Bülow-Carré (fertig)

  • Bülow-Carré (fertig)

    Laut StZ vom 01.02.06:


    Die Bülow AG (z.B. "Bülow-Bogen") plant in Kürze die Immobilie der EnBW (EnBW Regional-AG" HQ) nahe der Königsbaupassagen zu erwerben (20.000qm), sowie auch das angrenzende denkmalgeschützte Metropol-Gebäude in der Bolzstr.. Entstehen soll, so munkelt man, ein Fünf-Sterne-Hotel mit mindestens 180 bis 250 Betten, Neubau in der Lautenschlager Str. wird nicht ausgeschlossen.


    OB Schuster unterstützt das Vorhaben, welcher erst kürzlich öffentlich von einem weiteren Casino mit Nobelherberge in der Innenstadt träumte.


    Die EnBW will nach der letzten offiziellen Erklärung 2008 in ein neues 65.000qm-Domizil (EnBW-City) in S-Fasanenhof ziehen, zwecks Standortzusammenlegung.


    Die Bülow AG errichtete bereits an der Heilbronner Str. das Hotel Dorint.

  • Interessanter Bauplatz, die Ecke könnte etwas Auffrischung durchaus vertragen. Wenn sich allerdings der OB einmischt und das Dorint Vorbild ist, wird es übel ausgehen.

  • Das wird sicher spannend.
    Durch Lage und bei anspruchsvoller Integration des Metropol besteht Potential auf das erste Hotel am Ort.


    Was Bülow anfaßt, begeistert architektonisch meistens :)

  • Danke :)
    Der sieht gar nicht schlecht aus, speziell Farb- und Steinwahl.


    In der Machart gefielen mir DC-Bank und Etap-Hotel wesentlich besser.


    Ich bin hier also gegen einen Neubau, gibt ja genügend andere Stellen in der Stadt für Neubauten.

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    Ich bin hier also gegen einen Neubau, gibt ja genügend andere Stellen in der Stadt für Neubauten.


    Stimmt. Warum wird eigentlich nicht auch einmal ein Hotel-Tower angedacht, z.B. auf A1?

  • ^ Als Hotelstandort finde ich die Lautenschlager Straße schon gut, nur eben dort bitte im Bestand.


    So ein Hotel-Tower kommt vielleicht noch, ich halte das Areal aber mit Büros besser genutzt. Es sollen doch nach und nach größere chinesische und indische Unternehmen auf den Weltmarkt kommen. Will keines davon mit einer größeren Flächennachfrage nach Stuttgart, D- oder Europa-Zentrale? Die sind doch grundsätzlich hochhausbegeistert.

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    Habe ich Zweifel, dass sich chinesische und indische Unternehmen groß in der Region Stuttgart ansiedeln, egal wie oft Schuschter nach Bangalore und Shanghai jettet. Gäbe es regelmäßig Direktflüge nach VR China und Indien von Stuggi Airpörtle aus, sähe es vielleicht anders aus.


    StZ 22.02.06:
    - Lautenschlager 21 und Metropol-Gebäude endgültig an Bülow AG verkauft (bisher unter Vorbehalt). Bis voraussichtlich 2008 wird sich an der Nutzung jedoch nichts ändern wegen Umzugstermin der EnBW nach S-Fasanenhof 2008.
    - Bülow verhandelt mit internationalen Betreibern über Hotel
    - Die Fassade des Gebäudes L21 wollen die Stadtplaner im Rathaus erhalten sehen, denkmalgeschützt aber nur Metropol
    - Des weiteren: Telekomgebäude L14 (?) schräg gegenüber L21 hat ebenfalls neuen Eigentümer, der Parkplatz davor soll überbaut werden; auch hier soll ein Hotel in Planung sein

  • Die Fassade des Gebäudes L21 wollen die Stadtplaner im Rathaus erhalten sehen, denkmalgeschützt aber nur Metropol


    Dann will ich die Stadtplaner im Rathaus auch mal wieder loben. Sofern denkmalgeschützt seinem letzten Wortbestandteil wirklich Ehre macht.

