Güterplatz: The Spin (128 m), Eden (98 m), Wohnungsbau

Tolle Arbeit, Adama! Die Ansichten machen für mich vor allem eines deutlich: Die Vorderseite fügt sich auch bei Teherani gut ins Ensemble ein. Schwer verdaulich ist dagegen durch die Trapez-Form des Grundrisses die Rück-(Breit)Seite. Es ist allerdings schwer einzuschätzen, wie sich der Kleihues + Kleihues Entwurf in dieser Hinsicht schlagen würde, da wir ja gerade mal eine einzige Perspektive vorliegen haben.

Ich hoffe, bei der Überarbeitung ergeben sich bezüglich der Breitseite noch Verbesserungen, wirklich glauben tue ich daran aber nicht. Hoffnungsschimmer: Wird aus der Perspektive Europa-Allee ja eh mehr oder weniger vom kleineren Wohnturm verdeckt.

Der Teherani sieht einfach aus wie ein besserer Flughafentower. Er wirkt auch unglaublich niedrig auf den Renderings. Eher wie 80-90m.

Am geplanten FRA Terminal 3 könnte der wunderbar stehen, aber an der Stelle.. ich bin skeptisch.

Da alle den Teherani-Entwurf so schlecht finden habe ich mich nun mal genötigt gefühlt, nach X-Jahren stillem Mitlesen mich hier anzumelden!

Auch ich finde, dass es derzeit einige Entwürfe gibt mit verschobenen Stockwerken. Trotzdem ist mir der Teherani-Entwurf angenehmer, realistischer.

Der hier gefeierte Entwurf von Kleihues+Kleihues ist in meinen Augen ein langweiliger Betonklotz, auch wenn er aus Glas sein soll. Sehr massiv, überhaupt nicht dynamisch und gar langweilig...

Unter Einbindung der Umgebung muss ich meine Meinung etwas revidieren und m.Ro80 zustimmen, die Panoramen von Adama verdeutlichen dies. Ich hoffe die "verrauchte" Fassade ist dem Rendering geschuldet, denn verraucht wirkt verbraucht und weckt Assoziationen zum "gegenüberliegenden" T11.

^ Censorship: Sorry für's Klugscheissen, aber der T11 liegt einen guten Kilometer (1.110 Meter) entfernt, am Anfang der Mainzer Landstraße – dass kann man beim besten Willen nicht mehr als "gegenüberliegend" bezeichnen. Und das gute Stück wurde zudem vor nicht allzu langer Zeit komplett saniert, ist der also gar nicht so verbraucht.

Auch ich finde auch die Proportionen des Teherans-Entwurfs aus einigen Perspektiven eher ein wenig suboptimal, aber der Entwurf wird ja soweit ich weiß gerade nochmal überarbeitet, oder!? Den Grundgedanken des Spins finde ich grundsätzlich gut, nur kommt das Konzept beim Entwurf leider nicht wirklich zum Vorschein. Ein wirklicher Spin und ein etwas eleganterer Turmabschluss würden dem Gebäude ggf. gut tun. Der Entwurf von Kleihues+Kleihues wirkt um einiges Eleganter. Durch die Betonung der Vertikalen anstatt der Horizontalen (wie beim Spin) wirkt das Gebäude zudem auch etwas schlanker und höher.

Am Ende stehen und fallen beiden Türme natürlich auch sehr über die verwendeten Materialien und ohne weitere Ansichten oder Close Ups ist es daher nur schwer möglich ein abschliessendes Urteil zu treffen. Beim ersten Eindruck, der Kubatur und der Gesamtansicht der Fassade, hätte bei mir bisher aber auch Kleihues+Kleihues die Nase vorn.

Für mich liegt das T11 auf gleicher Straße gegenüberliegend, ja nicht in unmittelbarer Nachbarschaft, aber doch ebenso in einer Hochhausreihe auf der Mainzer Landstraße. Sanierung hin oder her, das T11 schaute nach dessen Sanierung eben nicht neuwertig aus sondern weiterhin verbraucht (beispielhaft die obere Fensterreihe).

Wie dem auch sei, es passt tatsächlich ganz gut in die Umgebung. Nach ONE und Tower 90 bleibt der Grand Tower weiterhin das Highlight im Europaviertel, nicht der Höhe sondern viel mehr der Architektur wegen. Mehr Mut im Hochhausbau würde dem Viertel aber künftig gut zu Gesicht stehen. Konservative Kisten gibt es jetzt bald genug in der Ecke.

Auf der Internet Präsenz von Wettbewerbe Aktuell sieht man nun die Entwürfe der 3 Finalisten als Modell.
Wirken alle sehr gedrungen und massiv.

https://www.wettbewerbe-aktuel…erplatz.html#preistraeger

Ebenfalls sieht man in einer dort hinterlegten PDF Datei alle Entwürfe des Wettbewerbs.

Danke. Beim Teherani-Entwurf sind Änderungen an den Auskragungen am oberen Ende eher nicht zu erwarten, denn dieses Merkmal gehört laut Protokoll der Preisgerichtssitzung nicht zu den Kritikpunkten der Jury. Diese sind:

- Nachweis des Hotel-Raumprogramms in der Sockelzone,
- Materialität und Farbigkeit der Fassade,
- Gliederung der Sockelfassade mit dem Ziel, diese weiter zu öffnen,
- Gestaltung der Anschlüsse an die Sockelbebauung.

Es ist natürlich denkbar, dass Änderungen des Fassadenmaterials und -farbe die Wirkung dieser Auskragungen verändern. Denn bisher prägend sind die Kontraste in der Fassade, verursacht durch die sehr dunklen Lisenen. Modell Streifenhörnchen. Wie auch immer - das bisher Bekannte lässt m. E. noch kein seriöses Urteil über den Teherani-Entwurf zu. Es gilt abzuwarten. Wie sehr eine einzige Visualisierung (oder umgekehrt ein Architekturmodell) täuschen kann, sieht man beim Kleihues+Kleihues-Entwurf. Im Modellfoto, zugegebenermaßen sehr klein, wirkt er nicht mehr gestreckt und elegant wie im Rendering, sondern eher plump und seltsam unförmig.

Das leider ebenso gering aufgelöste Modellfoto des Siegerentwurfs im Original. Unten habe ich mir erlaubt, die stürzenden Linien zu beseitigen:

Bild: Alex Schmitt, Kassel / Hadi Teherani Architects / Groß & Partner / ANP – Architektur- und Planungsgesellschaft, Bearbeitung: Schmittchen

Alle Wettbewerbsbeiträge auf einer per Klick zu vergrößernden Übersicht:

Bild: Alex Schmitt, Kassel / Entwurfsverfasser wie angegeben / Groß & Partner / ANP – Architektur- und Planungsgesellschaft

Grundsätzlich gehöre ich eher zu den Befürwortern des Teherani Entwurfes als zu den Gegner. Grundsätzlich haben nach meiner Ansicht aber alle Entwürfe ein gemeinsames Problem - für die Grundfläche ist das Hochhaus zu niedrig.

Das führt zu der (bereits von Adama angesprochenen) klobigen Anmutung der Entwürfe. Ich finde, dass man dies in den Modellen sehr gut sehen kann.

Der Effekt ist bei den Modellen durch die Perspektive von oben natürlich verstärkt und wird von der Straßenebene etwas vermindert. Grundsätzlich würden dem Haus 20m extra aber guttun.

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Dem kann ich allerdings beipflichten. Bei all meiner Kritik am Teherani-Entwurf finde ich diese grundsätzliche Überlegung noch treffender. Gerade als Südosttor zum Europaviertel wäre hier etwas besser am Platz, was sich zumindest ansatzweise mit dem Grandtower, ohne den zu übertrumpfen, hätte messen können. 150m wären hier passender.

Vor einigen Jahren hatte ich an dieser Stelle geschrieben, dass ich den Deutsche-Börse Cube gerne am Güterplatz sehen würde. Eine gewissen "Klobigkeit" bringt der Bauplatz mit sich - ein höheres Gebäude würde meiner Meinung nach das gesamte entstehende Ensemble versauen.

Nennen wir's "massiv" - Check! ...für alle Entwürfe.

Der Gewinner sagt mir sehr zu. Ich denke, die unruhige Krone wird eine tolle Wirkung entfalten, wenn man sich über die Mainzer Landstraße nähert. Vom Skyline Plaza her wird sie eher nicht sonderlich auffallen - da stehlen andere Bauwerke die Schau.

Die Kritik an der _Aus_krageung teile ich hauptsächlich deswegen nicht, weil das Gebäude eigentlich kaum Auskragt, sondern es sich größtenteils um Rücksprünge handelt - hier entsteht kein Schwesternwohnheim 2.0 sondern ein Hochhaus mit einem aufgelockerten Abschluss.

Mir gefällt, zumindest nach den Modellfotos, auch der Teherani-Entwurf am besten. Auf den Renderings wirkt es noch sehr Kopflastig, im Modell schon ausgewogener.
Ich hätte mir eher noch gewünscht, das die "unruhigen" Geschosse weiter unten beginnen, aber sanft, und mit jedem Geschoss die Auskragungen stärker werden, bis zur Spitze. Das wäre zwar die Trennung der Funktionen nicht mehr ganz so deutlich am Gebäude ablesbar, aber ich finde das auch gar nicht so notwendig, da für den Betrachter von Aussen eher das Gesamterscheinungsbild zählt.

Schwierig ist halt auch die Grundfläche der Gebäude. Wäre hier ein Quadratischer Grundriss, würde das Gebäude vom Güterplatz aus nicht so breit wirken. Hier hätte ein Hochhaus ähnlich wie der Parktower gut funktioniert, also zwei in sich verschobenen Rechtecke.

Man muss aber das Gebäude wohl in Kombination mit den anderen Hochhäuser in direkter Umgebung betrachten, denn das wird erst die Gesamtwirkung ausmachen.

Die öfters kritisch angesprochene "Klotzigkeit" der Entwürfe sehe ich nicht als Nachteil.

Im Gegenteil:
Die etwas gedrungene Erscheinung des Baukörpers wird ganz sicher eine gewisse Vielfalt in die Skyline / das Stadtbild bringen. Wir haben wahrlich genug Hochhäuser vom Typ "dünn und hoch". Dieses Projekt hier wird auch unter diesem Aspekt sicherlich mal "was Neues" bringen.
Speziell im Gewande des Teherani-Entwurfes wird "The Spin" in jeder Hinsicht zu begrüssen sein !

Ich war anfangs komplett gegen den Siegerentwurf. Die neue Perspektive zeigt aber, dass die Proportionen doch halbwegs stimmen. Wäre zwar immer noch nicht mein Favorit gewesen, aber ist auch nicht die befürchtete Katastrophe. Hoffentlich wird es noch kleinere Verbesserungen geben...

Bilder der Ausstellung

Seit heute kann man im Atrium des Planungsdezernat die sehenswerte Ausstellung über den Wettbewerb zum Tower 120 sehen. Vielen Dank an dieser Stelle an die Verantwortlichen für die Ausstellung.
Für diejenigen, die sich die Ausstellung nicht selbst ansehen können, habe ich die Modelle, Renderings und Pläne abfotografiert. Die Rechte an den abfotografierten Renderings, Plänen usw. unterliegen selbstverständlich den jeweiligen Architektur-Büros.

Beginnen möchte ich natürlich mit dem Wettbewerbs-Sieger, dem Büro Hadi Teherani, zuerst die Schautafeln, dann einige Modellbilder, später auch ein Video dazu.

Ein Überblick aller Teilnehmer:

Poster:

Modell:

Alle Fotografien: Adama

Hier noch das angekündigte Video

In Kürze auch die Bilder der anderen Entwürfe.

