Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“

  • Sanierung der Kabeltrassen ist nahezu abgeschlossen

    Laut Jörg Marks (Leiter Technik und Bau der Berliner Flughäfen und Technischer Gesamtprojektleiter BER) ist die Trassensanierung "im Prinzip fertig". Es seien 40 Kilometer Tragsysteme neu eingebaut worden, da auf vielen Trassen zuvor unerlaubt viele Kabel gelegen hatten.


    Zudem wünscht sich Hr. Marks mehr Unterstützung für den BER in der Öffentlichkeit. Den Eröffnungstermin im zweiten Halbjahr, so wiederholt auch er nun, hält er für machbar, auch wenn der Puffer größtenteils aufgebraucht ist.


    Q: RBB

  • Bezüglich des Baufortschritts bin ich etwas enttäuscht, dass die Morgenpost die interaktive Graphik kaum noch updatet. Gerade jetzt ist doch die Phase, wo viele der Meilensteine abgeschlossen sein oder werden müssten. Ich habe bspw. keine aktuelle Übersicht, wie weit jetzt die Verfahren für den Brandschutz sind. Immerhin bei den Kabeln sieht es ja sehr gut aus (wobei das zuletzt ohnehin nicht mehr das große Problem war).

  • ^ Der 5. Nachtrag für den Umbau der Entrauchungsanlage ist beim Bauamt. Dort wird er geprüft. Dieser Nachtrag ist im Bezug zur Anlage dann wohl abschließend, der 6. Nachtrag für die Entrauchung nicht von großer Relevanz. Der Umbau weiterer Segmente läuft und perspektivisch kommen noch die Rauchgasversuche. Soweit mein Kenntnisstand. Genaue Zeitangaben kann ich nicht geben.

  • Man sollte mal eine Besucherwoche durchführen, damit die Betriebsaufnahme nicht wie bei der Alexa-Eröffnung abläuft. Dann ist wieder alles möglich kaputt und Pustekuchen mit Routinebetrieb. Nur als Tipp!

  • http://m.spiegel.de/wirtschaft…rectedFrom=www&referrrer=


    Laut Spiegel ist das zusätzliche Terminal für "Billigflieger" nun fest geplant, das direkt an das Hauptterminal anschließen aber eigene Infrastruktur erhalten soll. Der 45.000 qm große und 200 Mio teure Bau soll ab 2019 rund 8 Mio Fluggäste pro Jahr befördern können und soll vorrangig SFX-Alt entlasten, damit das Regierungsterminal entstehen kann. Diesmal sollen übrigens offenbar alle Planungen, Kosten und Risiken von einem externen Generalplaner getragen werden. Eine entsprechende Ausschreibung hat wohl schon Ende Februar stattgefunden!

  • Die Risiken sind dann ganz sicher in die Angebote eingepreist, was bei GÜ Ausschreibungen aber auch nicht unüblich ist. 4.400€ je m² sind aber schon eine Ansage.
    Grundsätzlich ist die Erweiterung zu begrüßen, einerseits um das Regierungsterminal zu ermöglichen, andererseits um dem in Berlin stark nachgefragten LC Verkehr gerecht zu werden. Pier Nord erhält ja bekanntlich keine Finger.

  • Wird das ein Billigerteminal wie Terminal C in Tegel oder doch etwas hochwertiger, da es wohl für die nächsten Jahrzehnte dort stehen wird?


    200 Millionen klingt hoffentlich nach letzterem.

  • ^am ehesten hilft in diesem frühen Stadium zu der Abschätzung der Qualität dieser Anlage eine Betrachtung von jüngsten Flughafenprojekten, die grob vergleichbar sind.


    In München geht der Satellit für den dortigen Terminal 2 gerade seiner Fertigstellung entgegen (Grundsteinlegung 2012). Also ein recht aktueller Vergleich.


