Justizzentrum Konstablerwache - Neuordnung bis 2027

  • In diesem Jahr beginnt nun die Neuordnung des Gerichtsviertels. Die beiden Neubauten, Gerichtsgebäude "C" und "Z", im Vorbeitrag mit roter Schrift hervorgehoben, werden im kommenden Februar ausgeschrieben. Der Bau selbst soll erst in zwei Jahren beginnen. Im kommenden Frühjahr ist der Start für vorbereitende Baumaßnahmen vorgesehen. Gerechnet wird mit einer Gesamtdauer für die Bauarbeiten von mehr als zehn Jahren.


    Einzelheiten in einer Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums der Finanzen von heute:


    Traditionsreiches Justizzentrum in Frankfurt wird fit gemacht für die Zukunft

    Hessen investiert in den nächsten Jahren kräftig in den traditionsreichen Justizstandort an der Konstablerwache in Frankfurt am Main: Neben der Sanierung bestehender Gebäude sollen zwei Neubauten für den größten hessischen Justizstandort entstehen. 2021 kann mit den ersten vorbereitenden Bauarbeiten begonnen werden und die Ausschreibung für die Neubauten steht an. „Für die Gerichte und die Staatsanwaltschaft in der Frankfurter Innenstadt entstehen an dem historisch bedeutenden Justizstandort neue Gebäude mit exzellenten Arbeitsbedingungen für die Bediensteten. Die Landesregierung leistet so einen weiteren wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung eines modernen Justizstandortes. Im Februar wird das Bauprojekt europaweit ausgeschrieben“, informierten Hessens Finanzminister Michael Boddenberg und Justizministerin Eva Kühne-Hörmann.

    Für die europaweite Ausschreibung ist der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) zuständig. Die Neubauten sollen im Rahmen einer Öffentlichen-Privaten-Partnerschaft entstehen (kurz: ÖPP). Erstmals nutzt Hessen bei dem Bauprojekt ein weiterentwickeltes ÖPP-Modell. Hessens Finanzminister erläuterte: „Der über die Ausschreibung noch zu findende private Vertragspartner plant, baut und finanziert die Gebäude und bewirtschaftet sie für 30 Jahre. Das Land wird Mieter in den neuen Gebäuden. Neu an unserem ÖPP-Modell ist, dass das Land nach Ablauf des Mietvertrags vollumfänglich Eigentümer der Liegenschaft ist. Wir nutzen bei der Weiterentwicklung des hessischen ÖPP-Mietmodells die Vorteile des Erbbaurechts. Uns geht es darum, den Justizstandort in der Frankfurter Innenstadt langfristig zu sichern.“ Weiter erklärte der Minister: „Die Justiz nutzt diesen Standort schon seit über 100 Jahren und hat auch für die Zukunft ein langfristiges Nutzungsinteresse von weit mehr als 30 Jahren. Der Justizstandort in der Frankfurter Innenstadt hat eine besondere Tradition. Dieser Tradition beziehungsweise deren Fortführung sehen wir uns als Land besonders verpflichtet. Auch deshalb haben wir uns für das neue Modell entschieden.“

    Justizministerin Eva Kühne-Hörmann sagte: „Die von der schwarzgrünen Koalition in der letzten Legislaturperiode beschlossene Modernisierung des größten hessischen Justizstandortes an der Konstablerwache in Frankfurt am Main geht voran, darauf bin ich stolz. Dies ist ein Meilenstein für die hessische Justiz. Neben der personellen Verstärkung in der hessischen Justiz und dem Ausbau der Digitalisierung sind moderne Gebäude mit digitaler Infrastruktur für eine fortschrittliche, leistungsfähige und bürgernahe Justiz von entscheidender Bedeutung. Ich freue mich sehr über den Projektstart in dem gerade begonnenen Jahr. Die europaweite Ausschreibung und die vorbereitenden Baumaßnahmen sind bedeutende Wegepunkte. Der Projektstart und die damit verbundenen großen Investitionen zeigen, welche wichtige Bedeutung der Rechtsstaat in Hessen genießt.“

    „Hessen geht mit dem modifizierten ÖPP-Modell neue Wege und hält gleichzeitig langfristig an dem Standort fest. Das ist ein positives Signal, allen voran für die Bediensteten. Durch das neue Modell versprechen wir uns ein hohes Anbieterinteresse und wirtschaftlich sehr attraktive Angebote. Das Land ist im Rahmen des neuen ÖPP-Modells außerdem bereit, dem privaten Partner nach erfolgreicher Fertigstellung eine 100-prozentige Sicherheit zur Refinanzierung der Bauinvestition zu geben. Auch dadurch wird das Modell hessenspezifisch weiterentwickelt“, erklärt LBIH-Direktor Thomas Platte.

