Karl-Marx-Allee/Frankfurter Allee

  • Weltkulturerbe? Schon mal in Magdeburg gewesen oder in anderen Ostdeutschen Städten? So einzigartig ist das bei uns in Berlin überhaupt nicht.


    Für Denkmalschutz nicht mehr Grün und Lebensqualität in die Stadt zu bringen, klingt ziemlich unlogisch und ideologisch.

    Als Anwohner der KMA* kann ich eine Begrünung der Allee, (Magistrale) nur begrüssen, denn die Straße braucht ganz dringend mehr Aufenthaltsqualität und auch mehr Grünflächen. Ganz klar!


    *KMA: Karl-Marx-Allee

  • ^Ich kann nur immer wieder mitgeben auch auf die Bedürfnisse älterer Menschen Rücksicht zu nehmen. Viele sind auf ein Auto angewiesen um z.B. zum Arzt zu kommen. Ich empfinde dieses Denken manchmal sehr kontraproduktiv und rücksichtlos.

  • ^Das sind Aussagen die von fehlender Empathie zeugen. Es geht nicht um Gebrechlichkeit. Es geht darum wie man mit Menschen umgeht die nicht mehr 30 sind.

  • Weltkulturerbe? Schon mal in Magdeburg gewesen oder in anderen Ostdeutschen Städten? So einzigartig ist das bei uns in Berlin überhaupt nicht.

    Für Denkmalschutz nicht mehr Grün und Lebensqualität in die Stadt zu bringen, klingt ziemlich unlogisch und ideologisch.

    Also wenn etwas ideologisch ist, dann ist es das ignorieren der Realität, denn die Karl-Marx-Allee ist gesäumt von Bäumen und großen Grünflächen.

    Der Grünstreifen ab Straußberger stadtauswärts macht den Kohl jetzt auch nicht fett an dieser vielbefahrenen Straße und ändert auch nichts an der Aufenthaltsqualität auf diesem Mittelstreifen. Wollen Sie über Ackerflächen laufen? Dann empfehle ich den Umzug nach Meck-Pom.

  • Ich verstehe die Argumente von UrbanFreak und Blaine, finde aber die Lösung, dass alles so bleiben soll wie es ist nicht korrekt. Wenn es darum geht die Stadt attraktiver, ökologischer und für alle zugänglicher zu gestalten ist es meiner Meinung nach eher hinderlich immer an der bestehende Gestaltung festzuhalten. Dabei ist es mir erstmal egal aus welcher historischen Epoche die Bauten kommen. Die KMA ist einfach durch ihre Breite und Gestaltung ein Ort des Autos. Jetzt kann man natürlich sagen "klar, dafür sind Straßen ja da". Man könnte aber auch versuchen sich die Alternativen vorzustellen. Ein Raum in dem sich Menschen (auch alte Leute) erholen können, direkt vor der Tür. Ein Ort an dem verschiedene Verkehrsträger gleichberechtigt nebeneinander Co-Existieren können ohne sich gegenseitig zu gefährden, ein Ort an dem Menschen das Geschehen bestimmen und nicht das Auto. Ich weiß, dass das nun ein wenig pathetischer ausgedrückt ist als ich es ursprünglich ausdrücken wollte ich finde nur, dass man den Perspektivwechsel manchmal angehen sollte. Auch für die Menschen die auf das Auto angewiesen sind sollte es selbstverständlich Lösungen geben. Diese liegen aber nicht darin, dass jeder sein eigenes Auto besitzt und zudem noch 15-20m² öffentlichen Raum für wenig bis gar kein Geld in Anspruch nehmen sollte. Ein Carsharing Pool in dem sich die Mieter ihre Autos vorbuchen könnten, Ärzte die nach Hause kommen, Gemeinschaftfahrten mit dem Taxi/Carpool. Es gibt viele Ideen. Eine grünere KMA hilft aber auch letztendlich den Menschen, die unter der schlechten Luft leiden und im Sommer unter den hohen Temperaturen.