    Dieser Satellit ist für 11 Mio. Passagiere/Jahr ausgelegt, also nur etwas größer. Er ist aber v. a. nach unseren deutschen Bauvorschriften geplant und gebaut, die ja ein beträchtlicher Kostentreiber sind. Der Satellit zu Terminal 2 MUC ist mit einem unterirdischen People Mover (eine kleine U-Bahn) an Terminal 2 MUC angeschlossen, was Terminal C BER selbstverständlich nicht braucht, dieser People Mover macht aber inkl. langjährigem Betriebs- und Wartungsvertrag nicht einmal 1/10 der Baukosten aus. Also ziehen wir hierfür 1/10 von der Bausumme ab, wegen der etwas höheren Kapazität nochmal 1/10.


    Nun der "etwas" desillusionierende Teil.


    Lufthansa (40 % Beteiligung) und Flughafen München (60 % Beteiligung) lassen sich den Terminal 2 Satellit für MUC mindestens 896 Mio. € kosten (geplante Baukosten, Endabrechnung nach Fertigstellung steht natürlich noch aus). Das ganze zu Baukosten von vor immerhin ein paar Jahren. Und auch wenn wir davon jetzt 20 % pauschal abziehen (siehe oben) lässt sich der MUC diesen Satellit immer noch deutlich über 700 Mio. € Kosten. Nach Baupreisen von 2012.


    Terminal C soll nun also nach aktuellen Baukosten 200 Mio. € kosten. Also überschlägig 2/7 des Budgets für den MUC Satellit.


    Wir können also wohlbegründet davon ausgehen, dass hier ein neuer Niedrigstandard für deutsche Großflughäfen gesetzt wird, so spartanisch wie es am BER zugehen wird sieht in Zukunft kein anderer Großflughafen der Republik aus. Die fehlenden Finger am Nordpier sind hier auch definitiv nicht alles, was für Terminal C gestrichen werden muss um bei 200 Mio. € zu landen.


    Jeder, der nach dem Motto "was länge währt wird endlich gut" darauf hofft, dass die Kostensteigerungen und Verzögerungen wenigstens zu einem "tollen Flughafen" führen sollte sich also bereits auf die Enttäuschung seines Lebens vorbereiten. Es würde außerdem zu Berlin passen, dass aufgeschreckt durch diese Aussichten nachträglich noch Upgrades für Terminal C reingeplant werden, womöglich mitten im Bau und sich dann die BER Story wiederholt.


    Und waren die BER Verzögerungen nicht maßgeblich darauf zurück zu führen, dass man im Neue Nationalgalerie Style Terminalgebäude unbedingt architektonische Schmankerl haben wollte, wie unsichtbare Entrauchung, statt der üblichen Entrauchung direkt nach oben, durch das Dach? Was noch nie bei einem anderen Flughafen so gebaut wurde und darum entsprechend auch erstmal scheiterte.


    Was für ein lustiges Projekt der BER inzwischen ist! Das kapriziöse Eingangspavillion, mit Walnussfurnier an den Möbeln und komplitziert versteckter Entrauchungsanlage auf der einen Seite und ein besseres Bierzelt als Terminal C auf der anderen Seite.

  • ^


    Danke für deine Antwort.


    Ich habe auch nochmal ein bisschen recherchiert:


    Das Terminal C, welches 2007 in Tegel eröffnet wurde, kostet 12 Mio EUR für 2,5 Millionen Passagiere; das neue Terminal am BER ist mit 200 Mio EUR (heutige Preise natürlich) für 8 Millionen Passagiere vorgesehen - da besteht also doch Hoffnung, dass es keine Blechhütte wird wie in Tegel.


    Die veranschlagte Bauzeit von zwei Jahren spricht ja auch eher für eine massivere Bauweise. Terminal C wurde am TXL im Mai 2007 fertiggestellt, laut Morgenpost nach "mehrmonatiger" Bauzeit.

  • Man kann verstehen, dass man sich nach dem Desaster scheut, nochmal irgendwelche komplizierten anspruchsvollen Entwürfe zu verfolgen und nun die einfachste Variante für den Terminal nimmt. Das muss ja auch nicht schlecht sein. Ich gehe schon davon aus, dass man für 200mio(die Zahl wird sich vermutl. eh noch min. verdoppeln) einen soliden funktionellen Terminal gebaut bekommt und keinen Wellblechcontainer wie in Tegel.


