Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • Erstmals seit vielen Jahren stagnieren die Mietpreise. Experten prognostizieren sogar einen Preisrückgang - als Ursache wird allerdings nicht ein gestiegenes Angebot gesehen sondern vielmehr staatliches Eingreifen (Mietpreisbremse) sowie eine zurückgehende Nachfrage (Mieter sind nicht mehr bereit jeden Preis für eine Wohnung im Stadtgebiet zu bezahlen) gesehen.


    https://www.abendzeitung-muenc…5b-9af6-f0c465b02def.html


    In jedem Fall eine äußerst erfreuliche Entwicklung :)

  • Immer die gleichen Leute, die zu Wort kommen.

    Immer die gleichen Thesen und Analysen die aufgestellt werden

    Immer die gleichen Themen, die weggelassen werden.

  • Es wird immer Spekulation bleiben, in der Gegenwart Gründe zu Preisänderungen der Vergangenheit zu finden. So denke ich, spielt das gestiegene Angebot durchaus eine Rolle, warum auch nicht? Ebenso kann der Angebotsmix eine Rolle spielen etc.

    Hoffen wir, dass die momentane "Preisstagnation" anhält.


    Die AZ hat auch einen kleinen Fehler im Text: Es arbeiten nicht 7.700 Mitarbeiter von BMW in München, sondern 34.000, ohne Landkreisstandorte (7.700 allein im Werk-1).

  • Frage an die Forumsmitglieder:


    Anlass:


    Thematisierung des Wohnungsmangels in München, Augsburg und Würzburg beim BR mit der Frage: Wem gehört die Stadt ?


    Ähnliche wie zahllose Beiträge vorher auch


    Medien:


    Artikel in gedruckten Zeitungen

    Beiträge in online Medien

    Wortbeiträge im Radio

    Filmbeiträge im Fernsehen


    Frage:


    Wieso wird praktisch überhaupt nicht auf die Ursachen der zu geringen Bautätigkeit in den Städten, insbesondere in München eingegangen?

    Es wird höchstens am Rande ein wenig angesprochen, dass das Angebot niedriger sei als die Nachfrage.


    Dass die Bewohnerzahl pro Grundflächen- Einheit bei fast allen Neubauprojekten viel zu niedrig ist, kommt praktisch gar nicht vor.


    ???

  • Hier der direkte Link zur aktuellen Miet-Map von Immoscout:

    https://www.immobilienscout24.…nte/miet-map-muenchen.jpg


    Und hier die Meldung von Immobilienscout:

    Preise entlang der U3 auffällig gestiegen

    Die Kosten für Mietwohnungen sind vor allem entlang der U-Bahn-Linie U3 immens gestiegen. Ein Beispiel: 2016 lag die Kaltmiete für eine Bestandswohnung mit zwei Zimmern und 70 Quadratmetern an der Station Thälkirchen (Tierpark) noch im dreistelligen Bereich bei 987 Euro. Aufgrund der wachsenden Beliebheit der Gegend werden dort mittlerweile 1.393 Euro für eine vergleichbare Mietwohnung verlangt, eine Steigerung von 41 Prozent. Auch an der von Studenten viel frequentierten Station Universität Ist ein enormer Preisanstieg zu verzeichnen. Statt 1.181 Euro liegt die Durchschnittskaltmiete für eine 70-Quadratmeter-Wohnung dort nun bei 1.519 Euro (plus 29 Prozent).

    Preissteigerungen in jeder Lage

    Beim Vergleich mit der Miet-Map von 2016 wird deutlich, dass auch die Mietpreise an weniger zentralen Bahnhöfen entlang des Münchener S-Bahnnetzes deutlich angestiegen sind. An keiner Station des Fahrplans sind die Mietkosten für eine vergleichbare Wohnung mit 70 Quadratmetern gesunken. Im Durchschnitt stiegen die Mietpreise quer durch alle Stationen des Münchener U- und S-Bahn-Netzes um 24 Prozent.

