Güterplatz: The Spin (128 m), Eden (98 m), Wohnungsbau

  • Hochparterre ist wegen der geforderten Barrierefreiheit in der praktischen Umsetzung nicht oder kaum mehr machbar. Wir hatten das schon mehrmals. An der Architektur ist die ebenfalls geforderte Passivhausbauweise deutlich abzulesen. An einzelnen Bauteilen, wohl vor allem auf dem letzten Bild zu erkennen, auch die Quote an Sozialwohnungen. Wir werden solches noch öfter sehen, überwiegend ist es eine Folge politischer Regulierungen (für den neuen Stadtteil beiderseits der A5 wird ein Quote von 50% und teilweise noch mehr gefordert), Kostendruck auch im Übrigen wird ebenfalls eine Rolle spielen. Angesichts der ganzen Einengungen sind die Gestaltungsspielräume der Architekten stark begrenzt, ich denke, mit den oberen Abschlüssen, den teils vorgesehenen Fenstergewänden und der Akzentuierung mit Naturstein haben AS&P so ziemlich das Beste daraus gemacht. Schön ist das alles nicht.

  • Da hast Du natürlich recht. Das Staffelgeschoss ist auf jeden Fall eine gute Sache und Läden im Erdgeschoss lassen sich in direkter Nähe zum Skyline Plaza auch nur begrenzt vermarkten, weswegen wir diese grässlichen Erdgeschoss-Balkone bekommen.

  • Hochparterre ist wegen der geforderten Barrierefreiheit in der praktischen Umsetzung nicht oder kaum mehr machbar.


    Dem kann ich so nicht zustimmen. Hochparterre erfordert letztlich nur einen Aufzug vom Typ Durchlader, also mit zwei Türen in der Kabine, so dass Höhenunterschiede kleiner als eine Etagenhöhe - hier konkret Straße zu Hochparterre - über die beiden Seiten abgefahren werden können. Die zweite Tür wird also nur auf einer Etage, dem Straßenniveau, gebraucht. Das ist in den Häusern "Am Apothekerhof" so gelöst.
    Aus Sicht der Barrierefreiheit sind Durchlader ohnehin zu empfehlen, weil Kinderwagen, Fahrräder und Rollstühle ohne Richtungswechsel hinein und wieder hinaus kommen.
    Selbst wenn eine solche Lösung für einen Aufzug 20k€ Mehrkosten verursacht, ist das schon bei 10 Wohnungen pro Aufzug ggü. den Gesamtkosten pro Wohnung vernachlässigbar - zumal wie beschrieben, viele Nutzer einen Komfortgewinn über die bloße Barrierefreiheit hinaus wahrnehmen werden.


    Weitere Nebenwirkung des Hochparterres ist die Möglichkeit, die Gewerbeetagen zwischen Deckenhöhe des Hochparterres und Straßenniveau auf anderthalb Wohnetagenhöhen unterzubringen, also rund 1,20 - 1,60m Höhengewinn für die Gewerbefläche. Das Fußbodenniveau des ersten Stocks ist über Hochparterrewohnung und Gewerbefläche im EG gleich und im Keller gibt es bei gleicher Fundamentebene unter den Wohnungen Platz für Doppelparker unter der Gewerbefläche dagegen nur eine einfache Park-/Kellerebene.

  • In der heutigen Ausgabe der FAZ (5.9.2017) wird der Entwurf von Teherani zerissen.


    Dagegen wird der "elegante Entwurf" von Eike Becker (Platz 3) sehr gelobt. Ich kann mich diesem Urteil nur anschliessen.


    Der Teherani-Entwurf wird von dem Kritiker der FAZ als düster, unruhig und pummelig charakterisiert.


    Ich denke, damit ist eine neue Diskussionsrunde eröffnet.

