
    Eine der jüngsten Bausünden in Köln sind auch m.E. die drei Kranhäuser, sie wirken auf mich viel zu klotzig, aber das ist meine Meinung.

  • Wohnhochhausreport

    In einigen Subforen bereits erwähnt - der neue Wohnhochhausreport von Zabel und JLL, über den u.a. das Deal Magazin am 23.06 berichtete. In den untersuchten Großstädten (inkl. Düsseldorf) waren bis Ende 2016 17 Wohntürme im Bau oder als Bestand-Sanierungsprojekte. 30 seien in Bau, noch 20 in Planung. Der Hochhausbau sei ein europäischer Trend und erreiche Deutschland. Weiter erinnert der Artikel die stets aktuellen Gründe für den Hochhausbau.


    Die genannten Preise betragen im Schnitt 9.000 EUR/Qm für den Kauf und bis zu 25 EUR/Qm Miete - sie seien jedoch heterogen, es gibt also auch günstigere Angebote. Die genannte Miete wirkt für Düsseldorfer Verhältnisse astronomisch, doch diesmal ist das nicht der Schnitt, sondern das ermittelte Maximum. Der Kaufpreis ist über den in Düsseldorf üblichen Kaufpreisen, die jedoch bei Neubauten in guter Lage oft über 5000 EUR/Qm liegen (oder irre ich mich?).

  • Blick nach München

    Hier wurde öfters das Nimbytum angesprochen, auf den populistischen Zug springen hin und wieder auch Kommunalpolitiker auf - in den letzten Monaten öfters welche der CDU, etwa bei den Planungen am Hauptbahnhof ("zu hoch" usw.) Kürzlich erfuhr ich aus dem Münchner Subforum, dass dort die CSU ähnliche Rolle gespielt haben sollte - sie jetzt dennoch hin zur Nachverdichtung mit Hochhäusern einschwenkte. Dieser TZ-Artikel zum Thema wurde verlinkt - Bauten bis zu 20 Geschossen scheinen viele Befürworter zu haben und auch eine Reduzierung der Abstandsflächen wird gefordert (sonst macht es wenig Sinn).


    Kann man einen vergleichbaren Wandel der Düsseldorfer CDU hin zur mehr Urbanität (Stadtplanung, damit verbundene Verkehrsplanung) erwarten?


    Bauten über 100 Meter sind auch in Düsseldorf pure Theorie. Kürzlich fuhr ich am Upper-Nord-Areal vorbei, dort wurde der zu bebauende Parkplatz wieder zum Parken freigegeben - von einer Baustelle keine Spur.

  • Blick von München nach Düsseldorf

    Erstaunlich - über diesen heutigen Text im Deal Magazin wird gerade im Münchner Unterforum diskutiert. Ein Manager der Engel & Völkers Commercial Düsseldorf erwartet, dass Wohntürme künftig die Blockrandbebauung mit 5-6 Geschossen überragen würden. Er zählt 2.200 WE in Hochhausprojekten - inklusive Grand Central, Heimathafen und dem nicht wirklich aktuell gebauten Upper North Tower.
    Weiter ist die Rede von steigenden Bevölkerungszahlen und Angebotsmieten - vor allem in noblen Stadtteilen wie Carlstadt, Golzheim und Oberkassel. Es gebe einen Nachfrageüberhang für Miethäuser, die in Oberkassel bis zu 4.700 EUR/Qm kosten. In guten Gegenden zahlt man über 27 Jahresnettokaltmieten, in einfachen Lagen bis zu 18.


    Da in der Überschrift von Wohntürmen die Rede ist und weiter oft von Oberkassel - erwartet der Immonilienexperte dort Wohnhochhausprojekte? In der Carlstadt gewiß nicht, in Golzheim wären welche vermutlich leicht durchsetzbar - zwischen den vielen anderen Hochhäusern.

  • 'Immobilientrend'

    Der Business Insider veröffentlichte vor wenigen Stunden einen Artikel über den Immobilientrend zu den Wohntürmen, von den bundesweit bis 2022 97 mit 18.400 WE geplant seien - 27 in Berlin, 24 in Frankfurt, 17 in München und 12 in Düsseldorf. Explizit wurde der Upper Nord Tower genannt, der in der Planungsphase verbleibe - als eine der Ausnahmen der Türme über 100 Meter Höhe. Bis auf Frankfurt haben in keiner der deutschen Großstädte die Wohntürme einen größeren Anteil an der Neubau-WE-Anzahl.


