Eurogate-Areal (ehem. TheCurve)| Innenhafen [Entwurf]

  • The Curve kann mangels ausreichender Tragfähigkeit des Baugrunds nicht der Planung gemäß realisiert werden. Dazu die Pressemitteilung der Stadt:


    Das Projekt "The Curve" am Innenhafen kann nicht wie geplant umgesetzt werden. In nichtöffentlicher Sitzung entscheidet deswegen der Rat der Stadt Duisburg am Montag, 2. Juli, über das weitere Vorgehen.


    Die Gründe, die zu Problemen in der Entwicklung des spektakulären Grundstücks am Duisburger Innenhafen führten, datieren ursprünglich bereits aus dem Jahr 2007. Obwohl seinerzeit im Plangenehmigungsverfahren die Verfüllung des Hafenbeckens mittels Kies-Sand-Gemisch gutachterlich vorgegeben wurde, entschied sich die damalig verantwortliche Innenhafen Entwicklungsgesellschaft (IDE) stattdessen für das Einbringen eines Abfallmaterials aus der Steinkohlegewinnung. Die dringend erforderliche und ebenfalls vom Gutachter vorgegebene Verdichtung des wenig tragfähigen Bodens im Hafengebiet mittels sogenannter Rüttelstopfsäulen unterblieb ganz.


    Als das Filetgrundstück im Jahr 2015 erneut ausgeschrieben wurde, gingen alle Beteiligten davon aus, dass der Baugrund gemäß den seinerzeit gemachten Vorgaben hergerichtet wurde. Entsprechend wurde die Ausschreibung konzipiert, im Zuge derer die Düsseldorfer Projektentwickler „Die Developer“ den Zuschlag bekamen. Um die vertraglich vereinbarte Tragfähigkeit von 300 kN pro Quadratmeter sicherzustellen, sicherte die Stadt Duisburg außerdem zu, mit Hilfe der GEBAG die entsprechenden Verdichtungsarbeiten vorzunehmen. Baugrunduntersuchungen und ein nachfolgendes Gutachten bekräftigten zudem, dass eine Tragfähigkeit von 300 kN pro Quadratmeter erreicht werden könne.


    Erhebliche Zweifel hinsichtlich der generellen Tragfähigkeit des Untergrunds kamen erst Anfang November 2017 nach der Beauftragung eines Fachunternehmens, welches die entsprechenden Arbeiten durchführen sollte. Diese Erkenntnisse bestätigte sodann auch der Gutachter und revidierte seine ursprüngliche Annahme, dass eine Tragfähigkeit von 300 kN erreicht werden könne. Infolgedessen wurde gemeinsam mit „Die Developer“ versucht, die Planungen für das Gebäude anzupassen, um dieses auch auf einem weniger tragfähigen Boden errichten zu können. Aufgrund des Mitte November 2017 auftretenden Hochwassers, das sich bis Ende März 2018 fortsetzte, konnten keine Arbeiten am Boden vorgenommen werden und dementsprechend auch keine weiteren Erkenntnisse gesammelt werden. Mit Aufnahme der Arbeiten Anfang April 2018 ergaben sich weitere massive Erschwernisse: Die Teilverfüllung des Geländes mit sogenannten Waschbergen erschwerte eine verlässliche Kampfmittelsondierung. Die Bezirksregierung hatte im Jahr 2008 die Verfüllung des Hafenbeckens ohne weitere Auflagen als kampfmittelfrei eingestuft. Diese Einschätzung revidierte sie jedoch im Sommer des vergangenen Jahres. Im Anschluss durchgeführte Kampfmittelsondierungen mit Hilfe von ferromagnetischen Sonden lieferten aufgrund der im Verfüllungsmaterial enthaltenen Eisenerze keine verwertbaren Ergebnisse. Zusätzliche fanden sich Altlasten sowie Hafensedimente. Als unmittelbare Folge dieser neuen Erkenntnisse wurde der Bauauftrag gestoppt. Die zeitlichen Verzögerungen, die aus den beschriebenen Problemen resultieren, machen es der Stadt Duisburg letztlich nicht mehr möglich, die gegenüber dem Investor zugesagte Fertigstellungsfrist einzuhalten.


