Straßen, Schienen und Wege (allgemeine Diskussion)

  • 708 / U71

    ^ Die Argumente, wieso die U71 nicht gegabelt werden soll, füllen fünf Seiten, wie die RP heute berichtete. Stattdessen schlägt die Stadtverwaltung probeweise für ein Jahr die 708 im 20-Minuten-Takt Mo bis Fr von der Heinrichstraße bis zum HBf bzw. Polizeipräsidium vor. Zu den Argumenten gehört u.a. der 40-Minuten-Takt der U71 in Schwachverkehrszeiten auf den Gabel-Ästen.


    Zum Ende ist davon die Rede, nach der Fertigstellung sollen die U71 und die 701 an der Heinrichstraße "abwechselnd enden und wenden". Dann fahren einige 701 bis zum Dome und einige nur bis zum ARAG-Hochhaus? Das wäre auch eine Art der Gabelung.


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    Diesem heutigen RP-Artikel nach wird heute in der Ratssitzung auch über die U81 entschieden - vorgelegt wird jedoch nur die Vorlage, die die (billigere) Brücke empfiehlt. Die früher für einen Tunnel plädierende FDP sei wegen der Kosten und der fehlenden Landesförderung umgeschwenkt.

  • P+R

    Hier wurde erst kürzlich über den Sinn eines P+R-Parkplatzes an der Grenze der Stadtteile Oberkassel und Heerdt diskutiert. Zur P+R-Thematik passt diese von der WiWo veröffentlichte Studie, die auf Untersuchungen in Rotterdam und Den Haag beruht - Städte vergleichbarer Größe wie Düsseldorf. Demnach reduzieren die P+R-Parkplätze nicht den Autoverkehr, sondern steigern ihn um 1200 Autokilometer (pro Pendler jährlich im Schnitt?). Würde es P+R nicht geben, würden nur 1/4 der Autofahrer die gesamte Strecke mit dem PKW zurücklegen wollen, der Rest möglichst mit dem ÖV.


    Das städtebauliche Fazit daraus - wenn es einen innenstädtischen P+R-Parkplatz gibt, der anders genutzt werden könnte, kann man sich ruhig für die Bebauung entscheiden. Dass ansonsten Stationen am Stadtrand effektiver als jene in Zentrumsnähe seien, bestätigt die Studie.

  • ^Darüber zu diskutieren, was Stadtrand ist, macht mit dir keinen Sinn, da gehen unsere Meinungen doch ein wenig stark auseinander.... ;)


    Würde es P+R nicht geben, würden nur 1/4 der Autofahrer die gesamte Strecke mit dem PKW zurücklegen wollen, der Rest möglichst mit dem ÖV.


    Kann man eine Stadt in den Niederlanden überhaupt mit einer in Deutschland vergleichen? Für mich sind die kulturell zu unterschiedlich, siehe Fahrradfahren.


    Wenn statt 100% der Autofahrer, die zum P+R-Parkplatz fahren, dann 25% davon bis in die Innenstadt fahren, ist dass weder "nur" noch eine Verbesserung oder Entlastung....
    Warum sollte deshalb der Wegfall eines P+R-Parkplatzes (egal wo) zugunsten einer Bebauung sinnvoll sein?

  • Warum sollte deshalb der Wegfall eines P+R-Parkplatzes (egal wo) zugunsten einer Bebauung sinnvoll sein?


    Als Geisel innenstädtische Parkplätze bebauen wollte, hast Du nicht nach dem Sinn gefragt, sondern welche zu finden wären. Die Diskussion über die Definition des Stadtrands stelle ich mal zurück.


    Die Wirtschaftswoche hat übrigens ihre Redaktion in Düsseldorf - die Studie wäre nicht zitiert, würden die Düsseldorfer Redakteure nicht meinen, sie hätte auch bei uns Aussagekraft.


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    Die WZ berichtete gestern, in der gestrigen Stadtrat-Sitzung wurden genauso die Brücke der U81 wie auch der Verbleib der 708 für zunächst ein Jahr beschlossen.


