Straßen, Schienen und Wege (allgemeine Diskussion)

  • Wenn wundert da noch die ÖPNV-Verdrossenheit?

    RP-online: Düsseldorfer Ratspolitiker wollen weiter gratis parken (leider hinter der Paywall).

    Ist ja schon eine Frechheit, dass sich die Düsseldorfer Ratsmitglieder seit 1996! aussuchen können, ob sie entweder freies Parken im Innenhof am Burgplatz oder ein Rheinbahn-Abo haben möchten, um die Ratstermine wahrzunehmen - bekommen die nicht schon genug Steuergelder?

    Aber jetzt wurde der Antrag („Der Stadtrat will Vorbild sein – keine Erstattung von Parktickets für Mandatsträger“ - finde ich leider nicht im Sitzungskalender) der Fraktion „Die Partei/Klima“, dass Mandatsträger das Parkticket nicht mehr erstattet bekommen sollen, damit noch mehr Politiker vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen und um bei der Mobilitätswende vorwegzugehen, mit großer Mehrheit abgelehnt - CDU, FDP, SPD/Volt, AfD, der Oberbürgermeister und ein Freier Wähler/Tierschutz waren dagegen, nur die Fraktion „Die Partei/Klima“ und die Linke waren für den Antrag.

    Auch die Grünen haben sich mit ihrer Enthaltung (ebenso wie eine Freie Wählerin/Tierschutz) nicht gerade mit Ruhm bekleckert!

  • Den Artikel fand ich auch beschämend für eine Stadt, die den Klimanotstand erklärt hat.


    Hat was von Wasser predigen und Wein trinken. Warum hat man nicht zumindest etwas gesichtswahrendes wie 50€ pro Jahr für Parken im Innenhof gemacht, die man über eine höhere Aufwandsentschädigung wieder ausgleicht. Rheinbahnticket kostet auch gerne mal 600€ plus im Jahr, nettes Zubrot, was die meisten Angestellten wie auch systemrelevante Krankenschwester oder Altenpfleger nicht vom Arbeitgeber bekommt, dafür aber Klatschen. Auch Parkplätze müssen von diesen Angestellten oder zB die am Flughafen arbeiten, bezahlt werden, sehr instinklos.


    Für die Grünen wird das immer schwieriger, sich in dieser Koalition zu verbiegen, die CDU zieht stur ihr Ding durch. Eine Partei, bei der ein führender Abgeordneter Parkgebühren für Radfahrer gefordert hat.

  • Für die Grünen wird das immer schwieriger, sich in dieser Koalition zu verbiegen, die CDU zieht stur ihr Ding durch.

    Die CDU an den Pranger zu stellen, ist da aber nicht fair, man hätte sie ja überstimmen können und im Zeitraum von 2014 - 2020 wurde von der Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen auch nichts geändert....

  • Die CDU (bzw. einzelne Mitglieder) ist in der Vergangenheit mit teils kruden Aussagen zur Verkehrspolitik aufgefallen, deswegen hebe ich die Partei hervor, ansonsten völlig richtig. SPD / Volt stimmt dafür, dass ist auch ziemlich peinlich, dafür, dass Klimanotstand 2019 festgestellt wurde. FDP ist für mich eher eine Kleinpartei, aber dafür, dass Marktwirtschaft und Eigenverantwortung Kern der Partei sind, ist das verwunderlich, dass man keine Gebühren für Parken in bester Lage zahlen möchte. Meinetwegen kann jeder so kommen, wie es passt, wobei ich Bahn begrüßen würde.

  • RP berichtet heute über eine mögliche Straßenbahnlinie, die sog. Nordtangente, entlang der B7 vom Seestern über Mörsenbroicher Ei bis Staufenplatz und ggf. mit einem Tunnel nach Ludenberg bzw. Mettmann.


    Der mögliche Neubau der T.-H.-Brücke ist m.E. eine gute Chance für den Ausbau des Rheinbahnnetz sowie die darauf folgende weitere Sanierung der B7. Eine Lücke im Netz würde damit sinnvoll geschlossen werden. Etwas kniffeliger ist meiner Meinung die Kreuzung Danziger und Uerdinger. Den Tunnel der B7 könnte man ggf. ebenerdig überbauen. Im weiteren Verlauf wird man sich entscheiden müssen, ob man Straßenspuren bzw. Mittelstreifen belegt oder unterirdisch bis ca. Grashofstr. geht. Einen oberirdischen Verlauf auf der Heinrichstr. und Vautierstr. kann ich mir derzeitig nicht recht vorstellen. Aber bis Mörsenbroicher Ei wäre das schon ein großer Wurf.


    Dazu gab es einen Artikel, der die gerade im Rat und den BV diskutierten zur Zukunft des Rheinbahnnetzes zusammenfasst.


    Medienhafen, Südtangente, Münchner Str. / Uni und Hellweg würde ich größere Chance einräumen. Osttangente ist m.E. eher etwas für 2040-50. Die Verlängerung der 705 über Schlesische Str. zum Nachbarschaftspark, der Sinn erschließt sich mir nicht (am Ende ist nur der Park, keine S-Bahn o.ä.).

