Bauakademie - Rekonstruktion und Geschichte

  • Eine zweite Stimme... Und immerhin sei die DDR-Historie deutlich näher als die Kaiserzeit.

    Wenn man sich öffentlich die Blöße gibt Schinkels Lebens- und Schaffenszeit in die Kaiserzeit zu packen, dann verursachen solche Komentare mittlerweile Schmerzen.



    Gruß, Jockel

  • Das wird Herrn Spars bewusst sein. (...) Ganz offensichtlich interveniert der Bund als Geld- und Auftraggeber nicht und nicht zuletzt wird man ja auch schon vor dessen Berufung mit Herrn Spars gesprochen haben.

    Das ist einerlei, ob der Bund reagiert oder nicht. Entscheidend ist, was Herr Spars tut, nicht, was er sagt. Noch verhält er sich nicht satzungswidrig, insofern kann weder die Stiftungsaufsicht noch ein anderer rechtlich einschreiten.

    Allerdings ist die Debatte um die Bauakademie ja offenbar orchestriert - wir haben die üblichen verdächtigen Diskutanten von Frau Keilhacker über die linken Sprecher der Grünen und Sozialisten und Herrn Oswalt aus seinem steuergeldfinanzierten Büro in Kassel mit seinen Claqueuren. Ziel ist es fortwährend zu behaupten es sei nichts entschieden und man begönne die Debatte jetzt (nach 20 Jahren Debatte und einem Bundestagsbeschluß) nochmal neu.

    Politisch wird es darauf ankommen, wie sich die SPD und die FDP im Bund verhalten - für eine Neuentscheidung wäre eine Mehrheit im Bundestag nötig. Solange aber hier keine Neubefassung ansteht gelten eben Satzung und Bundestagesbeschluss - ob man das jetzt gut findet oder nicht.

  • Ich kann die Aufregung nicht verstehen: der Bund hat die "Bundesstiftung Bauakademie" gegründet, mit Geld ausgestattet und eine Satzung beschlossen. Die Stiftung ist anerkannt gemeinnützig."

    (...)


    Wäre man klug, dann würde man sich nicht so sehr über die banale Optik der Fassade nach Fertigstellung zanken, who cares außer die besonderen Freunde und Feinde bestimmter Baustile am Rande der Mehrheitsgesellschaft.

    Sondern man würde den Auftrag ausfüllen indem man einen maximal nachhaltigen, ökologischen Bau errichtet. Ich hatte das ja schon skizziert.

    Da dies nicht geschieht und sich alles an der banalen Optik abarbeitet ist diese Diskussion intellektuell eigentlich zweckfrei.


    Denn es gibt die Nischen der Architekturfans mit jeweiligen Scheuklappen die eh nicht diskutieren, sondern höchstens für ihre Ansicht werben und der Mehrheitsgesellschaft geht das Thema ziemlich sonstwo vorbei.


    Man wird eine Nachfinanzierung benötigen, davon muss man einfach ausgehen.

    Und die Mehrheitsgesellschaft könnte man begeistern wenn man daraus einen nachhaltigen, CO2 neutralen Bau macht der erstens den neuesten Stand der Forschung aus ganz Deutschland zusammen führt, also inhaltlich eine Bauakademie im Wortsinne und zweitens damit aufräumt, dass zB Passivhaus-Bauweise an eine bestimmte Optik gebunden sein muss und überhaupt energetisch maximal moderne Gebäude zwingende wie ein billiger Mikrowellenofen aussehen.


    Das könnte insgesamt belebend auf Architektur wirken. Wenn man ein state of the art Gebäude mit bester Ökobilanz errichten kann, das aussieht als wäre zu Kaisers Zeiten errichtet worden, das ist halt die Assoziation der Menschen zur"Bauakademie", dann ist sozusagen alles möglich.


    Es wäre auch dringend geboten eine Alternative zu Beton aufzuzeigen, die CO2 Bilanz der Betonherstellung ist ein Albtraum und da ist eigentlich nichts mehr zu verbessern.


