Straßen, Schienen und Wege (allgemeine Diskussion)

  • Der Austausch mit dem SPD-Kommunalpolitiker für Ostbilk / Volksgarten zum Thema Erasmusstr. und Verlagerung der Papierfabrik J J Schulte und Söhne führte bei mir Kopfschütteln. Mit der Begründung, dass eine Bebauung der Papierfabrik mit Wohnungen und einem kleinen Park an der Düssel zu steigenden Mieten für die übrigen Häuser führt und eine Reduktion der Erasmustr. nicht möglich ist, lehnte er diesen Vorschlag ab (wäre dann aber immer noch keine 1a-Lage). Im Umkehrschluß heißt das, dass eine häßlichere/lautere/stinkendere Umgebung für die Anwohner besser ist (Mieten würden dann nicht steigen) und ein steigendes Wohnungsangebot (Luxuswohnungen könnte man dort eh nicht bauen) würde nicht zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt führen.


    Traurig, dass solche Aussagen bezüglich der Wohnbebauung ausgerechnet von einem SPD-Politiker kommen! :nono:
    Nach der Logik dürfte auf dem ehem. Auto-Becker-Gelände auch nicht gebaut werden....
    Eine Verlagerung der Papierfabrik, die dort seit 1886 existiert http://www.jssd.de/ halte ich aus mehreren Gründen nicht für realistisch.
    Wie soll sich die Verlagerung für den Unternehmer rechnen? Nur aus dem Grundstückverkauf kann er keine neue Produktionsanlage bauen, selbst wenn er das Grundstück dafür geschenkt bekäme.
    Dazu kommt noch, dass an einem neuen Produktionsstandort zwingend die Möglichkeit bestehen muss, eigene Brunnen zu bauen, sonst ist keine kostendeckende Produktion möglich.
    Aktuell ist die Produktion eine der ökologischsten überhaupt, es wird (außer für die Labore und normalen Toiletten/Sozialräume) kein Wasser aus dem Stadtnetz bezogen und kein Abwasser produziert.
    Das komplette Wasser für die Produktion kommt aus eigenen Brunnen und das Abwasser wird komplett über eigene Abwasserreinigungsanlagen gereinigt und in den Produktionsablauf zurückgeführt.
    Da auch nur mit Altpapier gearbeitet wird, das im Prinzip nur ein- und aufweicht wird (ohne Zugabe irgendwelcher Mittel!), entstehen auch keine Abgase, sondern nur ungiftiger Wasserdampf.
    Die Lärmbelästigung kann man vernachlässigen, allerdings kommt es ab und zu mal zu Geruchsbelästigungen (faule Eier), aber auch damit kann man leben.
    Dann betreibt die Fa. Schulte zusammen mit den Stadtwerken Düsseldorf mitten im Betreibsgelände noch ein Gasturbinenkraftwerk mit 2 Turbinen, dass das komplette Werksgelände und Teile von Bilk mit Strom versorgt.


    Danke dir für den Link. Das autofreundliche Verkehrsamt bastelt eigene Prognosen, mit denen der Bau/Ausbau von weiteren Straßen gerechtfertigt werden kann. Das wäre ungefähr so, als wenn die Polizei selbst steigende Kriminalitätsraten prognostizieren würde, um weitere Polizisten einzustellen. Ich sehe keinen Trend, der diesen Anstieg begründet.


    Naja, sehe ich anders - verlink doch bitte mal etwas, wo das Gegenteil steht....
    Hier noch was, dass meine Meinung verstärkt, auch wenn es nicht Düsseldorf direkt betrifft:
    http://www.bmvi.de/SharedDocs/…erkehrsprognose-2025.html
    http://www.bmvi.de/SharedDocs/…df?__blob=publicationFile


    @DusFan - dazu interessiert deine Einschätzung: Parken dort wirklich direkte Anwohner, oder sind das Autos von Anwohnern der umliegenden Straßen? Der Zwang von 7h bis 19h das Auto woanders abzustellen, spricht weniger für Anwohner (wenige arbeiten 12 Stunden).


