Eschenheimer Tor bis Katzenpforte (inkl. Wohnturm "Edge")

  • @Pater Noster: Fangen wir vorne an. Ja, der Kasten ist heruntergekommen und müsste dringend grundsaniert werden. Warum ist das so?


    Rieche kennt seinen Zeithorizont bei der Erbpacht und er hat Pläne, was er(!) mit dem Gelände anfangen will. So lange seine Pacht nicht verlängert ist - ob nun mit Auflagen oder ohne - wird er garnichts investieren, denn es besteht die Möglichkeit dass nicht verlängert wird und er das Geld das er reinsteckt verliert.
    Bei den Zeiten, die man für die Amortisation von Bauleistungen ansetzt ist damit klar, warum seit zehn Jahren keine grundlegenden und seit fünf Jahren auch kaum noch erhaltende Maßnahmen betrieben wurden.


    Dagegen hätte die Stadt, als Pachtgeber bereits seit zehn Jahren etwas unternehmen können, indem sie frühzeitig über die Verlängerung der Pacht und die Rahmenbedingungen dafür entschieden hätte. Niemand verlangt, dass ein Pachtvertrag erst in letzter Minute neu verhandelt wird.


    Das gleiche in klein trifft den Kinobetreiber, der notgedrungen die Verkehrssicherungs- und Brandschutzauflagen (Fliesen statt Teppichboden in den Treppenhäusern) erfüllt aber natürlich nicht in Erneuerung der Technik oder Möblierung investiert, wenn er (seit immerhin 5 Jahren) nicht weiß, wie es weitergeht oder (seit zwei Jahren) dass es eben nicht weitergeht.


    Investorenarchitektur: Das ist das Gegenstück zu Nutzerarchitektur oder Stadtplanung. Gebäude, die auf günstige Baukosten und maximale Flächenausnutzung ausgelegt sind, aber keinen Bezug zu Ort und Zeit haben. Dazu äußert sich in der Printausgabe der FAZ ein Kommentar, der insbesondere auch fordert, dass die Stadt plant, bevor Eigentümer oder Pächter mit ihren kostenoptimierten Konzepten gelaufen kommen.


    Ansonsten: Die Leuchtreklame blinkt nicht wild sondern durchaus mit System und sie tut das in dieser Form fast seit Erbauung des Gebäudes in einer dem Zeitgeist ihrer Entstehungsepoche angemessenen Form. Wild blinken ist das, was die Videowand an der Konstablerwache bereits tut und was bei der Neugestaltung der Zeilgalerie zu befürchten ist.

  • Natürlich muss man den Entwurf vom Architekturbüro KSP Engel abwarten, aber mir schwant nichts Gutes. Eine Kinonutzung kommt wohl an dieser Stelle nicht mehr in Frage bei erhöhten Mietforderungen. Ebenso geht die wirklich gute Szene-Gastronomie im ersten Stock verloren, wie auch der englische Buchladen "Reader's Corner". Mir gefällt dieses rabiate Auslöschen von städtischem Leben ganz und gar nicht.


    Warum wird eine Aufwertung des Bestands als Option eigentlich gleich vom Tisch gewischt? Hätte nicht auch der Rundschau Bau durch eine Aufhellung und Modernisierung eine ganz neue ansehnliche Wirkung haben können? Das Diktat des zeitgenössischen Geltungsbedarfs fungiert hier fast wie eine unausweichliche Dampfwalze.


    Irgendwie kommt es mir so vor als ob sich manche Planer so der zeitgenössischen Architektur verpflichtet fühlen, dass man auf Teufel komm raus abreisst, bevor man überhaupt ein schlüssiges Konzept für die Zeit danach präsentiert. Oft wird in Hochglanz-Prospekten vorher von neuer "Urbanität" und "Lifestyle" gefaselt, heraus kommen tut aber leider viel zu oft ein absoluter Murks wie an der Frankfurter Welle: Leerstand, Menschenleere und abweisende Teflon-Architektur.

