Neuer Sitz der EZB :: Info- und Planungs-Thread

  • Zur heutigen Übergabe der Baugenehmigung die Rede von Jean-Claude Trichet, dem Präsidenten der EZB,
    die =4279775"]Rede von OB Petra Roth,
    ein Artikel in der FAZ
    sowie in der Frankfurter Rundschau und
    die =4282091"]Meldung der Stadt Frankfurt.


    Außerdem neue Visualisierungen:






    Alle Bilder: Quelle Stadtplanungsamt Frankfurt am Main, Copyright studioA


    Weil die erste Visualisierung besonders sehenswert ist, hier nochmals in satten 3.220 x 2.240 Pixel und 3 MB Größe:


    http://www.deutsches-architekt…ttchen/ezb_render_big.jpg

  • wenn sich an der Gebäudehöhe von ca. 185 Meter nichts mehr ändert, sollten das mit der dargestellten Antenne ca. 210 bis 220 Meter werden.

  • Was erwartet ihr euch eigentlich von der Entwicklung des Umfelds ?
    Aktuell ist der Bereich rund um die Großmarkthalle doch recht eklig, mit was rechnet ihr ? Restaurants, Hotels, Banken.. ? Und wie gut wird es architektonisch, wird es sich mit der Innenstadt messen können ?

  • Den architektonischen Vergleich mit der Innenstadt braucht das Ostend nicht zu scheuen. Schlechter als die Innenstadt geht ja kaum... :lach:

  • Ich meinte eher spektakuläre (teure) Gebäude, von mir aus so etwas wie Castor & Pollux oder die Welle.

  • Hihi, danke Rohne, genau das Gleiche wollte ich eigentlich schreiben, konnte mich aber noch beherrschen. ;)


    Das Hochhaus sieht ja nicht schlecht aus, aber dieser aus der Großmarkthalle herausragende Riegel ist einfach nur pubertär. Erinnert von der städtebaulichen Qualität an die 70er Jahre. Davon hängt sich der Architekt sicher ein Bild ins Schlafzimmer, frei nach dem Motto: "Hier habe ich meinen Stempel einem denkmalgeschützten Gebäude aufgedrückt, in dessen Schatten mein Werk immer stehen wird. Dann doch besser verunstalten, damit keiner mehr was davon hat."

  • Mir fällt grade auf, dass die Botanik auf jedem der Bilder verschieden ist... Und zwar genau so, dass man aus jeder Perspektive das bestmögliche Ergebnis erzielt. Ich finde, da sollte man etwas ehrlicher sein...

  • Wer die architektonische und infrastrukturelle Wüstenei rund um die Bundesbank kennt, sollte sich nicht allzu viele Hoffnungen machen, dass es im Ostend mit der EZB viel besser werden wird. Aus zuverlässiger Quelle (meine Frau) weiß ich, dass viele EZB-Mitarbeiter den Umzug ins Ostend schon jetzt bedauern. Kein Wunder, der bisherige Standort am Willy-Brandt-Platz könnte kaum besser sein:


    - sehr gute ÖPNV-Anbindung
    - viele Restaurants, Kantinen (z.B. sind sehr gut die im Japan-Tower und in der Commerzbank), Shoppingmöglichkeiten, Fitnessstudios und last but not least die Taunusanlage oder das schöne Mainufer zum Entspannen in der Mittagspause.


    Von daher macht die Innenstadt nicht immer schlechter als sie ist...

  • ^^ Was Deinen Vergleich mit der Bundesbank angeht, da hast Du sicherlich recht. Die hat etwa gleich viel Mitarbeiter und die haben auch nicht dazu geführt, dass um die BB herum ein urbanes Viertel entstanden ist.


