Umbau Heizwerk Müllerstraße "The Seven" [fertiggestellt 2014]

  • Zuerst einmal Danke fuer den Fund,
    muss mich aber in der Kritik den Vorrednern anschliessen. Und was sollen diese Pergolas beim Erdgeschoss sein? Ich waer auch dafuer diesen zukuenftigen Hundescheisshaufenverwerter vor dem Hochhaus zuzubauen und lieber im Innenhof mehr Freiraum zu erzeugen.

  • Tja, vermutlich ist der Erhalt dieser einzigartigen innerstädtischen Hundescheissgrünfläche für den Investor das entscheidende Argument gegenüber dem Stadtrat, um die Hochhauslösung durchzubringen...

  • Statt "Seven heaven" eher sieben Todsünden:

    • Verpasste Chance für Stadtreparatur
    • Hässliche Schlote bleiben
    • Vierkantbolzen-Parade
    • Banale Fassade
    • Triste Farbgebung
    • Vollkommen bezugslos zu Nachbarbebauung
    • Unsympathisch und abweisend


    Wie oben, ich meine mit dem Abriss des scheußlichen Hochhauses könnte man tabula rasa machen und einen weit größeren kreativen Freiraum schaffen, andernfalls beschert uns diese Kreisquadratur Murks.

  • das ganze sieht mir bis jetzt ganz nach kosteneffizienzbau aus, und da illustrationen sowieso um einiges besser aussehen als dann am ende das fertige bauobjekt sollte man keine großartige prachtarchitektur erwarten.


    ich hoffe da kommen noch irgendwelche entwürfe die wenigstens schlimmeres vermeiden.


    aber die aktuellen entwürfe sind gerade für den innenstadtbereich eher unwürdig wie ich finde.

  • So langsam scheint der Baustart näher zu rücken, in jedem Fall wurde das Projekt gestern noch einmal vom Investor der Presse vorgestellt:


    - The Seven soll zur absoluten Luxuswohnanlage entwickelt werden, Lenbachgärten und Angerhof sind wohl vergleichsweise Kinderkram
    - die Penthouse-Wohnung im 15. Stock soll zwölf Millionen Euro kosten, das ist ein Quadratmeterpreis von 20.000 Euro
    - in den oberen Etagen des Turms sollen Luxuswohnungen gebaut werden, weiter unten entstehen „Health-Center“, „Day-Spa“ und Fitnessbereich
    - um den Turm herum sollen in niedrigeren Neubauten weitere Wohnungen bzw. Büroflächen entstehen, ins Erdgeschoss kommt Einzelhandel
    - die Grünflächen bleiben erhalten bzw. werden aufwändig zu sog. „Schmuckplätzen“ und „kleinen Parkanlagen“ umgestaltet


    Überarbeitete Visualisierungen in der AZ:


    http://i40.tinypic.com/211mk5u.jpg


    http://i41.tinypic.com/11skwfn.jpg


    http://i40.tinypic.com/2a6sdvs.jpg


    Quelle: http://www.abendzeitung.de/muenchen/95907


    Visualisierungen von den Architekten:




    Quelle der Bilder: Léon Wohlhage Wernik, Gesellschaft von Architekten mbH, Leibnizstraße 65, D-10629 Berlin, Web: http://www.leonwohlhagewernik.de/index.php?id=339

  • Der bevorstehende Abriss des Cafe King könnte der Auftakt für den Baubeginn sein: http://www.merkur-online.de/lo…ichten/koenig-593317.html


    War hier nicht auch die LBBW Hauptinvestor? Die schaffen ja derzeit kaum ihre anderen Großprojekte (S/U Stachus Untergeschoss, Hofstatt, Opernpalais) zu stemmen, da kann ich mir schwer vorstellen, dass man jetzt so ohne weiteres die nächste Großbaustelle eröffnet. Vielleicht wird auch erst mal einfach nur abgerissen....

  • 12 millionen euro - der reine wahnsinn!:nono:


    was ist eigentlich mit den in m. obligatorischen 30% geförderten wohnungen? kommen die in die niedrigen bauten oder fallen die hier ganz unter den tisch, um die luxusklientel nicht zu verprellen?:confused:

  • war doch klar, daß aus dem cafe o.ä. nix wird. wer 20 000 € für einen QUADRATMETER (!!) zahlt, läßt sich doch nicht von irgendwelchen prolos (das sind dann alle anderen) in die suppe spucken. münchen eben. aber nur solange, bis es kracht...

  • ^^


    Ist zwar etwas Off-Topic. In München wird's so schnell nicht krachen. Der Masse geht es einfach viel zu gut. Trotzdem rechne ich damit, dass es in Zukunft öfters kleinere Ausschreitungen geben wird. Vor allem von linken Gewalttouristen. So nach dem Motto: "Hey fahr'n ma am Wochenende nach München und zünden ein paar Autos an". Gewalt ist jetzt nicht ein Mittel das ich unterstützen würde, aber so richtig aufregen könnte ich mich darüber auch nicht, wenn's mal ein paar Farbbeutel gegen Luxusobjekte gibt.