    Allerdings finde ich dieses "Klein/Klein" Denken generell zum Kotzen. Es gibt Länder mit einem Fünftel der Wirtschaftskraft Deutschlands, die bauen Flughäfen, von denen wir nur träumen können!
    Die haben einfach erkannt, dass der Flughafen das Einfallstor der Welt ist und dementsprechend extrem wichtig.
    Bei den Deutschen hat man oft das Gefühl, sie würden Flughäfen eigentlich hassen und nur als notwendiges Übel betrachten, das man behandelt wie ein Klärwerk, oder eine Müllverbrennungsanlage. Wird zwar irgendwie gebraucht, will aber keiner sehen und bitte möglichst weit weg von allem. :Nieder: (Kurioserweise sind wir bei Müll und Entgiftung dann auch noch weltweit führend :bah:)



    Es ist auch nachzuvollziehen, dass man den Easyjet und Ryanair Touristen nicht den roten Teppich ausrollen will und auf "eye candy" weitestgehend verzichtet, aber was hier gebaut wird kann man nur noch als "Zwei Klassen Airport" bezeichnen. Man stelle sich vor, die Bahn würde entscheiden, ausgebaute Bahnhöfe nur noch mit ICE's anzulaufen und alle, die "nur" den IC nehmen, müssten quasi übers Gleisbett einsteigen. :nono:


    Das gibts woanders auch nicht. :Nieder:

  • Ich schließe mich deinem Beitrag absolut an!


    Wer gerne viel außerhalb Deutschlands unterwegs ist, egal ob in der EU oder vielen Teilen der Welt, wird schockiert sein, wie wenig Geld für Gestaltung oder auch Mal Kunst in die Hand genommen wird, um Bahnhöfe, Haltestellen oder eben auch Flughäfen auch nur halbwegs schön zu gestalten. BER "alt" macht da sogar eine Ausnahme, daran ist der Bau ja auch nicht gescheitert.


    Dabei muss es nicht aussehen wie eine U-Bahn-Station in Dubai, aber ein paar Farbbänder an Haltestellen wie in Polen, Holz(ähnliche)elemente wie an Straßenbahnhaltestellen in Norwegen oder einfach mal eine simple Abkehr von den Farbtönen grau, dunkelgrau, hellgrau und mausgrau in nahezu allen Verkehrsmitteln und -gebäuden Deutschlands, dem es nun wahrlich nicht finanziell schlecht geht, wäre ein Segen im Alltag.


    Ich wage sogar so weit zu gehen, dass entsprechende verkehrliche Einrichtungen weniger stark zerstört und beschädigt werden als die mausgrauen Betonelemente zwischen Rhein und Oder (in Berlin mag das allerdings egal sein).


    Es mag damit zusammenhängen, dass man sich in Deutschland zu schämen scheint, wenn auch nur irgendetwas repräsentativ wirkt oder gar mit "Luxus" in Verbindung gebracht wird - dann wird gemeckert, was das Zeug hält, über die Verschwendung philosophiert, wobei das ausgegebene Geld wohl größtenteils in Deutschland wieder ausgegeben wird und am Ende sieht es dann aus wie in einer Reihenhaussiedlung in Altglienicke.


    Sorry für das OT - beim Nordpier BER vielleicht aus deinen genannten Gründen irgendwie verständlich, hoffentlich sieht das Terminal dann trotzdem aus wie ein Flughafen, für den man sich nicht schämen muss. Und "Billigtouristen" sind durchaus auch normale Einkommensschichten oder sogar Businesspassagiere, die vermehrt auch mit Ryanair, Easyjet und Vueling fliegen - gerade, wo Lufthansa quasi nicht mehr präsent ist und das Schicksal Air Berlins immer noch in den Sternen hängt.