  • Natürlich bietet der Neubau der Theodor-Heuss-Brücke dem ÖPNV in Düsseldorf neue Möglichkeiten. Aber dann müsste man tatsächlich den ganz großen Wurf wagen - also eine U-Bahn bauen zwischen dem Golzheimer Rheinufer und dem Staufenplatz im Osten. Ich sehe dort fast nirgendwo die Chance, eine Straßenbahn verkehren zu lassen - außer im Straßenplanum, also ohne eigenen Bahnkörper. Das wäre allerdings in keinster Weise förderungsfähig - und die Bahnen stünden (analog zu den sogenannten "Metrobussen") im Dauerstau.


    Die bereits angesprochenen Kreuzungen der großen Ausfallstraßen machen die Streckenführung einer Straßenbahn illusorisch. Wo sollte die um Himmels willen herfahren? Auch der Wegfall einer Spur zugunsten des ÖPNV ist aufgrund des bereits heute extremen Verkehrs auf dieser Ost-West-Achse höchst problematisch. Wo sollte etwa auf der Heinrichstraße eine Straßenbahn verkehren? Wie sollte der MIV dort einspurig geführt werden? Man könnte ja die Düssel zuschütten und mit der Bahn überbauen ... Spaß beiseite.


    Zur Verlängerung der 705 ab "Schlesische Straße" zum "Nachbarschaftspark": Das wäre ja gar keine Verlängerung, sondern eine Verkürzung! Ganz Eller wäre dann von der 705 abgeschnitten, es gäbe keine Direktverbindung mehr von Oberbilk nach Eller. Aber diese spinnerte Idee geistert ja bereits seit längerem durch die Gegend - denn nur so könnte man die U 75 zwischen "Schlesische Straße" und "Vennhauser Allee" barrierefrei ausbauen. Erkaufen würde man diesen behindertengerechten Ausbau durch weitere Wege zu den Haltestellen (da werden garantiert zwei Haltestellen wegfallen) - und den Wegfall von Direktverbindungen (analog wie damals, als die Straßenbahn aus der Altstadt genommen wurde und seitdem die 701, 705 und 706 über die Berliner Alle fahren müssen).


    Sehen wir also ganz generell gesprochen den Tatsachen ins Auge: Düsseldorf hat aktuell so viel MIV, dass weitergehende ÖPNV-Projekte unrealisierbar sind. Es sei denn, man verdrängt das Auto massiv aus der Stadt - aber dann muss man auch die 660.000 Einwohner zur Ader lassen und triezen. Das wird sich keine Partei trauen, die gewählt werden will. Und gewisse Stadtteile wie Eller oder Lierenfeld haben historisch bedingt so enge Straßen, dass dort neue Straßenbahnen einfach verrückt wären.

  • Ja, eine oberirdische Führung ist ohne maßgebliche Einschnitte in den Straßenverkehr kaum möglich auf den Kernabschnitten, ausgenommen Brücke und ggf. Rampe. Was mich interessieren würde, ob man zukünftig nicht einen Malus für die Nutzung von innerstädtischen Straßen für Durchgangsverkehr einführen könnte. Falls ein Weg über die Autobahn etwas länger wäre, würden mehr Gebühren fällig, aber der Verbrauch durch das Stop-and-Go außerhalb der Autobahn überwiegt in vielen Fällen den Mehrverbrauch durch die etwas längere Strecke. Falls das einen nennenswerte Anteil am Verkehr ausmacht, hätte man hier ggf. einen Hebel. Dann hätte man aber immer noch das Problem mit den Kreuzungen. Hochbahnen wird man wahrscheinlich wenn dann nur auf einem kurzen Abschnitt planen, so dass U-Bahn die wahrscheinlichste Variante ist.


    Düssel zuschütten und mit der Bahn bebauen, ein Fall von Re-Denaturierung.. ;)


    Eine Verlängerung der 705, um das Problem von der Kombi von Niedrig- und Hochbahnnetz zu lösen, hört sich nicht besonders schlüssig an.


    Wie du sagst, anders als in Paris und London ist der Anteil der Wähler mit Auto hier höher, was Maßnahmen, die darauf hinauslaufen, die Autonutzung beschränken, unpopulärer macht. Und durch die soziale Entmischung (Arme ziehen raus) und die polyzentrische Lage im Rheinland/Ruhrgebiet zeigt der Trend nicht weg zum Auto, wir ersticken an unserem Reichtum und der Autofreundlichkeit der vergangenen Jahrzehnten, um es pointiert auszudrücken.


    Aber Augen zu und durch hilft auch nicht. Wegen Klimawandel wird der Druck zur Veränderung steigen, das als Allheilmittel proklamierte E-Auto wird uns in Punkto Ladeinfrastruktur in der Stadt auch vor Herausforderungen stellen. So oder so, meiner Meinung führt kein Weg an einer besseren und komfortableren Kombination der Verkehrsmittel vorbei. Wie man mit der ÖPNV-Planung die P+R-Nutzung befördern möchte, sehe ich auf mit den neuen Planungen zu Tangenten etc nicht, es werden eher Lücken geschlossen, als Verkehr umgelenkt.