    Der U81-Ausbau kostet insgesamt 128,4 Mio. EUR (Brückenvariante), davon 41,5 Mio. EUR von der Stadt - bei der Tunnelvariante wären es 70 Mio. EUR gewesen. Ein Herr Andreas Stieber bezeichnete die Brücke als ein Monstrum und hässliches Denkmal - wieso sollte sie viel hässlicher sein, als etwa der Auto-Überflieger in der Nähe des Medienhafens?


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    Über die Beschlüsse berichtete die WAZ am 05.11, mit bereits bekannten Fakten - und dazu der Feststellung, 30 Mio. EUR seien Gründe genug, die Drohungen der U81-Anwohner zu ignorieren, die im "ohnehin privilegierten Norden" um den Wert der wertvollen Wohnimmobilien fürchten. Etwas davor im Artikel wurde die Bestrebung verspottet, "eine Keller-Tram in einer gewachsenen Stadt zu verbuddeln", die nach einem kurzen Abschnitt unter der Erde gleich wieder auf die Oberfläche kommt.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Neue ÖPNV-Projekte

    Die WZ berichtete gestern über die kürzlich von der Ampel beschlossenen neuen ÖPNV-Projekte:


    - Die U79 soll bis zur Uni-Mensa geführt werden (der Artikel beinhaltet eine Planskizze)


    - Eine neue Strab-Trasse über Cranachstraße, Hellweg, Dreher- und Torfbruchstraße solle besser Gerresheim-Süd und Flingern-Nord, darunter das Grafental und Glasmacherviertel, anbinden


    - Die Machbarkeit der Strab zur Bergischen Kaserne wird 2015 von der Verwaltung geprüft, wofür diese 150 Tsd. EUR erhält - endgültig beschlossen wurde die Trasse damit nicht


    - Die Mühlenstraße soll autofrei werden - 50 Tsd. EUR für einen "Dialog mit Anwohnern, Gastronomie und Taxifahrern" ist doch keine richtige Massnahme, dafür hätte man Einfahrtverbot-Schilder und/oder Poller finanzieren können? Ich hätte etwas konkretes und nicht bloß 50 Tsd. fürs Diskutieren (dieses gibt es im DAF zumindest umsonst) erwartet,

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • [...]dafür hätte man Einfahrtverbot-Schilder und/oder Poller finanzieren können?


    Einfahrtverbot-Schilder gibt es längst - es hält sich nur keiner dran. Ich kenne buchstäblich keine Anlieger-frei-Regelung, an die sich irgendwer hält - dieser zahnlose Stubentiger ist vor einem halben Jahrhundert als Bettvorleger gelandet (vgl. Dinner for one).


    Wenn man ernsthaft die Provinzdeppen fernhalten will, die zur Angebertour Richtung Burgplatz fahren, muss man versenkbare Poller verwenden und den Taxihalt aufheben.

  • ^ Kann ich mir auch gut vorstellen, allerdings erst hinter der Liefergasse / Mertensgasse, sonst fehlt die Hotelzufahrt vom AQ.

  • Straßenbahn-Romantik

    Die WZ machte gestern auf Straßenbahn-Romantik und schwärmte für eine Strab bis Hubbelrath, möglicherweise sogar bis Mettmann - mit dem Hauptargument, dass es Anfang des 20. Jh eine solche Linie gegeben hat. Als Experte wird da ein Herr vom Verein Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf zitiert. Nun ja, nicht alles, was vor 100 Jahren Sinn hatte, kann 1:1 in die Gegenwart übertragen werden. Es mag zwar richtig sein, bei den Siedlungen für gute ÖPNV-Erschliessung zu sorgen, aber nicht dadurch, dass man der Rheinbahn die Kosten neuer Überlandverbindungen aufbürdet - eher sollte nach zentrumsnahen Wohnbaumöglichkeiten am bestehenden Netz gesucht werden.


    Laut Artikel hat Andreas Hartnigk für die Idee Hohn und Spott übrig. Es stimmt leider, dass seine CDU die verkehsplanerischen Weichen nicht rechtzeitig umstellte, als es noch möglich war, doch dies bedeutet nicht automatisch, dass jetzt jede Politikeridee im ÖV-Bereich Sinn hat. Viele Strab-Tunnel-Bauprojekte der letzten Jahrzehnte (vor allem im Ruhrgebiet), ein Lieblingsspiel der dort herrschenden Politiker, haben sich als teuer im Unterhalt und übertrieben erwiesen - etwas, was leicht für eine Kaserne mit vielleicht 1.000 WE mit eigener Strab-Linie gelten kann.

  • ^ Ich halte von der Idee auch nichts, warum Millionen an der Stelle für eine neue Straßenbahnlinie ausgeben - bei max. 1.000 WE sollte eine Buslinie doch ausreichen, die zudem flexibler und günstiger ist.

  • ^^ Gut, an der Strecke gibt es jetzt schon so manche Wohneinheit. Trotzdem ist die Dichte jenseits von Gerresheim Krankenhaus viel zu gering, um ein solches Projekt zu rechtfertigen. Ich sehe übrigens auch keine geeignete Trasse: Die B7 soll gerade entlastet werden, sodass Schienen auf der Straße wohl nicht in Betracht kommen (Steigung und enge Kurven sind wohl auch ein Problem). Und die Umfahrung des Gallbergs würde durch eines der wichtigsten und schönsten Naherholungsgebiete der Stadt führen. Pillebachtal, Dernkamp und Gallberg sind übrigens ein Naturschutzgebiet. Eine große Ostanbindung auf der Schiene gibt es bereits mit S-Bahn und weiteren Zugverbindungen über Erkrath nach Wuppertal usw. - übrigens die älteste Eisenbahnstrecke Westdeutschlands.


    Das Projekt wird zu Recht auf der Prioritätenliste ganz unten stehen und womöglich nie realisiert.

  • Zum Individualverkehr

    Mir fiel gerade ins Auge, dass das Geschäftsgebiet bei Drive Now augenscheinlich nicht verkleinert wurde, wohl aber für Gerresheim und Hilden zusätzliche Gebühren eingeführt wurden: Wer den Wagen dort abstellt, zahlt extra, wer einen mitnimmt, zahlt nicht extra.


    http://blog.drive-now.de/2014/…heinland-zum-17-november/


    Hintergrund scheint zu sein, dass dort mehr Autos gebracht als geholt werden und das Unternehmen dann Fahrzeuge selbst holen und verteilen muss. Das wundert mich nicht sehr: In den Außenbezirken kann man recht problemlos parken und fährt deshalb bevorzugt in diese Richtung. In der Innenstadt sieht es da schon anders aus: Man kommt halbwegs bequem dorthin, verbringt dann aber seine Zeit mit der Parkplatzsuche, was bei Minutentarifen schon lästig wird. Ich finde es in diesem Zusammenhang seltsam, dass es für Carsharing keine eigenen, exklusiven Parkplätze im Stadtzentrum - etwa im Medienhafen, an der Kö oder am Hauptbahnhof - gibt: Die Carsharing-Fahrzeuge haben viel kürzere Standzeiten (da eine ganze Community sie nutzen kann), bedeuten ein erhebliches Mobilitätsplus, sind eine Alternative zum eigenen PKW und unbedingt förderungswürdig. Kostenloses Parken bringt überhaupt nichts, wenn es an Parkplätzen fehlt. Wenn Carsharing sich in Düsseldorf etablieren soll, muss sich hier unbedingt etwas tun.


    Besonders ausweisen sollte man übrigens auch Parkpläütze für Kleinstfahrzeuge, wie Smart, IQ und Twizy. Die sparen Platz (gerade im Vergleich zu SUVs) und Platz ist wertvoll. Wenn man manche Seitenstreifen zum Querparken für Kleinstfahrzeuge ausweist, schafft das die richtigen Anreize in einer hochverdichteten Großstadt. Die Parkgebühr sollte dann entsprechend geringer sein - es wird ja weniger Fläche gemietet.

  • ^ Zustimmung. Es wäre richtig Anreize für raumsparendere Verhaltensweisen zu setzen.