  • Nach den von HarrySeidler verlinkten Berichten im RBB und Tagespiegel bin ich vorsichtig optmistisch, dass das sinnvolle, aber zunächst schlecht kommunizierte Umschwenken zum Grünstreifen nun kommt. Eine vollversiegelte ehemalige Aufmarschfläche ist ja nicht unbedingt das Zukunftweisendste, was man sich vorstellen kann.


    Die Parkplatzfrage ist offenbar nicht gravierend. Im Tagesspiegel-Artikel steht, dass das Gebiet mit rund 4700 Wohnungen über mehr als 3700 Parkplätze verfüge, was einem Verhältnis von sieben Parkplätze je zehn Wohnungen entspreche und für innerstädtisches Quartiere "richtig viel" sei. (In Neubaugebieten würde mit deutlich weniger Parkflächen geplant.)

    Fraglich bleibt wohl hauptsächlich das Ausmaß der von Gery Woop im RBB-Beitrag (ab ca. 4:00) erwähnten "Ablesbarkeit" des alten Zustands.

    Einmal editiert, zuletzt von ElleDeBE ()

  • Die KMA ist rechts und links von jeweils etwa 40m breiten Grünanlagen umgeben, diese sind jede für sich in etwa so breit wie die Straße selbst und werden größtenteils völlig vernachlässigt. Ich verstehe nicht inwieweit ein begrünter, also in der Realität heißt das -> ein von Abgasen durchsetzter, ungepflegter, dünnbewachsener, schmaler Rasen-Streifen auf einer stark befahrenen Straße irgendeinen Beitrag zu irgendwas leisten soll.


    Schickt man da Kinder zum spielen hin? [x] Nein

    Setzt man sich da mit einer Zeitung in die Sonne? [x] Nein

    Lässt man seinen Hund dort laufen? [x] Nein

    Sind wenigstens Bäumchen geplant, die hübsch aussehen? [x] Nein

    Verlieren Anwohner dafür Parkmöglichkeiten(Lebensqualität)? [x] Ja

  • Also wenn etwas ideologisch ist, dann ist es das ignorieren der Realität, denn die Karl-Marx-Allee ist gesäumt von Bäumen und großen Grünflächen.

    Der Grünstreifen ab Straußberger stadtauswärts macht den Kohl jetzt auch nicht fett an dieser vielbefahrenen Straße und ändert auch nichts an der Aufenthaltsqualität auf diesem Mittelstreifen. Wollen Sie über Ackerflächen laufen? Dann empfehle ich den Umzug nach Meck-Pom.

    Warum so ein einseitiger Kommentar? Immer wenn man das Wort "Lebensqualität" in Berlin erwähnt, kommen einige mit solchen Kommentaren, versteh ich überhaupt nicht. Ich wohne im Zentrum, liebe es, trotzdem darf man Balance und Ausgleich erwarten, denn beides gehört ebenfalls zu einer lebendigen Metropole, gerade im 21. Jahrhundert. Ihre genannten "Ackerflächen/vertrockneten" Flächen sind mitunter auch der Trockenheit bzw. fehlender Bezirksinvestitionen geschuldet. Trotzdem kein Grund, weniger Grün zu haben. Die Karl-Marx-Allee wird weiter wachsen am Autoverkehr, da ist ein Ausgleich an weiteren Grünflächen unabdinglich. Klar ist aber, dass mehr Mittel in die ökologische Infrastruktur notwendig sind! Übrigens: die kleinen Grünanlagen in der Umgebung werden nicht in erster zur Erholung, sondern als Filter zur Luftsauberkeit bzw. als Hundeauslaufflächen genutzt. Siehe jetzt auch (Mittelstreifen).


    Gerne kann man die strukturelle Infrastruktur der umliegenden Plattenbauten etwas verändern, auch durch Abriss und Neubau (modern) von Wohnraum (zu Vergleichsmieten bei Bestandsmietern, Bevorzugung nach Neubau wieder einziehen zu dürfen. So ein Modell wird regelmäßig in der Millionen Stadt Köln angewendet, ohne nennenswerte Einwände). Zu viel ungenutzte Grünflächen kann man durch grüne, moderne Innenhöfe im Neubau kompensieren.