    Einiges kann ich jedoch nicht nachvollziehen: Den ÖPNV gibt es auch im Ostend in nahezu gleicher Konzentration, die U-Bahn fährt zum Ostbahnhof, der weiter aufgewertet werden soll und womöglich bald S-Bahnhalt wird, daneben halten dort Regionalzüge. Eine Straßenbahnlinie und einige Buslinien führen auch unmittelbar an der Großmarkthalle vorbei. Die Kantinen werden ja wohl mitumziehen, Fitnessstudios gibt es im Ostend genug, spätestens wenn die Fitcom ihre neue Zentrale mit neuem Megastudio auf der Hanauer eröffnet. Das Mainufer werden die im Osten auch weiterhin haben, wenn der Bau vollendet ist wird er im Grünen eingebettet sein.

  • ....man ist weiterhin schnell auf der hanauer und auch bornheim ist nicht so weit entfernt...das Gebiet wird sich entwickeln und lebendig werden, weil es das teilweise schon ist....die Lage ist eine ganz andere als die BubaButze, und da sehr viel Expats bei der EZB arbeiten, fahren die im gegensatz zu den Bubamitarbeitern auch nicht allabenbdlich zu ihren Familien Richtung Taunus oder Odenwald, sondern bleiben im Ostend/Bornheim...

  • Das sehe ich ganz genau so. Das Angebot gleicht sich schon in vielen Punkten, mal abgesehen von den Shoppingmöglichkeiten, welche aber bei der Neuentwicklung des näheren Umfelds noch entstehen könnten.


    Der Ostbahnhof wird gerade. Das Mainufer ist sogar näher als im aktuellen Gebäude. Die neue EZB selbst wird -wie bereits erwähnt- in einer Grünanlage stehen. Möglichekeiten zur Verpflegung gibt es in der näheren Umgebung (Haunauer Landstraße) zu genüge und es wir mit Sicherheit durch die Anwesenheit der EZB noch einiges dazu kommen. Sogar im Angebot an After Work Parties (auch wenn das nicht worklich eine Rolle spielt) dürfte die Hanauer das Living und Umgebung locker in die Tasche stecken.


    Als "sooo schlimm" würde ich den Umzug in ein wesentlich modernes Gebäude, in nahezu vergleichbarer Lage, nicht bezeichnen - oder???

  • Die Stadt hat eine Presse-Info zum Projekt herausgegeben. Diese enthält zwar keine grundlegend neuen Informationen, ist jedoch nett zu lesen. Und einige Details sind dann doch unbekannt, zumindest für mich, etwa die Zahl der Stockwerke zum Atrium hin: Es sind 43 im einen Turm, 45 im anderen. Der ungekürzte Text:



    Ein Hochhaus schreibt Frankfurter Baugeschichte
    Bauherr und Bauaufsicht haben den EZB-Neubau kooperativ vorbereitet


    Schon jetzt gilt es als eines der am besten geplanten und vorbereiteten Gebäude. Der Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) im Frankfurter Ostend, für den die Stadt im Mai die Genehmigung erteilt hat, wird eines der spektakulärsten Bauwerke der Stadt - das daher Bauherr und Genehmigungsbehörden vor entsprechend hohe Anforderungen gestellt hat.


    Frankfurt am Main (pia) Es kommt auch in Frankfurt selten vor, dass eine Baugenehmigung mit einem "großen Bahnhof" übergeben wird, bei dem Oberbürgermeisterin und Bauherr vertreten sind. Als jedoch EZB-Präsident Jean-Claude Trichet Anfang Mai dieses Dokument in einer kleinen feierlichen Zeremonie erhielt, ging es eben nicht um "die Baugenehmigung für irgendein weiteres Hochhaus", wie Oberbürgermeisterin Petra Roth betonte, sondern um den Startschuss für das Gebäude einer der wichtigsten Institutionen der Europäischen Gemeinschaft. Die Planung und Bau der neuen Doppeltürme der EZB war und ist für alle Beteiligten, für die EZB ebenso wie für die die Bauaufsicht der Stadt Frankfurt, eine besondere Herausforderung. Denn die von dem Wiener Architektenbüro Coop Himmelb(l)au entworfenen spektakulären Doppeltürme sind nicht einfach zwei Hochhausscheiben, wie es sie in Frankfurts Skyline schon gibt, sondern leicht gegeneinander verdreht. Und auch das zwischen den beiden Bürotürmen angeordnete über alle 45 beziehungsweise 43 Stockwerke reichende gläserne Atrium gibt es bisher in Europa nicht.