  • Der Anteil an Wählern mit Auto ist eigentlich in jeder deutschen Metropole bzw. größeren Stadt deutlich höher als in "Weltstädten" wie London, Amsterdam oder Paris. Ja, das Auto wurde hier in Deuschland über Jahrzehnte gefördert, von mir aus auch "gepampert". Diese Entwicklung kann man aber nicht im Schnelldurchlauf innerhalb weniger Jahre oder einer Wahlperiode wieder rückgängig machen. So etwas braucht wiederum etliche Jahre - genauso wie der Ausbau des ÖPNV eine Herkulesaufgabe bleiben wird, die uns noch ewige Zeiten beschäftigen wird.


    Auch deswegen kann ich mit radikalen Forderungen der Grünen und anderer Parteien und Gruppierungen, das Auto aus den Städten zu verbannen und als Teufelszeug zu apostrophieren, nicht das Geringste anfangen. Auch führt für mich die Förderung der E-Mobilität in die Irre. Wer da keinen eigenen Car-Port neben seinem Eigenheim hat, wird sich mit dieser Art sich fortzubewegen niemals anfreunden können. Zumal die E-Autos aufgrund der Monsterbatterien immer größer und monströser werden, daher nehmen sie immer mehr Platz auf der Straße und in Parkhäusern und -zonen weg. Dieser Weg führt ins Nichts.

    Die Autofahrer, die ich kenne, würden zu 90-95 % niemals auf Bus und Bahn umsteigen. Sie haben sich auf Jahrzehnte an ihren privaten Pkw gewöhnt, den sie gegen nichts auf der Welt eintauschen würden. Sollte sich wirklich die E-Mobilität flächendeckend durchsetzen, würden die verbliebenen Benzin-Kleinwagen-Besitzer ihre Möhren mit Klauen und Zähnen verteidigen, bis sie auseinanderfallen. Ich werde das im übrigen ganz genauso tun. Aktuell wohne ich in der Innenstadt (ohne jegliche E-Infrastruktur), brauche meinen Pkw als Dienstfahrzeug für meine selbständige Tätigkeit und könnte niemals meine Kundentermine, die sich über das gesamte Rheinland verteilen, mit Bus und Bahn erledigen.

    Die Apologeten und Claqueure der E-Mobilität bzw. die Lastenrad-Jünger mögen mir und anderen daher bitte gerne mal erklären, wie sich die die Zukunft der Mobilität so vorstellen. Das, was sie als Zielvorgaben propagieren, ließe sich nur durch extreme Zwangsmaßnahmen und Enteignungen erreichen. Das Gros der Menschen wird nicht umsteigen - und nicht umsteigen können.

  • ^Ich würde Berlin davon ausnehmen, da zieht m.E. auch der Weltstadt-Faktor, dort ist der Anteil der Bewohner mit Auto (ca. ein Drittel) geringer als z.B. in Ddorf.


    Die meisten Autofahrer, die ich kenne, würden auch nicht aufs Autofahren verzichten, aber vielleicht häufiger mit der Bahn fahren, wenn es komfortabel und günstig wäre. Und wie man an den vielen 23,5h am Tag stehenden Autos sehen kann, wenn es bald autonom fahrende Autos geben sollte, warum sollte man dann nicht einige auf den Autokauf verzichten, und wie z.B. nach dem E-Scooter-Prinzip Mobilität nach Minute bezahlen anstatt 20 Tsd. € in einem Batzen


    Also wenn ich eine Prognose abgeben würde, dann wird ein Großteil den Benziner verkaufen/abgeben, wenn E-Autos bezahlbar sind und genug Möglichkeiten zum Aufladen gegeben sind. Es macht Spaß mit E-Autos zu fahren und Benziner haben zu dem Zeitpunkt meiner Meinung nach nur noch nostalgischen Wert.


    Zur Verkehrspolitik würde ich mir manchmal mehr Pragmatismus wie in den Niederlanden wünschen. Dort spricht auch niemand davon, Autos in Amsterdam zu verbieten aber deutlich mehr Maßnahmen werden unternommen, um Radfahren attraktiver zu machen bzw. mit höheren Parkgebühren bzw. weniger Parkplätzen auf Straßen die Anzahl der Autos zu verringern. Man sollte sich eher über das "Wie kommen wir Schritt für ans Ziel" Gedanken machen, anstatt sich über das Ziel zu zerfleischen. Die Lastenrad-Diskussion finde ich auch furchtbar nervig, es werden E-Autos für teures Geld gefördert (und manche verdienen mit der Prämie, wenn nach 6 Monate das E-Auto ins Ausland verkauft wird), aber aus Lasträdern macht man einen Zankapfel. Auch auf dem Land fahren Menschen Lastenrad, ist sogar einfacher, weil man mehr Platz hat als in der Großstadt. In den Niederlanden ist man mit Subventionen auch deutlich geiziger und trotzdem sind Lastenräder dort sehr populär (z.B. Bakfiets), weil Radfahren allgemein dort Freude macht.

  • @ Heidewitzka:

    In Berlin gibt es vor allem deswegen so wenig Autos, weil die Stadt und ihre Bewohner relativ arm sind. Im Zusammenspiel mit einem relativ engmaschigen ÖPNV sorgt das für eine deutlich breitere Nutzung der Öffis. Würden die Berliner mehr verdienen: ich garantiere Dir, dass dort auch mehr Autos führen. Zumal die Berliner Verkehrsbetriebe sicher ein gutes Angebot fahren, das aber in so manchen Bereichen sehr langsam ist. Wer einmal versucht, von Berlin-Spandau nach Mahlsdorf mit RE und S-Bahn zu kommen, weiß, was ich meine. Auch in Berlin ist der lndividualverkehr fast immer (deutlich) schneller als Bus und Bahn. Berlin hat herrlich breite Straßen, auf denen es ein Genuss ist, Auto zu fahren - vergleiche das mal mit der "Großstadt" Köln und ihren engen Gassen und Wegen!

    Du schreibst:

    "Die meisten Autofahrer, die ich kenne, würden auch nicht aufs Autofahren verzichten, aber vielleicht häufiger mit der Bahn fahren, wenn es komfortabel und günstig wäre". Einspruch - das sehe ich vollkommen anders! Komfort und Preis sind das eine - aber selbst wenn man im ÖPNV in den bequemsten Sitzen zu Spottpreisen über viele Kilometer durch die Stadt käme, würde ein größerer Teil der Autofahrer nicht wechseln. Grund: "My car is my castle". Im Auto riecht es nicht komisch (außer nach mir), ich kann dort in der Nase bohren, rumhusten, mit mir selbst sprechen, das Radio laut drehen, die Klimaanlage hoch- und runterschalten, alle Fenster auf- oder zumachen, ich muss nicht an jeder Milchkanne halten ... Du versteht, was ich meine? In meinem Auto bin ich der Boss, bin ich der Kapitän - und muss mich nicht mit all den seltsamen Gestalten herumplagen, die landauf, landab Busse und Bahnen heimsuchen. Ich selber bin nach ca. 40 Jahren ausschließlich ÖPNV inzwischen auf ein eigenes Auto umgestiegen - es ist eine absolute Wohltat, die Tür hinter mir zu schließen und wirklich alleine zu sein. Egal, wie viele Menschen die Straßen auch sonst mit mir teilen, aber sie sind weit genug von mir weg. Ich würde nie mehr dauerhaft umsteigen. Ab und zu mal mit Bus und Bahn, okay. Aber keinesfalls dauerhaft.

    Im übrigen: Mein Auto steht keine 23,5 Stunden am Tag herum. Ich nutze es intensiv. Aber selbst wenn ich das nicht täte: Wer möchte mir vorschreiben, wie lange ich es stehen lassen muss oder bewegen soll? Ist es nicht das Recht eines jeden Bürgers, zu tun und zu lassen, wie es ihm beliebt? Solange ich einen eigenen Parkplatz vorweisen kann bzw. einen miete oder kaufe, kann ich mit meinem Pkw machen, was ich will.

    Dass es "Spaß" macht, mit E-Autos zu fahren, habe ich nicht bestritten. Ist im Grunde wie mit meinem jetzigen Automatik-Benziner, nur deutlich leiser. Wobei das mit dem "leise" ja ad absurdum geführt wird, weil E-Autos künstlich lauter gemacht werden, damit man sie im Verkehr nicht überhört. Für mich völlig gaga. Nur: das Reichweitenproblem bleibt erhalten. Und wer in der Stadt wohnt und keine eigene Garage besitzt, wird das Ladeproblem NIEMALS lösen können. Niemals.

    Zumal die E-Autos immer größer werden und die kleinen Benziner verdrängen. Das führt aber nur zu noch mehr Verkehrsproblemen, weil der Platz fehlt, sie zu fahren oder zu parken. Darauf bist Du in Deiner Antwort nicht eingegangen.

    Und schließlich: Die Niederlande sind für mich absolut kein Vergleichsmaßstab. Allein schon wegen der Topografie nicht. E-Bikes und E-Lastenräder mögen auch bei Steigungen nicht ihren Dienst versagen ... aber ich habe absolut keine Lust, im Bergischen oder Oberbergischen mit solchen Fahrzeugen beruflich unterwegs zu sein, bei 3 Grad plus und Nieselregen oder bei 32 Grad im Schatten. Lastenräder werden immer ein Nischendasein fristen - insbesondere für ältere Mitbürger, die auf ihren Pkw angewiesen sind. Der darf dann allerdings gerne E sein, das ist mir vollkommen egal.

  • Nun, kann man aber auch über New York, London und Paris sagen. Die Mieten fressen dort auch so viel von Einkommen, dass die Menschen wenig Geld für ein Auto haben, was in der Innenstadt teilweise höllisch teuer ist, unterzubringen. Aber gut..


    Mahlsdorf liegt ungefähr so wie Vennhausen oder Knittkuhl, am Stadtrand. In beide vorgenannten Stadtteile fahre ich quasi nie und so wird es den meisten Berlinern mit Mahlsdorf gehen. Ein Auto ist in Berlin bei dem ÖPNV und den Möglichkeiten mit dem Rad oä. zu fahren mehr ein Klotz am Bein, meiner Meinung nach.