    Beton muss weg. Knapp 1/10 der CO2 Emissionen der Menschheit werden nur durch Zementherstellung für Beton als Baustoff erzeugt. Das ist mehr als 3x soviel wie der gesamte Flugverkehr auf der Welt. Und aufstrebende Nationen streben an den westlichen Lebensstil zu übernehmen, leider auch unsere Betonbauweise aus der Steinzeit. Nirgendwo sonst ist die Ressourcenverschwendung der Wegwerfgesellschaft der Nachkriegszeit so erhalten geblieben wie in der Architektur. Gigantischer Reformstau.


    Backsteine und Holz sind lokal in Berlin/Brandenburg zu beschaffen und mit entsprechenden Betrieben auch klimaneutral bereitstellbar.


    Gerne kann dann mit diesen Materialien auch jemand Oscar Niemeyer nachahmen. Nur halt nicht an diesem Bauplatz, der anders gewidmet wurde.

    So oder so, Architektur muss endlich nachhaltig werden. Das muss in alle Betonköpfe rein.


    Zitat gekürzt. Bitte sparsam zitieren. Danke.

  • ^ Gut gebrüllt, Löwe, nur leider weit weg von jeglicher Realität. Vielleicht probieren wir es mal mit Fakten.


    1. Womit willst Du denn den Werkstoff Beton, der im übrigen nicht aus "der Steinzeit" stammt sondern von den Römern erfunden wurde, ersetzen? Für die Bodenplatten und für Treppenhäuser ist er bis dato unablässig, deshalb sind die vermeindlichen Holzbauten ja auch alle Holzhybridbauten. Und: natürlich ist bei der Betonherstellung "noch etwas zu verbessern": erstens kann man die Zuschlagstoffe durch Recyclingmaterial ersetzen und zweitens den Brennvorgang des Kalksteins, der z. Zt. mit Gas erfolgt, zu erheblichen Anteil durch grünen Wasserstoff ersetzen.


    2. Wo sind denn Backstein "lokal verfügbar"? Die wenigen lokalen Ziegleien haben doch alle zugemacht oder sind von Wienerberger gekauft und geschlossen worden. Die preußischen Ringöfen, die in Polen noch laufen und den notwendigen Backstein herstellen könnten, entsprechen keiner deutschen Emissionsvorschrift. In Süddeutschland, an der Nordseeküste und in Dänemark gibt es noch kleine, moderne Ziegeleien, die beim Brennvorgang der Ziegel schon bis zu 50 % Wasserstoff beimischen. Alles andere ist Greenwashing. Aber das kostet.


    3. Holz ist aus der Region Brandenburg kaum zu annehmbaren Preisen zu beschaffen, deshalb ist ja die Holzbauoffensive in Tegel abgesagt. Das Holz, was von den Holzbauliebhabern à la Holzmarkt verbaut wird kommt in aller Regel aus Skandinavien oder dem Baltikum und wurde mit Diesel-Lkw und schwerölbetriebenen Ostseefähren nach Deutschland verbracht. Dessen Ökobilanz ist eine Katastrophe. Und: den Grunewald wollen wir noch behalten.


    Unnötiges Zitat des Vorposts gelöscht.

  • Der Ist-Zustand war noch nie ein gutes Argument gegen Veränderungen. Selbstverständlich gibt es keine flächendeckende Infrastruktur für natürliche Baumaterialien mehr. Für ein Vorzeigeprojekt des Bundes sollte sich das aber noch zusammen kratzen lassen. Auch um als Leitbau die nötigen Veränderungen mit anzustoßen.


    Zum Nachdenken sollte anregen, dass ein Gebäude in Massivholzbauweise ungefähr soviel CO2 im Baustoff bindet, wie einer in Betonbauweise freisetzt.


    Ziegel setzen selbst in konventioneller Weise hergestellt nur etwa halb soviel CO2 frei wie Beton.

    Kombiniert man nun Holzbau und Ziegel kommt man je nach Kombination zur schwarzen Null bezüglich CO2 solange das Gebäude steht und das Holz nicht verbrennt oder verrottet. Immerhin. Schon jetzt mit zur Verfügung stehender "Massenware" möglich.


