Sonstige Bauprojekte innerhalb der Wallanlagen

  • Willy-Brandt-Platz

    Mich würde mal interessieren zu welchem Zweck man diese häßliche Teerstraße auf den W.-B.-Platz gekippt hat und - noch interessanter: Wie man die wieder runter bekommt ?
    Sieht sehr unschön aus und kommt hoffentlich bald wieder weg...

  • Der dicke Asphaltbelag auf dem Willy-Brandt-Platz wurde zum Schutz der Platten vor schwerem Baugerät und -material für die Baustelle der Bühnenturmvergrößerung gelegt. Siehe hier und folgende Beiträge.


    Wie sie den wieder runterkriegen: Ich weiß nicht wie, aber passieren wird es. Hiermit jedenfalls nicht :)

  • Die Asphaltdecke wird angehoben und weggeschafft. Das geht so einfach, weil vor dem Asphaltieren eine robuste Plane auf den zu schützenden Untergrund gelegt wurde.

  • Große Eschenheimer Straße / Eschenheimer Turm

    An der Großen Eschenheimer Straße ist eines der historischen Wohn- und Geschäftshäuser eingerüstet. Sein Außenputz erhält wohl mindestens einen frischen Anstrich. Vielleicht wird auch der Sandstein gereinigt. Von einer größeren Sanierung gehe ich allerdings nicht aus, weil der Geschäftsbetrieb weiterläuft.


    Auch der Sockel des Eschenheimer Turms ist eingerüstet. Neben frischer Farbe würde ich mich über die Entfernung des unpassenden und bröckelnden, schwarzglänzenden Monolithen freuen, der am Turm in Richtung Stephanstraße steht (auf dem Bild unten rot eingekreist):



    Bilder: epizentrum

  • Schaut man bei:


    Neugestaltung der Großen Eschenheimer Landstraße und des Eschenheimer Tors:


    http://www.mainziel.de/


    in die Planung - ist dort das "schwarze Schmuckstück" rot durchgestrichen.


    Leider nur dort.


    Nach der selbigen sollte übrigens Roßmarkt keine Einbahnstraße mehr sein.

  • Neubauten an der Großen Fischerstraße geplant

    Die ABG Holding plant eine Nachverdichtung an der Großen Fischerstraße (Stadtplan). Nach einem Entwurf von Christoph Mäckler sollen auf einer Fläche von 4.000 m² zwei fünfgeschossige Giebelhäuser mit insgesamt zwölf Wohnungen mit zwei und drei Zimmern gebaut werden. Dafür soll ein ehemaliges Waschhaus aus den 1950er-Jahren abgerissen werden. Die Gestaltung der Neubauten soll sich am Portikus an der Alten Brücke und den modernen Giebelhäusern am Frankensteiner Hof (die freilich von Franzke sind) orientieren. Geplant ist ein hellbeiger oder gelber Anstrich.


    Die Miete soll maximal zehn Euro pro Quadratmeter kosten. Zum Bestand sind Abstände von acht bzw. zehn Metern vorgesehen, damit mehr als baurechtlich erforderlich. Die geplante Bebauung soll lediglich rund 20 Prozent des Innenhofes in Anspruch nehmen. Gleichwohl regt sich von Seiten der Mieter der vorhandenen Nachkriegsbebauung Widerstand gegen das Projekt. Befürchtet werden Verschattungen und der Verlust von Grün- und Spielflächen. Mehr heute in der FNP.


    Bei diesem Vorhaben lässt sich sehr schön sehen, wie schwer es werden würde, Veränderungen in diesem Teil der ehemaligen Altstadt durchzusetzen. In jenem Quartier, von dem der überwiegende Teil des Forums der Ansicht ist, es habe keine Daseinsberechtigung ("Charme einer Reihenhaussiedlung in Hintertupfingen") und müsse besser heute als morgen abgerissen und durch dichte und kleinteilige Bebauung ersetzt werden.