  • StZ 21.03.07
    - Abriss des "TWS-Gebäudes" 2009
    - Bis 2011 entsteht Büro- und Hotelkomplex (4-Sterne) nach Plänen von IPB Hübenbecker und Pralle
    - Bis zu 8 Stockwerke
    - Tiefgarage mit 300 Stellplätzen
    - Zur Thouretstr. Bürohaus 10.000qm
    - Zur Bolzstr. 4-Sterne-230Zimmer-Hotel, Hotelvorfahrt Lautenschlagerstr.
    - Metropolgebäude bleibt erhalten
    - Gesamtkosten: 120 Mio. EURO
    - Geplante Fertigstellung: Ende 2010/Anfang 2011


    Die Wettbewerbsarbeiten sind bis zum 28.03.07 von 9-17 im Foyer des Bülow-Turms, Heilbronner Str. 190, ausgestellt.


    Ich war so frei und habe mir die Arbeiten einmal angeguckt,


    Siegerentwurf, IPB Hübenbecker und Pralle:






    Bilder:Wagahai


    Subjektiv ausgewählte Wettbewerbsarbeiten (fotografiert bei Ausstellung im Bülowturm),


    3.Preis
    Büro Kergaßner:


    Kieferle und Partner:


    Structurelab GmbH:


    Schwarz und Partner:



    Last but not least:
    Hascher und Jehle:






    Bilder:Wagahai


    Kommentar:
    Mir gefiel der Entwurf von Hascher & Jehle optisch sehr gut, die Formensprache knüpft offenbar an den Quasi-Nachbarn Scala an, ebenfalls von Hascher & Jehle (auch Königsbau-Passagen & Kunstmuseum). Anderseits wäre mit L21 doch vielleicht zuviel von den selben Architekten in der Stuttgarter Mitte präsent gewesen. Im Übrigen soll Investor Bülow mit der horizontalen Nutzungsaufteilung unzufrieden gewesen sein. Bevorzugt wurde im Ergebnis die vertikaltrennende Lösung.


    Am mutigsten und interessantesten fand ich die Schwarz Architekten.
    Vielleicht etwas zu viel Glas, aber dennoch erfrischend der Entwurf der Sturucturelab GmbH.
    Der Siegerentwurf hat mich durch seine eher uninspriert wirkende Fassade enttäuscht. Hoffentlich wird noch ein bisschen daran gefeilt. Die Formensprache ist nach meinem Geschmack zu konservativ.

  • Interessant, danke für deinen Einsatz und die anschauliche Aufbereitung. Doch was ist denn das für ein geistloser, hässlicher Kasten, der den Wettbewerb gewonnen hat? Worst of sixties meets iPod-Design.


    Die Einäugigen unter den Blinden sind eindeutig Hascher & Jehle, das sehe ich wie du. Über die anderen Entwürfe lege sich besser der Mantel des Schweigens.

  • Interessant ist aber auch der Entwurf von Structurelab, weil der auch mit Einschnitten und einer daraus erfolgenden eigenwilligen Kubatur kommt. Ich meine auch, dass der Siegerentwurf alles andere als würdig ist, eine Verwirklichung zu erfahren.

  • Die Einäugigen unter den Blinden sind eindeutig Hascher & Jehle


    Da hast du meine volle Zustimmung.


    Unglaublich, wie sämtliche Büros auf dieser ausgelutschten Nummer mit den versetzten Fenstern herumreiten. Haben die keine eigenen Ideen mehr???


    Zum größten Teil ist das ja übelste Kaufhof-Architektur, inklusive obskurer Piss-Ecken...

  • Puntagorda
    versetzten Fenstern herumreiten
    Ja, die werden wirklich langsam zum Ärgernis, langweilt extrem.


    Schmittchen
    Der Hascher & Jehle-Entwurf ist für mich weit mehr als nur "einäugig". Aber wos red i lang - gebaut wird ja sowieso anders. Und wie anders...


