Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“

  • Die Flughafengesellschaft, die IHK Berlin und weitere Akteure werben für mehr Langstrecken ab BER.

    Emirates bekräftigte, dass sie Berlin anfliegen würden, wenn sie die Landerechte bekommen würden. Die arabische Fluggesellschaft will allerdings keines ihrer vier bisherigen Ziele in Deutschland für die Hauptstadt aufgeben. Man wirbt um weitere Landerechte.


    Die Flughafengesellschaft möchte bis 2025 auf 25 Langstreckenziele ab Berlin kommen. Vor der Pandemie waren es sieben.

    Neben dem Nahen Osten hat man insbesondere Nordamerika und Asien im Blick. Die FBB habe bereits Gespräche mit Airlines geführt, die Berlin gerne mit Shanghai verbinden würden. Demnach fehlen auch dafür bisher die Landerechte in Berlin.


    >> Artikel bei Aerotelegraph

    >> Artikel bei airliners.de

    >> Pressemitteilung IHK Berlin

  • Hat Jemand nähere Infos zum Logistik-Tunnel, den die FBB unter dem Vorfeld und dem ILA-Gelände in Selchow bauen möchte? Der Tunnel soll u. a. Logistikzwecken dienen, fragt sich also wozu noch? Trotz der Sparzwänge scheint das ein Top-Projekt zu sein.

  • Im Planfeststellungsbeschluss von 2004 heißt es im Zusammenhang mit den Satelliten (S. 460/461):


    Der Gepäcktransport wird in Form einer unterirdischen Anbindung zwischen den beiden Satelliten und dem Terminal sichergestellt. Ein Tunnelquerschnitt mit einer lichten Weite von 53 m x 4 m gewährleistet die Aufnahme von bis zu sechs Transportbändern. Vier dieser Bänder können je nach Gepäckvolumen für ankommende oder abfliegende Gepäckstücke genutzt werden. Der notwendige Platz für zwei weitere Transportbänder wird aus Redundanz und Zusatzkapazitätsgesichtspunkten optional mit berücksichtigt. In Abhängigkeit des zum Einsatz kommenden Bandsystems können auf einer geraden Einfachstrecke zwischen 3.500 bis 10.000 Gepäckstücke pro Stunde befördert werden. Dies entspricht unter Zugrundelegung von ca. 1,5 Gepäckstücken pro Passagier und vier Bändern einer Abfertigungskapazität von ca. 9.600 bis 25.000 Passagieren.


    In den Plänen ist seine Lage parallel zum Eisenbahntunnel eingezeichnet (wie die eines Personen-Transport-Systems), aber planfestgestellt ist beides möglicherweise noch nicht.

  • ^ Danke, wobei da auch steht:

    In diesem Zusammenhang stimmte der Aufsichtsrat dem Bau eines Logistiktunnels als Verbindung der Hangars und des ILA-Geländes an der Westseite des Flughafens mit den zentralen Vorfeldern vor dem Terminal 1 zu.

    Wo auch immer der Tunnel dann im Vorfeld enden mag.


    BTW: Beim Betrachten der Anlage zum PFB fällt wieder mal auf, dass es zunächst gar keinen Nord- und Südpier gab, sondern zwei Satelliten. Eigentlich ein ganz anderer Flughafen vor den diversen Änderungen.

  • ^ Ich dachte zuerst auch, der Tunnel könnte evt. doch eine Vorleistung für die unterirdische Anbindung von Satelliten (wie anfänglich geplant) sein. Allerdings müsste der dann ja auch sinnvollerweise bis zum Terminal verlängert werden. Ich glaube, es ist tatsächlich nur ein Logistiktunnel zw. ILA_Gelände u. Vorfeldern.


    Eigentlich ein ganz anderer Flughafen vor den diversen Änderungen

    Da hast du Recht. Nicht zuletzt werden die Änderungen während der Bauphase auch als einer der Gründe für die massive Verspätung des Flughafens angeführt. Immerhin wurde die Bruttogrundfläche durch die beiden zusätzlichen Piers und den Einbau einer Zwischenebene von 220.000 auf 360.000 qm erhöht! Das und weitere Fakten kann man übrigens in der gut aufbereiteten Pressemappe nachlesen.

  • EasyJet wird am BER seinen ersten kontinentaleuropäische Wartungshangar bauen.


    Aus der Pressemitteilung der Flughafengesellschaft:

    • Geplanter Baustart: Herbst 2021

    • Geplanter Start der Wartungsarbeiten: Anfang 2023

    • Lage: neuer Wartungsbereich des BER, süd-westlich des Terminal 1

    • Größe Hangarhalle: 10.000 m², vier Airbus A321 haben gleichzeitig Platz

    • Größe Hangarareal: 11.500 m²

    • Bauweise des Hangars: Stahlleichtbauweise

    • Investitionsvolumen für Hangar und Wartungsstation: zirka 20 Millionen Euro


    Visualisierung


    Und Scoot fliegt ab dem 10.August wieder auf der Strecke Singapur - Berlin.

