Güterplatz: The Spin (128 m), Eden (98 m), Wohnungsbau

  • Du siehst halt schon eins weiter unten in dem Bereich, in dem die Riemchen aufgeklebt werden sollen, das Ausgangsproblem: Die Wärmedämmung ist so uneben, dass der Putzer später kaum noch eine Chance hat das richtig zu machen. Das haben wir schon in der Hansaallee gegenüber vom Campus Westend gesehen, aber selbst in der Altstadt wo Rillenputz aufgetragen wurde, zeigt sich, dass man im 21. Jahrhundert, anders als in den 1950ern, keine großen einheitlichen oder gar glatten Putzflächen mehr vorsehen sollte, da es keine Handwerker mehr gibt, die das ordentlich umsetzen können.

  • Das Problem ist im wahrsten Sinnes Wortes vielschichtig. Bei oben zitiertem Bild sieht es so aus, als wäre die Betonage des Dachabschlusses schon schief (Abgesehen davon, dass dort keine Abtropfrinne zu sehen ist). Die Dämmung: ja, irgendwie hingelogen. Und auch der Putz mit tiefen Rillen und den erwähnten Bohrlöchern.
    Ich glaube aber schon, dass es noch Handwerker gibt, die so was ordentlich können. Doch erstens arbeiten die mit Sicherheit nicht für Dumpingpreise und zweitens sind solche Leute (Firmen) wahrscheinlich über Jahre ausgebucht und haben das Luxusproblem, welchen "interessantesten" Auftrag sie annehmen möchten.

  • Wie versprochen die in #622 von mir zuvor als "Saure Sahne" titulierten Ansichten des Spins. Ich möchte meine Aussage diesbezüglich revidieren. Auch wenn der Turm aus den Nordöstlichen Perspektiven aufgrund des ungewöhnlichen Grundrisses immer etwas mächtiger im Stadtbild wirkt, so muss man sagen, dass es in Realität nicht so schlimm aussieht wie urspünglich (aufgrund der Renderings) angenommen. Ich würde sagen zwar keine süße Sahne, aber immerhin Schmand. Der Vorteil des Ganzen ist dann, dass es optisch auf keinen Fall langweilig wirkt; Bilder groß klickbar:


    spin_144ujq7.jpg


    Bild: https://fvgffm.de/img2/spin_11ldj4h.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/spin_12omjvb.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/spin_09utkee.jpg


    Bild: https://fvgffm.de/img2/spin_08rqjjo.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/spin_10afkdc.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/spin_131xk6j.jpg


    Bilder: Adama

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • hallo zusammen,

    interessant mal so was zu lesen. Alles in allem kann ich aber dazu nur sagen "wenn man keine Ahnung hat, dann............." . Nicht das man was entschuldigen muss, aber wenn man die Umstände nicht kennt und vor allem gleich einen drauf gibt, zeugt das meiner Meinung nach nicht von einer großen Ahnung.

    Vielleicht wenn die Fassade fertig ist, kann man über manches reden. Aber rede nie über nicht fertig gestellte Sachen - außer man hat Insider oder direkten Kontakt mit den Verantwortlichen vor Ort.

    Wenn man ein Kreuz im Hemd und ein Gesäß in der Hose hat, sollte man bevor man so was von sich gibt, vor Ort mal vorsprechen und die Situation erfassen.

    Ebenfalls wäre die vor Ort tätige Bauleitung auch an einem direkten Gespräch mit dem Verfasser interessiert. (Wenn er schon mal auf der Baustelle war, weiß er wo die sitzen !!)

    So was auch mal nach hinten los gehen.

    Dieser Kommentar mal von einem der mehr Schweiß auf den Gerüsten dieser Welt lassen hat als der Verfasser wahrscheinlich Graphit vom Bleistiftspitzen auf dem Zeichenbrett.

  • ^ Obwohl ich ja der Meinung bin, dass man in solchen Foren erstmal alles sagen und kritisieren darf, muss ich dir in einer Sache auf jeden Fall recht geben. Die Ausführung zu kritisieren, während das Objekt noch recht Augenscheinlich im Bau ist, ist sicher nicht super zielführend. Hier von Pfusch zu sprechen sicher etwas übertrieben.