    So kann man da nicht rangehen - natürlich parken da nicht nur direkte Anwohner aus der Erasmusstraße, sondern auch aus den Straßen drum herum.
    Wo stehen denn die Autos der direkten Anwohner in der Woche von 7 - 19 Uhr? Richtig - in den Nebenstraßen!
    Grundsätzlich ist es in großen Teilen von Bilk unmöglich, ab 19 Uhr einen legalen Parkplatz zu finden. :mad:


    Wenn dort viele Anwohner parken sollten, dann kann man den Anwohnern das Parken in Anwohnerquartiersgaragen für 2-3 Jahre sponsern. Ansonsten gewinnen die Anwohner an der Erasmusstr. durch Bäume und mehr Bürgersteig deutlich, während die Parker, deren Wohnung durch die Gebäude dieser Anwohner vom Lärm geschützt sind, sich womöglich einen Parkplatz mieten müssen. Vielleicht ließen sich die Parkplätze auch erhalten.


    Wenn man dort Bäume pflanzen würde, wäre es für mich logisch, dass dazwischen Parkplatze entstehen, die Fläche (da nicht für Fahrradwege oder Fußgänger nutzbar) wäre sonst vergeudet.
    Davon abgesehen, dass es leider keine Anwohnerquartiersgaragen in der Nähe gibt - warum sollte man Plätze in diesen für bestimmte Leute sponsern?


    Mit den Bussen fahre ich häufig morgens in die Stadt, die Busspuren werden zu 80% nicht genutzt und eine Verspätung von 10-20 min. hat sich bereits davor angesammelt. Sofern der Linksabbieger Corneliusstr./Herzogstr. entzerrt wird und durch z.B. P+R weniger Autos in Stadt fahren, sollte es für die Busse keine großen Einschränkungen durch den Wegfall der Parkspur/Busspur geben. Denkbar wäre auch, die Busse nicht mehr in die Innenstadt fahren zu lassen und ein Umsteigen an Werstener Dorfstr. und Uni-Kliniken anzubieten, damit hätte man 5 Linien zum Umsteigen wenn die Wehrhahnlinie steht. Mit dem Jan-Wellem-Platz ist die bisherige zentrale Haltestelle sowieso fort. (Für mich persönlich wäre der Wegfall der Busse allerdings sehr unvorteilhaft.. )


    Ich sehe leider auch durch verstärkte ÖPNV und P+R-Nutzung anhand der Verkehrsprognosen keine Entlastung für die Innenstadt.
    Davon, die Buslinien 780, 782 und 785 weiter vor der Innenstadt enden zu lassen , halte ich nichts, dafür sind sie zu gut genutzt.
    Der wegfallende Endhaltepunkt am Jan-Wellem-Platz soll durch einen neuen an der Heinrich-Heine-Allee ersetzt werden (vermutlich wird von der Berliner Allee über Steinstraße in die Breite Straße gefahren), was für mich die Umsteigemöglichkeiten noch verbessert.


  • Eigentlich schade, wenn man sieht wie im Hafen an der Fringsstraße die alte Hermes-Papierfabrik herunter kommt, und nur noch von Graffiti-Sprayern genutzt wird. :nono:


  • Eine Verlagerung der Papierfabrik, die dort seit 1886 existiert http://www.jssd.de/ halte ich aus mehreren Gründen nicht für realistisch. Da auch nur mit Altpapier gearbeitet wird, das im Prinzip nur ein- und aufweicht wird (ohne Zugabe irgendwelcher Mittel!), entstehen auch keine Abgase, sondern nur ungiftiger Wasserdampf. Die Lärmbelästigung kann man vernachlässigen, allerdings kommt es ab und zu mal zu Geruchsbelästigungen (faule Eier), aber auch damit kann man leben.


