Straßen, Schienen und Wege (allgemeine Diskussion)

  • RP zur Toulouser Allee
    http://www.rp-online.de/nrw/st…rennstrecke-aid-1.5100285


    Mit 10 Tsd. in 16h im April 2015 hat sich die Zahl der Autofahrer um 2/3 erhöht, bis zum Planwert von 15-22 Tsd. Autos ist noch viel Luft nach oben.. Ob im gleichen Maße eine Entlastung auf der Dorotheenstr./Brehmstr. oder von Innenstadt Richtung A52/A57 stattgefunden hat, wird hier nicht erwähnt bzw. wurde nicht untersucht. Falls dies nicht der Fall ist, bewahrheitet sich "Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten".

  • ^


    Allein schon der Titel, die Straße bliebe eine Rennstrecke!


    Das passiert halt, wenn man eine Rennstrecke baut.

  • "Gallbergbahn"

    "(...) als auch einen verstärkten Einsatz des ÖPNV, z.B. durch eine Verlängerung der Stadtbahn oder durch alternative Verkehrsmittel, wie dem SkyTrain am International Airport Düsseldorf, berücksichtigen."


    Quelle: Sitzungsunterlagen BV7, 4/2015



    rpo: "CDU will Sky-Train für den Gallberg"
    Das einzig Brauchbare im Artikel ist, daß ein alternatives Verkehrsmttel an dieser Stelle auch eine Seilbahn sein könnte.

  • ^ Den Artikel gibt es bereits online, demnach will eine der Düsseldorfer Stadtratsparteien die Knittkuhler Straße neben einer Siedlung tieferlegen und überdachen. Ich habe hier mal einen Artikel über eine Überdachung einer Autobahn in Köln für 200 Mio. EUR verlinkt, damit 2000 Anwohner es etwas leiser haben - mit 100 Tsd. EUR/Anwohner gelangte der Fall ins Schwarzbuch der Steuerverschwendung. Der NRW-Landesminister schwor darauf, sowas sollte es nie mehr geben.


    Wieso einige Politiker exotische Verkehrsmittel dort vorschlagen, wo selbst die normale Straßenbahn fraglich ist, gehört zu den Dingen, die ich nie im Leben verstehen werde. Die drei mir bekannten städtischen Seilbahnen überqueren große Flüsse (Rhein in Koblenz, Oder in Breslau, Themse in London in den Docklands) und sind nicht mal in das normale Tarifsystem integriert - in London ist dies eine Mischung der Werbung für Emirates mit touristischem Event. Meinen Infos nach gibt es den Rhein nicht neben dem Gallberg, sondern einige Kilometer weiter westlich - und auch die Höhe des Hügels dürfte etwas unter den alpinen Höhen liegen, wo man sonst Seilbahnen nutzt.


  • Wieso einige Politiker exotische Verkehrsmittel dort vorschlagen, wo selbst die normale Straßenbahn fraglich ist, gehört zu den Dingen, die ich nie im Leben verstehen werde. Die drei mir bekannten städtischen Seilbahnen überqueren große Flüsse (Rhein in Koblenz, Oder in Breslau, Themse in London in den Docklands). Meinen Infos nach gibt es den Rhein nicht neben dem Gallberg, sondern einige Kilometer weiter westlich - und auch die Höhe des Hügels dürfte etwas unter den alpinen Höhen liegen, wo man sonst Seilbahnen nutzt.


    Ja, so etwas kommt dabei raus, wenn man zu allem ahnungslos seinen Senf dazugibt.
    Seilbahnen sind weltweit auf dem Vormarsch, z.B.: Grenoble, Rio, Ankara, La Paz, Portland, Bozen, Manizales, Tiflis und demnächst Mexiko City.
    Habe auch schon mal in einem alten Krimi eine Seilbahn in New York gesehen, möchte aber jetzt nicht googeln, das ist mir die Sache nicht wert,
    jedenfalls kann man doch festhalten, dass es "alpiner Höhen" nicht bedarf, um eine Seilbahn zu bauen. Manchmal ist eben auch die "normale Straßenbahn" nicht das geeignete Mittel der Wahl.

