Flughafenausbau mit Neubau Terminal 3 (Bauphase)

  • Der wasserrechtlichen Genehmigung im Planfeststellungsbeschluss kann man entnehmen, dass die Sohle des Gepäcktunnels 21,50 m in das Grundwasser einbinden darf. Wenn der mittlere Grundwasserpegel ca. 5 m unter GOK läge, läge die Tunnelsohle vielleicht 26,00 m unter GOK. Bereits dieser Umstand spricht klar gegen offene Bauweise, jedenfalls im Bereich der Start- und Landebahnen. Die Gesamtlänge des Gepäcktunnels ist irgendwo in diesem Werk mit 1.600 m angegeben, wovon auf die Querung der Bahnen min. 1.000 m entfallen.


    (Dem ist übrigens auch zu entnehmen, das anscheinend auch ein Teil des PTS im Tunnel verlaufen soll.)

  • Da komme ich jetzt nicht mit (Gepäck und PTS in einem Tunnel?).
    bridget hatte doch hier einen Planausschnitt gezeigt, in dem wir sowohl PTS, als auch den Gepäcktunnel (Strichpunktlinie) sehen. Wo können da Gemeinsamkeiten sein?

  • Nicht "im Tunnel" im Sinne von ein und demselben Tunnel. Aber wenn für das PTS eine Wasserentnahme von etwa der dreifachen Größenordnung wie für den Gepäcktunnel genehmigt wird und eine Einbindung in den Grundwasserkörper bis 13 m genehmigt wird (d.h. vielleicht bis 18 m uGOK), könnte das doch heißen, dass das PTS die Start- und Landebahnen ebenfalls unterirdisch quert, weiter östlich natürlich.

  • Gepäcktunnel und PTS haben nichts miteinander zu tun. Der Planfeststellungsbeschluss ermöglicht den unterirdischen Bau der PTS-Endstation im Süden und dementsprechend auch des letzten Teils der zuführenden Strecke im Tunnel. Diese Möglichkeit wird aber nicht genutzt. Der PTS-Verlauf im Bereich des Terminals, so wie jetzt geplant, ist weiter oben im Thread zu sehen. Es bleibt alles über der Erde, auch der die Parallelbahnen in Verlängerung querende Abschnitt, hier wird lediglich auf Aufständerung verzichtet. Dieser ebenerdige Teil wird 2,1 Km lang (#552).

  • ... Bei einem Brandfall in einem Abschnitt dient der andere Abschnitt als Rettungsweg. In der Trennwand werden daher im Abstand von ca. 70 m Fluchttüren angeordnet ...


    Ich gehe davon aus dass der Tunnel zur Erweiterung des bestehenden automatischen Gepäckbeförderungssystems genutzt wird. Menschen werden sich dort wohl nur zu Wartungsarbeiten aufhalten.

  • Das wären etwa 450 LKW Fuhren am Tag bei 20t Nutzlast je LKW. Macht innerhalb von vielleicht 10h Arbeitszeit 45 Fahrten / h. Weiß jemand, wo die den ganzen Sand hinfahren?

  • Bei dem Tempo müsste die Baugrube aber schnell ausgehoben sein, die sind doch bestimmt auch schon seit mindestens Wochen dabei?


    Wird es eigentlich auch B-Ebenen wie in Terminal 1 geben?


    Würde gerne mal ein paar aktuelle Bilder sehen.

  • ^^Der Planfeststellungsbeschluss für den Flughafenausbau sagt dazu (S. 2245 ff):


    Es ist geplant, den unbelasteten Erdaushub, der wieder in das Erdreich eingebaut werden soll, kurzzeitig auf dafür vorgesehenen Baustelleneinrichtungsflächen zu lagern. Das Erdgewinnungsmaterial aus den Altlastenverdachtsflächen soll dagegen auf temporären Bereitstellungsflächen beprobt und auf seinen Schadstoffgehalt untersucht werden. Nicht wieder einbaufähiges Bodenmaterial soll abhängig von seiner abfalltechnischen Einstufung zur Deponierung auf externe Lagerflächen verbracht werden.


    Es wird also nicht alles abgefahren, sondern nur, was nicht wieder eingebaut wird. Und der Rest wird danach sortiert, ob er wegen Belastung deponiert werden muss, oder anderweitig wiederverwendet werden kann.


    Details dazu, vor allem auch die Entsorgungswege werden in einem abfallrechtlichen Entsorgungskonzept vom RP gesondert genehmigt. Dazu sind aber Einzelheiten nicht öffentlich, bisher.