    Die Mechanismen entsprechen den vom Mainfeld oder der Lübke-Siedlung bekannten Beispielen. Ein mehr oder weniger Betroffener schwingt sich zum Wortführer auf und behauptet, die Mehrheit der anderen Betroffenen hinter sich zu haben. Ob das nun stimmt oder nicht. Mit der Wahrheit nimmt er es nicht so genau, wenn es darum geht, Ängste der Betroffenen zu schüren und für eigene Interessen zu instrumentalisieren. Veränderungen werden grundsätzlich abgelehnt. Vorwiegend die linken Parteien sind sofort bei der Stelle und versuchen, das Vorhaben zu skandalisieren und für eigene Zwecke zu nutzen.


    Dabei scheint es hier, ohne Details zu kennen, um eine ohne weiteres verträgliche Nachverdichtung zu gehen. Die in ihrer Ausführung dem entsprechen dürfte, was für dieses Quartier wünschenswert ist und den gegenwärtigen Zustand deutlich verbessern würde. Wie würde es erst werden, wenn die Nachkriegsbebauung östlich und südlich des Doms gänzlich in Frage gestellt würde?

  • Nachverdichtung halte ich auch für den falschen Weg, weil sie der Konzeptionierung der 1950er Jahre-Architektur dort halt widerspricht. Entweder Abriss und Neuentwicklung des gesamten Quartiers oder halt so lassen. Einmal davon abgesehen, dass ich mich frage, woher der plötzliche Handlungsbedarf kommt – wieso wartet man nicht erstmal ab, bis Historisches Museum und TR-Areal fertig sind? Muss man schon wieder die nächste Großbaustelle inklusive Kräne aufmachen?

  • RMA: N.m.E. macht es schon Sinn hier Nachzuverdichten. Ich sehe in dem Viertel keine durchgängige Konzeptionierung einer 1950-Architektur und würde hier keinen "Ensembleschutz" für eine grundsätzliche Erhaltung des Viertels gewähren. Ich sehe hier auch keinen Zusammenhang mit dem TR-Areal oder Historischen Museum bzw. es gibt auch keinen Grund nicht auch parallel in anderen Quartieren tätig zu werden.

  • Dir ist aber schon klar, dass ein "tätig werden" die diesem historischen Grund aufgepropften, ohnehin schon durch jüngere Sanierung verhärteten Strukturen noch weiter verhärtet? Vom drohenden Denkmalschutzstatus einmal abgesehen, will man das wirklich?

  • Lt. Mäckler werden ja nur 20 % der betroffenen Innenhöfe verbaut. Das Gelände ist wirklich sehr locker bebaut und in einer solchen Innenstadtlage ist eine behutsame Nachverdichtung mehr als angebracht. Zum historischen Grund kann ich nicht viel sagen, da müssen natürlich die Denkmalgraber ein Auge drauf werfen. Aber Baugruben können ja auch unvermutetes Zutage befördern.

  • Nachverdichtung durch Erhalten des Bestands und dafür Aufstocken oder Bebauen der Innenhöfe bringt dieser Gegend rein gar nichts. Das ist eher sogar noch kontraproduktiv, denn dann wird man diese provinzielle Vorstadtarchitektur wahrscheinlich niemals wieder zufriedenstellend los. Dann lieber noch etwas warten und dann aber tabula rasa machen - gleich komplette Blöcke abreißen und dabei auch die historischen Straßenverläufe wiederherstellen sollte die Maxime heißen. Keinesfalls aber den des Stadtzentrums einer 2Millionen-Agglomeration absolut unwürdigen Zustand auch noch zementieren.

  • Rundgang

    Mitten in Eure heiße Diskussion zur Urbanität an der Großen Fischerstraße streue ich ein kleines Update diverser Bauprojekte in der Innenstadt ein. Den Anfang machen die Annington-Wohngebäude auf der Nordseite der westlichen Battonstraße (Karte, Beitrag). Inzwischen ist auch das Eckhaus zur Fahrgasse eingerüstet und der große Mittelriegel ist gedämmt und mit einer neuen Farbe gestrichen - irgendwas zwischen blass-orange und apricot:



    Auch an der Hasen-/Töngesgasse (Karte, Beitrag) gibt es Fortschritt. Am Dachaufbau wird weiter gewerkelt (von der Straße aus unspannend, da mit Planen verdeckt). Heute wurde aber der Kran abgebaut. Ich hatte Glück und einen humoristischen Augenblick erwischt. Er kippt...! ;)



    An der Berliner Straße / Ecke Kornmarkt wird seit einiger Zeit ein Dachaufbau aufgemauert. Bis vor kurzem hatte ich mich über einen relativ kleinen Kubus gewundert, hinter dem ich Klimatechnik o.ä. vermutete. Hier Stand 16.7.:



    Jetzt ist aber ein ausgewachsenes Staffelgeschoss entstanden:



    Es hat zum Süden hin drei große "Bullaugen". Möchte man das Berliner Kanzleramt nachahmen? Was hat es damit auf sich?



    Bilder: epizentrum

  • Das glaubst du ja wohl selber nicht, Rohne. Großflächiger, in Hektar bemessener Abriss wird niemals durchsetzbar sein. Verbesserungen sind nur Schritt für Schritt denkbar. Und da ist das ABG-Projekt ein guter Anfang. Zumal vermutlich eben nicht mitten im Hof, sondern am Rand der Großen Fischerstraße gebaut werden soll. Und die hat noch ihren historischen Verlauf.

  • Warum? Was macht dieses Wohngebiet so besonders, dass ein flächenhafter Abriss nicht genaus möglich wäre wie anderswo auch? Dass Entmietung immer ein heisses Eisen ist, ist klar. Aber Politik der kleinen Schritte bringt hier doch gar nix. Es sei denn man will weitere 50 Jahre eine von der Nachkriegszeit hingelogene "Altstadt", in die sich außer ihren Bewohnern niemand verirrt. Und ich spreche jetzt noch nichtmal von Rekonstruktion (von der ich persönlich natürlich auch an dieser Stelle überzeugt bin, Stichwort Roseneck), sondern vor allem einem Nutzungsmix. Den es vor 1944 funktionierend an dieser Stelle gab.

  • Natürlich wäre es toll, wenn anstelle der Nachkriegsbebauung die Altstadt dort wieder emporwachsen würde. Aber das wäre unrealistisch. Es ist vielleicht kein planvolles, aber vielleicht ein organisch wachsendes Quartier, das nun Schritt für Schritt an Attraktivität gewinnen kann.

  • Sonstige Bauprojekte innerhalb der Wallanlagen

    #468
    Große Fischerstraße und innerstädtisch anderswo.

    Es gab durchaus schon seit längerem Überlegungen auch von politischer Seite, diese Nachkriegsbauten durch eine andere Bebauung zu ersetzen. Ein heißes Eisen das aus verständlichen Gründen nicht gerne angefasst wird, aber aus anderen Gründen zwangsläufig immer wieder hochkommt und auch weiterhin hochkommen wird.

    Edwin Schwarz hat es selbst schon mit den verhältnismäßig hohen Bodenpreisen der Innenstadt angesprochen, der bezahlbares Wohnen in der Innenstadt schwierig macht. Das geht eigentlich auf Dauer nur mit Verdichtung und Aufstockung, einhergehend mit einer Nutzung der Erdgeschosse für Einzelhandel und Gastronomie zur Belebung der Innenstadt.

    Das jetzige Projekt von Mäckler an der Großen Fischerstraße steht ja eigentlich einer späteren Umgestaltung (auch großflächigem Abriss) der Umgebungsbauten nicht entgegen, wenn es im vorgenannten Sinne gebaut werden sollte. Wünschenswert dabei währe eine gewisse Beachtung der historischen Straßen- und Wege-Strukturen, einhergehend mit einer entsprechenden Namensgebung.

    Dass dabei mit den eingesessenen Bewohnern sensibel, entgegenkommend und großzügig umgegangen werden muss, sollte eine Selbstverständlichkeit sein, die ich seitens der Stadt auch gar nicht in Frage stellen würde. Eher ist das Gegenteil der Fall. Ganz anders heute, als etwa früher zu Fischers und Bendits Zeiten im Westend. Sonst währen heute diese Vorstadthäuser in vergessener Bestlage nicht mehr in diesem relativ gut gepflegten Zustand vorhanden und erhalten.

