Straßenbau und -planung in Frankfurt und Umgebung

  • Neubau Kreisverkehr Oppenheimer Landstraße (Sachsenhausen)

    Die äußerst komplizierte Kreuzung Holbeinstraße / Burnitzstraße / Oppenheimer Landstraße / Hedderichstraße / Nell-Breuning-Straße soll zu einem ovalen Kreisverkehr umgebaut werden. Kosten soll das rund 3.9 Millionen Euro. Einzelheiten in der jetzt vorliegenden Bau- und Finanzierungsvorlage (PDF).


    Die Planung (Beschriftungen sind im PDF besser zu lesen)


    kreisverkehr_oppenheimer_landstr.jpg
    Plan: Stadt Frankfurt am Main


    Derzeit sieht es so aus:


    kreisverkehr_oppenheimer_landstr_ist.jpg

    Bild: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main 2021

  • Das war auch mein Gedanke. Der Kreisel gehört noch zur Tempo-30 Zone, die wohl keinen Radweg haben darf.

    Aber dafür, dass wir hier von einem Abschnitt des Radschnellwegs Darmstadt-Frankfurt reden, finde ich das auch echt dürftig.


    Immerhin unter der Bahntrasse ist der Radweg jetzt neben der Fahrbahn. Der jetzige Radweg hinter den Betonstützen ist außerhalb der Sicht von rechtsabbiegenden Autos in die Hedderichstraße.


    Insgesamt hätte ich mir noch mehr grün, insbesondere Großbäume im Gehwegbereich gewünscht. Zeigt sich gerade an so Tagen wie heute, dass das immer wichtiger wird.

  • Was die Radwege angeht, muss ich die Kritiker mal fragen, wie genau ein gesonderter Radweg neben den Kfz-Spuren im Kreisel eigentlich funktionieren soll. Es gibt acht Zuwege in den Kreisverkehr (Ein- und Ausfahrten). Wenn Kfz und Fahrräder im Kreisverkehr nicht im Mischverkehr geführt werden, müssen sich die Verkehre kreuzen, d.h. Kfz kreuzen beim Ein- und Ausfahren durchgehende Radwege bzw. durchgehende Radspuren kreuzen die Ein- und Ausfahrten. Das bedeutet in der Konsequenz, dass der gesamte Verkehr im Kreisel ins Stocken gerät und der Zweck des Kreisels, den Verkehr zu verflüssigen, konterkariert wird.

  • Ich finde die geplante Lösung sehr ansprechend. Die Verkehrssituation ist im Augenblick absolut unübersichtlich. Wenn man z.B. mit dem Fahrrad von der Hedderichstraße in die Burnitzstraße will, weiß man überhaupt nicht, wie das gehen soll.


    Wenn man die Skizze genauer betrachtet, sieht man, dass die großen Bäume erhalten bleiben (was ich SEHR begrüße!!!). Die beiden Bäume sind immerhin von 1953 bzw. 1959 und da wäre es schade, die zu opfern. Und auch sonst erscheint mit der Zugewinn an Grün bzw. Nicht-Straßenfläche doch erheblich.

  • Als Ergänzung zu tunnelklicks Beitrag zitiere ich aus dem Magistratsbericht bzgl. Radverkehr:

    Die Radverkehrsführung in der Kreisverkehrsanlage erfolgt regelkonform im Mischverkehr auf der Fahrbahn. Im Bereich der Eisenbahnüberführung werden beidseitige Radverkehrsanlagen angelegt. In der Folge entfällt auf der Westseite der Längsparkstreifen.


    Die neuen Radverkehrsanlagen werden in den Anschlussbereichen an die vorhandene Radverkehrsführung angebunden. Der Radverkehr wird mit einem entsprechenden Sicherheitsabstand zum ruhenden Verkehr auf 1,80 Meter bzw. auf 1,85 Meter breiten Radwegen geführt. An der Einmündung der Tiroler Straße in die Oppenheimer Landstraße wird die Fahrbahn im Bereich der Querung des Fußgänger- und Radverkehrs zur Erleichterung der Querung auf das Niveau der angrenzenden Gehwege angehoben. Die neu hergestellte Radverkehrsführung ist Bestandteil der zukünftigen Schnellradwegverbindung Frankfurt-Darmstadt, die über die Oppenheimer Landstraße und die Holbeinstraße verläuft.

    Wenn man sich dazu die Planung für die Oppenheimer Ldstr. im Bereich des zukünftigen Kreisverkehr bis nach der Tiroler Str. anschaut antizipieren die Planer Fredersens konstruktive Kritik und für mein dafürhalten verbessert sich die Situation im Kreisel und unter der Brücke. Ich vermute das in diesem Bereich die Straßenbreite im Gegensatz zu heute auf dann 3 m pro Fahrbahn reduziert wird.