  • Der Nordpier wird verlängert und ich gehe mal davon aus, dass er qualitativ so fortgesetzt wird, wie der Bestand es vorgibt. 200 Mio für 45.000m² sind kein so schmales Budget. Ausserdem sollten sie inzwischen ganz gut wissen, was ein m² Terminal kostet. Da dort ja die Billigflieger beheimatet sind, wird es nicht so viel nebenher geben. Keine Lounges etc. Für das Geld wird aber trotzdem deutlich mehr zu bekommen sein als die Terminal genannten Lagerhallen von AB in TXL und SXF.

  • Das hat mit "Deutschland" nichts zu tun, Deutsche neigen sehr dazu ihr eigenes Kaff als "so ist Deutschland" zu pauschalisieren, so halt auch Berliner.


    Ihr wart scheinbar noch nie am Flughafen München. Der gewinnt nicht ohne Grund regelmäßig die Rankings bei Zufriedenheit von Passagieren und auch fliegendem Personal. "München ist der erste 5-Sterne-Flughafen in Europa". Gratis Heißgetränke und Zeitschriften an den Gates für jeden Passagier (nicht nur für einzelne Klassen oder Airlinekunden), großzügige Architektur, selbst der Terminal 1 der nun schon über 20 Jahre auf dem Buckel hat sieht immer noch sehr chic aus (sicherlich auch dank guter Instandhaltung), zahlreiche Badezimmer (Tür auf, abschließen, eigene Dusche usw. zur Erfrischung) für Durchreisende die am MUC umsteigen, usw. Ein richtig toller Airport, von den Details bis zum großen Ganzen. Der sich auch in der Region zu vermarkten weiss, sodass nicht nur Gegner die öffentliche Debatte bestimmen. Der "Besucherpark Flughafen München" hat sogar eine eigene S-Bahn Station und gibt sich ordentlich Mühe, Begeisterung schon bei den Kleinsten für die Fliegerei zu erzeugen und ist, soweit ich weiss, seit 20 Jahren beliebter Anlaufpunkt von Klassenausflügen aus halb Südbayern. So macht man das geschickt.


    Und dort fliegen auch Billigflieger. Ryanair plant sogar Flieger direkt am MUC zu stationieren ("Rabatte soll es für sie nicht geben"). Gerade nicht, weil MUC die LCC herbei subventioniert, die müssen dort genauso viel Gebühren bezahlen wie alle anderen. Sondern weil sich MUC so attraktiv gemacht hat, dass einfach kein Weg an ihm vorbei führt, wenn man in Mitteleuropa Business machen will. Also gerade nicht der Kaputtsparen-Ansatz, der inzwischen am BER offensichtlich zum Konzept gemacht wurde, sondern richtig klotzen und investieren - und dann die Früchte ernten. Und kein einziger Airliner am MUC wird ohne Finger geboarded, ob LCC oder nicht - oder sonstwie nach niedrigeren Standards. Dazu macht MUC Gewinne, er finanziert sich selbst und ist gerade kein Zuschussgeschäft sondern ein Ertragsbringer für die Gesellschafter Lufthansa, Stadt München und Freistaat Bayern. Er hat auch maßgeblich dazu beigetragen, dass München eigene vom Schicksal der restlichen Republik abgekoppelte Sonderkonjunktur hat (weit überdurchschnittliche Einkommen, etc.). Und der Grund, warum Frankfurt am Main die einzige waschechte global city Deutschlands ist liegt u. a. darin, dass der Flughafen Frankfurt solch eine enorme Bedeutung hat und nicht nur LCC Kurzstrecken Massen schaufelt, worin der BER ja recht erfolgreich sein wird wenn er Tegel und Schönefeld übernimmt, sondern die meisten Langstreckenverbindungen des europäischen Festlands in die ganze Welt anbietet.