    Um einen Fortgang der Entwicklung des Grundstücks sicherzustellen, wird dem Rat nun vorgeschlagen, einer Erhöhung der bislang entstandenen Gesamtkosten um 1,85 Millionen auf 5,35 Millionen Euro zuzustimmen.
    Zusätzlich sollen 500.000 € für ein alternatives Verfahren der Kampfmittelsondierung beauftragt werden. Des Weiteren soll nach Vorliegen der Ergebnisse der Kampfmittelsondierungen die Erstellung eines technischen Konzepts für die abschließende Baureifmachung des Grundstückes nebst Kostenschätzung in Auftrag gegeben werden. Mit den weiteren Kosten soll sich der Rat in einer weiteren Sitzung befassen. Da sich die Bodenverbesserungsmaßnahmen nicht in dem mit dem Investor vereinbarten Zeitraum realisieren lassen, wird die Verwaltung zudem beauftragt, mit diesem die Änderung der wesentlichen Vertragsinhalte zu verhandeln. Schadensersatzansprüche gegen Beteiligte werden nun geprüft. Die Aufarbeitung der Sachlage mit anwaltlicher Unterstützung wird fortgeführt.


    Da das Vorhaben The Curve nach wie vor den hochwertigen Abschluss einer städtebaulich wünschenswerten Entwicklung im Innenhafen darstellt, wird dem Rat vorgeschlagen, zum Abschluss seiner Befassung zu bekräftigen, dass an der Realisierung einer Bebauung des Grundstücks unter Beibehaltung der bisherigen Planung, jedoch unter Wahrung der Kosten-Nutzen-Relation, festgehalten wird.

  • Ich denke es wird nun ziemlich schwierig sein das Projekt am Leben zu halten. Das könnte ein längerer Prozess werden bis die Politik die Weichen für den Bau stellt und die Fläche aufbereitet wird.


    Bis dahin wird der Investor wohl sicherlich abspringen. Sehr schade um das schöne Projekt.

  • Neustart im vierten Quartal


    Die Stadt Duisburg wird im vierten Quartal einen neuen Anlauf für das Gelände im Holzhafen nehmen und eine Neuausschreibung veröffentlichen. Der Stadt schweben nachwievor Büros, Dienstleistungen und Gastronomie an dieser Stelle vor. Wohnungen werde es hingegen wahrscheinlich nicht geben.


    Unterdessen soll die Schifferstraße im Bereich des Holzhafens wieder für Busse in beide Fahrtrichtungen geöffnet werden.


    Quelle: Mercator One: Gastronomie gesucht (Rheinische Post vom 29. Juni 2020)

  • Da vor einigen Monaten im genannten Bereich Arbeiten mit schwerem Gerät durchgeführt wurden und nun die Schifferstraße wieder auf ist gehe ich davon aus dass die Arbeiten/Untersuchungen (auf Kampfmittelfunde?) dem Untergrund bzw. dessen Tragfähigkeit galten und das Kapitel somit abgeschlossen ist was die Neuausschreibung für dieses Projekt ja unterstreicht. Beim gestrigen Vorbeifahren war jedenfalls alles wieder beim alten, so als wäre nichts geschehen, keine Aktivitäten im gesamten Holzhafenbecken.

  • Stadt will Neu-Ausschreibung für The Curve im ersten Quartal fertigstellen


    Wie die WAZ+ jetzt berichtet will die Stadt die Neu-Ausschreibung im ersten Quartal fertig stellen. Das Grundstück soll so 'wie es steht und liegt' an einen neuen Investor übergeben werden, soll heißen das alleinige Risiko geht an den neuen Investor, auch eine Störkörpersuche muss der selbst finanzieren. Trotzdem erhofft sich die Stadt durch die geänderten Bedingungen weiterhin Interesse bei den potentiellen Geldgebern. Man ist überzeugt, dass dieses Grundstück mit einem architektonisch hochwertigen Büro- und Dienstleistungskomplex bebaut wird und bei der Neuausschreibung ausreichend Investoren Interesse an der Entwicklung dieses städtebaulich hervorragenden Standortes haben. Der Bund der Steuerzahler äußert sich sarkastisch zur erneuten Ausschreibung, schließlich schaffte es das Projekt 2020 schon zum zweiten Mal in die Liste der größten Steuerverschwendungen in Deutschland. Insgesamt kostete das Projekt der Stadt Duisburg bislang 12,3 Millionen Euro, wovon allerdings 11,8 Mio € durch Fördergelder bezuschusst wurde.