    Wenn das jetzt alles so bleibt, wäre das in der tat ein trauriges Bild aber die Sorge brauchen wir nicht haben. Das ganze wird in ein paar Monaten sicher anders aussehen.

    Erschonwieder hat es passend beschrieben. Es gibt Handwerker die solche Sachen gut machen können aber letztendlich entscheidet der Bauherr mit seinem Scheckbuch, welchen Standard er sich vorstellt.

    Wenn die ABG die hastig verputzten Bohrlöcher und die Kraterlandschaft im Putz so belässt, ohne dass dort nachgebessert wird, dann müsste man einfach so ehrlich sein und zugeben dass es nach Mist und hingerotzt aussieht. Wird sicher nicht so kommen

  • ^Die Hansaallee sieht noch immer genau so wellig aus wie in der Bauphase.


    Und im Gegenteil: Man muss das in der Bauphase kritisieren, wenn erst mal "Fertig" gesagt wurde, wird sicher nichts mehr geändert. Siehe oben.


    Und in deinem letzten Satz ist ein "nicht" zu viel.

  • In Adamas Bildern (#623) waren lediglich die Unterkonstruktionen der Fassadenbegrünung zu sehen, mittlerweile grünt es schon richtig.

    Ich habe nicht gesehen, wie die Pflanzen angebracht werden, ich mutmaße aber mal ob der Geschwindigkeit, dass "am Boden" bepflanzte Elemente montiert werden.


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    Close up (e-zoom):


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    (Bilder von mir)

  • Die vertikale Fassadenbegrünung des Eden-Towers wurde von der Hessenschau begleitet:

    • Durch den vertikalen Garten entstehen insgesamt 2.000 qm Grünfläche mit rund 200.000 Pflanzen, welche 20% der Fassade bedecken werden.
    • Die begrünten Matten hängen an insgesamt 10 Säulen mit 15 verschiedenen Pflanzenarten (u.a. Bergenie, japanische Segge, kriechende Günsel).
    • Ein Tropfensystem wird die regelmäßige Bewässerung sicherstellen.
    • 60% der Wohnungen sind bereits verkauft und weitere 15% sind reserviert.
    • Die Fertigstellung wird weiterhin zum Jahresende möglich gehalten.


    Videos und Hintergrundberichte der Hessenschau hierzu gibt es hier, hier und hier.


    Fazit: Ich finde es hervorragend, dass der nach wie vor beeindruckende Mailänder Bosco Vertikale (2014) immer mehr Anhänger in Europa findet. Diese Art von Architektur passt sehr gut in die immer heißer werdenden und flächendeckend versiegelten Städte. Aus meiner Sicht würde diese Art Bepflanzung sehr gut zum breiten Intercontinental Gebäude am Main passen und die kahle Platte wesentlich freundlicher erscheinen lassen. Auch das leer stehende Union Investment Hochhaus könnte auf diese Weise ganz neu in Szene gesetzt werden.

  • ^ Im Unterschied zum Bosco Vertikale stehen die Pflanzen nicht aufrecht in entsprechend verstärkten Balkonen, sondern sind in den in Käfigen hängenden Matten Teil der Fassade. Den Pflanzen steht ein vergleichsweise kleines Volumen "Erdreich" (in Form von Steinwolle) zur Verfügung, weshalb kleine Pflanzen mit bis zu 30 cm Größe zum Einsatz kommen. Dazu ein Bild der eingehängten Matten:



    Aus der Nähe:



    Hier erklärt Christiaan Bakker von Semper Green (Website) den Journalisten das Begrünungssystem:


    Bilder: epizentrum

  • Ich bin sehr gespannt, wie sich das hält. Auch wenn die Pflanzenauswahl den Pflegeaufwand in engen Grenzen hält, frage ich mich, wie Gärtner ggf. nachpflgen können. Das geht dann ja nur über die Wohnungen. Das ist bei Bosco Verticale zwar auch so, aber durch die - wie epizentrum zuvor angemerkt hat - andere Pflanzweise in Kübel/Kästen, deutlich einfacher.