    Ansonsten sehe ich es wie ChriSto: eine deutliche Aufwertung in diesem Bereich. Weg von der für Autofahrer wohlgefälligen hin zu einer urbaneren und für alle Verkehrsteilnehmer ausbalancierteren Gestaltung.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Abgesetzte Radwegfurten, gerade auch an Kreiseln sind Unfallschwerpunkte da sie entweder zu nah an der Staßenecke sind, so dass LKWs Sichtprobleme haben, oder zu weit weg, so dass PKW-Fahrer schon wieder beschleunigen.


    Und für den zügigen Radler sind sie lästig, da für ihn durch das Herumgekurve um den Kreisel herum die mögliche Geschwindigkeit herunter und dafür die Wegstrecke heraufgesetzt wird.


    Wird dagegen wie hier, die Fahrbahn so schmal gemacht, dass es objektiv keine Möglichkeit gibt, einen mit ein Meter Abstand zur Fahrbahnkante fahrenden Radfahrer zu überholen, ist der Radverkehr in Sicht des Autoverkehrs ("Mist, wieder ein Radler vor mir!") und damit sicherer als in der Vielzahl von Querungen, die beispielsweise auf dem Weg von der südlichen Oppenheimer Landstraße in die Burnitzstraße hätte.


    Mischverkehr ist bei niedrigen Geschwindigkeiten die sicherste Verkehrsführung, so lange sichergestellt ist, dass eben auch nur niedrige Geschwindigkeiten gefahren werden. Und gerade für zügige Radler ist die Verkehrsführung im Kreisel die schnellste Option.

  • Das Vorhaben markiert an dieser Stelle auch die endgültige Abkehr von der Idee der autogerechten Stadt. Vor 60 Jahren sah der Generalverkehrsplan (GVP '62) die Holbeinstraße als Hauptverkehrsroute von der Sachsenhäuser Südumgehung - Otto-Hahn-Platz - neue Mainbrücke - Gallusanlage, Zufahrt vom Stadtring (SR) zum City-Ring (CR).


    holbein_kreiselv8k1z.jpg


    Abb: GVP '62, gemeinfrei

  • Das Schärfengäßchen wird in eine Fußgängerzone umgewandelt. Das ist das Resultat einer Anfrage des Ortsbeirats 1. Die Zufahrt zur Andienung soll dann über den Holzgraben in der Zeit zwischen 5 und 11 Uhr erfolgen. Die Zufahrt von der Töngesgasse wird ausschließlich dem Radverkehr mit Schritttempo vorbehalten sein. Der Magistrat wird die Teileinziehung der Straße einleiten.


    651651561651vyji0.jpg
    Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende - lizenziert nach CC BY-SA

  • Goethestraße

    Regelmäßig nutzt das Amt für Straßenbau und Erschließung die Sommerferien, um kleinere Straßenbaumaßnahmen bzw. Reparaturen durchzuführen. Wer sich in Frankfurt aufhält, wird auf die eine oder andere Baustelle dieser Art gestoßen sein, bspw. gerade am unteren Oeder Weg oder bis vor kurzem am Mainkai im Rahmen der Erweiterung der Radwegeinfrastruktur. Bis zum Ferienende wird der Belag der Goethestraße erneuert. Statt der damals gut gemeinten, aber unpraktischen und anfälligen Pflasterung - hier von der Seite vor acht Jahren aufgenommen -...



    ... wird hellgrauer Asphalt verlegt:



    Weiter ab Höhe Alte Rothofstraße:



    Ab dem Horst-Lippmann-Platz bis zum Opernplatz:


    Bilder: epizentrum


    Die Verkehrsteilnehmer wird es freuen.

  • ^

    Wer sich - wie ich - beim Lesen gefragt hat, was denn an dem verlegten Asphalt "hellgrau" ist, kann bei genauer Betrachtung der Bilder die Antwort erschließen. Bisher ist nämlich nur die Binderschicht verlegt und die hellgrau eingefärbte Deckschicht fehlt noch. Wie hellgrau das dann aussehen kann, zeigt dieses Beispiel.

  • tatsächlich hat die Oberfläche einen grünlich-gelblichen Touch. Etwas gewöhnungsbedürftig, wie ich finde. Schlecht ist es nicht. Für die Radfahrer sicher ein Segen verglichen mit dem alten Belag

  • Zusammenführung Frankenallee - Durchstich Homburger Damm, zuletzt #317

    einem emotionalem Artikel der FR lassen sich weitere Informationen entnehmen:


    Baubeginn Herbst 2021, Herbst 2023 (!) dann eine geplante einwöchige Vollsperrung der Bahnstrecke, Ende 2024 (!!) sollen dann die Arbeiten beendet sein.

  • ^Das mit den drei Jahren hatten wir doch schon mal: Die Vollsperrung muss in der großen Maschinerie der Bahn halt jetzt eingeplant werden, damit sie 2023 umgesetzt werden kann. Und die Gartenmieter sind halt keine Kleingärtner sondern nutzen Grabeland für dass sie jedes Jahr ihren Vertrag verlängern mussten und für das sie einen absolut lächerlichen Preis zahlen - eben weil sie jedes Jahr damit rechnen müssen, dass ihr Vertrag nicht verlängert wird. Ich kenne jetzt die Frankfurer Preise für Grabelandgärten nicht - hier höre ich Preise von 130€ im Jahr für 250-300m².