  • The Curve: Warten auf den neuen Investor


    Um den momentanen Zustand des Baugrundstücks zu dokumentieren mal ein paar frische Bilder 'aus der Kurve'. Eigentlich sollten auf dem Gelände längst die Bautätigkeiten laufen, was durch die mangelnde Tragfähigkeit des Untergrunds und den darauf folgenden Baustopp begründet ist -ausführliche Zusammenfassung dieses Desasters mit der PM der Stadt von Schmidtchen siehe hier-


    Sieht nicht nur halbfertig aus seit Jahren, ist es leider auch, Ecke Portsmouth Damm / Schifferstraße. Fotos vom 3.3.21':

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    Das Grundstück entlang der Schifferstraße:

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    Auch die Freitreppe, seit längerem schon angelegt, und in Fosters Masterplan für das Baugebiet Holzhafen auch als Highlight gedacht hat deutliche Spuren abbekommen. Denke mal hier wird zur endgültigen Fertigstellung nochmals Hand angelegt:

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    Alles in allem gefällt mir der Innenhafen außergewöhnlich gut, er ist nicht nur in Duisburg zu einer Topadresse geworden:

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    Alle Fotos: hanbrohat

  • Gibts eigentlich hier irgendwie was neues? Die Ausschreibung sollte ja eigentlich in Q1 erfolgen. Weis jmd. ob dies auch geschehen ist?

    Zudem standen die Tage einige Baucontainer auf dem Gelände, seit wann die da sind oder was dort gemacht wird, weiß ich allerdings auch nicht...

  • ^^


    Ich könnte mir vorstellen, dass die Baucontainer im Zusammenhang mit der Sanierung der Schifferstraße aufgestellt worden sind. Aufgrund aktueller Schäden sollte die Ertüchtigung recht kurzfristig erfolgen. Um fortschreitende Setzungen in der Schifferstraße zu vermeiden und vor allem den Zweirichtungsverkehr in der Schifferstraße wieder zu ermöglichen, muss wohl auch der vorhandene Baugrubenverbau am alten Holzhafen verstärkt werden. Dadurch wird die Gesamtmaßnahme insgesamt etwas aufwendiger und ist mit Kosten von knapp zwei Millionen Euro auch nicht ganz so günstig. ;)


    Zu einer möglichen Ausschreibung selbst habe ich keine Informationen, auch im Internet konnte ich nichts dazu finden.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass sie es nochmal für die Developer anpassen, dass sie vll. favorierte Käufer werden..

  • Auf der Website duisburg.de/Holzhafen kann man sich jetzt das Expose zum Grundstück der ehemaligen Eurogate und The Curve Projekte anschauen.

    Das Grundstück wird in einem kombinierten Konzept/Bieterverfahren (60%/40%) angeboten. Der mindestkaufpreis beträgt dabei etwa 1,5 Mio €. Die Stadt will sich bei einer Kampfmittelbergung zu 50% an den Kosten beteiligen, ansonsten trägt der Käufer alle kosten.

    Die weiteren städtebaulichen und architektonischen Bedingungen überraschen jetzt nicht großartig. Da es keinen B-Plan an der Stelle gibt und es somit im Bereich §34 Bau GB gebaut wird ist jedoch eine Wohnnutzung ausgeschlossen. Angestrebt wird eine gemischte, den Innenhafen ergänzende Nutzung angestrebt.

    Heißt Büro, Dienstleistung, Hotel, Kultur, Gastronomie, Bildung, Konferenz/Tagung, etc. sind gewünscht.

    Ich glaube das das Grundstück so wirklich sehr interessant ist: Es ist alles bekannt was den Boden, die Gründung etc. angeht, die Baugrube ist quasi schon ausgehoben, das Grundstück kann fast vollständig bebaut werden und auch entsprechend hoch bebaut werden. Es ist durch positive Bauvoranfragen sogar schon recht deutlich klar was gebaut werden darf und was nicht.

    Dazu ist der Grundkaufpreis für die Größe recht überschaubar.


    Die weiteren Schritte sehen folgender Maßen aus:

    • Vom 14.10.2021 bis zum 14.12.2021 weisen die Investoren ihre Eignung nach.
    • Ab dem 03.01.2022 wird der Datenraum mit den Details den Bewerbern zur Verfügung gestellt.
    • Angebotsabgabe bis zum 30.06.2022.
    • Die Entscheidung über die Angebote erfolgt bis zum 30.9.2022.
    • Im Anschluss erfolgt mit ausgewählten Bewerbern eine Konkretisierungsphase.

    Das heißt in etwa einem Jahr wird man mehr wissen.

  • In Kürze neue Informationen zur Entwicklung des Grundstückes

    Am Rande der Expo Real hat der Dezernent für Stadtentwicklung, Martin Linne, in einem Interview mit Studio 47 angekündigt, dass in ca. zwei Wochen neue Informationen zur Entwicklung des Grundstückes am Holzhafen bekanntgegeben werden. Dann sollen eine Pressemitteilung sowie eine Beschlussvorlage für den Rat veröffentlich werden. In der Ratssitzung am 28.11.2022 soll dann der Verkauf des Grundstückes an einen Investor beschlossen werden.