    Aber das ist reine Phantasterei...

  • Doch, die Menschen sind eben doch mit ihren Hunden dort unterwegs, sitzen auf den neuen Bänken entlang der bisher umgebauten Allee und lesen ein Buch oder Zeitung. Wie kommt man auf diese einseitige Behauptung? Im übrigen ist die Baustelle nicht erst seit gestern und mittlerweile haben die Anwohner einen Parkplatz gefunden und viele meiner Nachbarn erfreuen sich am Umbau, weil damit mehr Qualität geschaffen wird, wurde.


    (Es wird seitens der Hausverwaltung und Bezirk alles nur Menschenmögliche getan für Sauberkeit)

  • Doch, die Menschen sind eben doch mit ihren Hunden dort unterwegs, sitzen auf den neuen Bänken entlang der bisher umgebauten Allee und lesen ein Buch oder Zeitung.

    Seiten-Anlagen ja, aber auf dem Mittelstreifen?! Dein Ernst?

  • Warum nicht? Die Menschen nehmen auch so etwas in Beschlag, gerade auch in Berlin. Außerdem ist unsere Stadt eine "Hundereiche" Metropole. :)


    Außerdem? Muss jede Anlage betreten werden? Grün kann auch einfach mal unbenutzt bleiben.

  • ^Also lieber eine ungenutzte Grünfläche als genutzte Parkplätze - alles verstanden. Du erinnerst mich an Hochhaus Fanatiker die einfach Hochäuser wollen, weil sie Hochhäuser wollen. NIcht falsch verstehen: Ich finde sowohl Grünflächen als auch Hochhäuser durchaus geil. Wenn es aber Menschen gibt, die ganz konkrete und verständliche Gründe dagegen vorbringen, sollte man sie zumindest versuchen zu verstehen.

  • Berlinier lass uns mal weiterdiskutieren ohne Polemik. Ich habe ja auch nicht gefragt: "Parkmöglichkeiten (Lebensqualität" - Dein Ernst?
    Es gibt halt verschiedene Ansichten und man kann sowohl Argumente dafür und dagegen finden. in meinem Post habe ich versucht mögliche Anstöße zur Diskussion zu geben. Vielleicht können wir da weiter machen?

  • ^Also lieber eine ungenutzte Grünfläche als genutzte Parkplätze - alles verstanden. Du erinnerst mich an Hochhaus Fanatiker die einfach Hochäuser wollen, weil sie Hochhäuser wollen. NIcht falsch verstehen: Ich finde sowohl Grünflächen als auch Hochhäuser durchaus geil. Wenn es aber Menschen gibt, die ganz konkrete und verständliche Gründe dagegen vorbringen, sollte man sie zumindest versuchen zu verstehen.

    Ich verstehe Dich, aber unsere Prioritäten liegen halt anders.


    Danke StadtLandFluss

    Gut und sachlich argumentiert.

  • Also lieber eine ungenutzte Grünfläche als genutzte Parkplätze - alles verstanden.

    Ich glaube, du hast absolut nichts verstanden und wie so häufig einen erschreckend kleinen Horizont. Es geht nicht nur um reine Optik, gefühlten Nutzen und subjektive Aufenthaltsqualität, die für einen Grünstreifen sprechen. Es geht generell um Maßnahmen, das Mikroklima einer Stadt zu schützen, was insbesondere der Lebensqualität im Sommer zugute kommt. Versiegelte Flächen heizen sich im Sommer nunmal deutlich stärker auf als Grünstreifen. Zudem fehlt es der Stadt durch ihre zunehmende Dichte immer öfter an Versickerungsflächen für Regenwasser. Erinnert ihr euch an 2017? Oder letzten Sommer? Ich erinnere mich alleine 2019 an drei Tage, an denen es durch Starkregen zu stadtweiten Überschwemmungen kam. Auch eine Folge zunehmender Flächen-Versiegelung. Dem muss entgegengewirkt werden, die Entsiegelung des Mittelstreifens der KMA ist der absolute richtige Ansatz.


