Der Austausch mit dem SPD-Kommunalpolitiker für Ostbilk / Volksgarten zum Thema Erasmusstr. und Verlagerung der Papierfabrik J J Schulte und Söhne führte bei mir Kopfschütteln. Mit der Begründung, dass eine Bebauung der Papierfabrik mit Wohnungen und einem kleinen Park an der Düssel zu steigenden Mieten für die übrigen Häuser führt und eine Reduktion der Erasmustr. nicht möglich ist, lehnte er diesen Vorschlag ab (wäre dann aber immer noch keine 1a-Lage). Im Umkehrschluß heißt das, dass eine häßlichere/lautere/stinkendere Umgebung für die Anwohner besser ist (Mieten würden dann nicht steigen) und ein steigendes Wohnungsangebot (Luxuswohnungen könnte man dort eh nicht bauen) würde nicht zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt führen.
Traurig, dass solche Aussagen bezüglich der Wohnbebauung ausgerechnet von einem SPD-Politiker kommen!
Nach der Logik dürfte auf dem ehem. Auto-Becker-Gelände auch nicht gebaut werden....
Eine Verlagerung der Papierfabrik, die dort seit 1886 existiert http://www.jssd.de/ halte ich aus mehreren Gründen nicht für realistisch.
Wie soll sich die Verlagerung für den Unternehmer rechnen? Nur aus dem Grundstückverkauf kann er keine neue Produktionsanlage bauen, selbst wenn er das Grundstück dafür geschenkt bekäme.
Dazu kommt noch, dass an einem neuen Produktionsstandort zwingend die Möglichkeit bestehen muss, eigene Brunnen zu bauen, sonst ist keine kostendeckende Produktion möglich.
Aktuell ist die Produktion eine der ökologischsten überhaupt, es wird (außer für die Labore und normalen Toiletten/Sozialräume) kein Wasser aus dem Stadtnetz bezogen und kein Abwasser produziert.
Das komplette Wasser für die Produktion kommt aus eigenen Brunnen und das Abwasser wird komplett über eigene Abwasserreinigungsanlagen gereinigt und in den Produktionsablauf zurückgeführt.
Da auch nur mit Altpapier gearbeitet wird, das im Prinzip nur ein- und aufweicht wird (ohne Zugabe irgendwelcher Mittel!), entstehen auch keine Abgase, sondern nur ungiftiger Wasserdampf.
Die Lärmbelästigung kann man vernachlässigen, allerdings kommt es ab und zu mal zu Geruchsbelästigungen (faule Eier), aber auch damit kann man leben.
Dann betreibt die Fa. Schulte zusammen mit den Stadtwerken Düsseldorf mitten im Betreibsgelände noch ein Gasturbinenkraftwerk mit 2 Turbinen, dass das komplette Werksgelände und Teile von Bilk mit Strom versorgt.
Danke dir für den Link. Das autofreundliche Verkehrsamt bastelt eigene Prognosen, mit denen der Bau/Ausbau von weiteren Straßen gerechtfertigt werden kann. Das wäre ungefähr so, als wenn die Polizei selbst steigende Kriminalitätsraten prognostizieren würde, um weitere Polizisten einzustellen. Ich sehe keinen Trend, der diesen Anstieg begründet.
Naja, sehe ich anders - verlink doch bitte mal etwas, wo das Gegenteil steht....
Hier noch was, dass meine Meinung verstärkt, auch wenn es nicht Düsseldorf direkt betrifft:
http://www.bmvi.de/SharedDocs/…erkehrsprognose-2025.html
http://www.bmvi.de/SharedDocs/…df?__blob=publicationFile
@DusFan - dazu interessiert deine Einschätzung: Parken dort wirklich direkte Anwohner, oder sind das Autos von Anwohnern der umliegenden Straßen? Der Zwang von 7h bis 19h das Auto woanders abzustellen, spricht weniger für Anwohner (wenige arbeiten 12 Stunden).
So kann man da nicht rangehen - natürlich parken da nicht nur direkte Anwohner aus der Erasmusstraße, sondern auch aus den Straßen drum herum.
Wo stehen denn die Autos der direkten Anwohner in der Woche von 7 - 19 Uhr? Richtig - in den Nebenstraßen!
Grundsätzlich ist es in großen Teilen von Bilk unmöglich, ab 19 Uhr einen legalen Parkplatz zu finden.
Wenn dort viele Anwohner parken sollten, dann kann man den Anwohnern das Parken in Anwohnerquartiersgaragen für 2-3 Jahre sponsern. Ansonsten gewinnen die Anwohner an der Erasmusstr. durch Bäume und mehr Bürgersteig deutlich, während die Parker, deren Wohnung durch die Gebäude dieser Anwohner vom Lärm geschützt sind, sich womöglich einen Parkplatz mieten müssen. Vielleicht ließen sich die Parkplätze auch erhalten.
Wenn man dort Bäume pflanzen würde, wäre es für mich logisch, dass dazwischen Parkplatze entstehen, die Fläche (da nicht für Fahrradwege oder Fußgänger nutzbar) wäre sonst vergeudet.
Davon abgesehen, dass es leider keine Anwohnerquartiersgaragen in der Nähe gibt - warum sollte man Plätze in diesen für bestimmte Leute sponsern?
Mit den Bussen fahre ich häufig morgens in die Stadt, die Busspuren werden zu 80% nicht genutzt und eine Verspätung von 10-20 min. hat sich bereits davor angesammelt. Sofern der Linksabbieger Corneliusstr./Herzogstr. entzerrt wird und durch z.B. P+R weniger Autos in Stadt fahren, sollte es für die Busse keine großen Einschränkungen durch den Wegfall der Parkspur/Busspur geben. Denkbar wäre auch, die Busse nicht mehr in die Innenstadt fahren zu lassen und ein Umsteigen an Werstener Dorfstr. und Uni-Kliniken anzubieten, damit hätte man 5 Linien zum Umsteigen wenn die Wehrhahnlinie steht. Mit dem Jan-Wellem-Platz ist die bisherige zentrale Haltestelle sowieso fort. (Für mich persönlich wäre der Wegfall der Busse allerdings sehr unvorteilhaft.. )
Ich sehe leider auch durch verstärkte ÖPNV und P+R-Nutzung anhand der Verkehrsprognosen keine Entlastung für die Innenstadt.
Davon, die Buslinien 780, 782 und 785 weiter vor der Innenstadt enden zu lassen , halte ich nichts, dafür sind sie zu gut genutzt.
Der wegfallende Endhaltepunkt am Jan-Wellem-Platz soll durch einen neuen an der Heinrich-Heine-Allee ersetzt werden (vermutlich wird von der Berliner Allee über Steinstraße in die Breite Straße gefahren), was für mich die Umsteigemöglichkeiten noch verbessert.