    Sich von vorneherein planerisch auf LCC festzulegen - keine Singapore Airlines, keine Cathay Pacific, etc. wird sich herablassen sich mit einer Basis am real existierenden BER zu stationieren - heißt soviel wie "hurra, wir ergeben uns". Resignation noch bevor man es versucht hat. Gemäß dem ambitionslosen Berlin-Mantra arm aber sexy. Ganz so als ob Berlin ja soviele andere Branchen mit Perspektive hätte... der Airport wäre eine große Chance gewesen. Und man hat schon soviel Geld in den Sand gesetzt. Und jetzt meint man auf dem Endspurt die eigene Sparsamkeit entdecken zu müssen?! Das ist schlicht inkonsequent, wie man das von Berlin eben kennt. So wird aus den Kostensteigerungen am BER erst die Geldverschwendung. Wenn man wenigstens das ambitionierte Hub Konzept aus den 90ern durchhalten würde, dann könnte sich das langfristig auszahlen (auch da wäre ich sehr skeptisch, wie ich ja schon an anderer Stelle äußerte, aber es ist die einzige Chance des BER mehr als ein Busbahnhof der Lüfte für Geizreisende zu sein). Was wir jetzt bekommen ist aber kein berliner FRA sondern Frankfurt-Hahn. Bratislava und Palma de Mallorca, statt Rio und Tokio.



    Von Anfang zieht sich wie ein roter Faden Mismanagement durch das Projekt. Das beginnt mit dem verkorksten Ein-Flughafen-Konzept, ging damit weiter dann auf halber Strecke abzubrechen und den ursprünglich geplanten Hub an allen Ecken zu stutzen und den BER inmitten der Ausführung des Ursprungsplans in eine LCC-Anlage umzustricken (die großkotzige Eingangshalle des Terminals bleibt als Memento der Ursprungsplanung eines internationalen Hubs und wird einen ulkigen Kontrast zur Entwicklungsland-Abfertigung mit Vorfeldbussen ergeben) und endet nun damit, eine Fertigteil-Messehalle (das ist so das was im Budget ist) zur Kapazitätserweiterung zu errichten. Und wieder - wieder - beschwören meine berliner Mitbürger nur, dass es schon nicht so schlimm sein wird, usw. Woher, woher!, nehmt ihr diese Zuversicht? Ist bisher irgendwas an diesem Flughafenprojekt NICHT "so schlimm gekommen"?


    Wenn der Aufschrei groß genug ist wird Terminal C vielleicht nochmal überdacht. Ansonsten kann ich nur einen geruhsamen Schlaf wünschen, berliner Michel.

  • @Pumpernickel


    Ein paar Klarstellungen zu MUC! ;)


    Gratis Heißgetränke und Zeitschriften an den Gates für jeden Passagier


    Gibt es nur für Passagiere des T2 (Lufthansa Terminal). Das hast du aber auch in Frankfurt im T1 Flugsteig A. Das ist Lufthansa Standard und hat nichts mit dem Airport zu tun.


    großzügige Architektur, selbst der Terminal 1 der nun schon über 20 Jahre auf dem Buckel hat sieht immer noch sehr chic aus (sicherlich auch dank guter Instandhaltung)


    Ich finde das T1 in MUC grausam. Das ist so 80iger... und dieses dezentrale Boarding ist auch sowas von out!



    Und dort fliegen auch Billigflieger. Ryanair plant sogar Flieger direkt am MUC zu stationieren


    Das bleibt abzuwarten. MUC hat ein Slot Problem, ob sich Ryanair MUC leisten kann und will, wage ich nicht zu beurteilen. Ryanair redet viel, wenn der Tag lang ist... Außerdem ist Raynair doch schon in "München-West" aka Memmingen, vielleicht sind die da einfach durcheinander gekommen :lach:


    Und kein einziger Airliner am MUC wird ohne Finger geboarded


    Ich fliege von MUC fast nur mit Star Alliance und ich kann Dir zu 100% bestätigen, dass dieses nicht stimmt. Ich bin sogar schon auf Langstrecke von einer Apron position geboardet.