    Ja, dass ist der springende Punkt: Du siehst es völlig anders, aber wir sprechen ja nur von unserer jeweiligen Wahrnehmung. Wenn du nach 40 Jahren ÖPNV diesen verabscheust, reicht ÖPNV viele Menschen ja noch aus bzw. wenn der ÖPNV besser wäre, würden vielleicht ein paar Leute umsteigen. Wir sprechen hier ja nicht über Vulcanus-City sondern können zumindest Trend-Aussagen abgeben, wie eine große Menge an Menschen sich bei anderen Umständen ggf. verhalten.


    Schrieb ich ja, dass Problem zu laden, dafür sehe ich derzeit noch keine Lösung. Ob das autonome aufladende rollende Powerbanks oder Laternen mit Ladeanschluss sind, bisher gibt es nichts für Laternenparker und die meisten Bestandsgaragen haben auch nichts. Dieser Herausforderung wird man sich irgendwie stellen müssen. Aber Tankstellen gab es ja auch nicht sofort um 1900.


    Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass kleine E-Autos auf den Markt kommen, mit Smart und Renault Tweezy gibt es vereinzelte. Aber die überzeugende Antwort für Polo und kleinere gibt es noch nicht. Eines der meisten verkauftesten E-Autos in China hat eine Länge von 2,90 m (Hongguang Mini EV von Wuling). Es ist also kein ob, sondern ein wie. Aber bisher wuchsen eher die Verbrenner mit den SUVs in Größe und Breite, bei E-Autos sehe ich noch keinen Trend dahin, sich zu vergrößern (wer einen Polo für 20 Tsd. fährt, kauft keinen Tesla).


    Ja, wie vorher gesagt, du bist im Oberbergischen unterwegs, viele, die in Düsseldorf leben, fahren zum Arbeitsplatz in Düsseldorf. Da Düsseldorf größtenteils so flach ist wie eine Stadt in den Niederlande ist das für mich absolut vergleichbar (und z.B. Maastricht hat als eine der wenigen Städte in NL auch etwas Höhen).


    Das ist mir nicht sauber getrennt. Lastenräder oder E-Bikes würden wenige für eine Fahrt in das Bergische oder Oberbergische heranziehen.

    Wir aber reden von Düsseldorf und über Verkehr in Düsseldorf. Um von Pempelfort nach Oberkassel zu fahren ist das geeignet, auch wenn du persönlich das nicht brauchst oder diese Strecke fährst.


    Wie gesagt nicht Vulcanus-City aber es gibt ja durchaus Menschen, die damit Einkäufe, Kinder oder ähnliches in Düsseldorf transportieren. Für Pendler von Erkrath nach Düsseldorf könnte ein E-Bike sinnvoll sein. Aber da hört es dann auch auf. Es gibt auch Menschen, die nicht als Selbständige diverse Ort mit Auto an einem Tag in Düsseldorf und Umgebung abfahren. Wie gesagt, viele Wegebeziehungen kann man Kita, Job, Supermarkt und Restaurant abdecken.

  • Ich sage ganz klar, dass ein Fahrrad für mich persönlich keine ernst zu nehmende Alternative zum Auto ist.

    Ich besitze natürlich ein Fahrrad, sogar ein E-Bike (bzw. ein Pedelec) und werde mir auch noch ein weiteres anschaffen, sobald meine Arbeitgeber demnächst was über Jobbike anbietet.

    Ich fahre auch ab und zu mit dem Fahrrad zur Arbeit und bin letztes Jahr den ganzen September damit dort hin gefahren, aber wirklich nur zwangsweise, da ich durch einen dummen Umstand kein Auto mehr hatte, aber noch Glück mit dem Wetter, das durchgehend gut war, sonst wäre ich Tageweise auf den ÖPNV umgestiegen.

    Und diese Fahrten zur Arbeit sind für mich auch nur machbar, da ich mein Fahrrad zu Hause schnell und einfach aus dem Keller bekomme und auf der Arbeit auch sicher abstellen kann - auch die Länge der Strecke liegt im zumutbaren Bereich (die Grenze würde ich für mich bei ca. 10 km ziehen).

    Dass bedeutet für mich aber, dass ich damit nur den direkten Weg von zuhause zur Arbeit damit kann und keine großen Umwege machen kann, liegt u.a auch daran, dass ich keine Lust darauf habe, mir das Fahrrad klauen zu lassen - meine Lebensumstände verlangen eine gewisse Flexibilität in Zeit und Transportvolumen und es wäre für mich Sinnfrei, erst nachhause zu fahren und auf das Auto umzusteigen und dann ggf. auch wieder an der Arbeit zu einem anderen Ziel vorbei zu fahren, auch ein Lastenbike wäre für mich keine Alternative.


    Thema Lastenbike:

    Du siehst zurecht, dass ein Lastenbike nicht unbedingt für überall geeignet ist - und natürlich auch nicht für jeden (auch nicht in der E-Version).

    Auch die Idee, dass Handwerker in der Stadt damit herum fahren sollen, ist vollkommener Blödsinn!