  • Der Eike Becker - Entwurf ist mit Platz 3 definitiv zu schlecht bewertet. Das sehe ich auch so.
    Bzgl. Teherani ist der Vorwurf "unruhig" insofern nachvollziehbar, als man den mehrfachen Versatz im oberen Bereich des Turmes sicherlich auch moderater gestalten könnte, etwa in dem Sinne, dass die Brüche weniger intensiv erscheinen und die senkrechten Linien im unteren Bereich des Turmes auch im oberen Bereich als "Thema" besser in Erscheinung treten würden.


    Wer im Übrigen zum Teherani-Entwurf sagt, er sei "düster" bzw. "pummelig" bedient sich zunächst einer wenig professionellen Sprechweise - von wegen *Qualitätsmedium* (welches die FAZ doch wohl sein möchte).
    Abgesehen davon sind genau diese beiden Aspekte die zu begrüssenden Ausnahmeaspekte dieses Entwurfes, wobei das "Pummelige" primär der Abmessung des Bauplatzes geschuldet sein dürfte.


    Meine Meinung: Endlich mal wieder ein HH, welches hier in Ffm. monumental und massig erscheint - Mehr davon bitte !
    Ich hoffe nicht, dass bzgl. "Teherani" "eine neue Diskussionsrunde eröffnet" wird, sondern dass dieses überaus gelungene Grundkonzept auch +/- so umgesetzt wird !.

  • Das kommt jetzt im Forum sicher wieder nicht gut an. Aber ich finde alle Entwürfe eine echte Katastrophe. Alles einfallslose Kisten, langweilig und beliebig. Fällt den Architekten von heute an solch exponierter Lage wirklich nichts besseres und gefälligeres mehr ein? Ich bin enttäuscht.

  • Allerdings, Aeppler! Soeben erreichen mich mehrere Berichte, wonach User wegen der von Dir empfundenen Katastrophe und der Enttäuschung vollkommen in Tränen aufgelöst sind. Aber ich nehme an, es gibt dafür auch eine Begründung, denn sonst wäre Dein Beitrag ja einfallslos, langweilig und beliebig. Lässt Du uns die wissen? Vielleicht wäre es für die Leser dann doch noch ein bisschen interessant.


    Im Übrigen war es eben ein Fassadenwettbewerb, nicht mehr und nicht weniger. Das kommt aus meiner Sicht hier grundsätzlich zu kurz. Aus einem kleinen dicken Pony macht halt auch eine schicke Decke kein Rennpferd. Die Grundform des Baukörpers stand von vornherein fest: Der trapezförmige Grundriss, die Höhe, die Seitenlängen, das Volumen, die Zahl der Geschosse, die Lage der Anschlüsse an die Blockrandbebauung. Auch die Platzierung der Treppenhäuser - vergleicht die von Adama fotografierten Grundrisse. Interessant zu wissen wäre, von welchem Büro diese Planung jenseits der Fassadengestaltung stammt. Auch die Ausstellung gibt dazu keine Informationen, wie mir Adama mitgeteilt hat.


    Nachtrag: Die Vorplanung stammt vom Frankfurter Büro Meixner Schlüter Wendt, das steht in dem #310 erwähnten FAZ-Artikel (nur Print und F+). Das hatte ich zunächst übersehen.

  • Das Hauptproblem an den Entwürfen ist die Grundplanung, vor allem der Grundriss. Das Büro Meixner Schlüter Wendt zeichnet sich dafür verantwortlich (laut FAZ).
    Das man eine klare Trennung von Hotel-, und Büronutzung ablesen können soll, leuchtet mir noch ein. Der Grundriss ist mMn eine städtebauliche Scheusslichkeit. Viel zu breit in der Westausrichtung. Nach wie vor denke ich das die Auskragungen an diese Stelle nicht passen, vor allem passen diese nicht zum Design des Grand Towers, ebensowenig zum Design des Tower 90. Der Teherani Entwurf wirkt wie ein Fremdkörper. Was daran "Monumental" sein soll, erschließt sich mir nicht.
    Gerade bei Hochhäusern die nicht mit großer Höhe auftrumpfen, sollte die Vertikalität viel stärker betont werden.

  • Darf man denn hier keine andere Meinung haben?
    Wenn es nur ein Fassadenwettbewerb war, dann erklärt das einiges und diese Detail. ist mir dann entgegen. Mega culpa.
    Es ist schwer zu sagen, welche Materialien hie eingesetzt werden, aber es scheint sehr dunkel zu werden. Die versetzten OGs, die nur aus unterschiedlichen Fassadenelementen entstehen, wirken bei einem so kurzen HH, wie ich empfinde, nicht elegant. In OF in der Berliner Str gibt es so etwas ähnliches zu bewundern. Und auch der Sockel wirkt mit den herausstehenden Geschossen nicht stimmig und plump.

  • Adama hatte ja oben nach der Meinung anderer gefragt und - ja - ich habe mich hier sehr lange, wenn überhaupt - nicht geäußert.


    Bei all den Informationen zum The Spin die Adama dankenswerterweise gepostet hat, bin ich von allen Entwürfen enttäuscht. Kleihues + Kleihues wäre wenn schon, der der mir dann am ehesten gefallen würde. Alles andere, Grundriss hin oder her, ist schlicht plump. Man möge sich mal die hier im Strang gezeigten Entwürfe für den Tower 90 ansehen, hier in 219 z.B. oder in 229. Mit einem bisschen mehr Willen, würde ich dies gerne mal auf The Spin übertragen sehen. Das würde nicht nur wesentlich harmonischer mit dem Grand Tower als "Eingang" zum Europaviertel wirken, es wäre auch schlicht und ergreifend optisch ansprechend.


    Mir kommt beim Siegerentwur immer wieder das Schwesternhaus in den Sinn, mag sein, dass ich daher voreingenommen gegenüber dem Siegerentwurf bin. Hier wurde eine große Chance vertan, Harmonie zu erzeugen in der Gesamtwirkung.

  • MathiasM
    Zitat: "Mir kommt bei Siegerentwurf immer wieder das Schwesternhaus in den Sinn ... ."


    Nein, wirklich nicht (mir jedenfalls nicht).
    Beim Schwesternhaus stören die (weit !) auskragenden Bauteile im oberen Bereich tatsächlich extrem. Das sieht total unharmonisch aus.
    Der Teherani-Entwurf kragt an keiner Stelle dermassen weit aus und relativiert im Übrigen die Auskragungen durch die zahlreichen Versatze.


    Im Übrigen:
    Der Vorwurf, das "Spin" sei "pummelig" etc. ist ja nachvollziehbar.
    Aber ist es denn wirklich Eure Meinung, dass ALLE Hochhäuser in Ffm. vom Typ "schlank" sein sollten ?
    Das wäre doch geradezu eine Monokultur. Eine Metropole zeichnet sich doch gerade durch Vielfalt aus. Und den HH-Typus "schlank" haben wir in Ffm. wirklich ganz überwiegend. Die wenigen Ausnahmen sind z.B. die neue EZB und das Trianon - und wie wuchtig die zur Geltung kommen.

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    Vielfalt ist kein Selbstzweck. Es kann ja schön sein, etwas Anderes zum Mainstream zu haben, wenn dieses Andere auch soweit stimmig ist und mit dem Rest harmoniert -- das sollte allerdings nicht nur für die Architektur gelten. Mehr Entropie in ein System einzuführen nur des Chaos willens ist schlicht Dogma. Darauf bezieht sich ja die Kritik, wobei ich nach wie vor den hochwertigen Entwurf von Kleihues^2 als den zu bevorzugenden erachte.

  • "Düster, unruhig und pummelig" trifft es tatsächlich recht gut.
    Ich schaffe es bislang auch nicht, mich mit dem Siegerentwurf anzufreunden.


    Die "wilden" Auskragungen lassen das Gebäude auf mich sehr unharmonisch wirken, gerade aufgrund des vielleicht nicht ganz optimalen Grundrisses hätte ich hier den Entwurf von Kleihues+Kleihues (und übrigens auch den von Gatermann + Schossig) passender gefunden.


    Gegen "monumental und massig", wie von m.Ro80 gefordert, habe ich grundsätzlich nichts, aber "monumental, massig und verspielt" passt hier meiner Meinung nach nicht gut zusammen.


    Der Siegerentwurf in seiner jetzigen Form würde mir allenfalls im Rotterdammer Hafen oder industriell geprägten Gegenden gefallen.

  • Was soll man da sagen? GEWÖHNLICH! Irgendwie ernüchternd beim ersten Draufschauen mit der Erinnerung an die ersten Render. Aber immerhin bleibt die gläserne Leichtigkeit.


    Nach weiterem darüber Nachdenken:
    Ich finde, dass man bei Wohntürmen auch nicht immer was Spektakuläres erwarten muss.
    Man hätte natürlich auch genausogut manchen der anderen Entwürfe nehmen können. So wird es eben international gesehen ein recht normales Wohnhochhaus der etwas gehobeneren Klasse (wegen der Vollglasfassade). Plus ein bisschen vertikale Grünstreifen.
    Was mich aber immer noch stört, ist die recht billig wirkende Anschlussbebauung. Aber vielleicht kommen da ja die geförderten Wohnungen rein.

  • Die Anschlussbebauung wird unter der Regie der ABG realisiert. Von demher vielleicht besser, dass man es schlichter gehalten hat. Wobei ein Rendering mit beiden Türmen bzw. dem gesamten Quartier auch schön gewesen wäre.

  • Visualisierungen und Info zur ABG-Wohnbebauung zuletzt oben in #305 ff. Im Bauteil mit Eingang zum geplanten großen Supermarkt, rechts auf der Ansicht in #320, sind wohl tatsächlich Sozialwohnungen vorgesehen. Zum ABG-Anteil am Gesamtprojekt haben AS&P nun auch ein digitales Gebäudemodell online. Mithilfe dieses Plans lässt sich gedanklich links der "Tower 90" und oben "The Spin" samt Anschlussbebauung einfügen.



    Grafik: Albert Speer & Partner


    Neues auch von "The Spin" (auch wenn an der Finanzierung schon angesichts der Vorvermietungsquote nicht zu zweifeln war): Nach einer aktuellen Pressemitteilung gewährt die pbb Deutsche Pfandbriefbank Tochtergesellschaften von Groß & Partner einen Kredit von 157 Millionen Euro für den Neubau des Hotel- und Büroturms. Als Gesamtmietfläche werden rund 26.500 Quadratmeter genannt. 22 von 32 Stockwerken werden als Hotel genutzt, für 21 Jahre sind diese an NH Hoteles Deutschland verpachtet. Die oberen zehn Etagen sollen bekanntlich als Büroflächen genutzt werden. Ferner sind zwei Untergeschosse mit 116 Stellplätzen sowie Technik- und Lagerflächen geplant. 2021 soll "The Spin" fertig sein.

  • Tower 90 heißt jetzt Eden.


    Offenbar ist Vertriebsstart für den Tower 90, zumindest habe ich eine entsprechende Mail von Mattheußer bekommen. Diese hatten bereits den lokalen Vertrieb für den Grand Tower übernommen der ja ebenfalls von gsp gebaut wird.


    Laut der Mail wird das Hochhaus unter dem Projektnamen "Eden" vertrieben.


    Weitere interessante Details lassen sich der Mail jedoch nicht entnehmen und auf der Homepage taucht das Projekt bisher auch nicht auf.

  • Es geht los...

    Am Güterplatz im Bereich des "The Spin" wurden Holzzäune errichtet und der angrenzende Fußgängerweg an der Mainzer Landstraße gleich mit eingehaust. Aktuell laufen Rodungsarbeiten. Die großen Platanen an der Mainzer müssen weichen.