  • Zunächst etwas zum Kino: GoldenAge Du beschwerst Dich so lautstark über die Mitarbeiter und das Angebot im Metropolis. Der Turmpalast wird vom selben Betreiber geführt wie das Cinestar. Und da dieser den Turmpalast bis heute betreibt, scheint er ausreichend Gäste für dieses Angebot zu finden. Du kannst also sicher sein, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit ein ähnliches Angebot in seinem verbleibenden Haus bieten wird und ggf. den ein oder anderen (englischsprachigen) Mitarbeiter nach Schließung des Turmpalastes auf der anderen Straßenseite weiterbeschäftigen wird.


    Es ist zwar schade, dass es kein explizit englischsprachiges Kino mehr in Frankfurt geben wird. Aber so lange das Angebot unter verbesserten Bedingungen (Ausstattung, Technik etc.) erhalten wird, kann ich diese lautstarke Kritik nicht nachvollziehen. Und wenn die Nachfrage ausreichend groß ist, wird sich mit den E-Kinos womöglich eines Tages ein neues hauptsächlich englischsprachiges Angebot finden.


    Und nun zur Architekturdebatte: Um den Eschenheimer Turm gab (Rundschauhaus) und gibt es (Bayer-Haus, Rentenbank) eindrucksvolle und hochwertige Architekturbeispiele der 50er Jahre. Der Turmpalast ist m.E. aber nicht unbedingt dazuzuzählen. Auch das Nitribitthaus scheint mir mehr von seiner prominenten Ex-Bewohnerin zu profitieren als von seiner Architektur. Es ist ein leicht überdurchschnittliches Zeugnis seiner Zeit, aber nicht gerade dem Zentrum einer Großstadt angemessen. Dieser Platz der Stadt bietet sich für herausgehobene Architektur und ein kleines Wohnhochhaus hervorragend an. Dabei sollte die Architektur dieses mal ein Zeugnis der heutigen Architektursprache sein. Dadurch ergibt sich eine spannende Mischung aus Gründerzeit, 50ern, dem neuen Jahrtausend und sogar des Mittelalters.

  • ^ möchte hier Garcia in seiner Ansicht unbedingt zustimmen, dass die (wie ich finde) etwas übertrieben emotionale Debatte um das altehrwürdige Kino und der von einigen befürchteten, gesichtslosen, Neubebauung nicht über den trostlosen Zustand des Bestandsgebäudes hinwegtäuschen kann.
    Wenn man, wie Garcia schon anmerkte, hervorragende 50er Jahre Architektur sehen möchte muss man sich am E-Turm nur einmal im Kreis drehen. Turmpalast und Nitribitt-Gebäude sind davon wohl eher ausgenommen.


    Für das englische Kino kann es sogar eine Chance sein an einem anderen Standort neu zu eröffnen. Und selbst wenn es dazu nicht kommen sollte - was ich nicht für wahrscheinlich halte - was wäre so schlimm daran wenn die OV-Versionen künftig im Metropolis laufen ?


    Über den Begriff der Teflon-Architektur stolpert man hier ja öfter. Zur Welle kann ich da nur sagen, dass ich die Ansicht nicht teile sie sei abweisend und leblos. Ich laufe dort jeden Tag durch um zur Arbeit zu gehen und ich bin bislang noch nicht über herumwehende Strohballen gestolpert. Der Einzelhandel dort wird relativ gut angenommen wenn man bedenkt, dass fast alles 200 m weiter auch auf der Fressgass vorhanden ist. Und architektonisch finde ich die Welle ein wirklich gelungenes Beispiel modernen Bauens. Aber das ist ja, wie immer, Geschmackssache.