    Wie soll denn z.B. ein Elektriker, Installateur, Schlosser, Dachdecker oder auch ein Hausmeisterdienst mit einem Lastenbike unterwegs sein?

    Wo sollen die ihr Werkzeug und Material unterbringen?

    Zudem sind die meisten Handwerker zu zweit unterwegs - dann mit 2 Fahrrädern?

    Wer soll die langen Wegezeiten zum Kunden bezahlen, wer die unnützen Fahrzeiten, weil ein Werkzeug oder Ersatzteil nicht mit dabei ist?

    Selbst bei Lieferdiensten ist es eine Illusion, so was (die letzte Meile) mit Lastenbikes abzuwickeln, das mag ja bei einzelnen Geschäften und Speiselieferdiensten funktionieren, aber nicht bei DHL, UPS, Amazon oder Getränke- oder Lebensmittellieferdiensten (wie Flaschenpost oder Picnic) - dafür ist die Ladekapazität zu klein und die Wege zu den Lagern zu lang.


    Thema ÖPNV:

    Da kann ich Vulcanus sehr gut verstehen, ich habe auch keine Lust, in einer stinkenden, dreckigen Straßenbahn mitzufahren, da ist es mir dann auch egal, dass ich eine Haltestelle direkt an der Ecke habe und die Bahn auch bei der Arbeit fast vor der Tür hält, da fahre ich die 5 km lieber mit dem Auto - meine Haltestelle ist übrigens die Starthaltestelle der 706 in Bilk und ich würde morgens in eine Bahn steigen, die direkt aus dem Depot zum ersten Einsatz kommt und selbst diese sind in dem unzumutbarem Zustand!


    Thema E-Auto:

    Elektroalternativen zum VW Polo oder kleiner (ein neuer Polo ist übrigens 4,07m lang und 1,75 breit) gibt einige, neben dem Preis ist da oft auch die Lieferzeit und vor allem Reichweite das Problem:

    Renault Twingo, Renault Zoe, Dacia Spring, Opel Corsa, Mazda, MX-30, Skoda Citigo, Seat Mii, VW e-Up!

    In der Preisklasse sind die Reichenweiten leider so gut wie immer unter 300 km (und im Winter noch wesentlich geringer) - also wirklich nur als Zweitwagen bzw. kaum mehr als als Stadtauto zu betrachten.

    Eine echte Alternative sind für mich die als "Übergangstechnik" bezeichneten Plug-in-Hybride - kurze Strecken in der Stadt elektrisch zurück legen können und trotzdem auf längeren Strecken unabhängig sein.

    Das immer wieder angebrachte Argument, dass PHEV-Käufer/Leaser dies nur aus Steuergründen machen und dass das Ladekabel unbenutzt im Kofferraum liegen bleibt, hat Ford vor kurzem für den Kuga PHEV widerlegt.

    Da die Garantieverlängerung an die Nutzung der Ford-Pass-App gekoppelt ist, nutzt der überwiegende Teil der Kunden diese auch - somit erhält Ford sämtliche Fahrprofiel, Nutzungverhalten etc. (die Daten wären übrigens auch bei Werkstattaufenthalten wie Inspektion auslesbar).

    Dabei ist heraus gekommen, dass 49% aller gefahrenen Kilometer rein elektrisch zurück gelegt werden.

    Natürlich muss man sich vor dem Kauf eines E-Autos oder PHEV sein eigenes Nutzungsverhalten und die Lademöglichkeiten anschauen.

    Da ich die Möglichkeit habe, auf der Arbeit (aktuell sogar kostenlos) zu laden und auch zuhause in der Garage eine Wallbox installieren konnte, habe ich mich für ein PHEV entschieden.

    Bei meinem Fahrprofil habe ich es geschafft, nach 4 Monaten das ersten Mal an eine Tanksäule fahren zu müssen und lege 75% aller Kilometer rein elektrisch zurück.


    Fahrzeuggrößen:

    Wie man an der Größe eines aktuellen VW Polo (4,07m lang und 1,75 breit) sieht, werden alle Autos größer bzw. entwachsen ihrer ehemaligen Fahrzeugklasse (der Polo 1 war mal 3,51m lang und 1, 56m breit).

    Da ist auch kein Trendunterschied zwischen vergleichbaren Benziner und E-Autos zu sehen, z.B.:

    VW ID.3 - 4,26m/1,81m zu VW Golf - 4,28m/1,79m oder VW ID.4 - 4,58m/1,85m zu VW Tiguan - 4,51m /1,86m

    Auch dieses ewige Schimpfen auf SUV ist für mich Sinnfrei, die sind nur höher (und bequemer), aber eben nicht breiter und länger als vergleichbare "niedrige" Fahrzeuge (Kombis), ich beziehe mich da auf die verkaufsstärksten Modelle wie z.B.:

    VW Tiguan - 4,51m /1,86m zu VW Golf Variant - 4,63m/1,79m bzw. VW Passat Variant - 4,77m/1,83m

    Ford Kuga - 4,63m/1,88m zu Ford Focus Turnier - 4,56m/1,86m bzw. Ford Mondeo Turnier - 4,67m/1,85m