  • ^^ Naja, unterirdische Einrichtungen braucht man bei einem Terminal ja eigentlich nicht so viele. Die Passagiere sind ja eigentlich immer im 1. OG oder höher (zwecks ebenem Einstieg in die Flieger), weshalb das EG großteils als eine Art "Keller" genutzt werden kann.


    Bzgl. B-Ebenen, das würde mich auch interessieren. Vor allem auch bzgl. verschiedener Ebenen für Schengen/Non-Schengen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen ja, dass sich die Bedüfrnisse diesbezüglich auch "mal eben schnell" wieder ändern können (zumindest temporär). In sofern wäre es ja sinnvoll das gesamte Terminal mit verschiedenen Ebenen auszustatten, aber ich weiß nicht in wiefern das geplant oder sinnvoll ist.

  • Das Erdgeschoss ist die Ankunftsebene, das Obergeschoss die Abflugebene. Und Technik und Versorgung kommt in den Keller.

  • Die Fraport hat einige Bilder der Erdarbeiten für das zukünftige Terminal 3 ins Netz gestellt. Leider nicht besonders aussagekräftig in Bezug auf den Baufortschritt.

  • Auch am Ort des Geschehens ist bisher nichts Nennenswertes zu sehen, jedenfalls nicht außerhalb der Zäune. Eine Infotafel gibt es:



    Und doch ist das Einchecken hier schon möglich! Sofern man mit Condor fliegt. Die Funktion des Gebäudes 667 beschreibt Fraport hier.



    Zum Schluss halt doch noch ein Foto auf dem man außer Sandhaufen im Grunde nichts sieht (klar im Vorteil ist, wer mit einem solchen Gefährt anreist):



    Fotos: Schmittchen

  • ^ Und selbst wenn man mit einem solchen Gefährt unterwegs ist, sind keine aufschlussreichen Details erkennbar.


    Schmittchens Erdhaufen aus einer anderen Perspektive:


  • Besucherzentrum am Terminal 3 geplant

    Der heutige Hessentext nimmt Bezug auf eine Meldung von hr-info, nachdem am Neubau des Terminal 3 ein Besucherzentrum entstehen soll. Demnach plant Fraport einen mehrstöckigen Bau incl. Gastronomie und Besucherterrasse! Das Zentrum am Rande der Baustelle im Süden des Flughafens soll bereits im kommenden Jahr eröffnen. Eine offizielle Bestätigung stünde aber noch aus, heißt es weiter.

  • Baugrube Terminal 3

    Vom Boden aus sind die Bauarbeiten für das Terminal 3 fast nicht zu erkennen, abgesehen von den Erdhaufen (s. weiter oben #579 ), die inzwischen mit Gras und Sträuchern bewachsen sind. Ein großer Teil des Erdaushubs scheint vor Ort gelagert zu werden. Von oben ist jetzt eine neu entstandene Baugrube zu sehen, es geht also tatsächlich voran. Die Grube ist sehr tief, beim genauen Hinsehen ist darin ein LKW erkennbar, der wie Spielzeug im Riesen-Sandkasten wirkt.


  • ^ Danke für die gute Übersicht. Die Dimensionen beeindrucken in der Tat.


    Fraport lässt sich etwas mehr Zeit für die Detailplanungen des Terminals, wie ihr Chef Stefan Schulte heute verlautbaren lässt. "Jeder Monat, der in diese Phase investiert wird, zahlt sich später doppelt und dreifach aus", sagt er. Aus diesem Grund verschiebt sich die geplante Terminal-Eröffnung von 2022 auf das Jahr 2023.


    Für das Vorhaben hat Fraport inzwischen eine Projektgesellschaft gegründet, der Wolfang Lohde ab dem 1. März 2017 vorstehen wird. Er leitete zuvor die Projektgesellschaft für den Bau des Münchener Satelliten-Terminals. In der Geschäftsführung befindet sich neben Stephanie Pudwitz auch der altbekannte Horst Amann.