    Schafswolle, Schilf, Lehm, Kalk, usw. sind bewährte natürliche Baustoffe für den Innenausbau oder Wärme- und Schalldämmung.


    Würde man die ehrlichen Entsorgungskosten versuchen zu ermitteln, es gibt bisher keine nachhaltige Entsorgung für alte EPS Dämmstoffplatten oder Mineralwolle/Glaswolle, dann wären diese auch teurer als Naturmaterialien. Wie so oft wird die nicht nachhaltige Bauweise künstlich billiger subventioniert, indem nicht die wahren Umweltkosten aufgeschlagen werden und die Umwelt und die Allgemeinheit die Altlasten trägt, statt der Verursacher.


    Bis dahin, dass auch plastikfreies Bauen möglich sein sollte. Ich habe es bei mir nicht ganz geschafft, aber fast. Außer den Kabeln mit entsprechenden Isolierungen bin ich fast komplett ohne Kunststoffe ausgekommen, ich habe beispielsweise Schalter und Stecker aus Porzellan aufgetrieben. Wenn wir das Plastikaufkommen radikal reduzieren, um zB 99% dann schrumpft auch das Umweltproblem um 99%. Man darf nicht warten bis man Kunststoff komplett ersetzen oder recyclen kann bis man damit anfängt.


    Wir können nicht immer nur Blabla man müsste doch was ändern und ach wie wird die Welt wohl für unsere Enkel aussehen. Wir haben das im Griff, jeder von uns bestimmt mit ob es in 100 Jahren noch eine lebenswelte Umwelt gibt die ein schönes Leben ermöglicht oder eben nicht. NIRGENDS fiel es mir übrigens so schwer konsequent auf nachhaltige Materialien zu bestehen wie beim Bau unserer Mehrgenerationenhauses. Es wird fast nur Plaste, Elaste und Sondermüll vom Bauhandel angeboten, schon wegen der ganzen Normen darf man ja nicht alles verbauen. Es war Detektivarbeiten Alternativen zu finden. Das DARF eigentlich nicht so schwer sein.


    Und den Grunewald (bzw andere) zu verheizen stört den Wohlstandsbürger ja scheinbar überhaupt nicht. Kaminöfen boomen seit Jahren und jetzt nochmal besonders. Statt mit modernster Technik zu heizen. Ja das ist teuer (auch ein Problem von Skalierung) und der Staat muss mehr fördern. Aber ich kann in diesem Thread nicht die gesamte notwendige ökologische Wende skizzieren, noch habe ich auf alles alleine alle Antworten. Ich muss aber lachen wenn der Schutz der Wälder das Argument gegen mehr Bauen mit Holz sein soll. Zum Ausdrucken von Bürokratie, den Gemütlichkeitskamin oder zur Rodung für neue Fabriken ist uns der Wald ja auch nicht zu schade.


    Hauptsache nichts ändern und immer nach Gründen suchen warum es irgendwie doch bequemer ist, wenn alles so bleibt wie es ist...

  • < ... alles was Du schreibst kann ich absolut nachvollziehen, verstehen und gutheissen. Aber nenne mir bitte ein Argument warum es ausgerechnet hier, an diesem Standort sein muss. Das will mir nicht einleuchten. Und überhaupt, es werden doch ständig alte Ziegelbauten abgerissen, da werden sich doch welche in der schinkelschen Normgröße finden lassen, die man wiederverwenden kann ...


    PS. Das hat mich übrigens immer sehr an der rekonstruierten Ecke der Bauakademie gestört, ich fand die Ziegel sahen immer zu neu aus, hatten nicht diesen schönen warmen Ton wie bei der Friedrichswerderschen Kirche zum Beispiel.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • PS: die Reaktion die wir von Besuchern immer bekommen, immer immer immer:


    das ist ja ein total modernes Haus, hätte ich gar nicht gedacht. Weil ja Freunde und Familie mitbekommen haben, dass wir anders bauen wollten. Die hatten irgend eine urige Waldschrathütte vor Augen schätze ich.