  • Auch dieses ewige Schimpfen auf SUV ist für mich Sinnfrei, die sind nur höher (und bequemer), aber eben nicht breiter und länger als vergleichbare "niedrige" Fahrzeuge (Kombis)

    Das umbaute Volumen ist größer, das Ladevolumen praktisch identisch (Tiguan: max. 1.655 l zu Golf Variant 1.642 l). Da bei einem SUV schlichtweg alles unnötig aufgebläht ist, ist auch die Masse i.d.R. höher. Und eine höhere Masse ist selten vorteilhaft (die Spirale immer größerer Volumina / Massen wurde durch SUVs weiter verstärkt). Schön auch zu sehen, wenn Ausflügler mit E-Bikes ihre Räder nicht mehr alleine in den (nicht barrierefreien) Zug bekommen 8o


    Aus Herstellersicht ist natürlich klar, dass SUVs ideale Kandidaten für die ersten Elektromodelle sind. Viel Platz für den Akku, gute Margen, solventer Kundenkreis & generell angesagtes Segment. Treiber der E-Kleinwagen sind die Deutschen sicher nicht.

  • Die Feindseligkeit gegenüber den öffentlichen Verkehrsmitteln und die Wut darüber, dass man sogar dazu aufgefordert wird, über die Nutzung privater Ein-Personen-Autos anders nachzudenken, ist sehr traurig zu hören. Ich bin für große Veränderungen in der Funktionsweise unserer Städte. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die Kosten und die Anforderungen für Parkscheine für das Parken auf der Straße deutlich erhöhen sollten. Die Mindestgebühren für Parkhäuser im Stadtzentrum sollten deutlich erhöht werden. Mehr gemischte Nutzung anstreben, um Fußgänger und kurze Wege zu fördern. Die derzeitige Vermüllung unserer Stadt mit so vielen kaum genutzten Autos muss nicht so bleiben.
    Wir können das Auto nicht abschaffen, aber wir können und sollten es zu einer geringeren Nutzung anregen. Diejenigen, die sich beschweren, dass die Straßenbahnen schrecklich sind. Wirklich? Ich finde die Qualität der Straßenbahnen in Düsseldorf im Vergleich zu anderen globalen Verkehrsnetzen hoch. Könnten sie besser sein? Natürlich. Aber das erfordert mehr Investitionen durch Finanzierung mit höheren Fahrgastzahlen.

    Ich habe ein Auto. Ein Elektroauto. Aber das benutze ich nur, wenn ich nicht einfach mit der Straßenbahn irgendwo hinkomme. Warum sollte ich jemals mit dem Auto ins Zentrum fahren? Für ein Abendessen? Vielleicht liegt es daran, dass ich durch das Leben in globalen Städten wie Shanghai, Singapur, London und New York konditioniert wurde. Aber das macht mich nur noch sicherer, dass wir die Deutschen in den Städten aus dieser verrückten Mentalität herausholen müssen, bei der das Auto im Vordergrund steht.

  • Ich würde ein Fahrrad auch nicht als Alternative für alle und jeden sehen sondern als sinnvolle Ergänzung im Mobilitäts-Mix. Jobbike sieht auf den ersten Blick toll aus, die möglichen Haken stecken in den Vertragsdetails (z.B. sollte man nicht kündigen oder Stunden verringern).


    Das Lastenbike sollte auch kein Allheilmittel sein, sondern den Mix etwas erweitern und ein paar Autofahrten ersetzen können. Handwerker mit Lastenräder, auf solche Ideen kommen dann eher Fundi-Grüne. Auf so etwas Spinnertes würde man in Holland nicht kommen. Erstmal durchgehend richtige Radwege bauen, darauf sollte man sich konzentrieren. Wie wer diese nutzt, dass bitte den Bürgern überlassen bzw. deren Kreativität. Ohne Radwege ist diese Handwerker-Lastenräder-Diskussion völlige Fantasterei.


    Zumindest könnte man dich mit gut gereinigten Bahnen möglicherweise zurückgewinnen, vielleicht sollte die Rheinbahn mal ein paar Wischsaug-Roboter anschaffen ;)


    Die Picnic-E-Autos sind doch ein schönes Beispiel für ein Transportmittel, was klein und kompakt ist, und mit Strom läuft (zumindest, die die ich sehe).


    Die SUV - Diskussion: Ja war mir nicht bewußt, dass PKWs auch so in die Breite gegangen sind, aber in die Höhe sind die Verbrenner damit deutlich gegangen. Dieses Wettrüsten um immer wuchtigere Autos gefällt mir persönlich nicht. Stimmt, Renault Zoe sollte auch erwähnt werden. Bisher gibt es für Kleinwagen keine reine E-Plattform wie ID.3. PHEV können als Übergangstechnologie auch eine Rolle spielen, gebe ich dir recht. Wenn man viel Autobahn fährt, schleppt man das Zusatzgewicht noch mit rum, aber wer damit viel städtisch und ins Umland pendelt, ist damit gut bedient.

  • Dieses Wettrüsten um immer wuchtigere Autos gefällt mir persönlich nicht.