  • ^^Nicht zu vergessen die vielen zugereisten Studenten die ihre Aufgeregtheit zumeist aus ihren nördlichen Herkunftsorten mitbringen und hier unvermindert ausleben wollen.

  • Nun ja, war ja zu erwarten, dass in solch einer Lage ein privater Investor nicht unbedingt Sozialwohnungen bauen würde. Durch den hohen Verkaufspreis springt auch für die Stadt deutlich mehr heraus, was ja einer vernünftigen Haushaltspolitik entspricht. Vor allem hoffe ich aber, dass bei der Fassadengestaltung noch nachgebessert wird, diese horizontale Gliederung auf den Visualisierungen gefällt mir überhaupt nicht. Außerdem bin ich gespannt, wie die Platzgestaltung mit den Grünanlagen vor dem Gebäude tatsächlich aussehen und funktionieren wird. Die Investoren müssen sich bewusst sein, dass, falls die Anlage allzu viel Aufenthaltsqualität bietet, plötzlich ein zweiter Gärtnerplatz mit allen positiven und negativen Konsequenzen entstehen könnte ;)

  • ^^Nicht zu vergessen die vielen zugereisten Studenten die ihre Aufgeregtheit zumeist aus ihren nördlichen Herkunftsorten mitbringen und hier unvermindert ausleben wollen.


    Diese Art von Studenten habe ich in München noch nicht wirklich in Massen erkennen können. Die meisten sind wohl eher aus reicheren Häusern mit einem Ziel nach München gekommen. Um Geld zu machen und gut zu leben. Ganz ehrlich, würde ich mir im Bezug auf die zu gereisten Studenten eher mehr temperamentvolle Hamburger wünschen, als Menschen aus spießbürgerlichen Familien. Lieber ein besetztes Haus als tausend dieser Luxusburgen.


    Ich würde eher mal den Aufstand der Mittelschicht begrüßen. Die die wirklich von vorne bis hinten verarscht werden und die Hauptlast des Staates tragen. Aber anscheinend haben das die meisten noch nicht kapiert oder sind einfach zu brav bzw. haben Angst.


    Naja, alles etwas Off-Topic. Was festzuhalten bleibt: Solche Objekte sind grundwegs abzulehnen. Sie schüren den Hass und vergrößern die "gefühlte" soziale Kluft. Aber mei die Bayern waren schon immer tolerant. Leben und leben lassen - aber irgendwann hört der Spaß auf. Dann fliang d'Fetzn.

  • Vor allem sind's gemütliche Anarchos. "Ja mei" ist ja nichts anderes als ein Ausdruck höchster Indifferenz und Gleichgültigkeit. Dagegen kontrastiert ja die Aufgeregtheit der Preußen erst so stark. Ist dir noch nie aufgefallen dass die allermeisten Leute die sich in hiesigen "Bürgerinitiativen" etc. engagieren einen nördlichen Akzent und entsprechende Vornamen haben? ;)


    Aber die Vergangenheit zeigt auch dass sich die Bayern nicht für alles hernehmen lassen. Die machen weniger einen Aufstand für abstrakte Dinge wie "Kapitalismuskritik" oder so sondern wenn es konkret wird. Das siehst genau bei so Themen wie dem Rauchverbot wo sich der Staat schlicht zuviel angemaßt hat - die Einstellung des "Ja mei" ist politisch ja so eine Art "Wenn ihr uns in Ruhe lasst's dann lassen wir euch in Ruhe und wählen euch"-Pakt. Dieser Pakt wurde verletzt indem sich der Staat neuerdings als Erzieher aufspielen will. Das ist auch der einzige Grund warum die CSU keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt. Wegs solchen Dingen, wenn die feinen Herrschaften da nicht rasch umsteuern, kann's tatsächlich bald im Schellawald rascheln (die Liste der Bevormundungen von Seiten der Politik wird ja tagtäglich länger!).


    Ich glaube aber dass die meisten Bayern den kritischen Unterton des Begriffes "Gentrifizierung" nicht nur nicht teilen sondern auch nicht verstehen werden, insofern als dass Bayern ein klassisches Aufsteigerland ist. Man muss bedenken: wenn die Preußen von der "guten alten Zeit" weinen und über die Gegenwart jammern gilt das für uns ja nicht, Bayern war vor 30 Jahren deutlich ärmer als heute (trotz Krise). Darum sind die Vorgänge die mit "Gentrifizierung" bezeichnet werden hier immer noch positiv und als Fortschritt angesehen. In der Hinsicht erkenne ich schlicht kein "Problembewusstsein" bei der Bevölkerung. Ob sich das absehbar ändert weiss ich nicht.