    Und dementsprechend könnte eine konsequent nachhaltige Bauakademie der Öffentlichkeit und allen Besuchern eindrucksvoll vor Augen führen, dass modernes Bauen und moderne, behagliche Räume mit allem Pipapo nicht auf dem Modernitätsbegriff der 1960er beruhen muss (=Beton, Erdölerzeugnisse, Sondermüll zusammen gepackt und nach uns die Sintflut, Hauptsache es sieht schwarz/weiß fotografiert im Architektenbildband gut aus).

  • ^^ Tja, am ökologischsten wäre nichts zu bauen.

    Allerdings ist das im Zusammenhang mit Schinkels Bauakademie schon "ernsthaft" diskutiert worden.


    Vermutlich kamen dann einige Schlaumeier doch noch zu der Erkenntnis, daß nichts bauen auch keine Lösung ist, und schon garnicht wenn man als Bundesstiftung eigentlich für einen Wiederaufbau steht bzw. stehen sollte.


    Keine Frage daß überall ökologischer gebaut werden muß, nur ist es schon sehr fragwürdig wenn man überall in der Stadt mit Beton umsich schmeißt und sich dann ausgerechnet an der Schinkelschen Bauakademie abarbeiten muß.


    Und wo wir gerade bei fragwürdig sind...

    Fragwürdig in einem Architekturforum finde ich auch, wenn man die bauhistorische Bedeutung der Schinkelschen Bauakademie (hier die Fassade) als "banal" herabwürdigt.

    Man muß den Baustil nicht mögen, aber seine bauhistorische Bedeutung respektieren darf man schon.



    Gruß, Jockel


    P.S.: Ursprünglich stand der Beitrag von Konstantin in der Reihenfolge über meinem, soll heißen unsere beiden Beiträge beziehen sich auf den Post von ErSieEs. Nicht daß der falsche Eindruck entsteht, daß Konstantin auf meinen Beitrag antworteten würde.

    Einmal editiert, zuletzt von Jockel HB () aus folgendem Grund: "P.S.: hinzugefügt"

  • Aber es ist doch bekannt, wie man es machen kann, auch mit einer Klinkerfassade. Das Hauptproblem ist doch, dass Spars & Co. einen Widerspruch zwischen der historischen Fassade und einem klimagerechten Bau konstruieren, den es nicht gibt.

    Damit ist klar, dass die Klimaargumente nur vorgeschoben sind um eine Rekonstruktion zu verhindern. Es wäre doch gar kein Problem den Bau mit der Klinkerfassade mit den Klimavorgaben auszuschreiben. Bei der Dichtigkeit der Hülle gibt es Normen, da ist alles durchreguliert. Bei der Erzeugung der Primärenergie ebenfalls. Dann geht es nur um die Nachhaltigkeit der Materialien, wofür es auch Lösungen gibt (#764).

    Der fortwährende Anspruch einen Bau zu errichten, der wie das "Bauhaus der Welt" in Potsdam (Prof. Schellnhuber) der ganzen Welt zeigt, wie man Umwelt- und Klimaschutz betreibt ist doch von totaler Hybris geprägt "der Welt" irgendwelche Ansagen machen zu wollen. Die Holzhybridbauten, die momentan als "ökologisch" gelten sind jedenfalls keine Lösung. Auch das Dämmen mit Schafwolle oder die Schaffung von Gründächern sind kein Durchbruch. Die abstrakten Forderungen auf der Metaebene bleiben doch dummes Gequatsche, wenn man nicht konkret wird und sagt, wie ein solches vorbildliches Haus aussehen soll.

  • Jockel HB sowie ErSieEs Banal ist die Bauakademie mE ohnehin nicht, in keinerlei Hinsicht. Wenn man schon so heran geht, nimmt man die Sache und die Gesprächspartner nicht ausreichend ernst und muss umgekehrt auch kein übermäßiges Interesse für die eigenen Standpunkte erwarten (wobei ich diese hier durchaus nicht alle verkehrt finde, nur wird das Projekt mE mit Erwartungen überladen - so etwas wäre mE grundsätzlicher zu diskutieren und dann darf es auch gerne öffentlich geförderte Leitbauten/ Pilotprojekte geben).