  • @Knittkuhl

    Die RP verspottete heute die Politikerideen, die eine Anwohnerin als "Spinnerei" bezeichnete - sie regte eine Buslinie nach Ratingen an. Der Reporter setzte sich in den Bus 733, der mit 6 Fahrgästen bzw. knapp darüber besetzt war. Fazit daraus ist, dass ein paar Busfahrten bis zum Hauptbahnhof pro Stunde, eine davon in die andere Richtung nach Ratingen durchgebunden, völlig ausreichen würden - ohne neue teure Infrastruktur.

  • Ja, so etwas kommt dabei raus, wenn man zu allem ahnungslos seinen Senf dazugibt.
    Seilbahnen sind weltweit auf dem Vormarsch, z.B.: Grenoble, Rio, Ankara, La Paz, Portland, Bozen, Manizales, Tiflis und demnächst Mexiko City.
    Habe auch schon mal in einem alten Krimi eine Seilbahn in New York gesehen, möchte aber jetzt nicht googeln, das ist mir die Sache nicht wert,
    jedenfalls kann man doch festhalten, dass es "alpiner Höhen" nicht bedarf, um eine Seilbahn zu bauen. Manchmal ist eben auch die "normale Straßenbahn" nicht das geeignete Mittel der Wahl.


    Zum ersten Satz: Der Post von weltrekord im Forum "Lounge an der Düssel" zum Ton im Forum spricht mir aus dem Herzen, dass kann man sich sparen.


    Seilbahnen in Düsseldorf mit den paar Hügeln und insbesondere für Knittkuhl, die Idee ist so lächerlich, und für Knittkuhl mit den paar Einwohner völlig übertrieben. Wenn überhaupt kann man den Bus ausbauen oder eine Busspur planen oder meinetwegen Bus Rapid Transit (Busways).


    Bevor bis Knittkuhl eine Straßenbahn gebaut wird, ist es sinnvoller, näher an der Innenstadt das Netz verdichten, z.B. eine Straßenbahn über Cranachstr. und Hellweg oder eine von Eller-Süd nach Gerresheim oder die 701 zum ISS-Dome verlängern.

  • "Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten".


    Besser: Wer Mobilität will, muss mit Verkehr leben.


    Vor einigen Monaten bemängelten Heidewitzka und Bau-Lcfr noch die Toulouser Allee, weil sie überdimensioniert sei und wenig genutzt werde. Tja, jetzt fehlen noch immer wesentliche Teile der Anlieger und die Straße wird bereits rege genutzt. Warum hört Ihr nicht auf Onkel Echnaton?


    Das hier

    Im Artikel der RPO steht leider nicht, dass eine Alternative in der Beschlussvorlage angeführt ist. Demnach könnte die Toulouser Allee südlich vom Granderath an die Worringer Straße angeschlossen werden. Das würde zumindest die Kreuzung Wehrhahn - Worringer Straße entlasten.


    möchte ich gerne noch einmal in Erinnerung rufen und drei Ausrufezeichen dahinter setzen: !!!





    Die Idee mit der Seilbahn nach Hubbelrath/Knittkuhl ist zwar mutig, aber es ist tatsächlich die sinnvollste, die aktuell auf dem Tisch liegt (die Schwebebahn mit Abstand die wahnsinnigste): Die Seilbahn lässt sich recht gut auch in das Naherholungsgebiet integrieren und hat sogar einen gewissen Freizeitwert. Ob sie angenommen wird, wage ich nicht einzuschätzen. Auf der Prioritätenliste sollte sie jedenfalls hinter dem hier auftauchen.