    Im Neubau Z, der in der Heiligkreuzgasse entstehen soll, werden zukünftig Bedienstete der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, des Oberlandesgerichts sowie Prüfungsräume für das Justizprüfungsamt I untergebracht. Für das Gebäude Z ist eine Nutzungsfläche von rund 3.150 m² vorgesehen. Im Neubau C, der in der Konrad-Adenauer-Straße entstehen soll, werden die Bediensteten der Staatsanwaltschaft Frankfurt, die Bediensteten der Staatsschutzsenate des Oberlandesgerichts und zweier Staatsschutzkammern des Landgerichts sowie Bedienstete des Amtsgerichts untergebracht. Hier sind unter anderem zwei Hochsicherheits-Sitzungssäle unterschiedlicher Größe geplant, um den stetig steigenden Sicherheitsanforderungen bei Gerichtsverhandlungen auch zukünftig gerecht werden zu können. Für das Gebäude C ist eine Nutzungsfläche von rund 16.500 m² vorgesehen.

    Die Neubauten für die Gebäude C und Z sind allerdings nur der erste Schritt in der Gesamtentwicklung von Hessens größten Justizstandort. Hierzu bedarf es vorbereitender baulicher Maßnahmen, wie beispielsweise der Herrichtung eines neuen Sitzungssaals im Gebäude A des Amtsgerichts und in Gebäude E unter anderem der Herrichtung des Haftrichterbereichs. Dies ist erforderlich, um den Geschäfts- und Sitzungsbetrieb am Standort auch während der langfristigen Baumaßnahmen sicherzustellen. Geplanter Baubeginn der vorbereitenden Maßnahmen ist im Frühjahr 2021. Nach Abschluss der Neubauten für die Gebäude C und Z werden in der Folgezeit sukzessive die Bestandsgebäude saniert und modernisiert, um den Justizstandort langfristig als modernen Standort für die hessischen Justizbehörden zu sichern. Die Bauarbeiten am Gesamtstandort werden mehr als zehn Jahre dauern.


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    Grafik: Google Maps / Meixner Schlüter Wendt Planungs GmbH

  • Auch wenn ich die Neuordnung, Sanierung (und Verdichtung) doch begrüße, hätte ich ja einen radikaleren Bruch mit dem Standort doch besser gefunden.

    Irgendwo, immer noch einigermaßen zentral, ein HH, in dem alle Behörden, Abteilungen und Senate untergebracht sind, um das heutige Gerichtsviertel neu zu entwickeln und beleben zu können. Und natürlich das unsägliche OLG abzureißen, welches die Zeil an dieser Stelle regelrecht missbraucht. Aber, besser als nix.

  • Eine Diskussion über eine Verlegung des Justizzentrums an die Adickesallee wurde geführt. Vor bald 15 Jahren, nachzulesen oben ab Beitrag #1. Das Ergebnis ist bekannt, und für mich gesprochen war es das richtige. Aber wie man auch dazu steht - eine Entscheidung ist gefallen.

  • Das ändert nichts an dem Umstand, dass diese Entscheidung grottenfalsch ist und es ist erfreulich, dass jemand ausserhalb von Ffm. das auch so sieht - Danke "lexibexi" !

    Vermutlich denkt der Forist aus Münster an das LG Köln https://de.wikipedia.org/wiki/Landgericht_K%C3%B6ln , was man Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre als maßvoll hohes HH neu konzipiert hatte. Natürlich hätte man die Justiz in einem (oder mehreren) solcher HH im Bereich der Adickesallee neu bauen können.


    Zu den Bestandsbauten im Gerichtsviertel:

    Den schönen Gründerzeitler hätte man umnutzen können - entweder zu einem gehobenen Hotel oder ähnlich dem Konzept der "Hackeschen Höfe" in Berlin zu einem urbanen gemischt genutzten Quartier.

    Der ganze Rest gehört grossflächig abgeräumt und überwiegend durch Wohn(hoch)Häuser ersetzt.


    Nochmals: DANKE "lexibexi" !