    Quelle: https://www.immobilienscout24.…el/miet-map-muenchen.html

  • Heute ist es in den News gewesen: Nach dem schon seit Jahren in NL geltenden "Spekulationsverbot" bei Wohnraum führt Amsterdam nun bei Neubauwohnungen eine "Wohnpflicht" für Käufer von Eigentumswohnungen ein, das heisst, wer eine Neubauwohnung kauft, ist verpflichtet selbst darin zu wohnen.


    https://www.nrc.nl/nieuws/2020…is-te-gaan-wonen-a3986888


    Was meint ihr, wäre das auch bei uns ein wirksames Mittel um den Anteil von Kapitalanlegern am Wohnungsmarkt zu verringern und so die Preissteigerungen am Kauf- und Mietmarkt einzudämmen?

  • wozu soll es gut sein,Kapitalanleger davon abzuhalten Wohnungen bauen zu lassen? Also sollen dann noch weniger Wohnungen gebaut werden?

    Und wer soll in Zukunft dann noch Wohnungen vermieten können?

  • Der Gedanke ist, dass diejenigen, die eine Wohnung nicht zur Selbstnutzung, sondern zur Kapitalanlage kaufen, diese dann zu Höchstpreisen vermieten müssen, um die Investition rentabel zu machen. Dadurch steigen die Mieten auf dem Wohnungsmarkt besonders stark. Mietwohnungen werden dann halt von Anfang an als reine Mietwohnungen gebaut. In Amsterdam gibt es einen hohen Anteil städtischer Mietwohnungen bzw. Mietwohnungen, die im Besitz von Wohnungsbaugesellschaften sind.

  • ^^

    Funktioniert nur, wenn auf der anderen seite der Staat oder Genossenschaften einspringen und den Bedarf an Mietwohnungen decken. Aktuell in München undenkbar bzw. sehr weit weg.

  • iconic

    In Amsterdam und den Niederlanden gibt es auch eine ganz andere Wohnkultur. Wohnungen werden in der Regel gekauft und nicht gemietet. Das ist in Deutschland anders.

  • Wohnungsbaukosten:

    Anteil der Baugrund- Kosten in München inzwischen bei ca 70% .


    Bei etwa 3 facher Ausnutzung müssten die Gesamtkosten etwa halbiert werden können.


    Ich denk, dass die Leut, die bisher in München im Wohnungsmarkt investieret haben, schauen, dass keine wesentlichen Ausweitungen von Baurecht kommt.


    Die Stadt ist tief in einer Romantik- und Luxus - Falle


    Was meint ihr ?

  • Zitat von Schachbrett

    Ich denk, dass die Leut, die bisher in München im Wohnungsmarkt investieret haben, schauen, dass keine wesentlichen Ausweitungen von Baurecht kommt.

    Institutionelle Investoren wollen i.d.R. expandieren um größere Gewinne zu realisieren, daher besteht kein Interesse daran, Baurecht zu verhindern.


    Baurecht möglichst niedrig zu halten, ist erfahrungsgemäß (Presse) primär die Forderung mancher Anwohner, die eine negative Beeinflussung ihrer Lebensqualität befürchten (nicht selten zurecht, aber Interessenausgleich) und sich entsprechend Unterstützung in (lokal-)politischen Gremien erhoffen und häufig auch finden oder sich - zunehmend - mit anderen "Betroffenen" vernetzen.


    Die Vermutung, expansionsunwillige Käufer von Wohnungen zum Eigenbedarf oder von ein paar Immobilien zur Vermietung, würden Baurecht aufgrund einer (möglicherweise) höheren Rendite niedrig halten wollen, halte ich daher persönlich in einem Markt wie München für weniger relevant, wenn es um die Gründe von baurechtverringernden Anträgen und Beschwerden geht. Natürlich kann ich nicht in die Köpfe anderer hineinsehen, weshalb es schwierig ist, an dieser Stelle irgendetwas mit Fakten objektiv zu untermauern :).

  • MiaSanMia


    Vielen Dank für die Einschätzung


    Wenn dem so ist, ist es sehr erstaunlich, dass „ein paar Anwohner“ es schaffen in Richtung 70% zu drücken, dann läuft doch schon lang etwas schief ???


    Außerdem, sollte das Baurecht/ Fläche ansteigen mit größerer quantitativer Anwendung, müssten die Preise sinken, und dann könnte es problematisch für Leute sein, die schon investiert haben ?


    Deshalb meine Aussage zur Romantik- Luxus- Falle .....