  • ^ Eine Seilbahn hat normalerweise 2-3 Stationen (meist 2), also vom Gallberg zur nächsten Bushaltestelle? Eine Buslinie könnte direkt in die Stadt führen und wäre auch flexibel anpassbar, was eine Seilbahn nicht ist. Die mir in den Städten bekannten (noch Barcelona über dem Hafen und NYC zur Insel im East River) überwinden ein Wasserhindernis in großer Höhe, die Koblenzer auch beim großen Höhenunterschied auf kurzer Strecke - die einzige sinnvolle Anwendung, die hier nicht gegeben ist. Eine Buslinie kann man ebenso in das Naherholungsgebiet integrieren, wenn sie die existierende Straße nutzt, die es ohnehin gibt.


    Was die Toulouser Allee angeht - jede Diskussion über die mögliche Verlängerung zeigt, wie wenig Sinn eine breite Straße zum Punkt X hat, ab dem es wieder eng wird. Dann wird nach einer breiten Straße zur nächsten Kreuzung gerufen und wieder einer usw., also die bekannte Autogerechte-Stadt-Debatte. Der einzige Unterschied ist, dass nicht gleich eine autogerechte Stadt gefordert wird (welches Konzept seit Jahrzehnten als gescheitert gilt), sondern abschnittsweise - zuerst zum Wehrhahn, dann etwas weiter usw.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^^ Da türmt sich völlige Ahnungslosigkeit.


    Zum Gallberg: Busverbindungen sind der Status Quo - die fahren seit Jahrzehnten diesen Berg hinauf. Und die Überlastung der Straße (auf der auch die Busse fahren) ist der wesentliche Hintergrund der aktuellen Debatte.


    Nochmal: Der Infrastrukturwert der Seilbahn reicht nicht aus - es müsste schon Freizeitwert hinzukommen.


    Zur Toulouser Allee: Es macht zeitlich eben schon einen Unterschied, ob eine Strecke einen Engpass hat oder ein halbes Dutzend Engpässe. Die Toulouser Allee wird deshalb bereits jetzt angenommen - wie man sieht. Es ist frei von jeder Logik, anzunehmen, etwas sei schlecht, weil man es noch verbessern kann. Die Kreuzung Wehrhahn/Worringerstraße (die weiteren Straßen werde ich nicht aufzählen) war auch ohne die Toulouser Allee ein wirres Knäuel.

  • @Gallberg: Wenn die Rechnung aufgehen sollte, müsste die Seilbahn zumindest bis zu einer Stadtbahn- oder S-Bahn-Haltestelle reichen, ab der die Bahn die Innenstadt am Stau vorbei erreicht. Sonst muss man auf eine Buslinie umsteigen (zusätzliche Wartezeit und Unbequemlichkeit), die wie gehabt staugefährdet ist. Wie lange müsste dann die Seilbahn sein und wieviel kosten? Ich vermute übrigens, die meisten Staus gibt es nicht in der peripheren Lage, sondern näher der City.


    @Toulouser Allee: Wenn man flotter den Cityrand erreicht, wo die zusätzlichen Autos (so lautete ja die Meldung, dass es mehr werden) die Staus verstärken, geht es wahrscheinlich in der City langsamer - und unter dem Strich wird kaum etwas erreicht. Hoffentlich wird irgendwann objektiv untersucht, wie sich die zusätzlichen Autos am Wehrhahn-Ostende auf die Staulage dort ausgewirkt haben.

  • ^ Dass die Straße nach Knittkuhl überlastet ist, geht ja aus dem RP-Bericht hervor. Daher die Überlegung, dort, wo Platz ist, eine Busspur anzulegen, auf der die Busse morgens stadteinwärts oder abends stadtauswärts fahren. Und den Wanderweg, an der Stelle, wo Berg. Landstr. eine Ausbuchtung aufweist, zu einer Busstraße ausbauen..


    Eine Seilbahn fährt max. 20 kmh, wer soll bei dieser Geschwindigkeit zum umsteigen vom Auto bewegt werden, selbst wenn man ein paar Meter durch die Luftlinie spart? Den Freizeitwert einer Seilbahn halte ich in der Ecke von Düsseldorf für gering.


    Zu Wer Mobilität will, muss mit Verkehr leben:
    Verkehr umfasst aber auch ÖNPV, Fahrradfahrer und Fußgänger, bei der 4-spurigen Toulouseallee kommt mir das zu kurz. Das mag zwar sein, dass die Straße besser ausgelastet ist, dafür wurde aber auch viel Geld ausgegeben, mit der Begründung die Auslastung zu erhöhen. Für die 150 Mio. € Baukosten für die T.allee könnte man ein Fahrradwegenetz bauen, dass es mit Kopenhagen aufnimmt


    2 Spuren für Autos mit Anbindung an die Worringer Str. plus Straßenbahn von Uni (perspektivisch bis Unterrath) bis Worringer Platz und/oder einem Fahrradschnellweg wäre meiner Meinung nach die bessere Lösung

  • Toulouser Allee

    Rad- und Fußwege gibt es im Quartier Central auf der anderen Seite des Parks - wo kaum Autos verkehren. Die Erschließung mit ÖPNV ist auch aber nicht nur über die Haltestellen Wehrhahn und Zoo hervorragend. Ein Defizit kann ich auch mit viel Phantasie nicht entdecken - im Gegenteil: Dank der Toulouser Allee, sind weite Teile des Gebiets vom Straßenverkehr unbelastet.


    Eine Rückkehr zum Konzept der autogerechten Stadt ist damit ebensowenig verbunden. Die autogerechten Stadt ist ein städtebauliches (!) Konzept, dass städtische Räume insgesamt dem Straßenraum unterordnet - krasse Beispiele sind Brasilia und Los Angeles. Wer dieses Konzept ablehnt (so wie ich), verzichtet nicht etwa auf den Straßenbau, sondern möchte auch andere Belange des Verkehrswesens und - das ist entscheidend - nicht nur das Verkehrswesen in der Stadt berücksichtigt sehen. Das Quartier Central finde ich auch vor diesem Hintergrund durchaus gelungen - es gibt durchaus Räume zum Verweilen, für Sport und Freizeit.


    Beim ÖPNV nach Knittkuhl und Hubbelrath rechne ich eher damit, dass die Sache im Sande verläuft. Die Liste der wichtigeren Projekte ist lang. Der ein gutes Stück zentralere Engpass ist - nebenbei bemerkt - die Ludenberger Straße...

  • Gallberg

    "2.) U-Bahn-Anbindung Bergisches Viertel und Verkehrsentlastung Bergische Landstraße" (...)


    Die CDU will die Verwaltung jetzt in einem Antrag bitten, zu prüfen, ob für die künftige Erschließung des Bergischen Viertels eine U-Bahntrasse von Knittkuhl bis zur Warteschleife Gerresheim Krankenhaus über das Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes in offener Tagebauweise und anschließender Renaturierung möglich ist. (...)


    http://www.rp-online.de/nrw/st…heyestrasse-aid-1.5170808



    Echnaton: "im Sande verlaufen" würde die beschriebene Trassierung wohl recht gut beschreiben? ;)

  • RRX

    Die RP berichtete heute über eine Schätzung der DB AG, nach der der 6-gleisige Ausbau der Bahnstrecke für den RRX alleine auf Düsseldorfer Stadtgebiet ca. 1 Milliarde EUR kosten soll - vor allem wegen dem notwendigen Neubau von 17 Eisenbahnkreuzungen und Gleisquerungen, auch wegen der zusätzlich benötigten Fläche. In Angermund wird weiter um den von den Anwohnern gewünschten Tunnel gestritten.


    Apropos Tunnel in der Pampa - die Meldung im Beitrag darüber liest sich so, als ob die CDU eine vorstädtische U-Bahn wollte dort, wo selbst der Sinn einer viel billigeren oberirdischen Straßenbahn höchst zweifelhaft ist - zum Gebiet, wo am Ende vielleicht ein paar Reihenhäuser entstehen. Ich wünschte, ich hätte es falsch verstanden, da ich mir sonst wünschen müsste, dass jemand, der so absurde Anregungen in die Welt setzt, einige Generationen lang von den Entscheidungshebeln ferngehalten wird. Wenn man das Gelände unmöglich vernünftig erschliessen kann, sollte man es um Himmels Willen unbebaut lassen bzw. gegen ein Näheres tauschen - es wäre vielleicht für die Gewächshäuser perfekt, die in Hamm unnötig wertvolles zentral gelegenes Land besetzen.