    Quelle: Duisburg auf der Expo Real 2022 | Interview mit Martin Linne | Dezernent für Stadtentwicklung DU (Studio 47 vom 5. Oktober 2022)



  • Investor für Eurogate-Areal gefunden


    Wie die WAZ Duisburg aktuell berichtet, wurde ein Investor für das Eurogate-Gelände am alten Holzhafen gefunden. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um das Bauunternehmen Tecklenburg aus Straelen. Entstehen sollen anscheint mehrere mehrgeschossige Baukörper, deren Fassaden zum Teil begrünt werden sollen. Geplant ist eine Nutzungsmischung mit den Schwerpunkten Büros, Hotel und Gastronomie. Auch ein Supermarkt sowie eine Kindertagesstätte sind angedacht. Wohnungen sollen in den Neubauten nach Angaben der Stadt allerdings nicht entstehen.


    Visualisierung: Projekt am alten Holzhafen (Quelle: WAZ Duisburg)


    Quelle: Eurogate: Investoren gefunden – was sie im Innenhafen planen (Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 15. November 2022)

  • Naja viel anders als the Curve ist es jetzt auch nicht, springt ein wenig auf den Pflanzen an der Fassade Hype auf.

    Wenn der Bau dadurch günstiger wird und endlich gebaut wird, bitte. Ich werde mich nicht beschweren über ein Gebäude mit viel Glasfassade auf dem Gelände.

  • Es sind noch immer 10 stöckige Gebäude. Ich denke in der aktuellen wirtschaftlichen Lage sollte bei vielen Projekten das Hauptziel sein, dass gebaut wird. Lieber dieser Entwurf als noch mal 10 Jahre stillstand.

  • Besser als nichts!

    Endlich schließt sich die Lücke am Innenhafen und der unfertige Eindruck des Gesamterscheinungsbild wird dann verschwinden.

  • ^ Genauso ist es. Und wer zu lange wartet den bestraft der Markt oder die weltpolitische Lage.


    Leider ist das Ruhrgebiet nicht Berlin, München oder Hamburg und das Verlangen nach exorbitanter Baukultur Wunschdenken. Das angedachte 120 Millionen-Projekt als Krönung des Foster-Plans für den Innenhafen zeigt nochmals anschaulich, dass so etwas in diesen Regionen schwer umzusetzen ist. Als Einzelprojekt wohlgemerkt. Leider. Weil im Widerspruch sofort mit Phoenix See, 6 Seen Wedau, Mercator Quartier, Dünen und Essen51 gleich dagegengehalten werden kann, wo hunderte von Millionen Euro verbaut werden. Hier ist das Ruhrgebiet als Gesamtes, als Region zu sehen, wie eben Berlin, München und Hamburg auch.


    Bleibt dann fürs erste eine hoffentlich solide Struktur für die neue Kurve am alten Holzhafen, wenn sich schonmal wieder ein (Investoren-) Türchen wie in diesem Fall mit Hermann Tecklenburg auftut. Eins dürfte klar sein: Die neue Bebauung wird dem Innenhafen weiter guttun und noch mehr Anziehungspunkt werden, wobei ich mir schon eine gemischte Nutzung inkl. Wohnungen gewünscht hätte, um dieses neue Stadtviertel noch lebendiger zu machen.


    Die beiden Visualisierungen dann noch im Bild:

    2022.11duinnenhafencu7ydy4.jpg



    2022.11duinnenhafencu3gdn8.jpg

    Fotos: Stadt Duisburg, Tecklenburg GmbH

  • Es sind noch immer 10 stöckige Gebäude. Ich denke in der aktuellen wirtschaftlichen Lage sollte bei vielen Projekten das Hauptziel sein, dass gebaut wird. Lieber dieser Entwurf als noch mal 10 Jahre stillstand.

    Sehe ich genauso und scheinbar auch die Stadt. Ich vermute das es noch andere virsionärere Entwürfe gab. Abwer durch die Tatsache, dass es sich hier um weitestgehend normale Gebäude handelt und diese auch nicht zusammenhängend sind ist es deutlich wahrscheinlicher das Gebaut wird im Vergleich zu einem riesen Baukörper.


    Ich hoffe man denkt einen coolen Veranstaltungs- und Kongressteil mit, vielleicht ganz oben mit einem tollen Panorama, das fehlt nämlich in Duisburg, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann.