Nachnutzung Flughafen Tempelhof

  • Typisch antidemokratische SPD. Man erstellt einfach so lange Umfragen, bis das Ergebnis passt. Steckt man so tief im A... der Immobilien-Haie, dass man dieses kostbare Fläckchen Stadt, das so wichtig fürs Mikroklima der Stadt ist, an den Höchstbietenden verschachern will, damit dort mehrheitlich teure Eigentumswohnungen gebaut werden? Berlin hat noch so viel Potenzial zur Nachverdichtung und das Wachstum ist vorerst auch vorbei, falls es jemals wieder kommt. Disruptive Zeiten...

  • ^das erinnert mich an 2014. Da hat die Initiative 100% Feld versucht mich mit lauter Unwahrheiten auf ihre Seite zu bringen. Was wäre denn, wenn nur städtische Wohnungsbaugesellschaften und Baugenossenschaften bauen dürften - am Rand?

  • Echt? ;)

    Ich denke es gibt schon ein paar Indizien dafür dass Covid der Katalysator und Beschleuniger für Prozesse ist, die durchaus eine Ende des Megatrends "Reurbanisierung" zur Folge haben können.

    Die Krisenerfahrung haut doch ganz schön Macken in den Lack des postmodern-romantisierenden Metropolennarrativs, demographisch geht Europa so langsam der Nachschub an großstadtgeilen Nachwuchshipstern in der Sturm-und-Drang Phase aus, die Umstrukturierung der Arbeitswelt und die fortschreitende Digitalisierung ebnen die realweltlich-physischen Fühlungsvorteile der Metropole ein, die währungspolitisch herbeigeführte Inflation der Vermögenswerte macht das Wohnen in Metropolen immer unerschwinglicher...

    Ich wäre mir nicht so sicher dass "danach" es einfach weiter mit dem Wachstum geht wie vorher, und eben deshalb gibt es auch keinen Grund ausgerechnet jetzt wo der Trend sich umkehrt das einzigartige Tempelhofer Feld zu opfern; aber die SPD ist ja eh eine Truppe von opportunistischen Spätmerkern die der Zeit gerne um 10 Jahre hinterherhinken und sich dabei total modern finden, so richtig cool 2.0 eben...:evil:

  • DAS Tempelhofer Feld. Wo es doch nur um eine Randbebauung geht. DAS ist das andere Narrativ.


    Ich kann mit dieser riesig langweiligen Fläche nichts anfangen. Das ist aber selbstverständlich nur meine persönliche Empfindung. Aber wenn der Rand am T-Damm bebaut , dann wäre der Rest immer noch so riesig, dass der Frischluftzufuhr und dem Mikroklima Genüge getan würde.

    Da hat der Kühnert schon ganz Recht. Und dieser Einschätzung können bestimmt viele SPD-Mitglieder folgen.

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  • und die fortschreitende Digitalisierung ebnen die realweltlich-physischen Fühlungsvorteile der Metropole ein...

    Genau das wurde auch immer re San Francisco/ Bay Area postuliert und es ist nie eingetreten, bis extremer Nimbyismus und katastrophale Governance das Errfolgsmodell in Frage stellten.


    Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung geht in seiner jüngst veröffentlichten Bevölkerungsprognose übrigens weiterhin von einem Bevölkerungsanstieg Berlins auf knapp 4 Millionen Einwohner im Jahr 2040 aus, was einem Zuwachs von über 300.000 Einwohners ggü. jetzt entspricht.


    macht das Wohnen in Metropolen immer unerschwinglicher...

    So teuer ist Berlin immer noch nicht.

  • Echt? ;)

    Ich denke es gibt schon ein paar Indizien dafür dass Covid der Katalysator und Beschleuniger für Prozesse ist, die durchaus eine Ende des Megatrends "Reurbanisierung" zur Folge haben können.

    Spätestens wenn die Ökosteuer Kraftstoffe in ein paar Jahren rund doppelt so teuer wie heute macht wird sich der Zuzug in die Städte noch verstärken. Und dieses ganze Homeoffice-Gequatsche geht mir langsam ziemlich auf den Zeiger! Selbst in der Hochphase der dritten Corona Welle wollen mehr und mehr Betriebe ihre Mitarbeiter wieder im Büro oder der Produktion sehen. Die Straßen sind voll, die Menschen wieder unterwegs. Ich halte es zudem für überhaupt nicht wünschenswert dauerhaft im Homeoffice zu sein und alles nur noch per Videoschalte zu erledigen. Bei vielen Unternehmen mit denen wir zusammenarbeiten geht mit verstärktem Homeoffice übrigens eine deutlich merkbare Ineffizienz und mangelnde Abstimmung einher. Das Wachstum der Metropolen wird durch Corona nur deswegen gebremst weil die Reichen ins Umland fliehen und z. B. momentan kaum Migration stattfindet. Es hat eine gewisse Tradition in Deutschland das Ende des Wachstums und das Ende der Städte herauszurufen. Und es hat auch eine Tradition mit diesen Voraussagen daneben zu liegen!

  • Ich bekomme regelmäßig Kopfschmerzen, wenn ich Kommentare gegen eine Rand(!!)bebauung des Tempelhofer Feldes lese, so als würde hier irgendwem potentiell irgendwas weggenommen. Das ist einfach nicht der Fall.


    Ich glaube, den meisten ist nicht wirklich klar welche Dimensionen das Areal hat und wie absurd es anmutet, ein Areal komplett freihalten zu wollen, mitten in Berlin, das ganze Städte(!) beinhalten könnte.

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    Bilder@google earth/maps


    Ernsthaft, die Stadt braucht dringend Wohnraum und Berlin diskutiert, was man mit dieser gigantomanischen Fläche anfangen soll? Dinosaurier züchten? Büffelherden auswildern? Einen Landeplatz für Alien-Mutterschiffe haben, nur für den Fall? Keine hunderttausend Menschen können diese Fläche mit Leben füllen, aber für eine Handvoll Picknicker und Skater... ich kann mit soviel offenkundiger Blödheit nichts anfangen. Da ist mir zuviel Abwesenheit von Logik und Vernunft im Spiel.

  • ^ Du kannst den Pfad in Google Earth auch noch x weitere Male im Zickzack verlängern, dann kommts du auf noch "dramatischere" 100 km und mehr.


    Das Feld hat ca. 2,2 (W-O) bzw. 1,8 km (N - S) Ausdehnung. Das ist sehr groß, aber nicht unbedingt "gigantomanisch". Wenn du damit nichts anfangen kannst , ist das deine Sache.


    Tausende Menschen sind keine "Handvoll". Sie können sehr wohl die Fläche mit Leben füllen und tun das auch bei jedem halbwegs guten Wetter. Einfach mal hingehen und anschauen.


    Einwohner = 0 ist auch ein schräges Argument. Die gesamte Stadtautobahn hat auch 0 Einwohner. Alle Parkplätze auch. Also bitte alles bebauen.

    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Du kannst den Pfad in Google Earth auch noch x weitere Male im Zickzack verlängern, dann kommts du auf noch "dramatischere" 100 km und mehr.

    Nein, kann ich nicht. Um einen Vergleich heranzuziehen, müssen die "Zickzacke", wie du mein trigonometrisches Funktionsoverlay nennst, zumindest halbwegs ähnliche Winkel, Kantenlängen und Tangenten aufweisen.

    Das ist sehr groß, aber nicht unbedingt "gigantomanisch". Wenn du damit nichts anfangen kannst , ist das deine Sache.

    Definitionssache. Wenn du einen Park in der Größe lower Manhattens nicht gigantomanisch findest, dann möchte ich wissen, woran sich deine Maßstäbe für Gartenanlagen bemessen? An den Mohnfeldern Afghanistans?