    JSSD wird nicht ohne Zuschüsse dort fortziehen, mit Geld und guten Willen ließe sich dort ein Belebung von Bilk durch Wohnungen und Verlängerung des Düssel-Spazierwegs erreichen und eines der letzten Industrieunternehmen aus der erweiterten Innenstadt heraus verlagern. Für Oberbilk wird seit Jahren eine Menge Geld in die Hand genommen, um das Landgericht zu bauen und alle 10 Jahre den Oberbilker Markt umzubauen etc.


    Naja, sehe ich anders - verlink doch bitte mal etwas, wo das Gegenteil steht....


    Gemäß dieser Quelle stagniert seit 2000 der Verkehr auf Außerortstraßen [URL='http://www.mbwsv.nrw.de/service/downloads/Strassenverkehr/Jahresergebnisse/Jahresergebnis_2013.pdf[/URL]



    Grundsätzlich ist es in großen Teilen von Bilk unmöglich, ab 19 Uhr einen legalen Parkplatz zu finden.
    Wenn man dort Bäume pflanzen würde, wäre es für mich logisch, dass dazwischen Parkplatze entstehen, die Fläche (da nicht für Fahrradwege oder Fußgänger nutzbar) wäre sonst vergeudet.
    Davon abgesehen, dass es leider keine Anwohnerquartiersgaragen in der Nähe gibt - warum sollte man Plätze in diesen für bestimmte Leute sponsern?


    Warum zahlt man nicht auch in Bilk für eine Parkerlaubnis, wie z.B. in Derendorf? Das löst zwar dort die Parkprobleme nicht, aber zumindest zahlt man einen nominalen Betrag dafür, dass Autos auf öfffentlichem Grund parken.


    Ok, Bäume und Parkplätze hört sich stimmig an. Dann hat sich das Parkplatzproblem erledigt. Anwohnerquartiersgaragen gibt es in der Gurlittstr. (BKK-Tiefgarage) und in den Bilker Arcaden.


    Davon, die Buslinien 780, 782 und 785 weiter vor der Innenstadt enden zu lassen , halte ich nichts, dafür sind sie zu gut genutzt.
    Der wegfallende Endhaltepunkt am Jan-Wellem-Platz soll durch einen neuen an der Heinrich-Heine-Allee ersetzt werden (vermutlich wird von der Berliner Allee über Steinstraße in die Breite Straße gefahren), was für mich die Umsteigemöglichkeiten noch verbessert.


    Da möchte dir nur zu 50% widersprechen :), ich finde die Busverbindung aus persönlichen Gründen sehr praktisch aber die Busverbindung verläuft weitgehend parallel zur Bahnverbindungen, außer der Feuerbachstraße wird damit in der Stadt kaum Fahrgastpotenzial erschlossen. Wo an der HHA wird sich der neue Endhaltepunkt befinden? Wird der jetzige Stop Trinkausstr. beibehalten? Steinstraße -> Breite Str., dass wäre doch wie jetzt stadteinwärts?!

  • Tätä oder Politiker zum Nahverkehr

    Die WAZ veröffentlichte am gestrigen Rosenmontag einige Aussagen von Martin Volkenrath und Andreas Hartnigk zum Nahverkehr. Bei manchen stelle ich mir lebhaft die Tätä-Klänge im Hintergrund vor - zum Beispiel bei der Aussage Hartnigks, Geisel hätte angeblich ein Nachdenken über einen Wechsel in den VRS angeregt, weil es dort höhere Preise gebe. Düsseldorf grenzt nicht einmal mit dem VRS - die stärksten Pendlerbeziehungen gibt es mit umliegenden VRR-Städten wie Neuss, Mönchengladbach, Krefeld, Duisburg, Ratingen, Wuppertal - eigentlich müsste die Hälfte des VRR in den VRS wechseln oder auch der VRS dem größeren VRR angegliedert werden.


    Die Idee ist ungefähr so, als ob Paris innerhalb des Peripherique einen eigenen Tarifbereich ohne Vorstädte bilden möchte.


