Straßen, Schienen und Wege (allgemeine Diskussion)

  • Folgender Artikel beziffert die Gesamtkosten der Süderweiterung der Toulouse Allee auf 156 Mio. €
    http://http://www.neue-duesseldorfer-online-zeitung.de/politik/toulouser-allee-und-ortsumgehung-flingern/.


    Zusätzlich wird die Straßenführung mit Grafiken aus dem Verkehrsausschuss visualisiert.


    Die Unterlagen zur Sitzung des Verkehrsausschusses lassen sich hier finden
    http://ratsinfo.duesseldorf.de….html?single=1&pvid=60655


    Daraus geht hervor, dass die technische Machbarkeit der Süderweiterung der Toulouse Allee lediglich skizzenhaft in 2002 geprüft wurde. Die Kosten der Tunnellösung wurden in 2002 auf 120 Mio. Euro geschätzt. Es wird eine 2-spurige Anbindung über die Worringer Str vorgeschlagen.

  • Der kleine oberirdische Haken in die Worringer Straße wäre in meinen Augen schon eine deutliche Verbesserung für vergleichsweise wenig Geld. Damit würde v.a. die Multikreuzung (Worringer-Wehrhahn(-brücke)-Adler-Schirmer) umfahren und etwas entlastet.


    Das Potenzial der Toulouser Allee ist jedenfalls enorm, zumal sie weitgehend ohne Kreuzungen und Ampeln auskommt - in Düsseldorf eine Seltenheit.


  • Ich habe den Artikel gelesen - nicht nur die Südverlängerung der Toulouser Allee wurde endgültig gekippt, sondern auch die Ortsumgehung Flingern am Grafental entlang - dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses nach kommen beide aus der "Mottenkiste der autogerechten Stadt". Auch hier wäre ein Tunnel notwendig wie der auf der Zeichnung zur Toulouser Allee, wieder eine dreistellige Millionensumme für relativ wenig zusätzlicher Kapazität (gerade mal 1000 Autos, also 1100-1300 Personen pro Spur und Stunde).


    Etwas peinlich wird, wenn eine Oppositionspartei den Planungen Sorge für "lukrative Grundstücksgeschäfte" vorwirft - sowas gehört zum Standardrepertoire der Linken, doch diesmal waren es nicht die Linken. Vor wenigen Jahren, als laufend OBs der Nicht-Linken aus den Rathäusern etlicher Metropolen geflogen sind, wurde in den Medien die Notwendigkeit des grundsätzlichen Umdenkens in den Großstädten angesprochen, welches anscheinend - zumindest in der Düsseldorfer Verkehrspolitik - ausbleibt. In diesem Fall müssten sich die Betroffenen vorstellen, dass man sehr wohl bürgerlich denken und kein Auto fahren kann - wenn man nur an das Leben in sehr großen Städten gewohnt ist.

  • Die RP berichtet über das Verhalten der CDU in der Bezirksvertretung 8. Dort mache die Partei Druck zur Umsetzung der Ortsumgehungen für Flingern und Gerresheim.


    Also, das Flingern, das ich kenne, liegt im Bezirk 2 und nicht im Bezirk 8. Meine Meinung dazu ist auch bekannt. Mehr Straßen für Autos sind ein Fehler. Erhalt der bestehenden Straßen und Ausbau des ÖPNV und des Radverkehrs halte ich für den richtigen Weg in der Stadt.

  • ^Ein intuitives Radwegenetz würde Düsseldorf in Punkto Lebensqualität in eine neue Liga hieven. Ein schnellerer ÖPNV ist überfällig - die Bahnen sind langsamer als in den 80ern.

  • Ich sehe Verbesserungsbedarf sowohl bei ÖPNV als auch bei Radwegen und Straßen. Wenn die Ortsumgehungen nicht kommen, so rollt der Druchgangsverkehr wie bisher durch die Wohngebiete - besonders in Gerresheim Süd und in Flingern ist das der Status Quo.


    Edith sagt: Ja, das sind die Bezirke 7 und 2.

  • Richtig, Flingern liegt im Stadtbezirk 2 - im Artikel steht aber auch nicht, dass es nicht so ist! ;)


    Beide Anfragen, sowohl die für die Ortsumgehung "Flingern" http://ratsinfo.duesseldorf.de…uMjAxNQ==/14/n/231456.doc , als auch die für die Ortumgehung "Gerresheim" http://ratsinfo.duesseldorf.de…uMjAxNQ==/14/n/231458.doc wurden in der BV 8 (Eller, Lierenfeld, Unterbach und Vennhausen) in der Sitzung am 29.01.2015 gestellt, Tagesordnungspunkte 36 + 37: http://ratsinfo.duesseldorf.de…single=1&mid=9924#current
    Von beiden Ortsumgehungen sind Straßen im Stadtbezirk 8 (in Eller, Lierenfeld und Vennhausen) betroffen bzw. sind sie Teil der geplanten Ortsumgehungen, wie Ronsdorfer Straße, Höherweg, Höherhofstraße oder Gubener Straße.

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  • ^^Die ersten beiden Links zu den Dokumenten funktionieren leider nicht, aber mit dem letzten kommt man auch zum Ziel.


    Bemerkenswert ist, dass die Walter-Eucken-Str. zum Teil vierspurig ausgebaut ist, obwohl da zur Zeit gar nicht so viel Verkehr ist. Durch den angrenzenden Metroparkplatz kommt man sich vor wie auf einer riesigen Asphaltwüste. Wenn denn die Umgehungsstraße endgültig nicht mehr kommt, könnt man ja die Walter-Eucken-Str. zurückbauen.

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  • ^^ Schon klar. Aber wenn das Teil "Ortsumgehung Flingern" heißt, sollte auch noch der größte Pedant in der Lage zu sein, darauf auf eine Betroffenheit von Flingern und damit der Bezirksvertretung 2 zu schließen.


    Im Übrigen erscheint mir diese "Verschwörungstheorie" nicht ganz abwegig: http://home.arcor.de/osttangente/


    Ständig versucht die Verwaltung diese Projekte voran zu treiben. Manchmal schiebt die CDU etwas mit. Aber eigentlich hat keine der Parteien ein rechtes Interesse daran. Die Folge sind viel zu große Straßen, wie etwa die W-Eucken-Str. Der geneigte Wutbürger fragt sich natürlich, cui bono?


    PS: Das ist übrigens die Vorgängerin der "Ortsumgehung Gerresheim" http://www.keinestadtautobahn.de/Default2.htm und hier der Verkehrsentwicklungsplan dazu: http://www.duesseldorf-realest…ueren/VEP_Langfassung.pdf (S. 32?)


    PPS: Die CDU nennt den Bau von weiteren Straßen (= mehr Verkehr) lustigerweise "Verkehrsentlastung" http://www.cdu-fraktion-duesse…ngern-und-toulouser-allee

    Einmal editiert, zuletzt von nospam ()

  • ^^ Schon klar. Aber wenn das Teil "Ortsumgehung Flingern" heißt, sollte auch noch der größte Pedant in der Lage zu sein, darauf auf eine Betroffenheit von Flingern und damit der Bezirksvertretung 2 zu schließen.


    Wer hat denn das Gegenteil behauptet? :confused:
    Und nur, weil das Projekt den Namen "Ortsumgehung Flingern" trägt, ist doch nicht nur Flingern betroffen!


    Im Übrigen erscheint mir diese "Verschwörungstheorie" nicht ganz abwegig: http://home.arcor.de/osttangente/


    Mir schon! Eine mittlerweile fast 40 Jahre alte Idee bzw. fast 30 Jahre, als diese Seite noch aktiv war (seit 2006 passiert da nix mehr), die aus einer autogerechten Zeit stammt (damals regierte übrigens die SPD in Düsseldorf) und zum Glück nicht umgesetzt wurde und auch Dank des weiteren Autobahnausbau (wie A46) nicht mehr nötig war.


    Ständig versucht die Verwaltung diese Projekte voran zu treiben. Manchmal schiebt die CDU etwas mit. Aber eigentlich hat keine der Parteien ein rechtes Interesse daran. Die Folge sind viel zu große Straßen, wie etwa die W-Eucken-Str. Der geneigte Wutbürger fragt sich natürlich, cui bono?


    Da sich die Planungen für die Umgehungsstraßen teilweise seit Jahrzehnten durch die verschiedensten politischen Konstellationen in Stadtrat und Bezirksvertretungen ziehen, wird da niemand einen persönlichen Vorteil von haben.


    PS: Das ist übrigens die Vorgängerin der "Ortsumgehung Gerresheim" http://www.keinestadtautobahn.de/Default2.htm und hier der Verkehrsentwicklungsplan dazu: http://www.duesseldorf-realest…ueren/VEP_Langfassung.pdf (S. 32?)


