Büro- und Gewerbeimmobilienmarkt München - Das Infothema

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    Die SZ fabuliert von einem Büroboom. Dabei sind die Zubauraten für Büros auf einem niedrigen Niveau. Das ist billiger Populismus.



    Populismus ist denen ja nicht fremd, obwohl sie das Wort selbst sehr gerne als Kampfbegriff verwenden, wenn ihnen was nicht zur Nase steht...


    Hier meinten sie aber wohl keinen Bauboom, sondern eher einen Nachfrage- und Projektierungsboom.


    Interessant auch, dass damit der Stadt die Sobon langsam um die Ohren fliegt. Führte diese doch zu Unfrieden, Inkompatibilitäten innerhalb neuer Wohnquartiere aufgrund zu extrem unterschiedlicher Belegungen und somit auch zur Abschreckung potentieller Investoren, die sich nun wenn möglich eher wieder dem Gewerbeimmobilienmarkt zuwenden.



    https://www.sueddeutsche.de/mu…chen-immobilien-1.4482778

  • Ich weiß nicht, ob Populismus bei einem Medium der passende Ausdruck ist, eher wäre das dann wohl Sensationsjournalismus zur Generierung von Auflage bzw. Klicks…aber that’s off topic.


    In jedem Fall interpretiere ich das eher wie Martyn. Hier wird von der SZ etwas beschrieben, was wir in letzter Zeit ja auch schon festgestellt haben - nämlich, dass inzwischen ein extremes Angebotsdefizit in beiden Märkten herrscht, was dazu führt, dass die beiden extrem knappen Güter Wohnen und Büronutzung gegeneinander ausgespielt werden. Und im Zweifelsfall gewinnt hier aktuell die gewerbliche Nutzung, weil die Renditen höher und die Flexibilität größer ist.


    An dieser Entwicklung sieht man aber auch, dass das, was Wachstumskritiker immer wieder ins Feld führen in der Praxis kaum funktioniert: Dass eine Reduzierung der Ausweisung gewerblicher Flächen automatisch zu weniger Nachfrage nach Wohnraum führt. Das Gegenteil ist der Fall: Beide konkurrieren um noch weniger Flächen und Projekte, sodass es am Ende Loose-Loose heißt.


    Es ist und bleibt das Problem, dass einfach viel zu wenig Flächen ausgegeben und kaum neue (Groß-)projekte angestoßen werden. Es ist unfassbar, dass z.B. rund um den Frankfurter Ring, aber auch in Obersendling und an vielen anderen Orten mitten im Stadtgebiet immer noch Büro- und Gewerbeflachbauten mit ebenerdigem Parkplatz drum herum realisiert werden. Ich habe bereits vielfach erwähnt, dass andere Städte seit Jahren vormachen wie es geht. z.B. Amsterdam, wo neben mittleren und kleinen auch dutzende Großprojekte in Bau/Planung sind – u.a. das Projekt Haven-Stad, wo in den nächsten Jahren ein vorhandenes Mischgebiet mit viel Gewerbenutzung (vergleichbar mit unserem Euroindustriepark) zu einem neuen Stadtteil mit 70.000 Wohnungen und 58.000 Arbeitsplätzen umgestaltet werden soll. Solche Projekte haben einen Impact auf den Markt! Stadt und Freistaat müssen auch bei uns aktiv Projekte vorantreiben und den städtebaulichen Umbau steuern. So entstehen die Rahmenbedingungen, dass der Markt Angebot produzieren kann. Nur Abwarten, klein-klein und alles dem Markt selbst überlassen wird die Probleme nicht lösen.

  • Das dramatische an der aktuellen Situation ist aber, dass sich Spekulation mit Büroimmobilien in einem angespannten Markt besonders lohnt. Also werden Büronutzungen angekündigt und über Jahre passiert gar nichts bis wieder weiter verkauft wird... Siehe Siemens in Obersendling oder auch kleine Beispiele wie die Ex-CSU Zentrale an der Nymphenburger. Kapitalismus at its worst :Nieder:

  • Ja, da magst du Recht haben – wären deutlich mehr Projekte in Planung und im Bau, könnte man dieses Bisschen Spekulation im Markt sicherlich problemlos verkraften (es wäre dann allerdings auch nicht ganz so lukrativ) ;)

  • Egal, ob mit den wenigen, angekündigten Kleinprojekten spekuliert wird oder nicht.


    Gebe Iconic vollkommen recht, daß der Anschub von der Stadt und dem Freistaat kommen müssen.


    Und es fehlen eben eindeutig die Großprojekte. Ok, BVT sind fertig. Jetzt müßten eigentlich schon längst Projekte für Büro HH am Frankfurter Ring, entlang der A9, hinter den BVT in der Pipeline sein.


    Es kann ja auch nicht sein, daß man bei allen Projekten nur auf die HH Studie wartet und dann sowieso unter 100m baut.


    Warum passiert am Frankfurter Ring nichts? Da könnte man an genügend Flächen mit größeren Projekten loslegen und auch gerne unter 100m bleiben.


    Direkt hinter den BVT muß das nächste Großprojekt auch nicht unbedingt über 100m sein.


    Das Problem: Es fehlt einfach generell an neuen Großprojekten.


    So als gäbe es keinen Bedarf und der Büroleerstand sei in dieser Stadt gar nicht bekannt?

  • Das halte ich für Wunschdenken. Frankfurt hat viel Büroraum im Stadtzentrum, während München viel in Randlagen hat. Somit kann Frankfurt viel leichter höhere Durchschnittsmieten und Spitzenmieten erzielen als München.

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    Nicht schlecht, ggf. auch Finanzhilfe für die anderen drei Filialen des Unternehmens in der Innenstadt. Das Gebäude in der Pacellistraße steht natürlich unter Ensembleschutz, falls also ein Neubau realisiert werden sollte, wird er sich sicher nicht groß vom derzeitigen Erscheinungsbild unterscheiden. Aktuell sind jedoch alle Büroeinheiten vermietet, möglich wäre also auch, dass nur die beiden unteren Verkaufsetagen im Inneren neu gestaltet werden.

  • Michael Schmidt hatte sich schon über den Thema ausgedrückt, Man Fragt sich wie die Preise aus sehen werden mit der Corona-Krise. Am Beginn waren die Preise eher rückweisend erklärt er, mit der Zeit haben die Wohnungspreise aber einen deutlichen anstieg bekommen.