    Wenn Volkenrath über die Akzeptanz der Preise spricht - ich halte z.B. die langjährige Verlässlichkeit und Vertrauen für besonders wichtig. Dass etwa beim Ticket1000 die Mitnahmeregelung plötzlich gestrichen wurde, traf mich nicht persönlich, da ich ein Ticket2000 habe, doch es wurde ein beunruhigendes Signal gesendet - ÖV ist ein Angebot für die gesamte Lebenssituation, die nicht nur aus den Arbeitsfahrten besteht. Jemand, der auf den ÖV umsteigen könnte, würde sich genauer überlegen, ob die nächste Streichorgie das Konzept ad Absurdum führt.


    Während der SPD-Politiker anscheinend vorwiegend die Sozialtickets und sowas wie ein Schatten-Sozialamt im Kopf hat, die Prämisse sollte doch nicht das Verteilen sein, sondern das Gewinnen der Vollzahler in der Mittelschicht. Die letzte erfolgreiche Massnahme in diese Richtung war die Einführung des Tickets2000 mit der verbundweiten Geltung am WE (inzwischen leider nur im halben Verbund - da dies nicht durch Einschnitte, sondern durch eine Verbunderweiterung entstanden ist, ist diese eine Einschränkung noch verkraftbar). Und natürlich mit der Mitnahme der Familie (und auch wenn es nur die Ehefrau ist) in diesem Bereich. Seit 15 Jahren gab es keine derart mutige und gleichzeitig Zusatzeinnahmen bringende Neuheit mehr - stattdessen nur Nerven zerreibendes Politikergerede.


    Erheiternd ist auch die Sorge Hartnigks um Bewohner der Gebiete, die nicht so gut erschlossen sind - niemand wird gezwungen, in komplette Pampa zu ziehen. Selbst gut erschlossene Gebiete mit niedrigen Mietpreisen gibt es reichlich - im Ruhrgebiet. Jede Firma im Raum Düsseldorf, für die ich gearbeitet habe, hatte einen Großteil der Beschäftigten aus dem Ruhrgebiet.


    Ernsthaft ist auf jeden Fall die Anregung verstärkter Vergaben der Buslinien an Fremdunternehmen - es muss nicht immer die staatliche Rheinbahn sein. (Erstaunlicherweise kam sie vom SPD-Politiker, obwohl die Gewerkschaften Privatvergaben möglichst unterbinden möchten.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Die FAZ zu autofreien Vierteln. Angeblich wäre das ein Trend. Ist in unserer (autogerechten) Stadt bisher nicht zu erkennen.



    Darin auch ein paar interessante Zahlen. 20% der deutschen Haushalte hätten kein Auto, in Großstädten ca. 40%.

  • Die WAZ veröffentlichte am gestrigen Rosenmontag einige Aussagen von Martin Volkenrath und Andreas Hartnigk zum Nahverkehr. ....stattdessen nur Nerven zerreibendes Politikergerede.


    Erheiternd ist auch die Sorge Hartnigks um Bewohner der Gebiete, die nicht so gut erschlossen sind


    Ja, seit wann interessieren Politiker für Bewohner, die diese nicht wählen - unter nicht so gut erschlossene Gebiete im Einzugsgebiet von Düsseldorf würde ich Orte wie Mettmann, Teile von Neuss oder Velbert sehen...


    Das gleiche Interview auch in der RP - http://www.rp-online.de/nrw/st…us-und-bahn-aid-1.4877345, der letzte Kommentar von Trikky die Nachtaktive Eule ist sehr ausführlich aber nicht unterinteressant..

  • der letzte Kommentar von Trikky die Nachtaktive Eule ist sehr ausführlich aber nicht unterinteressant..


    Meinst Du das Märchen, bei Vergaben der Buslinien gingen Arbeitsplätze verloren, da die Rheinbahn weniger Busfahrer braucht? Natürlich gingen keine "verloren" - die privaten Betreiber bräuchten ja nicht weniger Busfahrer, etwa in London werden sämtliche Buslinien ausgeschrieben und vergeben, sogar an die britische Tochter der Pariser RATP. Der Unterschied ist lediglich, dass man bei einem Staatsladen so arbeiten kann, wie in den Staatsläden üblich (östlich von der Elbe brachte das alles sogar mal zusammen), bei einem kleineren privaten Unternehmen eher so, wie ich es selbst aus kleineren Firmen kenne.