  • ^


    dass „ein paar Anwohner“ es schaffen in Richtung 70% zu drücken

    Hmm, es ist inzwischen nicht mehr einfach kausal zu unterscheiden, wer nun wen zu welchen Positionen treibt. Auf der einen Seite beeinflusst der Widerstand aus Teilen der Bevölkerung die Politik, auf der anderen Seite beeinflusst die Politik aber auch die Bevölkerung (gerade wenn wortgewaltiger Populismus auf noch unentschiedene Personen trifft). Diese gegenseitige Beeinflussung kann sich u.U. schnell aufschaukeln, Beispiel SEM Nordost.


    Davon abgesehen spielen Faktoren wie die passende Skalierung der Infrastruktur (was, wann, womit), Verwaltungskapazitäten, Rücksicht auf den Bestand, gesetzliche Vorschriften und die Vorstellungen / Finanzkraft der Investoren (nicht jeder Investor will z.B. ein Hochhaus bauen, hat aber nix mit Baurechtverhinderung zu tun) eine limitierende Rolle bei der Baurechtschaffung.


    Außerdem, sollte das Baurecht/ Fläche ansteigen mit größerer quantitativer Anwendung, müssten die Preise sinken, und dann könnte es problematisch für Leute sein, die schon investiert haben ?

    Ob die Preise sinken , wenn pro Flächeneinheit mehr Baurecht geschaffen wird, hängt davon ab, ob sich damit das Angebot insgesamt erhöht (ich gehe schon davon aus, aber z.B. auch längere Genehmigungs- und Bauzeiten, Portfolio der Investoren eher befriedigt etc.) bzw. der Nachfragedruck nach Wohnraum nicht leicht zeitverzögert entsprechend ansteigt (insb. bei weiter niedrigen Zinsen sowie einem hohen Zuwachs an Arbeitsplätzen).

    Eine nochmal andere Frage ist es dann, ob es selbst bei sinkenden Preisen problematisch für bereits Investierte wird. Dafür müsste es schon zu einem richtigen Einbruch der Preise kommen, was ich ehrlich gesagt für äußerst unwahrscheinlich halte (das Nullzinsniveau wird uns wohl noch das ganze Jahrzehnt begleiten) - mittelfristig kann ich mir eine phasenweise Stagnation der Mietpreise bzw. einen sanfteren Anstieg der Kaufpreise vorstellen.

    4 Mal editiert, zuletzt von MiaSanMia ()

  • Vielen Dank für die Einschätzungen, MiaSanMia.


    In diesem Zusammenhang wär es für mich interessant, ob dieser Parameter einen grösseren Einfluss auf die sehr niedrigen Kaufpreise selbst in hohen Neubauten in zentralen Vierteln von Chicago hat, und wie hoch dieser ist.


    Problem: Die Märkte sind höchst unterschiedlich.

  • Zum Thema Skalierung öffentlicher Verkehrsanbindung:


    Rund um den Hauptbahnhof: Ich vermisse die Weiterverfolgung der immer wieder angekündigten Traufhöhenanhebungen.........?

  • Aktuelle Zahlen zu Münchner Quadratmeterpreisen:


    Über alle Münchner Stadtteile hinweg zahlt man Ende 2019 für eine Neubau-Eigentumswohnung im Schnitt 9.124 Euro pro Quadratmeter, vor einem Jahr waren es noch 8.626 Euro. Das entspricht einer Zunahme von 6,8 Prozent.


    Bei einem Drittel der Münchner Stadtteile liegen die Quadratmeterpreise über der Schwelle von 10.000 Euro. In Au, Ludwigsvorstadt, Lehel, Schwabing-West und Maxvorstadt sind es sogar mehr als 12.000 Euro pro Qaudratmeter. Mit einem Plus von 7,9 Prozent stiegen die Quadratmeterpreise für die angebotenen Münchner Neubau-Eigentumswohnungen am stärksten in Milbertshofen mit 9.738 Euro und Am Hart mit 9.977 Euro. Knapp dahinter liegt die Schwanthalerhöhe mit 7,8 Prozent und einem Quadratmeterpreis von 10.534 Euro. Am erschwinglichsten sind Eigentumswohnungen noch in den Münchener Randbezirken. So liegt der Quadratmeterpreis in Langwied bei 5.335 Euro. Mit einem Plus von 3,3 Prozent war in diesem Stadtteil auch der prozentuale Anstieg am geringsten.

    https://www.konii.de/news/nirg…maxvorstadt-202002276543#