    Aber ein Anfang ist gemacht. Hoffentlich wird es ein Erfolg, dass es Schule macht und weitere Gebäude folgen. Sei es Neubau oder Sanierung. Potenzial gibt es sicher genug.

    Alternativ gibt es ja noch die Möglichkeit, Wandflächen zu begrünen. Das kam hier beim EDEN nicht in Frage, aber die Technik ist letztlich die Gleiche.


  • Im Rahmen des Pressetermins zur Eden-Bepflanzung entstanden: die Spitze des Spin auf Augenhöhe. Möglicherweise ist die Perspektive für einige Mitleser interessant.

  • ^^ Einzelne Wände sollen schon auch begrünt werden, jedenfalls ist das der Stand der Visualisierungen. Die Gärtner sollen lt. Immobel zweimal im Jahr zur Pflanzenpflege anrücken. Die allermeisten Panele werden über die Fassadenbefahrung zugänglich sein, ein kleiner Teil ist nur über die Wohnungen zu erreichen. Das wird also ähnlich ablaufen wie die regelmäßigen anderen Wartungstermine. Bei der Inspektion werden ggf. auch Pflanzen ausgetauscht; denn sie haben eine erwartete Lebensdauer von 2-8 Jahren, wie zu erfahren war. In jedem Fall wird sich das für die Bewohner in entsprechenden Wartungskosten und demnach im Hausgeld niederschlagen.

  • Ich frage mich schon seit längerem, ob es beim Spin unvorhergesehene Probleme mit der Fassade gibt. Gerade im Gegensatz zu anderen Bauprojekten wie dem One oder dem Omniturm finde ich die Unregelmäßigkeiten bei der Montage der Fassadenelemente auffällig.

    So bestehen seit einigen Wochen schon mit Sperrholz verkleidete Lücken in der Westfassade.
    Auch die „vertauschten“ Paneele in Adama Dokumentation in Beitrag #622 sprechen nicht gerade für die beauftragte Firma.
    Was mich jedoch am meisten wundert sind die Arbeitsbühnen, welche nach und nach rund ums Spin angebracht wurden und seit Wochen die Fassade die Fassade auf und ab fahren. Scheinbar werden hier die Dichtungen o.ä. zwischen den einzelnen Fassadenelementen entfernt. Jedenfalls fällt im Vergleich von Schmittchen Beitrag #602 aus dem April und Adama Beitrag #622 auf, dass die schwarzen Umrahmungen der Fenster mittlerweile fehlen.
    Wäre diese von Vornherein geplant gewesen, dann hätte man die Aussparungen für die Befestigungen am Gebäude doch direkt mit Sperrholz verkleidet anstatt die Fassadenelement nachträglich unter großem Aufwand und Risiko von Beschädigungen zu demontieren.

  • Die werden wahrscheinlich das Gebäude noch einmal abbrechen und neu bauen müssen, um "die Probleme" in den Griff zu bekommen. ;) Im Ernst: Dass Fassadenelemente schubweise geliefert werden und es auch mal zu Verzögerungen kommt, ist keine Seltenheit. Das wird schon. Wie man auf Volker Thies' Bild sieht, stehen für die Geschosse oberhalb des Hotels Elemente zum Einbau bereit. Auch da geht es also bald weiter. Ich erinnere an den Grand Tower, wo die neu entwickelte, sehr innovative Fassade zwischenzeitlich eine mehr als große Herausforderung bedeutete. Davon ist man beim Spin weit entfernt.

  • ES geht weiter mit der Fassade. Bei der Anzahl der beteiligten Mitarbeiter und dem Zeitaufwand für ein Element könnte es aber noch ein bisschen dauern ...

    2021-07-05-p1110846oqjou.jpg


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    (alle Fotos von mir)

  • .... in der Tat dauert es noch: Die Techniketage hat zwischenzeitlich weitere Fassadenelemente erhalten, aber es gibt noch etliche Lücken:


    img_0961kzjo4.jpeg


    Bild von mir

  • Diese Perspektive auf den momentan etwas stockenden Rohbau des Spins hatten wir länger nicht mehr. Und immer schön den Grand Tower auf dem Bild zu haben, das schönste Hochhaus der letzten 20 Jahre:



    d85_21885ojen.jpg

    Bild: Adama