    Nur weil eine Bürgerinitiative ein Horrorgespenst erfindet und dann aus einer Ortsumgehung eine Stadtautobahn macht, ist das nicht unbedingt sachlich....


    PPS: Die CDU nennt den Bau von weiteren Straßen (= mehr Verkehr) lustigerweise "Verkehrsentlastung" http://www.cdu-fraktion-duesse…ngern-und-toulouser-allee


    Wenn man mehr Wohnraum und Gewerbeflächen will, kann man nicht nur auf ÖPNV und Fahrräder zu setzen, das funktioniert nicht!

  • Wenn man mehr Wohnraum und Gewerbeflächen will, kann man nicht nur auf ÖPNV und Fahrräder zu setzen, das funktioniert nicht!


    Ich lasse jetzt mal ein paar Beispiele der weniger autogerechten Städte, wo weniger MIV-Orientierung prima funktioniert, aus. Die darüber genannten Umgehungen haben im Prinzip als Hauptziel - flotter um Flingern oder eine andere Vorstadt in die Innenstadt zu kommen. Nur das brächte höchstens, dass diese Innenstadt noch verstopfter wäre - die Straßen lassen sich nicht verbreitern. Umgekehrt, einige müssten der Lebensqualität wegen etwas zurückgebaut werden - wie etwa die Kaiserstraße, wo auf dem schmalen Bürgersteig neben vielen Autospuren keiner ohne Not entlanglaufen will. (Hier wird der Rückbau seit einigen Jahren diskutiert, es gab ein paar Berichte hier im Thread.) Wenn die Innenstadt weniger Autos aufnehmen soll, welchen Sinn soll es haben, die Autos noch mehr an den Innenstadtrand heranzuführen?


    Zum Thema passt dieser gestrige RP-Artikel über den Verkehr in Flingern, wo der Tenor sei, dass es auch ohne Auto ginge. Ich halte allerdings nichts von dem im Artikel wiedergegebenen Wunsch, die Stadt möge Mieten in den Quartiersgaragen sponsern - was sonst noch? Normalerweise wird das Problem des illegalen Zustellens und Zuparkens ganz anders gelöst, weltweit, wie schon mal erwähnt. So hat hier mal die CDU Recht - wenn gesagt wird, dass alle diese Parkprobleme bloß 'zum Großteil Luxusprobleme' seien.

  • Die darüber genannten Umgehungen haben im Prinzip als Hauptziel - flotter um Flingern oder eine andere Vorstadt in die Innenstadt zu kommen.


    Sehe ich nicht so, dass Hauptziel ist für mich, gerade eben die (verstopfte) Innenstadt zu umfahren.
    Grundsätzlich sollte man nicht immer davon ausgehen, dass alle in die Innenstadt wollen bzw. dort arbeiten.


    Umgekehrt, einige müssten der Lebensqualität wegen etwas zurückgebaut werden - wie etwa die Kaiserstraße, wo auf dem schmalen Bürgersteig neben vielen Autospuren keiner ohne Not entlanglaufen will. (Hier wird der Rückbau seit einigen Jahren diskutiert, es gab ein paar Berichte hier im Thread.)


    Stimmt, schön ist sie wirklich nicht, wenn ich aber nur von A nach B will ist es ok, wohnen ode spazierengehen macht da wohl keinen Spass (zum Glück ist der Hofgarten nah und der Rhein auch nicht weit).
    An den Stellen, wo die Kaiserstraße dreispurig ist, sollte man was ändern - aber weniger als zwei durchgehende (normalbreite) Fahrspuren machen keinen Sinn....


    Wenn die Innenstadt weniger Autos aufnehmen soll, welchen Sinn soll es haben, die Autos noch mehr an den Innenstadtrand heranzuführen?


    Wer sagt denn, dass die Innenstadt weniger Autos aufnehmen soll?
    Prognosen gehen von einem Anstieg des MIV auf und nicht von einer Verringerung - daher kann man realistisch betrachtet bei einem Halten oder nicht so starkem Anstieg des MIV schon von einem Erfolg sprechen!
    Einzelne Straße schmaler zu machen, ohne auf der anderen Seite die Verkehrsströme umzuleiten, kann (auch für den ÖPNV!) nicht funktionieren.