    Mich wundert dieser massive Einsatz für die SUV-Besitzer in Mettmann und Velbert - etwa hier wurden in Hamburg Autoverkehrsflächen für heilig erklärt, ähnlich wie in der darüber zitierten Düsseldorfer Aussage. Brachte am letzten Sonntag um 16% aller Stimmen - möchte man auch in Düsseldorf in diese Richtung? Interessant finde ich dabei, dass z.B. die Ampelvorrangschaltung für Buslinien gefordert wird - wieso sollte gerade in Düsseldorf deswegen der gesamte Verkehr zusammenbrechen, wie hin und wieder erzählt?

  • Interessant finde ich dabei, dass z.B. die Ampelvorrangschaltung für Buslinien gefordert wird - wieso sollte gerade in Düsseldorf deswegen der gesamte Verkehr zusammenbrechen, wie hin und wieder erzählt?


    Weil Düsseldorf in etwa die einzige Stadt ist, die funktionierende grüne Wellen hat - wovon auch der ÖPNV profitiert. Wichtig ist, dass die besonders störanfälligen Verkehre im Zentrum unter die Erde kommen - dann sind wir einen großen Schritt weiter.


    Im Moment wollen einige das Kind mit dem Bade ausschütten und verwechseln eine Verbesserung des ÖPNV mit einer Verschlechterung des Autoverkehrs.

  • Eine Verbesserung des ÖPNV bedeutet nicht direkt eine Verschlechterung des Autoverkehrs. Bessere Ampelschaltungen können an vielen Stellen für spürbar schnellere Bahnen sorgen, ohne dass der Autoverkehr spürbar ausgebremst wird. Ich glaube, man wird nicht drumherum kommen, viele kleine Änderungen vorzunehmen, die alle ein bisschen Verbesserung bringen. Ist viel Arbeit, wenig spektakulär, bringt es aber.


    Als Beispiel nehme ich mal die 704, die ich viele Jahre morgens und abends vom Medienhafen bis nach Pempelfort rein gefahren bin:


    Auf dem Abschnitt Stadttor - Hauptbahnhof gibt es nicht allzuviel, was man machen könnte und was zu einer spürbaren Verbesserung führt. Insbesondere die Graf Adolf Straße ist voll belastet, Vorrangschaltungen würden zu einem Chaos führen. Aber man sollte verhindern, dass die Straßenbahn im Bereich Landtag/Stadttor an roten Ampeln warten muss, Ernst-Gnoss Straße, Fürstenwall und Hubertusstraße müssen für Bahnen vorrangig sein. Hier sollte es auch nicht zu einem Zusammenbruch des PKW Verkehrs kommen, das Verkehrsaufkommen ist nicht zu groß.


    Hinter dem Hauptbahnhof Richtung Derendorf ist die Schaltung am Worringer Platz ok. Nur danach auf der Kölner Straße ist die nächste Ampel (Höhe Schützenstraße) so geschaltet, dass die Bahn dort immer wartet. Das muss geändert werden, größere Einbußen für den Autoverkehr sehe ich nicht. Nach der Haltestelle Pempelforter Straße steht die Bahn dann wieder an dem U-Turn für Autos. Wo fast nie jemand langfährt. Kann und muss geändert werden. Ähnliches an der Adlerstraße, hier kann der Autoverkehr alle 10 Minuten mal auf eine Bahn warten, die die Kreuzung überquert. Danach geht’s weiter auf der Derendorfer Straße. Hier sollte die Bahn auch an jeder Ampel (außer Jülicher und Münsterstr) grün haben, damit sie möglichst nur an den Haltestellen hält. Der Querverkehr, der da warten muss, ist nicht allzuviel und führt nicht zu einem Zusammenbruch des Autoverkehrs in Düsseldorf.