  • Im Allgemeinen finde ich den Standort vollkommen in Ordnung. Ansonsten würden die Gerichte höchstens noch nach Preungesheim gehören, um gewisse Transportkosten zu vermeiden ;)

    Allerdings hätte ich mir hier auch etwas mehr Willen zur Umgestaltung gewünscht. So hätte Gebäude C mit bis zu 60m in die Höhe entwickelt werden können, von mir aus auch als einfachster Glas-/Natursteinquader. Dafür hätte man die Gebäude D und Z aufgeben können und das Gelände veräußern. Eine Neu-/ Umentwicklung an dieser Stelle hätte der östlichen Zeil bestimmt gut getan. Und man hätte noch einiges der Kosten reinholen können.

  • Als jemand, der dort ab und zu zu tun hat, möchte ich aber festhalten, dass gerade der zentrale Standort an der Konstablerwache mit seinem sehr guten ÖPNV-Anschluss ein großer Pluspunkt ist. Auch die Möglichkeit einer Versorgung mit schnellen Nahrungsmitteln (unter den obwaltenden Umständen eingeschränkt) ist vorteilhaft, denn die Kantine schließt früh und ist auch nicht immer das Wahre. Dass natürlich abgesehen von Gebäude A das ganze Areal kein Schmuckstück ist, ist - denke ich - klar.

  • Ein Justizhochhaus in Frankfurt wäre wirklich was, passt auch gut her. Nur glaube ich, dass es nicht wirklich zu rechtfertigen ist, hinsichtlich der Kosten, wenn Platz zwar Rar, die Gebäude aber da sind. Und etwas an einen Investor zu verkaufen ist nunmal eine unumkehrliche Sache, das wird wahrscheinlich nochmal Jahrzehnte Diskutiert werden müssen.

  • Nach offizieller Lesart laufen die Bauarbeiten für die Modernisierung des Justizzentrums schon seit 2021. Heute besuchten Justizminister Poseck und Finanzminister Boddenberg die Baustelle und ließen sich über den Fortschritt des Bauprojekts informieren. Besichtigt wurde der historische Schwurgerichtssaal aus dem Jahr 1889. Dieser wird zur Zeit umgebaut, als Vorgriff auf den Beginn der Hauptbauarbeiten. Die FAZ hat ein Foto des Zwischenstands.


    Weiteres in einer Pressemitteilung:


    Baustelle des Justizzentrums an der Konstablerwache in Frankfurt am Main besucht

    Seit 2021 haben die ersten Bauarbeiten für den größten hessischen Justizstandort an der Konstablerwache in Frankfurt am Main begonnen. Neben der Sanierung bestehender Gebäude sollen zwei Neubauten entstehen. Justizminister Roman Poseck und Finanzminister Michael Boddenberg haben am Montag die Baustelle des Sitzungssaals 146 A des Justizzentrums Frankfurt am Main besichtigt und sich über den Fortschritt des Gesamtbauprojektes informiert.

    Bedeutendes Justizzentrum
    Der Hessische Minister der Justiz Prof. Dr. Roman Poseck sagte während der Baustellenbesichtigung: „Der traditionelle Justizstandort an der Konstablerwache in Frankfurt am Main ist auch über die hessischen Landesgrenzen hinweg eines der bedeutendsten und größten Justizzentren in Deutschland. Daher ist es wichtig, diesen Standort zu sanieren und auszubauen, um auch in Zukunft den Bediensteten und allen Verfahrensbeteiligten einen modernen Gerichtsbetrieb mit guten Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Hessen investiert massiv in die Justiz. Dies gilt für das Personal genauso wie für die Gebäude und die Technik. Neben einer personellen Verstärkung braucht eine leistungsfähige Justiz auch eine gute Infrastruktur und eine zeitgemäße Ausstattung. Die baulichen Maßnahmen zur Modernisierung des Justizstandorts sind darum eine nachhaltige Investition in die Zukunft der hessischen Justiz. Durch eine vorausschauende Planung und eine fortlaufende enge Abstimmung mit den örtlichen Behördenleitungen werden die Voraussetzungen geschaffen, dass trotz der unvermeidlichen Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahmen, z.B. Lärm und Baustellenverkehr, eine durchgehende Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes sichergestellt wird. Es ist gut, dass die Justiz in Frankfurt am Main so zentral liegt. Das erleichtert ihre Erreichbarkeit und stärkt ihre Bedeutung. Deshalb freue ich mich darüber, dass die bauliche Weiterentwicklung hier am Standort in der Mitte der Stadt vorgenommen wird, diese so gut voranschreitet und ich mir heute selbst einen Eindruck verschaffen kann.“