  • 12 millionen euro - der reine wahnsinn!:nono:
    was ist eigentlich mit den in m. obligatorischen 30% geförderten wohnungen? kommen die in die niedrigen bauten oder fallen die hier ganz unter den tisch, um die luxusklientel nicht zu verprellen?:confused:


    Die Regelung gilt bei Vorhaben dieser Größenordnung noch nicht, sondern eher bei umfangreicheren Bebauungsplänen. Außerdem gibts ja gleich gegenüber demnächst Sozialwohnungen. Auf gute Nachbarschaft. :D


    war doch klar, daß aus dem cafe o.ä. nix wird. wer 20 000 € für einen QUADRATMETER (!!) zahlt, läßt sich doch nicht von irgendwelchen prolos (das sind dann alle anderen) in die suppe spucken.


    Das gibt es glaub ich ganz selten, dass in obersten Geschossen von Wohngebäuden Gastronomie vorgesehen ist, das ist wenn dann bei Geschäftshäusern so. Ich glaub ich wollte auch keine Wirtschaft über meinem Schlafgemach haben. Wer für eine Hochhauswohnung mehrere Millionen ausgibt, dem ist eh nicht mehr zu helfen... Wer jedoch anfällig für Sozialneid ist, hat in München sicher kein schönes Leben...


    münchen eben. aber nur solange, bis es kracht...


    Krachen im Sinne von Schlägerangriffen tut es ja schon häufiger (Arabella, Sendlinger Tor, Solln und dieses Wochenende wieder). Und meist waren es besser gestellte Opfer, was auch an der Kleidung zu erkennen war. Bestimmt ist das bereits Auswuchs der großen sozialen Unterschiede innerhalb Münchens. Ausschreitungen wie in St. Pauli werden aber wohl noch etwas auf sich warten lassen.

  • so sehr ich derartige luxusbunker gesellschaftspolitisch ablehne, so finde ich die entscheidung zum erhalt des turms städtebaulich (und nur darum kann es hier gehen) durchaus zu begrüßen. der kontrast zwischen verschiedenen bauhöhen und stilen macht das viertel spannend und großstädtisch.


    trotzdem wird die art der nutzung dazu beitragen, die sozialen konflikte in dieser stadt zu verschärfen.
    zitat martyn:
    "Wer jedoch anfällig für Sozialneid ist, hat in München sicher kein schönes Leben..."
    das hat mit "sozialneid" (was soll das sein?) weniger zu tun als mit der täglichen beobachtung von gegensätzen, die sich auch hier drastisch zuspitzen.
    ethnologische abhandlungen über das wesen "des bayern als solchen" führen da wirklich nicht weiter. die bayern sind auch nicht doofer oder leidensfähiger als andere menschen und machen sich auch ihre gedanken über die zunehmende soziale schieflage. einer mehrheit hier gehts einfach noch besser als anderswo, aber das kann sich sehr schnell ändern!

  • so sehr ich derartige luxusbunker gesellschaftspolitisch ablehne, so finde ich die entscheidung zum erhalt des turms städtebaulich (und nur darum kann es hier gehen) durchaus zu begrüßen. der kontrast zwischen verschiedenen bauhöhen und stilen macht das viertel spannend und großstädtisch.


    Wie ich in diesem Thread schon irgendwo geschrieben habe, hätte ich wenigstens die hässlichen Aufbauten entfernt.

  • das hat mit "sozialneid" (was soll das sein?) weniger zu tun als mit der täglichen beobachtung von gegensätzen, die sich auch hier drastisch zuspitzen.


    Sozialneid ist glaub ich ein soziologischer Begriff.


    Zitat von wikipedia

    Bereits Gustav Ratzenhofer hat 1899 den „Brotneid“ als einen grundsätzlichen sozialen Antrieb („Urkraft“) konstatiert.[2] Helmut Schoeck hat dann den Neid geradezu zum Schlüsselbegriff der Soziologie erklärt.[3]


    Eher umgangssprachlich wird „Sozialneid“ als Neid in einem sozialen Milieu auf eine – auch nur vermeintlich – besser gestellte andere Gruppierung (Bezugsgruppe) aufgefasst. Er kann sich sowohl auf Privilegien (etwa Macht- oder Genussmöglichkeiten) als auch auf Besitz (Reichtum) beziehen.


    „Neid“ wird in diesem emotionalen Zusammenhang auch als polemischer Kampfbegriff und Vorwurf gegen soziale Bewegungen (historisch zum Beispiel gegen die Arbeiterbewegung) benutzt, um eigene Eigentumspositionen zu verteidigen und die Kritik daran zu entlegitimieren. Dergestalt wird auch die Unfähigkeit der ‚Neider‘ unterstellt, den beneideten Vorzug durch eigene Leistung zu erringen.


    Es ist aufgrund baulicher, verkehrlicher, eigentumsrechtlicher Gegebenheiten allein schon gar nicht möglich dass ganz München Luxus wird. Es gibt auch Gegenden denen Gentrification gut getan hat oder gut tun würde. Solche Luxusobjekte bringen mich nicht aus der Fassung, weil das andere Dimensionen sind. Würde ich vor Neid oder Wut kochen, ich suchte mir sicher eine Stadt mit ausgewogenerer sozialer Schichtung aus.