    Tausende Menschen sind keine "Handvoll". Sie können sehr wohl die Fläche mit Leben füllen und tun das auch bei jedem halbwegs guten Wetter. Einfach mal hingehen und anschauen.

    Nein, tausende Menschen können keine Fläche mit Leben füllen, auf der andernorts bis zu 400.000 Menschen untergebracht sind. Ein paar ausmachbare Punkte, die mittig(!) auf einem Feld spazieren gehen, ist keine Belebung. Der gesamte Randbereich, um den hier gerungen wird, wird quasi überhaupt nicht besucht. Die Menschen halten sich im zentralen Bereich des Feldes auf, schon allein, weil es viel zu weit zu laufen ist, um von einem Randbereich zum gegenüberliegenden zu laufen. Für Zehntausende Menschen könnten im Randbereich Wohnungen gebaut werden, ohne das auch nur ein einziger Hund keinen Auslauf mehr findet oder ein einziges Kind auf dem TPF Platzangst bekommt. Die Diskussion wird weitgehend in Abwesenheit jeglicher Ratio geführt.

  • Ich kann die 100% Tempelhofer Feld Befürworter auch in keinster Weise nachvollziehen. Als ob es außerhalb der Stadt keine Freifläche gäbe und es so schwer wäre dort hinzukommen.


    Noch dazu eben das bereits angesprochene Argument der reinen Randbebauung, die so und so versiegelt ist.

  • ^

    Ja, wir sitzen in einer der grünsten Städte der Welt, die von einem riesigen, grünen Forstgebiet (Brandenburg) umzäunt wird. Eine Situation, um die uns +90% der Großstädte Weltweit beneiden würden. Und diskutieren so einen Quatsch wie ungenutzte Randbereiche einer Rasen-Mondlandschaft mittig in der Innenstadt zu erhalten. Einfach nur so aus spießbürgerlichem Berliner Trotz und introspektiver Ignoranz heraus. Wir reden ja nicht über ein Naturschutzgebiet, einen Wald oder auch nur ein Industriewäldchen, sondern über künstlich geschaffenes, planiertes (wahrscheinlich auch teils kontaminiertes) ehemaliges Flughafengelände (bzw. Randbereich davon, man kann es nur hundertmal betonen).

  • ^Mir fällt es auch schwer mir vorzustellen, wie eine reine Grassteppe, durchzogen mit alten Betonlandebahnen viel zum städtischen Mikroklima beitragen soll. Dazu müsste man es schon aufforsten und Teiche anlegen wie im Tiergarten.

  • ^Genau das wollte ich auch schreiben. Im Sommer wird man auf dem Rasen und den Betonbahnen gebraten.

    Ja, ein paar Bäume stehen dort, aber es müsste deutlich mehr passieren, um tatsächlich eine Abkühlung zu bewirken. Die finde ich z.B. eher in den mit Bäumen versehenen Nebenstraßen von z.B. Friedrichshain.

  • Ja, wir sitzen in einer der grünsten Städte der Welt, die von einem riesigen, grünen Forstgebiet (Brandenburg) umzäunt wird. Eine Situation, um die uns +90% der Großstädte Weltweit beneiden würden. Und diskutieren so einen Quatsch wie ungenutzte Randbereiche einer Rasen-Mondlandschaft mittig in der Innenstadt zu erhalten. Einfach nur so aus spießbürgerlichem Berliner Trotz und introspektiver Ignoranz heraus.