    Eines der am besten geplanten Gebäude Frankfurts


    Thomas Rinderspacher, Projektleiter der EZB, weist mit Nachdruck darauf hin, dass man bei der EZB von Anfang an Wert darauf gelegt habe, "die Bauaufsicht der Stadt Frankfurt, die Branddirektion und die Stadtplanung bereits bei der Definition des Architektenwettbewerbs zu beteiligen". Denn hier seien "die Hochhausexperten der Bundesrepublik versammelt". Schon seit fünf Jahren arbeite man nun zusammen und durch diese ungewöhnlich lange und frühe Zusammenarbeit habe sich auch sehr schnell Vertrauen auf beiden Seiten eingestellt, resümiert Rinderspacher. Wenn es in Kreisen der Frankfurter Immobilienbranche anerkennend heißt, dass das neue "Heim" der EZB eines der am besten geplanten und vorbereiteten Gebäude sei, dann liegt das auch daran, dass der Bauherr rund 20 Planer und Sachverständige von Heizung über Klima bis zur Fassade und Brandschutz beschäftigt, die Rinderspacher und sein Team unterstützen. Für die Frankfurter Bauaufsicht sind die beiden Hochhäuser mit ihren rund 110.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche "für Frankfurts Größenverhältnisse nichts Besonderes", stellt der Leiter Dr. Michael Kummer lakonisch fest. Etwas Besonderes für die Beamten der Mainmetropole sei dagegen, dass der Nutzer eine europäische Behörde sei, die mit dem Gebäude von Coop Himmelb(l)au ein dreidimensionales Zeichen für die Welt bauen wolle, "das auch noch als Bürogebäude funktionieren muss", wie Kummer die Aufgabe beschreibt.


    Hohe Anforderungen an Energieeffizienz und Brandschutz


    Das architektonisch einmalige Haus verlangte von den Experten der Frankfurter Bauaufsicht auch, über geltende Regelungen hinaus methodisch Neuland zu betreten. Denn aufgrund der geknickten Fassade und der hohen Atrien mussten an die Energieeffizienz des Gebäudes besonders hohe Anforderungen gestellt werden. Mit den üblichen Rechnungsmethoden zur Bewertung nach der Energiesparverordnung, bei denen von definierten Gebäudemodellen ausgegangen wird, war dies nicht in den Griff zu bekommen. "Wir haben deshalb eine eigene Berechnung dieses bauphysikalisch komplizierten Gebäudes nach völlig neuen Methoden vorgenommen, die erst entwickelt und überwacht werden mussten", berichtet der Leiter der Bauaufsicht. Im Ergebnis wird das neue Gebäude die deutschen Energieeffizienz-Standards noch übertreffen. Auch für den Brandschutz waren neue Verfahren zu entwickeln, um die von den Architekten und vom Bauherr gewollte Transparenz des Gebäudes zu erhalten. Denn die beiden Hochhausscheiben werden durch die Statik des Atriums zusammengehalten. Dessen Stahlträger müssen eine Brandlast von "F120" aushalten, das heißt, dass sie einem Feuer 120 Minuten standhalten müssen, bevor sie zusammenbrechen. In dieser Zeit sollten beide Hochhäuser komplett geräumt sein. Für solche Notfälle müssen sowohl die beiden Hochhäuser als auch die in den Bau integrierte, aus den zwanziger Jahren stammende Großmarkthalle über ein ausgeklügeltes Fluchtwegesystem verfügen.

    Ein Meilenstein in der Entwicklung der Stadt


    Als einen "Meilenstein in der Entwicklung der Stadt" würdigte Petra Roth bei der Übergabe der Baugenehmigung die Bedeutung des Neubaus. Mit der Fertigstellung der Baugenehmigung sei die letzte Hürde vor Beginn der Bauarbeiten genommen. "Jetzt können Bagger und Baukräne anrollen und das Hochhaus, das es bisher nur auf Plänen gibt, Wirklichkeit werden lassen."