  • Weitere Informationen enthält die heutige Pressemitteilung der Fraport AG. Ausführungen zu den Personalien lasse ich weg, sie können hier nachgelesen werden, hier u. a. Angaben zur zeitlichen Planung:


    Mit der Schaffung der eigenständigen Projekt-GmbH und der nun erfolgten Besetzung der künftigen Geschäftsführung trägt die Fraport AG den Anforderungen an ein solch anspruchsvolles Großbauprojekt Rechnung. „Die Erfahrung eigener und vergleichbarer anderer Infrastrukturprojekte zeigt, dass hierfür eine möglichst eigen- und selbstständige Organisationsform sinnvoll ist. Darüber hinaus erfordert es für eine erfolgreiche Umsetzung ein kompetentes Management, Team-Spirit, die notwendigen Ressourcen ebenso wie viel Disziplin und zeitnahe, klare Entscheidungsstrukturen“, ergänzt Schulte.


    Die bereits gegründete Fraport Ausbau Süd GmbH wird aus der bisher dafür verantwortlichen Projektabteilung durch Übergang des Personals hervorgehen. Als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Fraport AG wird sie weitgehend autark voraussichtlich ab Anfang 2017 ihren operativen Betrieb aufnehmen. Gelenkt wird sie über einen „aktiven Aufsichtsrat“, der durch den Gesamtvorstand der Fraport AG besetzt ist.


    Währenddessen laufen die Arbeiten am Terminal 3 planmäßig weiter: So wurde im Mai der Trockenaushub abgeschlossen. Derzeit wird auf Höhe des InterCity-Hotels mit dem Bau der ersten Brückenelemente für die Betriebsstraßen begonnen, ebenso wie die Bauarbeiten für die Abfahrtsrampe und für die Zufahrtsrampe zum Vorfahrtstisch. Der Spezialtiefbau für Terminal 3 wird voraussichtlich Anfang 2017 starten. Parallel laufen die detaillierten Entwurfsplanungen des Terminals (Leistungsphase 3), bei denen auch tiefer in die Konsolidierungs- und Kollisionsplanung eingestiegen wird. Dabei gilt es, die in den jeweiligen Einzelplanungen erzeugten Daten auf mögliche Widersprüche hin zu prüfen.


    „Andere Großbauprojekte belegen, dass diese Phase für den weiteren Projektverlauf eminent wichtig ist. Die ersten Prüfergebnisse bestätigen uns, dass wir uns hierfür mehr Zeit nehmen müssen, auch wenn sich dadurch der Abschluss der Detailplanungen wahrscheinlich bis Mitte 2017 ziehen wird. Wir werden dabei überaus sorgfältig vorgehen und uns deshalb auch die Zeit nehmen, die notwendig ist, um die Qualität der Planung weiter zu erhöhen. Jeder Monat, der in diese Phase investiert wird, zahlt sich später doppelt und dreifach aus. Auch wenn das bedeutet, dass wir wegen der verlängerten Planungsphase voraussichtlich erst 2023 an den Markt gehen“, betont Schulte abschließend.

  • Neubau Gepäcktunnel zum Terminal 3

    Zur Gepäckbeförderung wird zwischen dem Bestand und Terminal 3 ein Tunnel unter den Start- und Landebahnen gebaut. Dazu bereits oben die Beiträge #563 ff. Aktuelles dazu in einer Pressemitteilung der Sweco AB. Auszug:


    Die Fraport AG plant im Rahmen des Neubaus des Terminals 3 (T3) eine unterirdische Gepäckverbindung zwischen dem Terminal 3 im Süden und der Transitgepäckhalle V3 im Norden des Flughafens zu errichten. Hierzu ist neben einem Tunnel unter dem Start- und Landebahnsystem auch die Anbindung an das T3 und die Bestandsbauwerke im Vorfeldbereich (V3) notwendig.


    Sweco übernimmt dabei in Ingenieurgemeinschaft mit IMM Maidl & Maidl, Beratende Ingenieure, die Objektplanung und die Tragwerksplanung des Tunnels. Dieser gliedert sich im Wesentlichen in drei Abschnitte: einen tiefliegenden Haupttunnel unterhalb des Start- und Landebahnsystems und zwei oberflächennahe Anschlusstunnel. Die Anschlüsse verbinden den Haupttunnel mit dem Terminal 3 und der bestehenden Transitgepäckhalle V3 des Terminals 1 und 2. Insgesamt hat der Haupttunnel eine Länge von rd. 1,5 km und einen Kreisquerschnitt von 7,56 m und soll in geschlossener Bauweise mit einer Tunnelvortriebsmaschine (Hydroschild) errichtet werden.


    Die wichtigste Herausforderung der großräumigen Baustelle wird die Gewährleistung des störungsfreien Ablaufs des Flugbetriebes während der Bauarbeiten sein. Sweco hat daher ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, das dies möglich machen wird.