    Die Kampagne gegen die Rand(!)bebauung des Tempelhofer Feldes war wirklich der Gipfel eines radikal egozentrischen Zeitgeistes. Wie der Mietendeckel: Die, die schon haben, profitieren davon, und die, die noch nichts haben, leiden darunter. Ich nutze das Feld regelmäßig für kurze Radfahrten, gehe dabei auch manchmal (und sehr gerne) in einen der zwei Biergärten. Trotzdem habe ich für die Möglichkeit einer Randbebauung gestimmt, weil ich mein persönliches Freizeitinteresse nicht über das allgemeine Interesse nach bezahlbarem Wohnraum stelle. Zumal ja das Feld größtenteils erhalten geblieben wäre. Mit einer Randbebauung kann man die Sanierung und Aufwertung des Feldes verknüpfen (und sicher auch teilfinanzieren), da könnte noch einiges Schönes auf dieser ingesamt doch öden Fläche entstehen.

  • ^ Ich habe die Entscheidung gegen die Randbebauung damals für einen großen Fehler gehalten, und das sehe ich heute nicht anders. Der Hass, der hier über die Gegenseite ausgekübelt wird, ist mir aber zutiefst suspekt: Wer etwas anders sieht als man selbst wird mittels Floskeln wie "Gipfel eines radikal egozentrischen Zeitgeistes", "offenkundige Blödheit" oder "spießbürgerliche Ignoranten" zu schlechteren Menschen erklärt.


    Man kann auch mal akzeptieren, wenn man eine demokratische Abstimmung verloren hat. Und es gibt einen Unterschied zwischen Gegenern in einer Sache und Feinden als Menschen. Ich bin sehr dafür, das Fass neu aufzumachen – nur wird man die Debatte sicher nicht für eine Randbebauung entscheiden, indem man die Feldfreunde als niedere Existenzformen beschimpft.

  • Ich glaube das Problem das manche hier sehen ist, dass man sich mit der Abstimmung auch indirekt gegen weiteren Zuzug nach Berlin entschieden hat – das ist deswegen Problematisch da die betroffenen Menschen eben nicht mit Abstimmen konnten. In eine ähnliche Kerbe schlägt ja auch der Mietendeckel. Toll für die die bereits eine geeignete Wohnung gefunden haben, aber schlecht für alle die zukünftig nach Berlin ziehen wollen oder auch nur innerhalb Berlins umziehen. Ich kenne da übrigens auch ein paar Aktivisten in Neukölln. Denen ist ohnehin egal als was man sie beschimpft oder auch nicht weil die sich für öffentliche Debatten schlicht nicht interessieren. Da wird man auch mit guten Argumenten nicht viel erreichen da die Fronten hier komplett verhärtet sind.

  • Ich glaube das Problem das manche hier sehen ist, dass man sich mit der Abstimmung auch indirekt gegen weiteren Zuzug nach Berlin entschieden hat

    Beide Seiten sollten von Maßlosigkeiten Abstand nehmen. Dass das Feld durch die Randbebauung allmählich verschwinden solle, ist eine maßlose Behauptung. Dass Zuzug nach Berlin ohne eine Randbebauung nicht mehr möglich wäre, aber auch. Die Bevölkerung der Stadt ist seit der Entscheidung um über eine Viertelmillion Einwohner gewachsen.

  • Tatsache ist doch, dass wieder und wieder und wieder behauptet wird, "das Tempelhofer Feld" solle bebaut werden. Immerzu wurde und wird von leider sehr vielen Stimmen und Akteuren impliziert, man wolle dem gesamten Feld an den Kragen, was eine handfeste Lüge ist, die aber allzugerne geschluckt wird.


    Auch und gerade als Freund des Vogelschutzgebiets etwa, oder auch des Areals der Naherholung kann ich eine städtebauliche Abschottung zur lauten Stadtautobahn eigentlich nur befürworten.

  • ^Ich wollte eigentlich nur der These zustimmen das hier sehr wohl "egozentrische" Motive eine große Rolle spielen – bequem verkauft als Kapitalismuskritik bzw. Naturschutz. In beiden Fällen dürften sich dann ja eine Lösung finden zumindest den Rand mit Sozialwohnungen zu bebauen, bzw. Teile der Fläche aufzuforsten oder in Biotope umzuwandeln.