    So muss man sich jede einzelne Linie anschauen und unnötige Verzögerungen ausmerzen. Nichts macht den Wunsch nach einem eigenen Auto größer, als jeden Morgen in der Bahn zu sitzen und zu beobachten, wie die Autos einen überholen.


    Und umgekehrt bringt es Pendler in die Bahnen, wenn die Pendler jeden Morgen im Stau stehen und von Bahnen überholt werden.

  • Wichtig ist, dass die besonders störanfälligen Verkehre im Zentrum unter die Erde kommen - dann sind wir einen großen Schritt weiter.


    Im Moment wollen einige das Kind mit dem Bade ausschütten und verwechseln eine Verbesserung des ÖPNV mit einer Verschlechterung des Autoverkehrs.


    Welche Verkehre im Zentrum sind gemeint?


    Falls Bahnen Vorrang haben sollen, sind per Logik Autos länger unterwegs. Karolingerplatz ist ein Paradebeispiel dafür, wo einige Autofahrer länger warten müssten, aber vergleichsweise viele ÖPNV-Nutzer 1-2 min. schneller unterwegs wären.
    Man könnte eine Verkehrssimulation aufsetzen, in der man eine Vorrangschaltung durchspielt, und die Vorteile für den ÖPNV ggü. den Nachteilen für den MIV messbar zu machen.


    Meinst Du das Märchen, bei Vergaben der Buslinien gingen Arbeitsplätze verloren.


    Nein, eher die verkehrspolitische Diskussion, der Punkt zur Fremdvergabe von Buslinien finde ich nur am Rande interessant. Das wäre eine komplett andere Diskussion, im Prinzip könnte man auch die Stadtbahn fremd betreiben lassen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Heidewitzka ()

  • ^Stimme zu.


    Vor allem sollte man bei diesem Punkt einen Fehler der menschlichen Wahrnehmung beachten:


    Als Mensch sieht man: da fährt eine Bahn und 5 Autos stehen. Ungerecht.
    Die Realität ist aber: Da fahren 100 Menschen und 7,5 Menschen stehen. Gerecht.


    Hinzu kommt: Der Bahntakt ist ca. 6 Bahnen pro Stunde. Wie ist der Autotakt? Ungleich höher.

  • Welche Verkehre im Zentrum sind gemeint?


    Die Wehrhahnlinie. Mit ihr entfallen unzählige Kreuzungen mit anderen Verkehren. Aktuell bremsen freilich auch die Baustellen und Umleitungen (701, 706, 715).


    Auf dem Abschnitt Stadttor - Hauptbahnhof gibt es nicht allzuviel, was man machen könnte und was zu einer spürbaren Verbesserung führt. Insbesondere die Graf Adolf Straße ist voll belastet, Vorrangschaltungen würden zu einem Chaos führen. Aber man sollte verhindern, dass die Straßenbahn im Bereich Landtag/Stadttor an roten Ampeln warten muss, Ernst-Gnoss Straße, Fürstenwall und Hubertusstraße müssen für Bahnen vorrangig sein. Hier sollte es auch nicht zu einem Zusammenbruch des PKW Verkehrs kommen, das Verkehrsaufkommen ist nicht zu groß.


    Hinter dem Hauptbahnhof Richtung Derendorf ist die Schaltung am Worringer Platz ok. Nur danach auf der Kölner Straße ist die nächste Ampel (Höhe Schützenstraße) so geschaltet, dass die Bahn dort immer wartet. Das muss geändert werden, größere Einbußen für den Autoverkehr sehe ich nicht. Nach der Haltestelle Pempelforter Straße steht die Bahn dann wieder an dem U-Turn für Autos. Wo fast nie jemand langfährt. Kann und muss geändert werden. Ähnliches an der Adlerstraße, hier kann der Autoverkehr alle 10 Minuten mal auf eine Bahn warten, die die Kreuzung überquert. Danach geht’s weiter auf der Derendorfer Straße. Hier sollte die Bahn auch an jeder Ampel (außer Jülicher und Münsterstr) grün haben, damit sie möglichst nur an den Haltestellen hält. Der Querverkehr, der da warten muss, ist nicht allzuviel und führt nicht zu einem Zusammenbruch des Autoverkehrs in Düsseldorf.