    Ich finde man sollte sich weniger mit der Konservierung der 1950-Jahre aufhalten und sich fragen ob man solch mittelmässige Repräsentanten (Turmpalast-Nitribitt) dieser Periode im Jahr 2050 immer noch im Stadtbild sehen möchte. Für mich ist die Antwort klar: Nein

  • Hallo,


    meiner Meinung nach sollte sich die Stadt Frankfurt zunächst darauf konzentrieren, das internationale Kino zu erhalten. Als Jetzt - Stuttgarter und Ex - Frankfurter muss ich sagen, dass ich ein solches Kino in Stuttgart extrem vermisse (hier gibt es nur ein kleines Amateur - Kino am Stadtrand - Vaihingen - mit Filmen von gestern). Der Betreiber wird ein solches Kino nur führen, wenn er dazu gezwungen ist. Im Moment stellt er durch das internationale Kino sicher, dass er seinem Cineplex nicht selbst Konkurrenz macht.


    Städtebaulich habe ich Bedenken, dass ein zu großes Haus an dieser Stelle dem Eschenheimer Turm und dem Cineplex - Gebäude zu starke Konkurrenz macht. Beides sind optisch interessante Bauwerke, die nach meiner Einschätzung auch weiterhin diesen Platz dominieren sollten.


    Das Thurn- und Taxis - Palais 200m weiter ist, als Gegenbeispiel dazu, zwar unheimlich hübsch, ist aber durch das dominante Frankfurt hoch 4 fast nicht mehr wahrzunehmen. Natürlich ist mir klar, dass das Palais von eben den Investoren von Frankfurt hoch 4 gebaut werden musste, im Fall des Eschenheimer Trums gibt es jedoch existierende Bausubstanz.


    Sollte die Hochhausbebauung nicht ursprünglich auf Messe und Bankenviertel konzentriert werden?


    Holger

  • Ich bin zumindest guter Hoffnung, dass die Neubebauung keine "Investorenarchitektur" werden wird, denn wenn das Architekturbüro KSP dort, wie vermutet, selbst einziehen wird, sollte der Bau wenigstens die eigenen Representationszwecke erfüllen. Daher würde ich die Flinte nicht so schnell ins Korn werfen.

  • Natürlich sollte man den Tag nicht vor dem Abend "verfluchen" ;)


    Glücklicherweise, steht KSP Engel normalerweise für ansprechende Qualität und hat sich für diese Ecke ja vielleicht etwas "besonderes" ausgedacht. Besonders gefällt mir der Umbau der 50er Jahre Zentralbibliothek (Hasengasse) oder das WestendDuo. Ziemlich mittelmäßig sind hingegen der Umbau des Bienenkorbhauses oder der Neubau des Fitness First an der Hanauer Landstr (Investoren-Sterilität Paradebeispiel). Das Worst-case wäre eine dahin darbende Brache ohne Aussicht auf Besserung wie am benachbarten Rundschau Areal.


    Ein Wort noch zum englischsprachigen Kino und eine Antwort an garcia. Cinestar macht sich leider nicht die Mühe einen einwandfreien Übergang von Turmpalast zum Metropolis zu ermöglichen. Es werden so viele kleine Schikanen eingebaut wie möglich um das Publikum scheinbar zu einer "Entwöhnungskur" zu zwingen (d.h. Ausdünnung des Angebots, falsche Werbung, Service-Verständnis aus der Steinzeit). Das kann vielleicht der Anspruch für Bielefeld/Kiel/Kassel sein, aber nicht für die wahrscheinlich internationalste Stadt Deutschlands.

  • Bürgerinitiative um Frankfurter "Symbolbau"


    Seitdem bekannt wurde, dass der Turmpalast wegen kostspieliger Brandschutzauflagen dichtmacht, haben gleich zwei Bürgerinitiativen in nur wenigen Wochen rund 6.000 Unterschriften für den Erhalt gesammelt. Auch Prominente wie Frankfurts früherer Kulturdezernent Hilmar Hoffmann und Regisseur Volker Schlöndorff solidarisieren sich.