    Quelle: Stadt Frankfurt am Main
    Autor: Hermann Wygoda

  • Projektdaten

    Die EZB hat ihre Projekt Website ein wenig überarbeiten lassen. Hinzugekommen ist ein PDF mit ein paar interessanten Projektdaten zu Gesamtprojekt, Hochhaus und Großmarkthalle.


    Hier ein Auszug mit den Fakten zum Hochhaus:


    • Geschossfläche je Turm 700 bis 1.200 m² variiert nach Form
    • Gebäudehöhe:

      • 185 Meter - Höhe des Nordturms mit 45 Geschossen einschl. Technikgeschosse
      • 165 Meter - Höhe des Südturms mit 43 Geschossen
      • 220 Meter - Gesamthöhe einschl. Mast (ca.)


    • Höhe der Einzelabschnitte 45 bis 72 Meter Höhe innerhalb des Atriums
    • Breite des Atriums ca. 18 Meter
    • Aufzüge

      • 2 Lastenaufzüge,
      • 5 Expressaufzüge,
      • 9 Twinaufzüge,
      • 2 Sonderaufzüge


    • Gründungspfähle: 97 Pfähle bis zu 37 Meter tief



    Da habe ich mit meiner früheren Schätzung zur Höhe inklusive Mast von 220 Metern ziemlich gut gelegen. Bleibt abzuwarten ob der Mast letztendlich der strukturellen Höhe zugerechnet wird. :)


    Mich würde auch mal interessieren, was hier unter "Twinaufzügen" zu verstehen ist. :confused:

  • Twinaufzüge sind Aufzüge mit 2 übereinanderliegenden Kabinen.


    Zählt dieser Mast zur strukturellen Höhe oder nicht?

  • Sehr interessanter Fund. Twinaufzüge dürften das sein, was damals dribbdebach im Maintriangel als Weltneuheit gefeiert wurde. Also zwei Fahrstuhl-Kabinen, die unabhängig voneinander in demselben Schacht fahren.


    Edit: MagBeam war etwas schneller. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Mast zur strukturellen Höhe zählen wird.

  • Gefeiert wurde da , im Main Triangel, die ersten "TWIN-Aufzüge mit Glaskabinen".
    Der erste war in der Uni Stuttgart schon 2002.
    Im Messeturm hat allerdings auch mehrere Aufzüge übereinander so kann man Beispielweise vom 1 Ug bis 20 Og fahren dazwischen ist dann eine Betondecke darüber vom 21 Og bis 40 und 41 Og bis 60 Og. Das sparte natürlich auch Platz.



    Großbohrpfähle ich vemute das da noch andere Durchmesser zum Einsatz kommen. Bis zu 150 cm oder 180cm so war es zumeist bei den vielen anderen Hochhäusern auch Palais Quartier

  • Europäische Zentralbank auf Eis gelegt!!!

    Oh jeh – das hört sich aber gar nicht so gut an.


    Laut einem Bereicht auf FR-Online, legt die EZB die Pläne für den Neubau ihres neuen Hauptsitzes vorerst auf Eis.
    Es konnte bisher kein Bauunternehmer gefunden werden, der mit dem vorgesehenen Budget von 500 Millionen Euro auskommt!!!


    Ich glaube mir wird schlecht... :gaah:


    Zum Artikel auf FR-online:
    http://www.fr-online.de/frankf…frankfurt/?em_cnt=1357660

  • Tja, habe ich mir fast gedacht das es mal soweit kommt.
    Man kann eben nicht so optimieren das man fast die Hälfte des ursprünglichen Budgets einsparen kann.
    Und polnische Gastarbeiter sind eben auch nicht mehr die günstigsten, von dne Materialkosten ganz zu schweigen.


    *kopfschüttel