    Hessens Finanzminister Michael Boddenberg erklärte beim Rundgang: „Die Investitionen in Hessens größten und wichtigsten Justizstandort gelten unserem Rechtsstaat. Die Justiz und damit unsere Gesellschaft werden davon lange profitieren. Das Projekt ist auf über ein Jahrzehnt angelegt. Soweit wir aktuell kalkulieren können, gehen wir schon jetzt von Investitionen von mehr als einer halben Milliarde Euro aus. Angesichts der Dauer der Bauarbeiten, der bekannten Preissteigerungen und weiterer Unwägbarkeiten wird sich diese Summe sicherlich noch deutlich erhöhen. Das müssen uns gute Bedingungen für die Justiz aber wert sein.“

    Anspruchsvoller Umbau

    Beide Minister dankten allen Beteiligten, die zur Umsetzung des Bauprojektes beitragen. „Unser Dank richtet sich insbesondere auch an alle Bediensteten für die Bereitschaft, Hürden, wie den temporären Umzug an den Interimsstandort in Niederrad, aufzunehmen, um die Baumaßnahmen realisieren zu können.“

    Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), führte weiter aus: „Die Gesamtanlage besteht aus Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert, aber auch aus Bauten aus den 1960er- und 1980er-Jahren. Zum Projekt gehört auch ein Neubau. Die Umsetzung eines solchen Projekts ist durchaus anspruchsvoll, gerade weil sie im laufenden Betrieb geschieht. Unter anderem muss ein großes Stahltragwerk eingebracht werden, zudem wird eine tragende Wand zurückgebaut. Auch bei der Restaurierung der bauzeitlichen Stuckdecke stimmen sich unsere Kolleginnen und Kollegen eng mit der Denkmalpflege ab.“

    Im Rahmen des Gesamtprojekts „Justizstandort Konstablerwache, Frankfurt am Main“ sollen nach dem Abriss und Neubau der Gebäude C und Z die Gebäude B, A und E nacheinander saniert und modernisiert werden.

    Im 1. Bauabschnitt werden die Gebäude ersetzt, deren erforderliches Bauvolumen am Standort nicht wirtschaftlich realisierbar ist. Somit werden Gebäude C (Konrad-Adenauer-Str. 20) und Z (Heiligkreuzgasse 15, schon länger leerstehend) durch Neubauten ersetzt. Der Neubau des Gebäudes C soll zur Deckung von zusätzlichen Raumbedarfen mit einer voraussichtlichen Nutzfläche von ca. 16.000 qm in etwa doppelt so groß wie das bisherige Gebäude C (mit 7.356 qm) werden. Im Gebäude C werden im öffentlichen Bereich u.a. zwei große und moderne Sicherheitssitzungssäle geschaffen. Beide Gebäude werden für die Bediensteten von Oberlandesgericht, Generalstaatsanwaltschaft, Staatsanwaltschaft sowie Land- und Amtsgericht und Justizprüfungsamt ein modernes und attraktives Arbeitsumfeld bieten.

    Vollumfängliche Modernisierung

    Im Gebäude C sind derzeit u.a. die Staatsanwaltschaft mit der Asservatenstelle, der Sicherheitssitzungssaal 165 C sowie der Haftrichterbereich des Amtsgerichts untergebracht. Im Vorfeld des für Anfang 2024 geplanten Abrisses der Gebäude C und Z sind bis Ende 2023 verschiedene vorbereitende Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs vorzunehmen, zu denen die baulichen Herrichtungsmaßnahmen bezüglich dem Sitzungssaal 146 A als Ersatz für den Sitzungssaal 165 C und im Gebäude E bezüglich dem Haftrichterbereich mit Vernehmungsräumen und Zellen gehören. Zudem sind der Bezug einer Interimsanmietung mit Büros und Sitzungssälen und der Bezug einer dauerhaften Anmietung für eine gemeinsame Asservatenstelle von Polizei und Staatsanwaltschaft zu realisieren, die zuvor jeweils für die Zwecke der Justiz baulich hergerichtet werden. Das Interimsgebäude wurde für die Dauer des Gesamtprojekts von mindestens 12 Jahren angemietet und soll in der 1. Bauphase, die die Neubauten C und Z umfasst, von vier Nutzern (Staatsanwaltschaft, Zivilabteilung des Amtsgerichts, Verwaltung des Oberlandesgerichts und Justizprüfungsamt FfM.) bezogen werden. Generalstaatsanwaltschaft und Landgericht verbleiben komplett am Justizstandort Konstablerwache. Sie sollen während der Baumaßnahmen ausschließlich innerhalb des Justizstandorts Konstablerwache umziehen und dort durch Auslagerung ins Interimsgebäude freigezogene Flächen nutzen.