    Zum Thema passt dieser gestrige RP-Artikel über den Verkehr in Flingern, wo der Tenor sei, dass es auch ohne Auto ginge.


    Das mag ja zutreffen, wenn man in Flingern und Umgebung wohnt und arbeitet - ansonsten finde ich die Ausage viel zu pauschal.
    Nicht umsonst ist der Stadtteil genau so wie z.B. Bilk und Unterbilk zugeparkt!


    Ich halte allerdings nichts von dem im Artikel wiedergegebenen Wunsch, die Stadt möge Mieten in den Quartiersgaragen sponsern - was sonst noch?


    Da gebe ich dir recht, warum sollte der Steuerzahler das sponsern?
    Allerdings plädiere ich für den Bau von Quartiersgaragen und Stellplätzen bei Neubauten (auch mehr als eigentlich für das jeweilige Projekt notwendig), um den Stadtteil zu entlasten.

  • Wer sagt denn, dass die Innenstadt weniger Autos aufnehmen soll? Prognosen gehen von einem Anstieg des MIV auf und nicht von einer Verringerung - daher kann man realistisch betrachtet bei einem Halten oder nicht so starkem Anstieg des MIV schon von einem Erfolg sprechen! Einzelne Straße schmaler zu machen, ohne auf der anderen Seite die Verkehrsströme umzuleiten, kann (auch für den ÖPNV!) nicht funktionieren.


    Die Innenstadt ist bereits jetzt dicht, obwohl es genauso beim Wohnen wie bei den Büros einen Trend in die City gibt, was mehr Bewohner und Angestellte in der Zukunft bedeutet. Ausgebaut wird keine innenstädtische Straße, da es keinen Platz dafür gibt und politisch gewollt ist es auch nicht - dafür einige Rückbauten und die Schadowstraße als Fußgängerzone. Ja, es geht nur bei einer Verlagerung - und rein verkehrstechnisch gesehen gibt es zu dieser keine Alternative.


    Beim Rückbau der Kaiserstraße war den Pressemeldungen und meinem Gedächtnis nach von 6 auf 4 die Rede. Dabei wollte eine der Parteien, dass im Rückbau-Fall (falls man diesen nicht ganz verhindern könnte) Autos die Strab-Spuren nutzen dürfen, wodurch die Strabs so schön im Stau stehen könnten (tun sie sogar bereits jetzt öfters - manchmal nehme ich die 706 von der Zoobrücke). Das ist irgendwie ähnlich wie mit der Berliner Straße in Frankfurt, wozu hier etwas geschrieben wurde - auch dort scheint zumindest einem Teil der Kommunalpolitiker das Gespür für's Urbane zu fehlen. Da aber Metropolen wachsen und das flache Land sich entvölkert (gilt auch für die Wählerschaft), sollte diese Kraft das seit Jahren angepeilte Umdenken endlich mal ernst nehmen. Mit anderen Worten - nicht reflexartig immer wieder für möglichst viele möglichst breite zusätzliche Straßen sein, wie darüber in den letzten Wochen zu mehreren Fällen berichtet.

  • Neben Kaiserstraße kommt mir noch Erasmustr. in den Sinn, dort hält man sich ebenso nicht länger als absolut notwendig auf. Straßenbau in der Innenstadt nach dem Prinzip, dort wo Platz ist, ist Straße - zwei Spuren sind hier ebenso angemessen.


    Die Sorgen zur Osttangente scheint mir nicht völlig unplausibel oder als Paranoia, die Salami-Weiterbautaktik der Toulouse-Allee hinterlässt einen ähnlichen Eindruck bei mir. Im Verkehrsamt werden die Straßenplaner mit Straßenbau-Projekten genauso ihre Existenz rechtfertigen wie Abteilungen in Unternehmen Arbeit abliefern, die diesen Existenz-Zweck haben, aber nicht dem Wohl des Unternehmens bzw. den Bedürfnissen der Düsseldorfern entsprechen.


    Wie man bei einer überalternden Gesellschaft, Zuzug in Städte und abnehmenden Führerscheinquoten bei über 18-jährigen auf die Idee kommt, dass der MIV zunimmt.. Die Parameter würde ich gerne sehen.


    Ein Erfolg wäre ÖPNV-Quoten wie in Zürich oder Fahrrad-Quoten wie in Kopenhagen sich als Ziel zu setzen, oder bei NO2-Quoten an der Corneliusstraße den Grenzsatz von 40g statt aktuell 60g einzuhalten.