    Das Umwandeln von Parkplätzen z.B. auf Mittelstreifen (von denen hat Berlin außerordentlich viel) kann einen Beitrag dazu leisten, die Stadt auf natürliche Weise zu kühlen. Da jeder Sommer neue Rekordtemperaturen mitsich bringt, ist jede Kühlung dringend nötig. Es geht schließlich nicht nur ums Wohlfühlen, sondern auch um Leben und Tod. Ältere und generell schwächere Menschen leiden besonders unter Extremhitze, die Todesfälle durch Kreislaufzusammenbrüche steigen auch in Deutschland Jahr für Jahr an.


    Und da du von genutzten Parkplätzen sprichst. Ich sehe den Nutzen einer Fläche nicht, auf der ein Objekt abgestellt wird, welches 23 von 24 Stunden eben keinen Nutzen für irgend wen erfüllt. Jeder Grünstreifen, und wird er pro Tag auch nur von 7 Bienen genutzt, die die 3 Blumen ansteuern, hat mehr Nutzen für die Allgemeinheit, als ein übergroßer Kfz-Abstellplatz aus Asphalt und Beton.

  • ^Mal von deiner diffamierenden und beleidigenden Ausdrucksweise abgesehen:

    - Wenn es so regnet wie in 2017, musst du dich schon auf einer Ackerfläche befinden, wenn du nicht möchtest, dass sich irgendwo Wasser staut

    - Eine Stadt, ist eine Stadt, ist eine Stadt - Berlin ist eine vergleichsweise außerordentlich grüne Stadt, die Fläche die du "entsiegeln willst", verändert nichts am "Mikroklima".

    - Der Hinweis auf Ältere ist wahrscheinlich ein Witz - ich kann mir nicht vorstellen, dass es dir wirklich um deren Interessen geht. So etwas nenne ich Sophismus - ein Scheinargument das überhaupt nichts mit der Sache zu tun hat. Aber wahrscheinlich rettest du mit dem Umwandeln der Parkplätze tatsächlich das Klima in Berlin und Senioren erleben die Temperaturabsenkung von 0,00001Promille als wohltuenden Segen

    - Vielleicht siehst du den Nutzen von Individualverkehr allgemein nicht? Kann das sein? Vertrittst du vielleicht sogar allgemein die Auffassung der Individualverkehr gehöre abgeschafft? Dann sage das auch und bombardiere mich hier nicht mit Scheinargumenten und Beleidigungen!

  • Mal ein kleiner Einwurf, weil hier scheinbar kein Kompromiss gefunden werden will:


    Warum beläst man denn nicht die Parklätze, ändert aber den Belag in Gittersteine um? Dadurch blieben die Parkplätze erhalten, Wasser könnte versickern und ein wenig mehr Grün könnte das Mikroklima etwas verbessern.


    Davon ab, wer Bienen auf Grünstreifen innerhalb von mehrspurigen Straßen locken will, kann auch kein großer Bienenfreund sein...


    Würde der Mittelstreifen ordentlich begrünt werden und ein paar Stauden nett angeordnet (und dann auch dauerhaft gepflegt werden) hätte ich da auch nichts gegen, aber ich befürchte, das wäre wohl nicht der Fall.

  • ^Ich kann nur immer wieder mitgeben auch auf die Bedürfnisse älterer Menschen Rücksicht zu nehmen. Viele sind auf ein Auto angewiesen um z.B. zum Arzt zu kommen. Ich empfinde dieses Denken manchmal sehr kontraproduktiv und rücksichtlos.

    Lieber Urban Freak, mit Verlaub, aber ich glaube Du hast hier mit Scheinargumenten angefangen.

    Solche Fälle können zugewiesene Parkplätze bekommen: https://service.berlin.de/dienstleistung/326453/

    Vom Extremfall auf das Allgemeine zu schließen, ist auch nicht korrekt.