    In so ziemlich allen Metropolen der Welt lautet die Formel doch: Je größer/dichter die Stadt, desto kleiner die Autos. In Deutschland wird seit einigen Jahren stattdessen mit SUVs geprotzt. Eigenartiges Volk sind wir ;)

  • welche?

    ^ Zustimmung. Es wäre richtig Anreize für raumsparendere Verhaltensweisen zu setzen.


    In so ziemlich allen Metropolen der Welt lautet die Formel doch: Je größer/dichter die Stadt, desto kleiner die Autos. In Deutschland wird seit einigen Jahren stattdessen mit SUVs geprotzt. ...


    Die Frage sei erlaubt: In welchen Metropolen der Welt bis Du denn unterwegs? Meine Erfahrung zeigt genau das Gegenteil. Im Verhältnis dazu halten wir Deutsche uns mit den Boliden sogar sehr zurück.

  • Die Frage sei erlaubt: In welchen Metropolen der Welt bis Du denn unterwegs? Meine Erfahrung zeigt genau das Gegenteil. Im Verhältnis dazu halten wir Deutsche uns mit den Boliden sogar sehr zurück.


    Bspw. in London, Birmingham, Manchester, Paris, Palermo, Palma. In NL und DK fährt man Rad, in NYC kein eigenes Auto, in Asien Colectivo, Zweirad oder Zweitürer, ebenso in Lateinamerika. In Moskau oder Baku sieht es wahrscheinlich anders aus.

  • Friedrichstraße-Umgestaltung

    Die WZ berichtete gestern, dass auf der Friedrichstraße zwischen Graf-Adolf-Platz und Herzogstraße Tempo 30 gelten soll, diese Massnahme ist auch für einen Teil der Kasernenstraße vorgesehen. Es soll 2,50 Meter breite Radspuren geben - wetten, dass viele trotzdem auf parallellen Gehwegen (illegal) radeln werden? Die nach dem Wegfall der Strab-Gleise umgestalteten Straßen sollen 60 bis 100 Bäume erhalten, um einen Alleecharakter zu schaffen.

  • ^ 2:1 - die WAZ spricht über "Temporeduzierungen in Teilbereichen" ohne die konkrete Tempo-Zahl zu nennen. Sie muss jedoch unter den sonst in der Stadt üblichen 50 Kmh liegen, sonst wäre nichts reduziert.


    Eigentlich könnte man gleich entlang der ganzen Straße die 30-Schilder aufstellen - wieso nur südlich vom Graf-Adolf-Platz und nördlich davon (Breite Straße) nicht? Wenn es mit mehr Handel im südlichen Bereich begründet werden sollte - gerade ändert es sich, die Einzelhandel-Belebung der Kö-Westseite schwappt auf umliegende Straßen über, was 2016 noch viel weiter vorangeschritten wird.

  • Bspw. in London, Birmingham, Manchester, Paris, Palermo, Palma. In NL und DK fährt man Rad, in NYC kein eigenes Auto, in Asien Colectivo, Zweirad oder Zweitürer, ebenso in Lateinamerika. In Moskau oder Baku sieht es wahrscheinlich anders aus.


    Ok, die Insel kann ich nicht beurteilen. War ich schon länger nicht mehr. Kann mir aber vorstellen, dass dort, auf Grund der enorm teuren Lebenshaltungskosten, einfach kein Geld mehr für große Autos übrig bleibt.


    Palermo ist keine Metropole, genau so wenig Palma. Gemein haben diese Beispiele allerdings einen Aspekt. Städte, mehr in Italien, aber auch in Spanien, haben meist sehr alte und sehr enge Straßen. Da passt einfach ein Smart besser durch als eine M-Klasse. Sehr gutes Beispiel ist z.B. Rom.


    NL hat genau den gleichen Anteil an Boliden wie D. DK besteuert Autos im Luxussegment extrem, so dass der Anteil der Boliden aus diesem Grund nieder gehalten wird.


    Bei einem Blick in die USA, Kanada, Mexico, Russland, China und auch Südafrika sieht man ganz klar, dass der Anteil der Boliden in den letzten Jahren sehr stark zugenommen hat. Deutlich mehr als in D.