    Am Südpark werden künftig 3 Stadtbahnlinien den P+R-Platz bedienen, diesen auszubauen und gleichzeitig den Straßenraum maßvoll zu verringern, dass würde die Belastung für Düsseldorf verringern.


    Zusätzliche Straßen oder Fahrradwege, beides hat eine Lenkungswirkung:
    http://green.wiwo.de/london-fa…ndler-vom-auto-weglocken/


    Wenn Großstädte wie London es können, wo der Druck durch Auto-Pendler noch deutlich höher ist als in Ddorf, warum kann man hier nicht Straßen wie Witzelstr und Corneliusstr wie den Superhighway umbauen, anstatt dieses klein klein mit Einbahnstraßen freigeben usw..

  • Die Frage ist natürlich immer, was möchte man erreichen, welche Ziele hat man. Für mich stehen zwei Dinge im Vordergrund: Kurze Reisezeiten und eine möglichst geringe Emissionsbelastung.


    Zürich hat eine hohe ÖPNV-Quote dadurch erreicht, dass das S-Bahnnetz top ist und man dem MIV den garaus gemacht hat. Dies hat die Reisezeiten innerorts aber massiv erhöht. Das Tram/Busnetz ist zwar von der Fahrplandichte sehr attraktiv, jedoch sind die Fahrzeiten für die Distanzen sehr unattraktiv. Ich bin zB zu Fuß schneller am Hbf als mit der Tram, die durchfährt. (1.5km)


    Das Problem bei den Pendlern ist, dass dort meist am Wohnort das ÖPNV-Angebot schlecht ist und sie daher das Auto nehmen. Wenn sie dann einmal im Auto sitzen, ist es natürlich schwer sie dort wieder herauszubekommen.


    Ich glaube mit der Wehrhahn-linie und dann zwei U-Bahnen, die auf der gleichen Strecke fahren könnte der Südpark als P+R richtig attraktiv werden. Jedoch bemerke ich jedesmal, wenn ich daran vorbeikomme, dass er mehr oder minder voll ist.


    Noch ein Beispiel aus Zürich: Hier teilen sich oft Tram und Fahrräder den gleichen Platz.

  • Neben Kaiserstraße kommt mir noch Erasmustr. in den Sinn, dort hält man sich ebenso nicht länger als absolut notwendig auf. Straßenbau in der Innenstadt nach dem Prinzip, dort wo Platz ist, ist Straße - zwei Spuren sind hier ebenso angemessen.


    Sehr gutes Beispiel! Stadtauswärts wird die Corneliusstraße völlig sinnfrei hinter der Kreuzung Oberbilker Allee/Bilker Allee von 2 auf 3 Spuren aufgeweitet über Erasmusstraße und Mecumstraße geführt und verjüngt sich ab dem Übergang zur Witzelstraße wieder. :nono:
    Stadteinwärts ist nur der Bereich Erasmusstraße durchgehend 3-spurig.
    Allerdings ist die Erasmusstraße nicht immer 3-spurig, Stadtauswärts ist in der Zeit von 15-19 Uhr absolutes Halteverbot, Stadteinwärts von 7-9 und 15-19 Uhr absolutes Halteverbot und von 9-15 Uhr eingeschränktes, ansonsten darf dort geparkt werde.
    Obwohl es keine Einschränkung der Halteverbote auf Montag bis Freitag oder auf Werktage (Montag bis Samstag) gibt, scheint es schon immer ein ungeschiebenes Gesetz zu sein, dass Samstags und Sonntags geparkt werden darf (Knöllchen gab es dann noch nie!).


    Da ich früher selber auf der Erasmusstraße gewohnt habe (meine Mutter wohnt heute noch in der Wohnung, seit 1980), kann ich die Sitiuation dort ganz gut überblicken - dort ist es zumindest seit dem Lkw-Verbot und dem Einbau von Flüsterasphalt (vor allem wenn es regnet!) leiser geworden.
    Wenn man jetzt noch dauerhaft die 3. Spur wegnehmen und Bäume pflanzen würde....


    Wie man bei einer überalternden Gesellschaft, Zuzug in Städte und abnehmenden Führerscheinquoten bei über 18-jährigen auf die Idee kommt, dass der MIV zunimmt.. Die Parameter würde ich gerne sehen.