    Das geht in die richtige Richtung. Wo erhebliche Querverkehre gegeben sind, ist Vorrang allerdings unsinnig - die Beispiele, die ich die ganze Zeit im Kopf habe, sind die Kreuzung Dorotheen/Lindemannstraße - Grafenberger Allee und das Mörsenbroicher Ei. Ein erschreckendes Beispiel für unsinnige Vorrangschaltungen ist die Bonner Kennedybrücke.

  • Entlastung für die Worringer Straße in Düsseldorf

    http://www.rp-online.de/nrw/st…duesseldorf-aid-1.4893758


    Der Tunnel ist zu teuer, Verlängerung bis zur Worringer Straße, eventuell bis zum Vincenzplatz. Der dritte Bauabschnitt der Ortsumgehung Flingern wird wegen Lärmbelästigung nicht weiter verfolgt (kleiner Kasten links). Ein Armutszeugnis für Düsseldorfer Städteplaner, überdimensionierte Asphaltwüsten in Form der Walter-Eucken-Str. und Toulouse Allee zu hinterlassen ..


    Bezirksvorsteher(-innen) sollten häufiger dort wohnen, wo in Düsseldorf unhaltbare Zustände sind. ;)

  • ^^ Kluge Politiker lesen DAF....


    Der kleine oberirdische Haken in die Worringer Straße wäre in meinen Augen schon eine deutliche Verbesserung für vergleichsweise wenig Geld. Damit würde v.a. die Multikreuzung (Worringer-Wehrhahn(-brücke)-Adler-Schirmer) umfahren und etwas entlastet.


    Bei der Walter-Eucken-Str. bin ich noch bei Heidewitzka - aber die Toulouser Allee? Die wird heute schon stärker genutzt als hier verbreitet wird - und das obwohl der Großteil ihrer Anlieger (mehrere Wohnhochhäuser, zwei Hochschulen, mehrere Hotels) noch in Bau sind...

  • U79

    Wie die WAZ gestern berichtete, 80% des Duisburger Anteils an den Kosten der neuen Sicherheitstechnik von 32 Mio. EUR soll der VRR übernehmen, was die Linie von der Spaltung rettet. Ich vermute, dafür werden andere Projekte gestrichen oder die nächste VRR-Preiserhöhung wird etwas höher ausfallen.

  • ... Ich vermute, dafür werden andere Projekte gestrichen oder die nächste VRR-Preiserhöhung wird etwas höher ausfallen.


    Selbst wenn es so wäre - die Alternative wäre ein Aus der für viele Pendler wichtigen Verbindung gewesen.


    Das ganze sollte den Politikern eine Lehre sein, bei zukünftigen Großprojekten auch an die hohen Folgekosten, insbesondere bei fälligen Sanierungen oder Modernisierungen zu denken.

  • ^ Für Ruhrgebiet-Politiker wird die Lehre (leider schon wieder) sein, dass es egal ist, was man anstellt - irgendwer springt mit dem Geld ein. Die U79 fährt vom Duisburger Hauptbahnhof bis Meiderich kilometerweit unter Ruhrwiesen, einst auf der Oberfläche fuhr sie durchaus flott - und erschlossen wird eine relativ kleine Vorstadt. Würde man als Konsequenz des Debakels diesen Teil kappen oder via Rampe wieder auf der Erdoberfläche führen, wäre es nur sinnvoll und gerecht - rund um Kaiserswerth fährt die U79 ja auch nicht im Tunnel.


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    In der RP schrieb heute ein Redakteur im Kommentar, was ich hier bereits paarmal angesprochen habe - dass eine der Düsseldorfer Kommunalparteien mit urbanen Milieus Probleme hat, was nicht mehr in die Zeit passt. Der Redakteur scheint dabei ein Radfreak zu sein, in meinem Bekanntenkreis nutzt man eher andere Alternativen zum Auto als das Radeln - OK, vielleicht bin ich selbst stockkonservativ. Jedenfalls gut, dass das grundsätzliche Problem in den Medien angesprochen wurde - bevor die Partei X auf jedem freien Areal erst mal den Bau einer mehrspurigen Straße beantragt und bei Nichterfüllung den Untergang der westlichen Welt beschwört.