  • Apropos Tunnel in der Pampa - die Meldung im Beitrag darüber liest sich so, als ob die CDU eine vorstädtische U-Bahn wollte dort, wo selbst der Sinn einer viel billigeren oberirdischen Straßenbahn höchst zweifelhaft ist - zum Gebiet, wo am Ende vielleicht ein paar Reihenhäuser entstehen. Ich wünschte, ich hätte es falsch verstanden, da ich mir sonst wünschen müsste, dass jemand, der so absurde Anregungen in die Welt setzt, einige Generationen lang von den Entscheidungshebeln ferngehalten wird. Wenn man das Gelände unmöglich vernünftig erschliessen kann, sollte man es um Himmels Willen unbebaut lassen bzw. gegen ein Näheres tauschen - es wäre vielleicht für die Gewächshäuser perfekt, die in Hamm unnötig wertvolles zentral gelegenes Land besetzen.


    Ich sehe auch keinen Sinn in einer teuren U-Bahn oder auch nur einer Straßenbahn-Anbindung für den Bereich der Bergischen Kaserne - Busse reichen vollkommen.
    Mann sollte allerdings sachlich bleiben und nicht alles durcheinander werfen!
    Wenn man eine Verbindung von Gerresheim dorthin auf dieser Strecke bauen wollte, würde das nur mit einer U-Bahn funktionieren, da das ein Naherholungs (und Naturschutz?)-Gebiet ist.
    Das Kasernengelände mit Gewächshäusern zu bebauen, dürfte auch nicht möglich sein, abgesehen davon, dass das kaum wirtschaftlich machbar sein dürfte, steht das Kasernengelände (zumindest vorläufig) unter Denkmalschutz und wird es wohl auch in Teilen bleiben.
    Das Thema Gewächshäuser in Hamm gab es hier auch schon öfter, dazu nur das Stichwort "Frischluftschneise"....

  • abgesehen davon, dass das kaum wirtschaftlich machbar sein dürfte


    Fest steht, dass eine spurgebundene ÖV-Anbindung des Geländes wirtschaftlich nicht zu machen ist (und jede Idee in den Medien noch fantastischer als die vorherige) - wahrscheinlich wurde es gerade deswegen zum Militärgelände, weil es abseits liegt. Da sollte man schon besser die angestrebte Nutzung durchdenken.


    Es wäre sogar besser, würde man dort Kleingärten einrichten, würde die Stadt dafür die gleiche Kleingärtenfläche in zentralen Stadtteilen für Wohnbebauung frei bekommen. Oder die neue JVA, wäre diese nicht bereits in Ratingen entstanden. Zeitweise waren auch Flüchtlinge-Unterkünfte im Gespräch. Hauptsache, etwas, was keine starke ÖV-Anbindung braucht - da diese kaum bzw. nur sehr teuer zu verwirklichen wäre. Die allgemeine Stadtplanung-Lehre ist, neue größere Wohnsiedlungen möglichst am vorhandenen spurgebundenen ÖV-Netz zu planen - nicht gerade umgekehrt: An zufälligen Stellen wo irgendwer gerade etwas Fläche hat - und dann grübeln, wie man diese Zufallsstandorte zu extraorbitanten Kosten anbindet.

  • Fest steht, dass eine spurgebundene ÖV-Anbindung des Geländes wirtschaftlich nicht zu machen ist (und jede Idee in den Medien noch fantastischer als die vorherige) - wahrscheinlich wurde es gerade deswegen zum Militärgelände, weil es abseits liegt.