    Schau mal in den Verkehrsentwicklungsplan http://www.duesseldorf-realest…ueren/VEP_Langfassung.pdf
    Auf Seite 54 steht z.B. dass man mit dem Verkehrkonzept versuchen will, den Anstieg des aktuellen MIV-Anteil von 52,85% auf 56,19% zu mildern, auf 54,40%.
    Da viele Maßnahmen des VEP nicht oder nur zögerlich umgesetzt werden, scheinen die 56,19% realistischer.
    Dazu muss man noch den Anstieg der Einwohnerzahl berücksichtigen, der selbst bei gleichbleibenden 52,85% zu mehr Verkehr führen wird....


    Am Südpark werden künftig 3 Stadtbahnlinien den P+R-Platz bedienen, diesen auszubauen und gleichzeitig den Straßenraum maßvoll zu verringern, dass würde die Belastung für Düsseldorf verringern.


    Den P+R-Parkplatz auszubauen, scheint langfristig sinnvoll, dies müsste aber in Form eines Parkhauses geschehen, da dort keine Fläche mehr vorhanden ist.
    Dass der Parkplatz bereits schon so gut genutzt wird, liegt allerdings nicht an den Pendlern, sondern an den Studenten der nahen Uni.
    Davon werden, wenn es keine Einigung im Streit um das Semsterticket http://www.derwesten.de/politi…aus-steht-id10311830.html gibt (bzw. keine Einsicht bei den Studenten, da die Kosten für das Ticket eigentlich unverschämt günstig sind!), wohl noch zahlreicher mit dem Auto zur Uni fahren.
    Auch wenn ich nicht glaube, dass man im Bereich der Hauptstraßen viel verringern kann - wie stellst du dir das vor?


  • Auf Seite 54 steht z.B. dass man mit dem Verkehrkonzept versuchen will, den Anstieg des aktuellen MIV-Anteil von 52,85% auf 56,19% zu mildern, auf 54,40%.


    Der Verkehr insgesamt nimmt außerdem stark zu. Selbst wenn der Anteil des Automobils konstant bliebe (was er nicht tut), würde der Autoverkehr stark zunehmen. Die Mobilität wird immer wichtiger, ich bin deshalb sehr für alle Konzepte, die das Fahrrad und den ÖPNV stärken wollen. Das Auto wird allerdings wichtig bleiben. Wenn Grüne sich pauschal gegen Straßenbau aussprechen, dann ist das Unfug. Für viele Wegbeziehungen ist das Auto einfach überlegen - gerade von abgelegenen Orten nach Düsseldorf...


    Wenn ÖV und Rad stärker wachsen als das Auto, dann ist das ein großer Erfolg.


  • Ich glaube, dass sich da kaum was ändern würde, da es ja vorwiegend als Parkraum genutzt wird und die Anwohner würden auf die Barrikaden gehen, wenn der wegfallen würde.


    Der Raum, der nicht als Parkraum genutzt wird wäre entweder Abbiegespur oder Bushaltestelle. Morgends wird die rechte Spur stadteinwärts ja vor allem als Busspur benutzt und ist diesbezüglich auch wirklich wichtig.


    Ein weiterer Grund ist auch, dass die beiden Kreuzungen im dreispurigen Bereich die kürzeren Grünphasen haben. Da die Strassenbahnen abbiegen bzw. die Strasse Auf'm Hennekamp ja auch stark befahren sind.

  • Die Frage ist natürlich immer, was möchte man erreichen, welche Ziele hat man. Für mich stehen zwei Dinge im Vordergrund: Kurze Reisezeiten und eine möglichst geringe Emissionsbelastung.


    Das und eine möglichst geringe Lärmbelastung, sowie eine Stadt bzw. Umgebung, in der man sich gerne aufhält und fortbewegt. Straßen, Parkplätze und Autos werten Städte nicht auf



    Ich glaube mit der Wehrhahn-linie und dann zwei U-Bahnen, die auf der gleichen Strecke fahren könnte der Südpark als P+R richtig attraktiv werden. Jedoch bemerke ich jedesmal, wenn ich daran vorbeikomme, dass er mehr oder minder voll ist.
    Noch ein Beispiel aus Zürich: Hier teilen sich oft Tram und Fahrräder den gleichen Platz.


    Da der P+R nicht in der Fläche erweiterbar ist, müsste dieser in die Höhe wachsen. Mit ca. 1600 P+R-Plätzen hat Düsseldorf bei den Pendler-Strömen deutlichen Nahholbedarf.