    Und auch das mit der Gleichgültigkeit der Mehrheitsgesellschaft ist so mE kein wirkliches Argument. Ich glaube nicht, dass den allermeisten Menschen die Stadt und deren Erscheinungsbild komplett egal sind. Zumal man die Bevölkerung ja befragt HAT und die Menschen in dieser repräsentativen Umfrage mit sehr deutlicher Mehrheit votiert haben (nur 14 Prozent haben sich keine Meinung bilden können). Auch vorher hat es schon diverse Informations- und Beteiligungsverfahren gegeben. Und immerhin haben vor Ort ja ca. 15 Jahre lang Musterfassaden gestanden bzw. gehangen. Nur weil vermutlich viele Menschen die Bauakademie nicht näher kennen/ voll erfassen oder gar noch persönlich als Bauwerk erlebt haben, bedeutet es mE längst nicht, dass sie komplett gleichgültig auf die Gestaltung reagieren werden.

  • Ich finde die Argumentation von ErSieEs sehr schlüssig. Schinkel hat ja auch nicht mit Beton gebaut, da wäre ein "So viel Schinkel wie möglich & so ökologisch wie möglich" ein gut zu vereinbarendes Ziel. Und es hätte auch etwas versönliches, zu zeigen, dass man im Angesicht der Klimakrise nicht alles neu erfinden muss, sondern sich auch auf althergebrachte Techniken rückbesinnen kann.


    Wenn ich allerdings soetwas lese

    Wie die Berliner Zeitung nun schreibt, soll die Bauakademie neuen Forderungen gemäß nicht nur an Schinkel, sondern auch an die DDR-Ära erinnern. Während man noch "heftig" darüber streite, ob die Bauakademie überhaupt äußerlich rekonstruiert werden oder aber in neuem Gewand entstehen solle, wollen einige Stimmen auch Bezüge zum DDR-Außenministerium verbindlich in den Wettbewerb aufnehmen.

    sehe ich schwarz. Das Ergebnis haben die Simpsons bereits illustriert. Ein 'Design by Committee', bei dem am Ende ein Kompromiss rauskommt, mit dem niemand zufrieden ist, haben wir ja schon auf der Fischerinsel bekommen.

  • Wäre man klug, dann würde man sich nicht so sehr über die banale Optik der Fassade nach Fertigstellung zanken, who cares außer die besonderen Freunde und Feinde bestimmter Baustile am Rande der Mehrheitsgesellschaft.

    ...

    Denn es gibt die Nischen der Architekturfans mit jeweiligen Scheuklappen die eh nicht diskutieren, sondern höchstens für ihre Ansicht werben und der Mehrheitsgesellschaft geht das Thema ziemlich sonstwo vorbei.


    Das stimmt doch so gar nicht. Hast du dich gar nicht informiert, dass eine Forsa-Umfrage dazu erhoben wurde oder lässt du die Umfrage geflissentlich unter den Tisch fallen? Eine große Mehrheit der Bevölkerung, fast 70%, wünschen sich eine originalgetreu rekonstruierte Bauakademie.
    Sogar die Stiftung Bauakademie hat die Forsa-Studie dick und fett auf deren Startseite vermerkt.

  • In der FAZ gibt es einen aktuellen Beitrag, der sich pro Rekonstruktion der Bauakademie ausspricht - leider nur teilweise lesbar, da hinter Bezahlschranke., aber vielleicht hat ja jemand Zugriff.

  • >>> Wiederaufbau der Bauakademie <<<
    "Dazu veranstalten die TU Berlin, der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) und die Baukammer Berlin das Symposium
    „So viel Schinkel wie möglich, so wenig Schinkel wie nötig? Auf dem Weg zur Wiedererrichtung der Berliner Bauakademie“,
    zu dem wir Ihnen dieses Save the Date senden.