    Das Versprechen zum Beispiel an die heutigen Bewohner, gegebenenfalls in der Neubebauung wieder einen Anspruch auf gleichwertige Wohnungen zu vergleichbaren, bezahlbaren Mieten zu erhalten, sehe ich dabei als ein Muss.

    Rein aus wirtschaftlichen Gründen können sich diese Nachkriegsbauten in der engeren Innenstadt so nicht auf Dauer halten. Entweder werden die Mieten immer mehr steigen müssen, oder die Renovierung/Instandhaltung wird vernachlässigt. Dabei sind diese Häuser in der "Altstadt" wegen ihrer relativen Qualität und ihrem lange in Vergessenheit geratenem Standort noch relativ geschont und übergangsweise noch in Wartestellung. An ähnlichen Häusern aber, z. B. ganz nahe am Opernturm, hinter dem Park am Spielplatz beginnend, kann man schon mal ablesen wie es dereinst mit dem Erhaltungszustand weitergehen wird.

    Ich verweise in diesem Zusammenhang noch einmal auf Planungszeichnungen für das Areal südlich vom Dom, östlich vom Historischen Museum. Arno Lederer hatte bei seiner HM-Präsentation eigene Entwürfe für eine Neubebauung dort an die Wand gepinnt. Dies hat er bestimmt nicht ohne eine gewisse Abstimmung mit dem Dezernat (oder der Politik) getan. Es wundert mich bis heute, dass darauf keine erkennbaren Reaktionen bekannt wurden. Möglicherweise war das aber nur mal ein Versuchsballon. Derzeit hört man nun von Edwin Schwarz, dass diese ganzen Häuser nicht angetastet werden sollen, abgesehen eben von möglicher Verdichtung, Aufstockung und Umwandlung der Erdgeschosse.
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  • Sparkassen- und Giroverband Hessen (Alte Rothofstraße 9)

    Aus einer aktuellen Magistratsvorlage geht hervor, dass der "Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen" (SGVH) der Stadt Frankfurt sage und schreibe 7 qm des spitzen Dreiecks an der Ecke Neue Rothofstraße / Alte Rothofstraße 9 abkaufen wird. Der Magistrat stimmt mit der Vorlage dem Verkauf zu. Vereinbart wurde ein qm-Preis von 10.000 Euro.


    Grund sei der geplante Abriss des Bestandsgebäudes und der anschließende Neubau. Hier steht uns also ein neues Projekt bevor.


    Der SGVH hat 2008/2009 die Alte Rothofstraße 8-10 neu bebaut (siehe dazu hier, hier und hier). In der Nummer 9 residieren zur Zeit diverse verbundene Gesellschaften wie bspw. die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Hessisch-Thüringische Sparkassen-Beteiligungs GmbH.

  • Hasengasse / Töngesgasse

    Der Umbau an der Ecke Hasengasse / Töngesgasse (Vorstellung, Beitrag, Karte) ist für kleinere Überraschungen gut. Am Dach deuten sich auf dem ehemaligen Flachbau in exponierter Lage doch tatsächlich Schrägen an, und die Natursteinplatten (Muschelkalk?) werden abgenommen:




    Bilder: epizentrum

  • Hochstraße 27/Früher Restaurant "Avocado"

    Ich hatte ja bezüglich Hochstraße 27 schonmal das Forum gefragt, ob jemand etwas näheres weiß, habe aber keine Antwort bekommen. Ich laufe mehrmals die Woche am Haus vorbei und es ist mittlerweile komplett entrümpelt und rundherum eingerüstet. Es sieht also jetzt doch nach Sanierung aus. Das kann bestimmt ein schönes Schmuckstück werden, in einer ansonsten recht Highlight-armen Ecke.


    Für Interessierte: FNP-Artikel über die gastronomische Geschichte des Hauses und die Suche nach einem neuen Pächter (Artikel ist allerdings schon von Juni).