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    Noch ein heutiger RP-Artikel zum Verkehr - unter dem Hauptbahnhof sollen mehr Service-Leute besser die U-Bahn-Pendlerströme regeln und verteilen. Ich habe bereits heute erlebt, dass wir per Lautsprecherdurchsagen intensiv durchdirigiert wurden. Da es keinen Körperkontakt geben soll, sind solche U-Bahn-Hineinstopfer in Handschuhen wie in der Tokioter U-Bahn wohl ausgeschlossen.
    Vielleicht sollte man über zusätzliche bzw. breitere Treppen zur Bahnhofshalle nachdenken? Die vorhandenen sind sehr oft vollgestopft.

  • "Dauerstau": OB Geisel will mehr Menschen in Bussen und Bahnen


    Düsseldorf - Die Rheinbahn soll bald schneller und pünktlicher werden. Das hat uns Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) im Interview gesagt. Momentan werden "Zeitfresser" gesucht. Diese sollen anschließend abgeschafft werden. Geisel nannte als Beispiel, dass Bahnen Vorfahrt an Ampeln bekommen könnten. Er will die Rheinbahn außerdem in den nächsten Jahren insgesamt attraktiver machen, damit mehr Menschen mit Bus und Bahn fahren. Ansonsten drohe uns hier ein "Dauerstau", sagt Geisel. Deswegen sollen Busse und Bahnen in Zukunft abends öfter fahren. Und: Es sollen neue Linien eingeführt werden. Zum Beispiel sollen zwei neue Linien die neuen Wohngebiete in Ludenberg und in Gerresheim ans ÖPNV-Netz anschließen. Bis 2016 soll die 701 zudem bis zum ISS Dome fahren. Das ganze Interview mit OB Geisel hören Sie an diesem Mittwoch (04.03.2015) ab 18 Uhr im Programm von Antenne Düsseldorf.
    http://www.antenneduesseldorf.…index.php?nachricht=46125

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    In der RP schrieb heute ein Redakteur im Kommentar, was ich hier bereits paarmal angesprochen habe - dass eine der Düsseldorfer Kommunalparteien mit urbanen Milieus Probleme hat, was nicht mehr in die Zeit passt. Der Redakteur scheint dabei ein Radfreak zu sein, in meinem Bekanntenkreis nutzt man eher andere Alternativen zum Auto als das Radeln - OK, vielleicht bin ich selbst stockkonservativ. Jedenfalls gut, dass das grundsätzliche Problem in den Medien angesprochen wurde - bevor die Partei X auf jedem freien Areal erst mal den Bau einer mehrspurigen Straße beantragt und bei Nichterfüllung den Untergang der westlichen Welt beschwört.


    Man bzw. der Kommentator der RP muss kein Fahrradfreak sein, es reicht, mit einem klapprigen Hollandrad zur Arbeit oder zum Supermarkt zu fahren, um die angesprochene Benachteiligung des Radverkehrs ggü. anderen Verkehrsformen zu erleben. Natürlich gibt es noch andere Alternativen, aber dieser Artikel ist über die Düsseldorfer, die als Alternative das Fahrrad auserkoren haben und ihre Interessen von der CDU schlecht vertreten fühlen. Man kann durchaus Grünflächen in der Stadt mit 4-spurigen Entlastungsstraßen asphaltieren und gleichzeitig einen Radweg dazu bauen.
    Aber solange es kein grundlegendes Bekenntnis der CDU für das Rad als gleichberechtigtes Verkehrsmittel gibt, wird es für SPD und Grüne ein Leichtes sein, die Radfahrer für sich zu gewinnen



    Ich bin etwas von der RP überrascht, nach meinem Eindruck wurde bisher eher die autofreundliche Politik der CDU wohl geheißen.