    Bitte merken Sie sich vor:

    Symposium „So viel Schinkel wie möglich, so wenig Schinkel wie nötig?“

    Freitag, 10. Februar, 17 bis 20 Uhr

    Bertelsmann Repräsentanz

    Unter den Linden 1, 10117 Berlin


    Die Anmeldung ist bereits möglich hier: www.bauakademie.jetzt.

    Die Teilnahme ist kostenlos, aber es stehen nur begrenzt Plätze zur Verfügung.


    Wir werden Ihnen das genaue Programm zusenden, sobald alle Redner feststehen.


    Herzliche Grüße

    Fabian Burns

    Geschäftsstelle Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e.V."

  • Das war abzusehen. Die Berliner SPD und ihre Senatsbaudirektorin, Frau Kahlfeldt, haben sich ja bereits vorher für zumindest die originalgetreue Rekonstruktion des Äußeren ausgesprochen. Allerdings gab es da noch heftigen Gegendruck in der eigenen Koalition, den Grünen, die strikt dagegen waren.
    Wenn sich aber jetzt die SPD mit der CDU, die sich ebenfalls fest für die Rekonstruktion ausgesprochen hat, zusammentut, und die Grünen keinen Druck mehr machen können, dann steht jetzt zumindest Berlins Standpunkt absolut fest. Man wird in Verhandlungen mit der Stiftung Bauakademie bzw. in den Wettbewerbsrichtlinien festzurren wollen, dass äußerlich rekonstruiert werden muss.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass die verbindliche Gestaltungssatzung der Senatsbaudirektion, die ja für etwas Wirbel in den Medien und bei den alten Koalitionspartnern sorgte, wieder aus der Schublade kommt.

  • Naja - das CDU/SPD in Berlin sich darauf einigen können, ist erwartbar... - Letztlich muss sich mit dem Bauherr, dem Bund (Kulturstaatsministerin), geeinigt werden - und sie ist Grüne...


    Wenn Berlin auf einer Reko besteht, kann der Bund die Realisierung blockieren - und es passiert wieder erstmal nichts...

  • Theoretisch könnte Berlin durch einen Bebauungsplan sowohl die Rekonstruktion, als auch ein Baugebot beschließen - die "Verbesserung des Ortsbildes" reicht wohl u.a. als Begründung aus (s. Aussagen des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags zum Baugebot), und dass der Bund Eigentümer ist, scheint alleine kein Hinderungsgrund für ein Baugebot zu sein. Letztlich geht es um das Berliner Stadtbild, wenn die Bundesstiftung unbedingt dort bauen möchte; und darüber entscheidet das Land Berlin im Zweifel alleine.

  • Wenn Berlin auf einer Reko besteht, kann der Bund die Realisierung blockieren - und es passiert wieder erstmal nichts...

    In diesem Fall wäre ich für "und es passiert wieder erstmal nichts".


    Die Bundesstiftung darf sich dann gerne weiter "wund philosophieren" und sich dabei weiter auf absurde Weise versuchen mit Schinkels Federn zu schmücken.


    Ich denke, daß die Vorzeichen immer mehr auf (zumindest) eine äußere Reko deuten.

    Und wenn es etwas länger dauern sollte, dann wäre es das Warten auf jeden Fall wert.



    Gruß, Jockel

  • Jetzt ist es amtlich. Aus dem heute veröffentlichen Koalitionsvertrag:


    "Wir wollen eine nachhaltige und klimagerechte Wiedererrichtung der Bauakademie, die zugleich die baukulturellen Werte von Karl Friedrich Schinkel verkörpert und Bezug nimmt zur historischen Umgebung. Die Wiedererrichtung der historischen Fassade der Bauakademie ist durch ein geeignetes Verfahren sicherzustellen. Falls dies nicht durch eine entsprechende mit dem Bund und der Stiftung Bauakademie abgestimmte Ausgestaltung des Wettbewerbstextes für den Gestaltungswettbewerb gelingt, wird der Senat hierzu eine Gestaltungsverordnung erlassen."