  • Zu @epizentrums #330:


    Nachdem ich mich die letzten Jahre immer mal wieder gefragt hatte, wie weiland die Trams in beiden Richtungen durch die Goethestraße gefahren sind, ohne an den Häusern entlang zu strammen, hat die neue, hell asphaltierte Fahrbahn mich daran erinnert, dass die Gass gar nicht so eng ist. Unglaublich wieviel enger die Straße mit der Pflasterung gewirkt hat. So sieht's denn mal aktuell aus:


    img_7577sqj0e.jpeg




    Mod: Nachfolgende Kommentare jetzt im Thread "Stadtgespräch Frankfurt"[hr][/hr]

  • Schweizer Straße/Gartenstraße

    Oben unter #301 ff. waren Vorschläge zur Umgestaltung des Schweizer Platzes diskutiert worden; in diesem Zusammenhang gab es den Vorschlag des Stadtplaners Thorsten Becker, die Straßenbahn anstatt durch die Gartenstraße evtl. durch die Hans-Thoma-Straße zu führen. Die Stadt hat diesen Vorschlag offenbar aufgegriffen.


    Zur Vorbereitung der grundhaften Sanierung der Gartenstraße zwischen Otto-Hahn-Platz und Schweizer Straße wird anscheinend die zur Zeit vor dem ehem. Woolworth-Kaufhaus liegenden Haltestelle in die Gartenstraße verlegt. Daraus ergeben sich verschiedene Ausbauvarianten in der Gartenstraße vor allem hinsichtlich der Radwegeführung; zwei möglich Varianten sollen in einer Verkehrssimulation untersucht werden - soweit so gut. Das interessante an der Ausschreibung hierfür ist aber dies:


    Darüber hinaus untersucht die Stadt Frankfurt am Main die Möglichkeit, die Straßenbahnlinien 15 und 16 über den Knotenpunkt Hans-Thoma-Str. / Schweizer Str. anstatt über die Gartenstraße zu führen. Aus diesem Grund soll im Rahmen der vorgenannten Leistungen ein möglicher Planfalldurch die Simulation des Knotenpunkts Hans-Thoma-Str. / Schweizer Str. überprüft werden, in dem der Knotenpunkt Gartenstraße / Schweizer Str. ohne Straßenbahnlinie theoretisch angenommen wird. Voraussichtliches Arbeitsprogramm:
    - Großräumige Verkehrssimulation des Falls ohne Straßenbahnführung im KP Gartenstraße / Schweizer Str.
    - Mikrosimulation der Verkehrsabläufe im KP Hans-Thoma-Str. / Schweizer Str. für die Planvariante und Bestand
    - Leistungsfähigkeitsbetrachtung für die Planvariante und den Bestand
    - Vergleich und Bewertung der Planungssituation mit dem Bestand



    Im Grund so was wie eine kleine Machbarkeitsstudie hierfür:



    Grafik: Stadt Frankfurt a.M., Amt 66


    Das ist keine ausgearbeitete Planung, sondern als Vorschlag zu verstehen, der sicher nicht weiter verfolgt wird, wenn die Verkehrssimulationen keine befriedigenden Ergebnisse bringt.

  • :/ Ich musste mich bei dem Plan erstmal orientieren. Der erste Gedanke war dann: coole Idee. Aber wenn man näher darüber nachdenkt, fallen mir doch einige Nachteile ein. Die Haltestellen der Straßenbahn wären ein ganzes Stück weit von den Abgängen zur U-Bahn entfernt. Insbesondere der Bahnsteig in Richtung Otto-Hahn-Platz wäre für die vielen Fahrgäste die am Schweizer Platz von der U-Bahn in der Straßenbahn wechseln. Und auch in die andere Richtung wäre das Umsteigen nachteilig beeinflusst, da man zum Abgang erst die Gartenstraße queren müsste.


    Einziger Vorteil: die Haltestellen Schweizer/Gartenstraße und Schwanthaler Straße wären weiter auseinander und die Schweizer Straße wäre somit weiträumiger abgedeckt. Nicht leicht abzuwägen, wenn die Alternative die neue Haltstelle mitten auf dem Schweizer Platz ist.

  • ^ Man muss das im Zusammenhang mit der Verlegung der Straßenbahnhaltestellen Schweizer-/Gartenstraße und Schwanthaler Straße auf die Mitte des Schweizer Platzes sehen, welche ja dann direkt an den U-Abgängen läge. Umsteigen würde man dann primär dort und nicht an der Hans-Thoma-Straße. Bliebe es bei der Lage der Gleise in der Gartenstraße, würde nur die Hst. vor dem Kaufhaus Drog. Müller/ex Woolworth um die Ecke verschoben.