    Das ist die zweite Langstreckenverbindung ab dem BER.

    Scoot kündigt Berlin-Rückkehr an

  • ^ Hatte mich über die Lage süd-westlich von T1 gewundert, streng genommen stimmt das, aber wer auch sucht: der Hangar scheint laut Visualisierung direkt südlich des LH-Technik-Hangars errichtet zu werden (das rote Gebäude oberhalb des Schriftzugs Maintenance Area hier). Damit besteht noch Potential für 3 weitere Hangars an der nördlichen Maintenance-Ramp (wo gerade viel LH-Material geparkt steht).

  • Ich weiß das es "Off-Topik" ist, aber ich wollte mal zum Besten geben, dass ich nun 4 x (aufgrund von Urlaubsflügen) mit dem BER geflogen bin und ich muss sagen, der Flughafen ist einfach nur großartig. Ich kann weder etwas Negatives zur Gestaltung, noch über die Praxiserfahrung an den Schaltern sagen. Alles wirkt modern und wertig, wenn auch gelegentlich hier und da ein bisschen "Grün" dem Flughafen ein freundlicheres Gesicht geben würde. So wirkt alles sehr edel, sehr funktional und dieser Flughafen sehe ich auf Augenhöhe mit München und finde ihn besser als Frankfurt am Main.

    Hier meine Bewertungen auf Basis von Schulnoten:
    1. Anmutung und Design: 2+
    2. Laufwege: 2 -
    3. Geschwindigkeit Abfertigung: 2 -
    4. Orientierung: 2-
    5. Anbindung Öffis: 1-
    6. Ausstattung im Sinne von Modern (USB- Ladestationen, Rolltreppen, Displays, Selbst-Check-In...): 2-

    Besonderheiten des Flughafens: Die sehr gute Bahnanbindung, Die Holzanmutung wirkt wertig, große Marktplatz ist sehr geräumig, relativ geräumiger Flughafen, gutes Raumkonzept...

    Was man noch verbessern MUSS:

    - Taxis sind ab einer bestimmten Uhrzeit weniger oder keine vor dem Flughafen (Was ist da los?)
    - Die Toiletten brauchen noch einmal hier und da ein Lifting, der Reinigungsservice arbeitet teils schlampig

  • Ich finde den Flughafen auch sehr schön. Erstaunlicherweise empfinde ich besonders die Abflugebenen als sehr kompakt. Liegt das an der gelungenen Gestaltung oder einfach nur daran das MUC viel größer ist? Ich empfinde alles sehr übersichtlich und fast klein. War bisher aber auch nur im Abflugbereich zur Verabschiedung und bin nicht in den Bereich nach der Security Control.

  • Ein bisschen off-topic: Das Terminal 1 in MUC basiert auf alten Konzepten der dezentralen Abfertigung und kurzen Wege. Im Prinzip ähnlich funktional wie Tegel, nur aufgrund der Bauweise natürlich auch größer und komfortabler. Das später fertiggestellte Terminal 2, welches am ehesten mit dem T1 des BER vergleichbar wäre, hatte bei der Inbetriebnahme eine ähnliche Größe sowie eine Abfertigungskapazität von rund 25 Mio. Passagieren. Mittlerweile kann dieses Terminal durch weitere Ausbauten rund 36 Mio. abfertigen. Größere "landseitige" Kapazitäten (Büros, Gastronomie, Shopping) ermöglicht vor allem das parallel gebaute Airport Center zwischen den Terminals 1 und 2. Mit den bereits geplanten Erweiterungsmöglichkeiten wurde das Terminal 2 in München auch nicht so kompakt konzipiert wie das BER-Hauptterminal und erscheint insgesamt weiträumiger.

    Erwähnenswert wäre noch, dass der BER durch die stark gestiegenen Verkehrszahlen mehrfach während der Bauphase umgeplant wurde (zusätzliche Zwischenetage etc.), mit den bekannten Folgen.

  • In einem Tagesspiegel-Artikel werden drei größere Investitionsvorhaben der Flughafengesellschaft für das Jahr 2022 angekündigt.

    Laufbänder, Tunnel, Wartezeiten: Die größten Baustellen am BER im Jahr 2022 - und danach

    Der Inhalt befindet sich hinter einer Bezahlschranke, man kann aber gerade noch lesen, dass es sich um den Bau einem Tunnels unter dem Vorfeld, die Reparatur beschädigter Laufbänder und die Einführung eines digitalen Wegeleitsystems handelt. Vielleicht hat ja jmd. aus dem Forum Zugriff auf den Artikel und kann den Inhalt hier teilen.