    Vor dem Abriss und Neubau der Gebäude C und Z wird der Sitzungssaal 146 A (Schwurgerichtssaal) aufwändig hergerichtet. „Wir stehen heute in dem historischen Sitzungssaal 146 A, der für rund 8 Millionen Euro als eine der ersten Baumaßnahmen zum Sicherheitssitzungssaal umgebaut und Ende dieses Jahres fertiggestellt sein wird“, erklärte Finanzminister Michael Boddenberg. „Die Gewährleistung der Sicherheit und des öffentlichen Interesses sind wichtige Anforderungen an einen zeitgemäßen Sitzungssaalbetrieb. Im Rahmen dieser Baumaßnahme wird eine vollumfängliche Modernisierung der Technik und Ausstattung sowie eine räumliche Erweiterung zur Deckung der Platzbedarfe für Prozessbeteiligte und Zuschauer realisiert. Zur Erhöhung der Sicherheit bekommt der Sitzungssaal separate Zugänge für Prozessbeteiligte und Zuschauer“, so Hessens Justizminister Roman Poseck weiter.

    Am Richterpult werden sieben Sitzplätze nebst einem Sitzplatz für die Protokollführung zur Verfügung stehen. Auf der Anklageseite werden acht Sitzplätze eingerichtet, die aufgrund der großzügigen Bemessung des Saals noch durch angestellte Tische erweitert werden können. Auf der Angeklagtenseite werden 30 Sitzplätze für Angeklagte und Verteidiger eingerichtet. Der Zuschauerraum soll ca. 100 Personen fassen können. Der Schwurgerichtssaal 146 A in Justizgebäude A wird zur Aufrechterhaltung des Gerichtsbetriebes dienen.


    Presseberichte finden sich unter anderem in der FR und der FAZ. So soll es einmal aussehen:



    Bild: Projektgruppe Architektur + Planungsgesellschaft mbH / Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen

  • Der Mietvertrag für die Gebäude an der Hahnstraße in Niederrad läuft seit Anfang des Monats. Doch der ursprünglich in diesen Tagen geplante Umzug von Staatsanwaltschaft, der Zivilabteilung des Amtsgerichts etc. verzögert sich, voraussichtlich bis Ende 2023. Das berichtete die FR Anfang der Woche. Grund sind Verzögerungen bei der Sanierung des historischen Schwurgerichtssaals aus dem Jahr 1889. Dieser wird bekanntlich zum Sicherheitssitzungssaal umgebaut, geplante Kosten acht Millionen Euro, um vorübergehend den abzureißenden großen Schwurgerichtssaal 165 zu ersetzen.


    Zu den Umbaumaßnahmen zählt auch die Wiedereröffnung eines Eingangs in das Gerichtsgebäude A an der Gerichtsstraße. Der aus der Bauzeit des ältesten Justizgebäudes stammenden Eingang, der Neurenaissance-Bau wurde zwischen 1884 und 1889 errichtet, war viele Jahre lang verschlossen. Zwischenstand:


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    Der abzubrechende Schwurgerichtssaal 165 C, in dem sich in den letzten Jahrzehnten zahlreiche spektakuläre Strafverhandlungen ereignet haben.


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/5676_gerichtsviertel.jpg     Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/5677_gerichtsviertel.jpg

    Bilder: Schmittchen

  • Der Umbau des neuen/alten Eingangs an der Nordseite des Gerichtsgebäudes A ist weitgehend fertig. Wie wir wissen, zählt dieser Zugang und die Sanierung des historischen Schwurgerichtssaals aus dem Jahr 1889 zu den Voraussetzungen, um Teile der Justiz nach Niederrad verlegen zu können. Erst wenn dies erfolgt ist, kann der Abbruch von Teilen des Bestands und damit die Neuordnung des Justizzentrums beginnen.


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    Ferner wird zur Zeit auch die Fassade des Nachkriegs-Anbaus an das gründerzeitliche Gebäude C saniert.


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    Bilder: Schmittchen

  • Kurze Notiz zum Niederrader Überbrückungsbau in der Hahnstrasse: dieser ist noch bei weitem nicht bezugsfertig. Gerade heute habe ich gesehen wie der gesamte Eingangsbereich außen mit schwerem Gerät aufgerissen und der Boden 20-30 Zentimeter tief entfernt wird.