2.Platz: Kleihues+Kleihues Architekten:

Modell:

Poster:

3.Platz: Eike Becker Architekten:

Modell:

Poster:

Weitere Teilnehmer:

Blauraum Architekten, Hamburg:

Modell:

Poster:

Alle Fotografien: Adama

GATERMANN + SCHOSSIG Architekten:

Modell:

Poster:

Meixner Schlüter Wendt Architekten:

Modell:

Poster:

MVRDV Architects, Rotterdam:

Modell:

Poster:

Und das war es auch dann schon!

Meinungen? Welcher Entwurf ist Euer Favorit?

Alle Fotografien: Adama

Erst einmal: Vielen Dank für den Einsatz! Teherani bleibt mein Favorit, auch wenn ich mir eine Ausführung in einem hochwertigen Material für die Streifen wünschen würde und eine Veränderung des Kopfes: Die Verschiebungen sind ansprechend, allerdings sollten sich die Geschossflächen nach oben tendenziell verkleinern, um dem Turm die Kopflastigkeit zu nehmen. Gerade die beiden vorletzten Geschosse liegen wie große Scheiben auf dem Turm, was nach meinem Geschmack plump ausschaut. Auch der einfassende Sockel und der Übergang zum Nachbarn finde ich sehr unruhig. Was die Lobby angeht: Sollte die große rote Treppe bleiben, werde ich ihr größter Fan. Ich taufe sie auf "Divenbühne".

Auch der Kleihues-Fassade mit ihren großen verkeilten Glaskästen kann ich nach wie vor etwas abgewinnen.

Was mir am Grundriss allgemein auffällt: Das Hochhaus wird von Nordosten gesehen sicher sehr massiv ausschauen, von Norden und Süden hingegen schmaler, als ich vom ersten Rendering dachte.

Blockrandbebauung der ABG Frankfurt Holding

Vielen Dank, Adama, für den umfassenden Foto-Überblick und die hervorragende Aufbereitung der Wettbewerbsergebnisse.

Die Blockrandbebauung ging angesichts der beiden aufregenden Hochhaus-Wettbewerbe bisher unter. Gerechtfertigt ist das nicht, handelt es sich doch um 33.000 m² Brutto-Grundfläche und damit um einen bedeutenden Teil des Gesamtprojekts. Außer Wohnungen sind Einzelhandelsflächen vorgesehen, darunter laut Pressekonferenz von 2015 ein großer Supermarkt mit etwa 3.000 m² Fläche. Bauherr wird hier die ABG Frankfurt Holding sein, die Planung kommt aus dem Büro Albert Speer & Partner. Die Frankfurter Architekten haben bereits den städtebaulichen Entwurf für das frühere Fabrikareal von Telefonbau und Normalzeit gefertigt. Dazu oben ausführlich die Beiträge #155 ff.

Da das bisher als Parkplatz genutzte Areal seit Anfang des Monats gesperrt ist, dürfte es bis zum Baustart nicht mehr lange hin sein. Visualisierungen der Wohngebäude, die erste lässt sich vergrößern:

Von der noch namenlosen Durchwegung ganz im Westen ...

... und von der Ecke Frankenallee und Europa-Allee aus gesehen, hier ist wohl auch der Haupteingang des Supermarkts (der kein Logo auf rotem Grund erhalten soll) im Bild:

Bilder: Albert Speer & Partner / ABG Frankfurt Holding

Als vorläufiger Lageplan kann die in der Wettbewerbsausstellung gezeigte Grafik von Hadi Teherani Architects dienen, auch wenn sich ein paar Einzelheiten wohl noch ändern werden (Klick vergrößert):

Grafik: Hadi Teherani Architects, Foto: Adama

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das Erdgeschoss ist mal wieder ein komplettes Desaster. Dunkel und wenig einladend sind noch die nettesten Worte, die mir dazu einfallen. Allein eine Hochparterre würde hier so viel positives bewirken.