    Auf der Vergabeplattform des Landes Berlin habe ich noch die Bekanntmachungen zu den genannten Vorhaben gefunden:

    Errichtung Logistiktunnel BER

    Instandhaltung Fahrsteige BER Pier Süd und Mietwagencenter

    Adaptives Passagierleitsystem APLS


    Mir ist nicht ganz klar, warum für den relativ kurzen Tunnel 30 Monate veranschlagt werden. Aber das kann jemand mit Erfahrung in diesem Bereich vielleicht besser einschätzen.


    Der Tunnelbau ist bestimmt eine sinnvolle Maßnahme. Ich hätte aber auch gedacht, dass verfügbare finanzielle Mittel eher dafür verwendet werden, das Terminal weiter zu ertüchtigen. Zum Beispiel für den Bau der geplanten zusätzlichen Gepäckbänder (mind. als Reserve) oder für die Bereitstellung weiterer USB-Ladekapazitäten für Reisende etc. Die Einrichtung eines digitalen Passagierleitsystems finde ich auf jeden Fall sehr gut.

  • Auf politischer Ebene kommt ein bisschen Bewegung in die Debatte um die Abfertigungsprobleme im Terminal 1: Per Antrag möchte sich die Berliner FDP-Fraktion dafür einsetzen, dass die zusätzlich eingebauten Check-in-Inseln im Terminal (vor der Sicherheitskontrolle) zurückgebaut werden. Mit der Maßnahme sollen die Abläufe optimiert werden. Als zweite Maßnahme wird der Einbau der beiden seit langem geplanten zusätzlichen Gepäckbänder gefordert.

    Berliner FDP für Rückbau von Check-In-Inseln im BER-Hauptterminal - Tagesspiegel 20.01.22

    Unabhängig davon, ob mit dem Antrag etwas erreicht wird, halte ich auch beide Forderungen für dringender als zB. den Bau eines Tunnels unter dem Vorfeld.

  • "Einige Schalter wurden im Terminal an der falschen Stelle gebaut"


    An Peinlichkeit kaum noch zu überbieten. Kann man leider nur noch mit dem Kopf schütteln.

  • Man fragt sich, wofür es jahrelange Planungsphasen gibt, wenn dann erst nach Eröffnung solche Dinge auffallen!!

    Es ist ja nicht so, dass mit dem Bau des BER absolutes Neuland betreten wurde und es nicht schon einige andere Flughäfen auf dieser Welt gäbe, an denen man sich hätte orientieren können...

  • Halte ich für Populismus. Jetzt auf den Coronabedingt in zwangslage befindlichen Flughafen einzuhauen mit dem Ziel sich ein bisschen strenges sparsames Presseprofil aufzubauen ist leider deutlich zu einfach.

    Erstens waren bisher - zumindest wenn ich geflogen bin - nie alle Sicherheitschecks gleichzeitig offen, was aber Voraussetzung sein sollte bevor man sich über lange Schlangen moniert.

    Zweitens ist spätestens seit dem großen Ferientheater mit den langen Wartezeiten bekannt dass vor allem bei der Personalplanung oft an der falschen Ecke gespart wird.

    Drittens dauert - warum auch immer - bis heute der Security check am BER länger als er es in Tegal oder dem dahingehend immer überraschend effizienten (oder zumindest schnellen) Schönefeld tat.

    Viertens fehlt mir ohnehin der Beleg dass da Schalter im Weg sind oder an der falschen Stelle gebaut wurden - und bevor man umbaut sollte man sich eine Situation eventuell mal über richtigen Regelbetrieb hinweg ansehen und dann nach alternativen Lösungen suchen. Wieso zum Beispiel nicht Business Class und First Class Schalter verlegen? Schon sind keine langen Schlangen mehr im Weg.

  • ^ Berechtigte Einwände.

    Allerdings hat die FDP diesmal zwei wahrscheinlich notwendige Maßnahmen aufgegriffen. Der Rückbau der nachträglich eingebauten Check-In-Inseln sowie die zusätzlichen Gepäckbänder wurden bereits vor Jahren von der Flughafengesellschaft als erforderliche und konkret umsetzbare Maßnahmen identifiziert:

    Mehr Gepäckbänder beim BER - Tagesspiegel 07.02.2013

    BER-Passagiere sollen häufiger an Automaten einchecken - Süddeutsche Zeitung 27.10.2019

  • ^

    Beim Probebetrieb konnte man die für die zusätzlichen Gepäckbänder vorgesehenen Flächen erkennen. Unterhalb der im verlinkten Artikel beschriebenen Pavillon-Anbauten gibt es ziemlich große überdachte freie Flächen die (noch) nicht ausgebaut sind. Von der existierenden Halle mit den Gepäckbändern kann man durch Glasscheiben direkt hineinschauen. Der Boden in diesen Erweiterungsflächen hat derzeit nur eine Kiesschüttung.