    Der Artikel nennt die Baukosten für die Türme um 10-15% über jenen der üblichen Mehrfamilienhäuser - ich vermute, es sind welche bis etwa 60 Meter Höhe gemeint, über die ein zweites Treppenhaus usw. die Kosten noch einmal erhöhen. Doch 10-15% klingen nicht so dramatisch, eine etwas bessere Lage macht einen größeren Unterschied der Wohnungspreise aus.
    Schätzen wir grob, dass in einer Lage der Grundstückspreis vielleicht 1/3 der Gesamtkosten ausmacht und dass man 50 WE im Straßenblock oder 100 WE mit einem Wohnhochhaus an der Ecke errichten könnte - der Einfachheit halber mit 300 Tsd. EUR pro durchschnittliche Wohnung, 15 Mio. für das kleinere Haus, davon 5 Mio. für das Bauland. Für das Hochhaus wären es 5 Mio. + 100 * 1,15 * 200 Tsd. Baukosten, 5 + 23 = 28 Mio. - also nur 280 Tsd. pro WE.

  • Das Problem ist,dass man sich in Deutschland nicht einmal mehr an 40 bis 60 Meter hohe Gebäude in einer großen Masse rantraut.Es müssten in jeder Großstadt 50 bis 100 solcher Gebäude entstehen für Normalverdiener und auch ärmere,dann hätte man wieder genug bezahlbaren Wohnraum.


    Man befürchtet Ghettos,nur weil man so günstige(re) Wohnungen bauen würde,die überall auf der Welt-von Südamerika über Kanada bis nach Osteuropa und Fernost üblich sind.In der ganzen Welt entstehen in Städten 50 bis 100 Stück 16 bis 25 Geschosser pro JAHR.


    Probleme gibt es auch jetzt und wird es immer geben,unabhängig davon,ob man auch wieder bezahlbaren Wohnraum u.a. in Hochhäusern schafft oder nicht.In Hong Kong geht die Welt auch nicht unter,nur weil dort fast jeder,ob sehr arm oder reich in Hochhäusern wohnt,auch in Moskau nicht.Aber die schlauen Deutschen wissen es natürlich wieder mal besser und jammern dann,dass es keinen bezahlbaren Wohnraum geben KANN.


    Wie gesagt,es ist überall auf der Welt üblich,ob in Vancouver,Moskau,Minsk,Brisbane etc.einfach überall dass auch Normalverdiener in Hochhäusern wohnen.


    Und ob einen jedes Gebäude gefällt oder nicht ist total egal,da eine Stadt nun mal kein Kunstwerk ist,sondern ein Lebensraum für Menschen.Man sollte sich bemühen,dass alles so schön,wie möglich aussieht,aber wenn es nicht immer geht und sich das Stadtbild ändern,dann muss es so sein,damit eine Stadt weiterhin ein Ort ist,wo alle Menschen wohnen können und nicht nur ein Museum.

  • ^^Hochhäuser sind eben tendeziell teurer zu bauen als MFH geringerer Höhe.

    Mehrfamilienhäuser - ich vermute, es sind welche bis etwa 60 Meter Höhe gemeint, über die ein zweites Treppenhaus usw. die Kosten noch einmal erhöhen.


    Ein baulich realisierter zweiter Rettungsweg ist schon bei viel geringeren Höhen nötig - entscheidend ist, wie hoch die Feuerwehr noch mit ihren Leiterwagen kommt. In Düsseldorf liegt die Grenze n.m.K. bei 27 oder 28 Metern. Das gilt aber auch nur, wenn geeignete Stellflächen für Feuerwehrleiterwagen vorhanden sind.


    Entlastung bringen die Hochhäuser schon, weil sie einfach das allgemeine Angebot erhöhen. Wer sich im Ciel et Terre eine Wohnung kauft, macht im Regelfall eine Wohnung in einem niedrigeren Gebäude frei. Wer dort einzieht, räumt meist eine andere Wohnung usw...

  • Das stimmt meines Wissens nicht so ganz. Für Höhen zwischen der Hochhausgrenze von 22 Metern und einer Gebäudehöhe von bis zu 60 Metern kann nach der Muster-Hochhaus-Richtlinie ein Treppenraum genügen, wenn er als Sicherheitstreppenraum ausgestaltet ist. Er gilt dann zugleich als erster und zweiter Rettungsweg. Mindestens zwei Sicherheitstreppenräume sind erst bei höheren Gebäuden erforderlich. Die MHHR sollte auch in NRW gelten (eventuell mit Modifikationen, aber wohl kaum in dieser Frage).

  • Ich zitiere hierzu mal aus der Muster-Hochhaus-Richtlinie:



    4.2 Notwendige Treppenräume, Sicherheitstreppenräume


    4.2.1 In Hochhäusern mit nicht mehr als 60 m Höhe genügt an Stelle von zwei notwendigen Treppenräumen ein Sicherheitstreppenraum.


    4.2.2 In Hochhäusern mit mehr als 60 m Höhe müssen alle notwendigen Treppenräume als Sicherheitstreppenräume ausgebildet sein.



    Es gibt also schon einen Mehraufwand bei einer Höhe ab 60m. Die Häufung von 60m Hochhäusern ließe sich sonst wahrscheinlich auch schwer erklären.

  • Richtig, das Thema Sicherheitstreppenraum hatte ich nicht angesprochen - Mehraufwand stellt der allerdings auch dar. Bei Aufstockungen lässt er sich auch nicht immer nachrüsten.


    Nachtrag: Die Höhengrenzen richten sich - jedenfalls in NRW - nach der tatsächlichen Ausstattung der örtlichen Feuerwehr.


    17 III LBO NRW:

  • Für den Thread dort wird es langsam zu allgemein:


    Ein rechtkräftiger B-Plan ist nicht mal eben zu ändern.


    Auf die Schnelle nicht. Da das Ausgegangen-Sein der Baugrundstücke so offensichtlich ist, dass man nicht mehr wegschauen kann, sollte die Stadt spätestens jetzt damit beginnen, die Bauplanung diverser Gebiete in der Innenstadt und in der nahen Umgebung so anzupassen, dass man an vielen Orten etwas in die Höhe gehen kann. Ich meine dabei nicht solche Rekorde wie in Dubai - in der Praxis wären eher Projekte bis 50-60 Meter zu erwarten, ganz selten höhere.


    In Stuttgart etwa meinen Experten, kein Weg gehe an der Nachverdichtung der Innenstadt vorbei - diesen sollte man rechtzeitig vorbereiten.

  • Nachverdichtung vs. Grüne Wiese

    Gerade fand ich diesen gestrigen FNP-Artikel, in dem der Hochhausbau samt Debatten (als Beispiele Frankfurt, Köln, München genannt) den Siedlungen auf der Grünen Wiese entgegengesetzt wird. Es gibt einen Düsseldorfer Bezug - der Geschäftsführer einer Düsseldorfer Immobiliengruppe fordert Ausweisung des Wohnbaulands an ÖPNV-Strecken, die jedoch spätestens beim Einzug neuer Bewohner fertig sein müssen. Bei der in Deutschland langen Planungszeit der Schienenstrecken wären dies nicht Jahre, sondern Generationen - es stehen praktisch nur die bestehenden Strecken zur Verfügung und dort ist die Umgebung der Haltestellen bebaut oder verplant. Eine weitere Frage, ob die Strecke neue Fahrten aufnehmen kann - etwa die S-Bahn-Gleise vom Düsseldorfer HBf Richtung Norden sind reichlich ausgelastet. Davon habe ich genauso am Rande der Planung der Rheinischen Bahn durch Ratingen gelesen wie auch höre fast jeden Tag vom Lautsprecher - die S-Bahn steht, weil der Verkehr davor stockt.


    Man sollte auch nicht vergessen, dass der Betrieb zusätzlicher Fahrten kostet und die Fahrzeuge mehrere Millionen pro Stück kosten. Fazit: Je kürzer die Summe aller Wege in die City, desto besser.


    Kürzlich zitierte ich die Wohnqualität-Kriterien - ob Einkaufsmöglichkeiten oder schnelles Internet, kein Normalmensch fordert, dass Hochhäuser in seinem Umfeld möglichst niedrig oder gar keine sein sollen - besonders wenn er eh in die Innenstadt zieht. Umso absurder erscheint das Vorgehen mancher Lokalpolitiker, die die vermeintliche Lebensqualität im Beschneiden möglichst vieler Geschosse der Neubauprojekte definieren.


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    Die genannte Anzahl von 15 startenden Hochhaus-Projekten in Frankfurt präzisierte dieser FNP-Artikel wenige Tage zuvor - 7 Türme über 60 Meter Höhe seien im Bau, 15 weitere sollen in den nächsten Monaten folgen. Das Hochhaus-Wohnen sei in Mode, leer stehende Wohnhochhäuser seien nicht bekannt.

  • ^ Ich lese die beiden FNP-Artikel aber anders - vor allem, da man sie nicht ohne weiteres von Frankfurt auf andere Städte projizieren kann (vor allem nicht den Hochhausbau, da nimmt Frankfurt eine einzigartige Sonderstellung in Deutschland ein).
    Grundsätzlich lese ich da, dass es umstritten ist, ob und wie Hochhausbau die Wohnungsprobleme lösen kann.


    Im zweiten Artikel steht, dass in die Wohnungen in Hochhäusern in Deutschland im Schnitt für 9000 Euro pro m² angeboten werden und dass die Mieten dafür bei bis zu 25 Euro pro m² liegen.
    Da weder alle Gutbetuchten in Hochhäusern wohnen wollen, noch die Anzahl derer unbegrenzt ist, stösst man da auch irgendwann an die Grenzen (spätestens, wenn die Zinsen wieder steigen und sich die Rendite nicht mehr rechnet).


    Der Bezug im ersten Artikel zur "grünen Wiese" bezieht sich eigentlich nur auf die Fehler des Großsiedlungsbau in den 60ern bis Anfang der 70er.


    Der Bezug zu Düsseldorf ist ein Artikel in der Immobilienzeitung über (für mich) vernünftige Ansichten zum Bauen von Jörg Schnorrenberger, mit der der Autor die ähnlichen Ansichten des Frankfurter Baudezernent Mike Josef vergleicht, weil es eben in beiden Städten ähnlich ist.


    In den Speckgürteln oder auch Einzugskreisen (bis zu 80 km), aus denen die Arbeitnehmer nach Frankfurt bzw. Düsseldorf (oder auch München) pendeln, wird ein Teil der Lösung der Wohnungsprobleme gesehen.


    Da die Flächen möglichst nah an ÖPNV-Wegen liegen sollen und bei vorhandenen Haltestellen der Wachstum nur stark begrenzt möglich ist, soll Wohnbauland auch dort ausgewiesen werden, wo zusätzliche Haltestellen an bereits existierenden Strecken gebaut werden können.

  • ^ Die Möglichkeiten der Siedlungsentwicklung um umliegende ÖV-Haltestellen kann man besonders gut in Benrath beobachten - dort gibt es nicht nur die S-Bahn, sondern auch noch RE-Züge (der einzige Ort in Düsseldorf mit RE-Anschluss außer dem HBf, wo Wohnungsbau möglich ist - am Flughafenbahnhof ja nicht) und eine Strab auch noch. Würde man das frei werdende Areal von Thyssen Krupp Nirosta bebauen, müsste man nicht mal die Natur vernichten. Bevor hier Enthusiasmus ausbricht - heute veröffentlichte die WZ ein Interview mit dem zuständigen Bezirksbürgermeister, der einen "zu hohen Anteil an Wohnungen" dort für "nicht gesund" hält, wegen Verkehr und so - was genau die vermeintlichen Gesundheitsschäden sein sollen, wird nicht verraten. Weniger Wohnanteil dort bedeutet mehr Gewerbe, also Lastenverkehr - ergo den Verkehr eben, den er angeblich fürchtet.


    Fazit: Ob Innenstadt oder Stadtrand, Nimbytum kommt sowieso herausgekrochen - dann schon lieber zentrumsnahe Nachverdichtungen durchsetzen. In Frankfurt gibt es Wohnprojekte in Türmen mit weit über 100 Metern Höhe, dort kostet ein Qm mehr - in Düsseldorf kommen eher welche bis 50-60 Meter in Frage wie in Grand Central, wo die Wohnungen dennoch bezahlbar sein sollen.

  • ^ Warum muss man eigentlich immer versuchen, Bedenken als Nimbytum abzutun anstatt erst mal genauer hin zu schauen?


    Am Beispiel in Benrath mit dem Thyssen Krupp Nirosta finde ich die Bedenken vom Bezirksbürgermeister, Herrn Graf sehr wohl angebracht.
    Aktuell entsteht direkt daneben mit dem Mühlenviertel und dem Bereich neben dem Albrecht-Dürer-Kolleg bereits fast 900 Wohnungen und dazu kommt natürlich auch noch das Albrecht-Dürer-Kolleg selber.


    Selbst wenn man das Verkehrsaufkommen zugunsten der ÖPNV unrealistisch schön rechnet und annimmt, dass dieser auf 50 % kommt (realistisch betrachtet würde so ein Schlüssel auf den ganzen ÖPNV in NRW diesen zusammenbrechen lassen), bleibt noch ein sehr stark erhöhtes MIV-Aufkommen über, für dass die Straßen in dem Bereich schon jetzt nicht ausgelegt sind.
    Daher ist es keinesfalls sinnvoll, diese Betrachtungen bei weiteren Bauplanungen außer aucht zu lassen!


    Weniger Wohnanteil dort bedeutet mehr Gewerbe, also Lastenverkehr - ergo den Verkehr eben, den er angeblich fürchtet.


    In der Summe aber nicht mehr Verkehr als nur bei Wohnbebauung, aber auf jeden Fall weniger Verkehr, der durch die Wohngebiete fliesst, denn LKW-Verkehr lässt sich durch Verkehrsbeschilderungen aus diesen heraushalten - wobei dieser Verkehr sich sowieso, da das Gebiet direkt an der B 228 liegt, sich von dieser auf die A 59 und B8 verteilen würde.
    Zudem darf man nicht davon ausgehen, dass neben den Wohngebieten Gewerbe entsteht, wo sich lärm- und verkersintensive Firmen niederlassen können.

  • ^ Wie man es auch dreht oder bedenkt, es ist vermutlich der letzte Standort, wo fußläufig vom SPNV erreichbar eine größere WE-Anzahl errichtet werden kann - und gerade deswegen soll es am SPNV sein, um den MIV-Verkehr zu minimieren. Es hiess bereits bei der Gerresheimer Glashütte, es sei die letzte solche Chance (dort wäre ich gar für mehr Wohnungen als nur 1500), hier gäbe es noch eine - und das wär's mal. Solche Chancen darf man nicht verschwenden - für Gewerbe gibt es auch sonstwo Platz, Lagerhallen&Co am Bahnhof mit RE-Zügen und S-Bahnen sind eine absurde Idee.


    Doch selbst bei intensiver Ausnutzung decken die Möglichkeiten der letzten Gebiete am SPNV längst nicht den gesamten Bedarf - innenstädtische Nachverdichtung mit Hochpunkten braucht man ebenfalls. (Auf kürzere Distanzen ist der ÖV-Anteil am Verkehr erfahrungsgemäss größer.)

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  • ^Ich muss dem Bauteufel recht geben - das Bevöllkerungswachstum kommt so oder so - wenn nicht in Benrath, dann in den umliegenden Gemeinden (Hilden, Neuss, Mettmann etc). Und dann ist die Wahrscheinlichkeit noch höher, dass die Einpendler MIV nutzen, wenn z.B. nur alle 30 Minuten ein RE nach Düsseldorf fährt, im Vergleich zu Benrath, wo es neben der Strab mehrere RE und S-Bahn Linien gibt. Dieser Pendelverkehr wird dann natürlich nicht durch Benrath hindurch führen, sondern über die Autobahnen und großen Einfallstraßen direkt nach Düsseldorf rein.