    Architekt und Gründer der Initiative "Rettet das Turmkino" Kay Mack beklagt, dass die Innenstadt dank einer "Investoren-Architektur" dem Kommerz geopfert werde. Auch Frankfurts Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) gibt nach der recht deutlichen "Unterschriften-Welle" zu bedenken, dass mit dem Turmpalast nicht nur ein Stück Frankfurter Stadtgeschichte verschwindet, sondern gleichwohl auch ein Stück Architektur der 50er Jahre.


    Quelle: http://www.fnp.de/fnp/welt/kultur/rmn01.c.7460664.de.htm


    Meine persönliche Prognose: Der Turmpalast wird abgerissen, der Nitribitt-Bau hingegen wird stehen bleiben.

  • Bewährtes in den Mülleimer???

    Anstatt ausgestorbene Gebiete an Kurt-Schumacher Str., Berliner Str. oder Bahnhofsvorplatz aufzumöbeln, wird also ein Areal platt gemacht das wunderbar funktioniert und in dieser Form nie wieder kehren wird. Readers' Corner wird sicher keinen innenstadtnahen Ersatz finden, die Szene-Gastronomie im 1.OG mit der angenehmen Belebung der Ecke geht flöten und der allabendliche englischsprachige Gruppentreff vor dem Kino wird ebenso aufgelöst. Eigentlich heisst es: "Bewährtes soll man bewahren", aber leider heisst es in diesem Fall Bewährtes hat sich dem Diktat der Wegwerfgesellschaft zu beugen! Für mich eine klare Fehlentscheidung, denn die oben genannten Gebiete haben eine Aufwertung um ein Vielfaches nötiger.

  • Bewährtes in den Mülleimer ist meines erachtens etwas zu hart formuliert. Ich mag das Turm-Kino und ebenso die Tudor-Leuchtreklame vorne am Eck. Und natürlich steckt in diesem "schmucklosen" Block auch einiges an Geschichte und an Eindrücken die die Stadt prägen.


    Allerdings bin ich auch der festen Überzeugung das man den Klotz jetzt auch nicht hochstilisieren sollte! Die angesprochenen Szene-Gasto hat in den letzten Jahren des öfteren gewechselt, von etabliert kann da wirklich keine Rede sein. Das Kino und auch der komplette Block hat seine besten Tage nun mal leider auch schon hinter sich. Ich sehe es als sehr wichtig an das FFM ein Originalton Kino behält, allerdings muss das ja nicht unbedingt im Turmpalast sein.


    Ich finde ein Umzug und eine damit verbundene Neubelebung der Zeil-Kinos würde eine klasse Alternative darstellen. Die Zeil würde Abends etwas belebter, das Gastroangebot rund herum ist mittlerer Weile echt nicht schlecht. Die schon ewig leer stehenden Hallen könnten wieder sinnvoll genutzt werden und mit den e-Kinos und dem Cinemagnum 3D Kino würde ein ganz netter Entertainment-Spot enstehen im Zentrum der City entstehn.

  • Warum die immer diese Gespensterdiskussion nach dem Muster, an dieser Stelle sieht es viel schlimmer aus, da müsste zuerst etwas gemacht werden? Es gibt keine Liste mit einer Reihenfolge von städtebaulichen Notwendigkeiten. Es gibt keine zentrale Steuerung, die eine solche Liste erstellt und der Reihe nach abarbeitet.


    Ganz überwiegend sind Liegenschaften in der Innenstadt in privater Hand (sei es auch nur über ein Erbbaurecht wie bei diesem Kino). Natürlich kann und soll die Stadtplanung und mitunter auch die Politik Vorhaben lenken und kontrollieren, unterstützen und hin und wieder auch initiieren. Aber eben nur in gewissen Grenzen. Ohne den Veränderungswillen des Besitzers geht es nicht. Nicht selten geht es bei diesem auch eher um das Können als um das Wollen. Und deswegen passiert an einigen Ecken der Stadt leider nichts, obwohl es sehr nötig wäre.