    Fest steht erst einmal gar nichts!
    Oder hast du schon eine Wirtschaftlichkeitsberechnung gesehen oder auch nur davon gehört, dass es schon eine gibt?
    Das Militärgelände nicht mitten in Innenstädten gebaut wurden, sollte wohl die Regel sein, da sie ja Angriffsziele im Kriegsfall sind und Panzer ja auch nicht unbedingt Innenstadttauglich sind. ;)


    Es wäre sogar besser, würde man dort Kleingärten einrichten, würde die Stadt dafür die gleiche Kleingärtenfläche in zentralen Stadtteilen für Wohnbebauung frei bekommen.


    Jetzt kommen mal wieder die Kleingärten....
    Na klar, dann fahren halt alle quer durch die Stadt mit dem Auto, um zu ihrem Garten zu kommen, da die ÖPNV-Anbindung so schlecht ist.
    Super Idee, vor allem so ökologisch! :nono:

  • ^ Was U-Bahn-Bau kostet, ist anhand mehrerer Beispiele aus Deutschland in etwa bekannt.


    Wenn Militärbauten in der Regel abseits liegen, taugen sie auch schlecht für Nutzungen, die möglichst zentral unterzubringen sind - im Rahmen einer kompakten Stadt müssten es auch Wohnungen sein. Die Reitzenstein-Kaserne lag wenigstens neben der Strab-Linie Düsseldorf-Ratingen, hier gibt es nichts - nur Fläche.


    Es ist ein Unterschied, ob es pro Hektar 100-200 Einwohner gibt, die täglich in die Stadt müssen, oder 20 Kleingartenbesitzer, die vielleicht einmal pro Woche die Gärten frequentieren. Diese Nutzung erachte ich als weit weniger verkehrsintensiv. Gerne könnten auch andere Ideen her - alles, was möglichst schlechtes Nutzer/Fläche-Verhältnis aufweist und besser dort als in der Innenstadt untergebracht wäre.

  • ^ Was U-Bahn-Bau kostet, ist anhand mehrerer Beispiele aus Deutschland in etwa bekannt.


    Noch einmal: was ein U-Bahn-Bau kostet, ist erst einmal zweitrangig, wie ich oben geschrieben habe, kommt es auf die Wirtschaftlichkeit an!
    Die U-Bahn-Baukosten alleine zu betrachten ist unseriös, es geht nur mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung....


    Es ist ein Unterschied, ob es pro Hektar 100-200 Einwohner gibt, die täglich in die Stadt müssen, oder 20 Kleingartenbesitzer, die vielleicht einmal pro Woche die Gärten frequentieren. Diese Nutzung erachte ich als weit weniger verkehrsintensiv.


    Auch da muss man erst einmal abwarten, wie viele Wohnungen dort geplant werden.
    Ich habe diesem WZ-Artikel gefunden, der zwar schon von 2012 ist http://www.wz-newsline.de/loka…ungen-in-reserve-1.887120, der die Größe des Geländes mit dem des Derendorfer Güterbahnhofs vergleicht, Zitat daraus:

    Bonin will das Verfahren einleiten, sobald der Bund als Verkäufer den ersten Schritt tut. Mit Reserveflächen ist das Areal der Bergischen Kaserne 333 000 Quadratmeter groß und hat damit fast genau die Ausmaße des ehemaligen Derendorfer Güterbahnhofs, der im Endzustand 3000 Menschen in 1200 Wohnungen Platz bietet.


    Demnach wären es nach deiner Rechnung auch beim Güterbahnhof mit "nur" 91 Einwohner pro Hektar zu wenige. :D
    Wie du wieder auf die fantastisch niedrige Zahl von 20 Kleingärten kommst, kannst du vermutlich selber nicht erklären - solche Aussagen machen deine Argumentation nicht unbedingt glaubwürdiger!
    Bei vollständiger Ausnutzung des Kasernengeländes und einer durchschnittlichen Kleingartengröße von 400 m² würden trotz Wegeflächen locker 700 Gärten entstehen können (nein, ich halte weder die Nutzung dafür für sinnvoll, noch für möglich).