  • MUC bekommt einen dritten Terminal - da er keine Straßenanbindung hat offiziell ein Satellit von T2 - weil er mehr Kapazität braucht. Deswegen ist klar, dass es natürlich im Einzelfall Vorfeldboarding gibt (interessantes Detail: am MUC wird man trotzdem selten mit dem Bus auf dem APRON ausgespuckt und muss dann das fahrbare Treppchen hochlaufen, sondern man fährt bei einem Finger vor, der auf dem Vorfeld platziert ist, hier rechts unten schön sichtbar). Aber zeig mir die Gateabschnitte am MUC, die von vorneherein komplett ohne Finger, einzig mit Vorfeldboarding, geplant sind? Der BER hat reichlich davon! Das ist der Unterschied - und da es hier nicht zentral um den MUC sondern um den BER geht habe ich mir gespart, in tausend Nebensätzen Relativierungen einzubauen. Mea culpa. Die Message sollte dennoch klar sein. Zeig mir einen Hauptstadtflughafen eines Industrielandes - egal wo auf der Welt - der gerade gebaut wurde oder wird, in dem ganze Terminalsektionen von vorneherein ohne Finger gebaut werden? Außer der BER natürlich. EINEN!


    Im Übrigen, wie es der Zufall will, bin ich gerade am MUC (Terminal 1):


    http://abload.de/img/t1bllsfv.jpg (hier ist deine grausame Architektur)


    und sitze nach dem Check-In bereit zum Boarding gen Berlin im Gatebereich (natürlich ebenso T1), hier mein Ausblick:


    http://abload.de/img/t1azos00.jpg


    Diese Ansicht von Wikipedia zeigt übrigens den "alten Teil" vom MUC; gegen diese leichte, auch heute noch futuristische Architektur wirkt der nagelneue BER mit seinen schwarzen und braunen Farben und vielen Kanten wesentlich mehr 80s-style und altmodischer:


    https://upload.wikimedia.org/w…/Vorfeld_Terminal_1_I.JPG



    Ich habe übrigens vorhin schon ein kostenloses Heißgetränk (ebenso im T1) genoßen, allerdings habe ich den Pappbecher nicht für den Fotobeweis aufgehoben, sorry. Und ich sehe von hier hinter der Glastüre zum Boarding-Finger bereits im Eck kurz vor dem Finger eine Auswahl an kostenloser Tageszeitungen, wo ich mich beim Einstieg bedienen werde. Aber dieses klein-klein ist gar nicht der Punkt, da hast du mich irgendwie mißverstanden.


    Der Punkt ist, zwischen BER und MUC liegen Welten. Und statt von der "Erfolgsgeschichte Flughafen München" zu lernen sucht man sein Glück im LCC Massenbetrieb. Und dafür sind die bisherigen Kosten und Verzögerungen einfach inakzeptabel.



    Dezentrales Boarding ist relativ. Am MUC ist einfach alles wesentlich großzügiger dimensioniert (zB 150 Check-In Schalter alleine im T1, am BER sind insgesamt derzeit 118 geplant) und die einzelnen Abflugbereiche haben - jeweils - die Dimensionen so manches kleinen Flughafenterminals. Pikant dabei, dass MUC schon über 2 Jahrzehnte auf dem Buckel hat und großzügiger und moderner erscheinen wird, als der ab Tag 1 überfüllte BER mit seinen Vorfeldbussen (man kennst das als Vielflieger sonst v.a. von uralten Flughäfen aus den 60ern und 70ern zB in den USA).


    Hände hoch, wer den BER Chefs soviel Selbstironie zutraut:


    https://www.youtube.com/watch?v=BYKIUu5fg3U

  • Gehofft habe ich auf eine Eröffnung in 2017, aber die erneute Verschiebung überrascht mich nun nicht mehr wirklich. Es war ja in den letzten Monaten absehbar wie der Zeitpuffer mehr und mehr aufgebraucht wurde.
    An sich fände ich eine Verzögerung um vielleicht ein halbes Jahr bei dem ganzen Hickhack verkraftbar. Da aber sicherlich schon die Lärmschutzklagen der Tegel-Anwohner, die von einem Auslaufen der Ausnahmegenehmigung für Tegel in 2017 ausgehen, vorbereitet werden steht der nächste Ärger schon bevor.