    Umgekehrt unterliegt ein Veränderungswillen eines Besitzers keiner demokratischen Kontrolle. Die Unterschriftensammlung halte ich ebenfalls für lachhaft, wenn auch aus anderen Gründen als RMA. Womit ich nicht sagen möchte, dass sie keine Wirkung haben könnte. Aber voraussichtlich allenfalls die, dass erst einmal gar nichts mehr passiert an dieser Stelle. Die Intention der Initiativen ist nämlich unsinnig, denn die Gebäude dieses Komplexes sind überwiegend am Ende ihrer Lebensdauer angekommen. Das Kino mit Sicherheit. Eine Sanierung wird theoretisch schon möglich sein, aber die sehr hohen Kosten werden sich mit einem Kino und einer Kneipe niemals wieder einspielen lassen. Hier wollen Bürgerinitiativen erreichen, dass ein totes Pferd geritten wird - und der Besitzer soll die Party bezahlen.


    Soll doch der Besitzer seine Planung der Öffentlichkeit vorstellen. Dann lässt sich in Richtung Zukunft diskutieren. Dann kann die Stadtplanung steuernd eingreifen und Einfluss auf die bauliche Gestaltung und die Ausnutzung des Grundstücks ausüben. Ersteres am besten über einen Wettbewerb. Und womöglich kann man es auf diese Weise sogar hinkriegen, dass es wieder ein Kino für Originalversionen an dieser Stelle geben wird.

  • Natürlich ist das Kind schon längst in den Brunnen gefallen und die wohl eher symbolisch gemeinten Unterschriften werden daran nichts mehr ausrichten können. Trotzdem halte ich solche Initiativen für nicht völlig belanglos, zeigen sie, dass jungen Leuten die Stadtplanung eben nicht komplett egal ist. Ein erhöhtes Interesse an Innenstadtgestaltung sollte als positives Zeichen gewertet werden. Ich wäre eher über passive Gleichgültigkeit enttäuscht gewesen, der ein perfekter Nährboden für besonders schlechte Architektur ist.


    Übrigens: Am Goetheplatz ist völlig zurecht eine ähnliche Protestwelle bei Bürgern und Medien im Gang und diese wird auch von den Stadtplanern ernst genommen. In Bockenheim wird beispielsweise nun endlich die Öffentlichkeit nach andauernder Kritik mit einbezogen. Sein wir doch ehrlich, ohne "Denkzettel" reagiert die Politik meistens nicht auf wohl gemeinte Kritik.

  • Ein neues Kino an Stelle des alten Tumpalastes?

    Offenbar besteht hinsichtlich dieser Frage neue Hoffnung, wie die Frankfurter Rundschau in einem aktuellen Artikel schreibt.


    Zu den Vorstellungen der Römer-Koalition zitiert wird der planungspolitische Sprecher der CDU im Römer, Jochem Heumann, wobei auch die Konfliktfelder zu Gerd Rieche (Fides Beteiligungen GmbH) herausgearbeitet werden, Eigentümer bzw. Pächter diverser zu diesem Areal gehörenden Liegenschaften.


    • Die Koalition will keine Brache, sondern ein belebte Gegend; dies schließt auch eine kulturelle Nutzung wie ein Kino explizit ein
    • Berücksichtigung eines Wohnhochhauses
    • Entlang der Straßen dürfen die Gebäude max. sechs Geschosse haben
    • Öffentliche Nutzung der Erdgeschossflächen
    • Kein reiner Bürostandort
    • Erhaltung d. beiden 1950er Jahre Wohngebäude an der Ecke Stiftstraße/Eschenheimer Tor, also auch des Nitribitt-Hauses
  • Einzig positiv ist die kulturelle Nutzung. Ansonsten mal wieder völlig falsche Prioritätensetzung. Die maximal 6 Geschosse beziehen sich hoffentlich nur auf die Vollgeschosse, und nicht auf zusätzliche Staffel- oder besser Dachgeschosse, ansonsten dürfte die Bebauung für die Ecke deutlich zu niedrig werden. Und die 50er-Jahre-Wohnhäuser kann man doch nicht erhalten, da kann man das Projekt auch gleich komplett bleiben lassen. Viel zu provinzielle Architektur für den Ort, ohne die Werbung wäre es schlimmster Vorstadtmist. Dass die Nitribitt da mal gewohnt hat, kann doch nicht wirklich Grund sein sowas zu erhalten.