    Amerika 1950 2.0


    Vorteile der Leichtbauweise werden überkompensiert, bei höherer Masse fordert der Markt mehr Leistung, das wiederum mehr Energie, deren Konsum wir reduzieren müssten, gleich welcher Form. Städtebaulich ist es ohnehin egal, ob nun mit Verbrenner oder Akku unterwegs, hier spielt die Größe die entscheidende Rolle.

  • ^ Na ja - ich sehe schon einen Unterschied darin, ob man in der Stadt rein elektrisch oder Verbrennertechnisch unterwegs zu sein.

    Mir ist natürlich bewusst, dass mit jedem Autofahrmeter Belastungen für die Umwelt entstehen, egal, wie das Fahrzeug angetrieben wird - es spielt aber schon eine große Rolle, wo diese abgegeben werden.

    Straßen, die hohe Abgasbelastungen haben, gibt es genug, die kann man mit elektrischer Fahrweise schon entlasten.

  • ^


    Für die Umwelt, ja. Städtebaulich, d.h. Anzahl Fahrspuren, Parkplätze, Radwege, Tramtrassen, allgemein bei der Verteilung des öffentlichen Raums, spielt hauptsächlich die Menge der Fahrzeuge und - bedingt - ihre Größe eine Rolle. Ok, Schallschutzmaßnahmen ließen sich reduzieren (bei ausreichender Zahl E-Autos + Tempo 30) und ggf. könnten an Hauptverkehrsadern wieder mehr Balkone errichtet werden.

  • Zum Beschluss Tempo 30 in Paris sind Artikel in der RP als Kommentar sowie als Meldung RP Bericht und bei Spiegel.de erschienen.


    Zum Hintergrund: Die Stadt Paris wird von der Peripherique-Autobahn umgeben, also auf Düsseldorfer Verhältnisse übertragen, wäre das so ungefähr innerhalb des B1/B7/B8-Teilrings mit den Stadtbezirken 1 und Teilen von 2 und 3. Das stößt bei Großraum-Parisern auf weniger Freude als bei den Innenstadt-Menschen.


    Spiegel bringt eher eine positive Note zu diesem Thema. Der RP-Bericht folgt dem Spiegel-Artikel, während der Kommentar Tempo 30 negativ bewertet. Schnelle-Punkt-zu-Punkt-Verbindung - den Vorteil kann ein Auto in Paris bereits heute nicht ausspielen. Interessant zu beobachten wird sein, ob die Anziehungskraft von Paris die schlechtere Erreichbarkeit aussticht.


    Ein Zitat aus dem RP-Artikel: "Kein Mensch, es sei denn, er ist kriminell oder asozial, rast durch ein dicht besiedeltes Gebiet. Dagegen kann die Polizei Vorsorge treffen und damit die Gefährdung reduzieren."


    In Düsseldorf gibt es genug Menschen, die durch die dicht besiedelte Stadt rasen, Mannesmannufer, Kö, Moselstraße, Mecumstr., Fischerstr., auf praktisch allen breiten Straßen wird/wurde gerast. Und die Polizei hat nicht genug Mittel, um das wirkungsvoll zu stoppen. Bzw. es wird nur dort mit Schranken und Sperren gestoppt, wo sich Bürger laut genug beschweren.

  • RP berichtet hinter Paywall über ein neues Rad-Projekt: Fahrrahochstraße mit Kreisel über dem Mörsenbroicher Ei. Eine entsprechende Vorstellung findet sich auch unter der Seite der Beratungsgesellschaft Projektschmiede.


    Mich erinnerte das spontan etwas an das Computerspiel Cities: Skylines, wie man dort Fußwege bauen kann. Nach Simcities (Toulouse Allee) hat die Stadt ein neues Spiel für die Verwaltung angeschafft. ;)


    Die Kommentare zum Artikel sind zahlreich und kontrovers: Manche halten das für rausgeworfenes Geld, manche sehen darin eine Trennung von Rad und Auto (ähnlich wie Stadtbahnen kritisiert wurden, da die Autos nun ungestörter fahren können), manche hätten lieber Tunnel statt Hochstraßen, manche kritisieren Steigungen. Der Verweis auf Kopenhagen wird verneint, da im Kopenhagen nur eine Brücke im Hafen gebaut wurde, dort keine Trennung von Auto und Rad.


    Der Eindhoven-Radweg sieht übrigens so aus. Wirkt nicht ganz so futuristisch wie der in Düsseldorf.


    Erstaunlich finde ich, dass das zu 95% vom Land gefördert wird, das komplett parallel zu bestehenden Radplanungsstrukturen läuft (wenn das Ding früher stehen sollen als die Radschnellwege...).


    Als Radfahrer finde ich die Hochwege auf der Grashofstr. extrem hoch, da hätte ich etwas Höhenangst. Und entscheidend wird die Steigung und die Anbindung an Folgeradwege sein. Wie man es lösen möchte, dass auf einer Münsterstr. und weiteren mit einer Zufahrt dann zumindest teilweise ein 2-Spur-Radweg entstehen müsste, bleibt abzuwarten. Fußgänger sollen das auch nutzen, dann bitte mit vernünftiger Trennung.