    Ergänzend zu #13:
    - 10 Suiten in 5-Sterne Kategorie, das entspreche nach Bülow dem Bedarf
    - Durchgang zwischen Lautenschlager- und Stephanstr. durch Abrücken Hoteltrakt vom Metropolgebäude, damit Verlängerung Gloria-Passage, auch Passage zwischen Hotel- & Bürotrakt
    - Im Innenhof Metropol Glaspavillon mit Cafes oder Bars
    - Fassade Metropol werde bereits saniert


    Quelle: http://www.ez-online.de/lokal/…uttgart/Artikel972975.cfm


    Ergänzend, Baunetz-Meldung, 22.03.07:


    Jury zum Siegerentwurf:


    - Heraus ragende Leistung, beide Häuser als harmonischen Baukörper zusammengefasst
    - Kunstgriff gemeinsames Sockelgeschosses und Dachgeschosses: Erscheinungsbild eines einzigen großzügigen Stadtbausteins, raffiniert entsprechend der inneren Gegebenheiten gegliedert
    - Offene und großstädtische Ausstrahlung


    Quelle: http://www.baunetz.de/db/news/…artikel.php?news_id=83660


    Noch Fragen? :nono:

  • Wenn die einfach das Billigste gewählt haben, dann sollen sie das gefälligst auch sagen, statt dass sie sich irgendwelche fadenscheinigen architektonischen Begründungen aus der Nase ziehen, das merkt doch eh jeder...

  • Eine hätte ich da: Wie hirnrissig können oder müssen Begründungen sein, um etwas so trostloses wie diesen Vorschlag gewinnen zu lassen?

  • Boah, das is ja noch häßlicher als wenns aus den 60igern wär! Und für sowas braucht man Architekten? Das ist ja ein städtebauliches Verbrechen!

  • Gottchen, ja. Aber nach vorne schauen. Beim Neuen Kronpinzbau wurden wir ja auch positiv überrascht, nach dem das Rendering ziemlich Übles versprochen hatte. Und vielleicht wird ja noch an den Fassaden gefeilt...(Zweckopitimist)...

  • Erst Mal Danke Wagahai für die erstklassige Arbeit :master:


    Hascher/Jehle und Structurelab sind auch meine Favoriten - beide auf ihre Weise. Respekt sei aber auch Stuttgart gezollt. Für die beständige Konsequenz, mit der es diese Stadt immer wieder schafft, Jahrzehnte hinterher zu sein. Wenn das schon Bülows Lieblingsentwurf ist, dann möchte ich die Favoriten eines typischen Stuttgarter Preisgerichts erst gar nicht sehen - man dürfte erblinden.


    Apropos: Hat die Stadt eigentlich ein Mitsprache-/Vetorecht?
    Klar, daß dann tw. solche Vorschläge gemacht werden. Die Wettbewerbsteilnehmer sind auch nicht dumm, eher lernfähig.


    Übrigens erinnert mich der HJ-Entwurf von der Formensprache oder wie das heißt eher an den Neuen Kronprinzbau als an das Scala, besonders auf Bild #1. Okay, ein kleines Versatzstück ist auch enthalten, erinnert aber wiederum an den Bonatz-Hbf. Da kann man fast den Gag bringen, jetzt wächst zusammen, was zusammengehört. Wobei ja beide Bahnhofe zusammen bald der Vergangenheit angehören.
    (Für unsere auswärtigen Gäste: Beim Metropol war der ursprüngliche Stuttgarter Hauptbahnhof)


    Überhaupt ist die tolle Abstimmung mit dem Metropol der große Pluspunkt bei HJ, während structurelab sich möglicherweise den falschen Standort für anspruchsvolle Glasfassaden ausgesucht hat.


    M.E. handelt es sich um diesen hübschen Bestand:

    (Bild ist von mir, darf man sich runterholen)
    Wie wär´s eigentlich mit stehen lassen?


    Hoffnung gebend ist die Webseite der Wettbewerbsgewinner. Ideenreich - mal im Großen, mal im Kleinen. Und Bülow ist bisher erst recht durch architektonische Lichtblicke aufgefallen. Möge das auch hier der Fall sein.


    Und abschließende Frage: Geht Baunetz Richtung Satiremagazin?
    Ich als kleiner Fan Fände das schade.