    Da ich früher selber auf der Erasmusstraße gewohnt habe (meine Mutter wohnt heute noch in der Wohnung, seit 1980), kann ich die Sitiuation dort ganz gut überblicken - dort ist es zumindest seit dem Lkw-Verbot und dem Einbau von Flüsterasphalt (vor allem wenn es regnet!) leiser geworden.
    Wenn man jetzt noch dauerhaft die 3. Spur wegnehmen und Bäume pflanzen würde....


    Dann könnte es dort tatsächlich so werden, dass die Anwohner in einer Stadt wohnen, die sich um die Belange der Bewohner kümmert und nicht die schlimmsten Belastungen durch Flüster-Asphalt und LKW-Verbot abmildert.


    Der Austausch mit dem SPD-Kommunalpolitiker für Ostbilk / Volksgarten zum Thema Erasmusstr. und Verlagerung der Papierfabrik J J Schulte und Söhne führte bei mir Kopfschütteln. Mit der Begründung, dass eine Bebauung der Papierfabrik mit Wohnungen und einem kleinen Park an der Düssel zu steigenden Mieten für die übrigen Häuser führt und eine Reduktion der Erasmustr. nicht möglich ist, lehnte er diesen Vorschlag ab (wäre dann aber immer noch keine 1a-Lage). Im Umkehrschluß heißt das, dass eine häßlichere/lautere/stinkendere Umgebung für die Anwohner besser ist (Mieten würden dann nicht steigen) und ein steigendes Wohnungsangebot (Luxuswohnungen könnte man dort eh nicht bauen) würde nicht zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt führen.



    Schau mal in den Verkehrsentwicklungsplan. ...MIV-Anteil von 52,85% auf 56,19% zu mildern, auf 54,40%.


    Danke dir für den Link. Das autofreundliche Verkehrsamt bastelt eigene Prognosen, mit denen der Bau/Ausbau von weiteren Straßen gerechtfertigt werden kann. Das wäre ungefähr so, als wenn die Polizei selbst steigende Kriminalitätsraten prognostizieren würde, um weitere Polizisten einzustellen. Ich sehe keinen Trend, der diesen Anstieg begründet.


    Ich glaube, dass sich da kaum was ändern würde, da es ja vorwiegend als Parkraum genutzt wird und die Anwohner würden auf die Barrikaden gehen, wenn der wegfallen würde.
    Der Raum, der nicht als Parkraum genutzt wird wäre entweder Abbiegespur oder Bushaltestelle. Morgends wird die rechte Spur stadteinwärts ja vor allem als Busspur benutzt und ist diesbezüglich auch wirklich wichtig.


    @DusFan - dazu interessiert deine Einschätzung: Parken dort wirklich direkte Anwohner, oder sind das Autos von Anwohnern der umliegenden Straßen? Der Zwang von 7h bis 19h das Auto woanders abzustellen, spricht weniger für Anwohner (wenige arbeiten 12 Stunden).


    Wenn dort viele Anwohner parken sollten, dann kann man den Anwohnern das Parken in Anwohnerquartiersgaragen für 2-3 Jahre sponsern. Ansonsten gewinnen die Anwohner an der Erasmusstr. durch Bäume und mehr Bürgersteig deutlich, während die Parker, deren Wohnung durch die Gebäude dieser Anwohner vom Lärm geschützt sind, sich womöglich einen Parkplatz mieten müssen. Vielleicht ließen sich die Parkplätze auch erhalten.


    Mit den Bussen fahre ich häufig morgens in die Stadt, die Busspuren werden zu 80% nicht genutzt und eine Verspätung von 10-20 min. hat sich bereits davor angesammelt. Sofern der Linksabbieger Corneliusstr./Herzogstr. entzerrt wird und durch z.B. P+R weniger Autos in Stadt fahren, sollte es für die Busse keine großen Einschränkungen durch den Wegfall der Parkspur/Busspur geben. Denkbar wäre auch, die Busse nicht mehr in die Innenstadt fahren zu lassen und ein Umsteigen an Werstener Dorfstr. und Uni-Kliniken anzubieten, damit hätte man 5 Linien zum Umsteigen wenn die Wehrhahnlinie steht. Mit dem Jan-Wellem-Platz ist die bisherige zentrale Haltestelle sowieso fort. (Für mich persönlich wäre der Wegfall der Busse allerdings sehr unvorteilhaft.. )