  • Nach einer heute herausgegebenen Pressemitteilung wird der Baukonzern Hochtief in öffentlich-privater Partnerschaft die Neubauten bis Mitte 2027 errichten und sodann 30 Jahre lang betreiben.


    Hochtief plant, finanziert, baut und betreibt Erweiterung des Justizzentrums Frankfurt
    PPP-Auftrag hat ein Volumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich

    Hochtief hat einen PPP-Großauftrag mit einem Volumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich erhalten. Der Konzern wird im Auftrag des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen das neue Justizzentrum Frankfurt am Main erweitern. In die beiden neuen Gebäude, die an der Konstablerwache in der Innenstadt entstehen, werden mehrere Gerichte, Staatsanwaltschaften und Justizbehörden einziehen. Hochtief wird die Neubauten mit einer Bruttogeschossfläche von 38.500 Quadratmetern bis Mitte 2027 errichten und anschließend 30 Jahre lang betreiben.

    Die beiden neuen Justizgebäude an der Heiligkreuzgasse und an der Konrad-Adenauer-Straße erfüllen höchste Nachhaltigkeitsstandards. Auf den nutzbaren Dachflächen installiert Hochtief großflächige Photovoltaik-Anlagen. Die Häuser werden mit Fernwärme versorgt, die über moderne Heiz- und Kühldecken in die Räume eingespeist wird.

    Hochtief-Vorstandsvorsitzender Juan Santamaría: „Hochtief managt den gesamten Lebenszyklus des Justizzentrums über ein PPP-Modell. Das gibt uns die Gelegenheit, die Gesamtkosten für Bau- und Betrieb zu optimieren. Dadurch schaffen wir Mehrwert für den Steuerzahler.“

    „Seit 15 Jahren realisieren wir erfolgreich Public-Private-Partnership-Großprojekte im Sicherheitsbereich, darunter Justizzentren, Ministerien, Bundeswehrkasernen und Polizeipräsidien. Gemeinsam mit unseren Baukollegen von Hochtief Infrastructure haben wir alle Objekte termin- und kostengerecht fertig gestellt. Zusätzlich übernehmen wir den Betrieb und halten die Objekte in einem guten Zustand“, so Sandra Arendt, zuständig für den Bereich öffentlicher Hochbau der Hochtief PPP Solutions GmbH.


    Der Rechteangabe der beigefügten Visualisierung zufolge wird das neue Gerichtsgebäude C an der Konrad-Adenauer-Straße vom Münchner Büro Plan2 geplant.


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    Bild: Hochtief / Frick Krüger Nusser Plan2

  • Der Neubau des Justizgebäudes C wirft seine Schatten voraus. Im Rahmen einer Rochade ziehen u.a. die Zivilprozessabteilungen des Amtsgerichts nach Niederrad, um Platz für andere Abteilungen in den Gebäuden B und E zu schaffen. Die ersten Ladungen fir Verhandlungstermine in der Hahnstraße werden dieser Tage versandt. Der eigentliche Umzug soll dem Vernehmen nach Anfang April stattfinden. Mal schauen. Das Justizpersonal ist skeptisch, es waren im letzten Jahr schon mal Ladungen für Niederrad verschickt worden, die dann, weil die Arbeiten in der Hahnstraße sich verzögerten und der Umzug verschoben wurde, alle noch mal geändert werden mussten.

  • So ganz kann ich auch jetzt nicht dran glauben. Die Arbeiten in Niederrad sind noch nicht abgeschlossen. Im Augenblick arbeitet man immer noch an einem neuen Eingangsbereich in der Hahnstraße. Immerhin wird tatsächlich auch daran gearbeitet.


    Aber sind wir mal optimistisch. Der Februar hat gerade angefangen... also noch 8 Wochen für Fertigstellen UND Umzug.

  • Im Juni ist Start für den Abriss von Gebäude C, bisher Sitz der Staatsanwaltschaft. Der Umzug der Behörde nach Niederrad beginnt in diesen Tagen. Schon seit März arbeiten Teile des Oberlandesgerichts an der Hahnstraße im Lyoner Quartier. Mehr in der Frankfurter Rundschau.


    Kleine Abschiedsdokumention eines Gebäudes, das wahrscheinlich nie jemand gemocht hat:


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    Bilder: Schmittchen