  • Rohne: Wieso sind sechs Geschosse in dieser Ecke zu niedrig?
    Welchen Maßstab legst Du zugrunde, etwa das Palais Quartier oder die Hochhäuser entlang der Hochstraße? Ohne jetzt die Etagenanzahl jedes Gebäudes in der Gegend gezählt zu haben, sieht mir das nach einer Einfügung in den Bestand in Richtung Innenstadt aus, was ist daran schlecht, zumal ein Wohnhochhaus explizit in den Planungen vorgesehen ist?


    Über die beiden 50er-Jahre Gebäude kann man sicherlich diskutieren, wobei ich finde, dass diesen ohnehin keine entscheidende Rolle zukommt. Mir haben sie auf eine bestimmte Art immer gefallen, weil sie, wie richtig bemerkt, ein wenig deplatziert wirken, vor allem aber weil Wohnungen abends einfach lebendiger wirken als leere Büros.


    Sehr positiv ist (neben einem möglichen Kino) sicherlich die Vorgabe, dass die Erdgeschosse eine öffentliche Nutzung erfahren sollen, was in Frankfurter Bürogebäuden leider fast immer vergessen wird. Hoffentlich macht solches Denken Schule! Bspw. in Singapur ist es gang und gäbe, dass die Erdgeschosse von Hochhäusern öffentlich genutzt werden und querbar sind


    Ein neues Wohnhochhaus, der Erhalt von Wohnraum im Bestand, ein Kino, Geschäfte im Erdgeschoss sowie die fast benachbarte Diamantenbörse stimmen mich hoffnungsvoll für eine weitere Belebung dieser Ecke. Ein Traum wären natürlich weitere Wohnungen bei der Neubebauung des Rundschau-Areals, aber das wage ich kaum zu hoffen.

  • Ich kann die Kritik am "Nitribitt-Haus" ehrlichgesagt nicht so ganz verstehen. Ich finde es hat auf seine Art diese Ecke seit Jahrzehnten geprägt (vor allem als Ensemble mit dem leider von uns gegangenen Rundschauhaus) und ist vor allem ein Gebäude mit (zwar kurzer, aber dennoch) Geschichte und vor allem Charakter, was jedem Nachfolger ersteinmal fehlen wird. Ich wäre klar gegen den Abriss.

  • Kann Rohne nur zustimmen! Was soll denn dieser Kompromiss?


    Bezeichnend, dass im FR Bericht nochmals explizit auf das Nitribitt-Haus und dessen Geschichte verwiesen wird. Das hätte sich die gute Rosemarie wohl nicht gedacht, dass eine Edelprostituierte 50 Jahre nach ihrem Tod noch mal städtebaulich bedeutsam werden sollte. Eine Episode aus Schilda! :nono:

    Einmal editiert, zuletzt von PGS () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

  • In der FAZ wird heute berichtet, dass der letzte Tag des Kinos schon morgen sein soll. Die Schließung wird damit von Ende Juni vorgezogen.

  • In der FAZ wird heute berichtet, dass der letzte Tag des Kinos schon morgen sein soll. Die Schließung wird damit von Ende Juni vorgezogen.

  • Turmpalast geschlossen

    So sieht ein geschlossenes Kino aus:



    Bild: epizentrum


    Erinnerungen an die Zeil-Kinos werden wach. Aus Pietätsgründen habe ich dem Foto etwas Farbe genommen. Aus dem Nachbargebäude an der Stiftstraße (Stichwort Nitribitt) ist zwischenzeitlich ein Kiosk ausgezogen. Möglicherweise leert sich das Gebäude jetzt nach und nach.