Museumsinsel und Erweiterungsbauten (James-Simon-Galerie)

  • Die Museumsinsel war immer ein "work in progress". Wie von Endell angemerkt, wurde der Messel-Entwurf von Hoffmann ohne Kolonnaden und Portikus verwirklicht. Der ursprüngliche Entwurf hier:


    Aus der Sammlung des Architekturmuseums Berlin.


    Erst 1982 wurde zu DDR-Zeiten eine Eingangshalle verwirklicht: https://blog.smb.museum/wp-content/uploads/2020/10/11.jpg


    Die nun entstehenden O. M. Ungers-Neubauten werden erstmalig die Kubatur des Messel-Entwurfs nachvollziehen.

  • Danke noch mal für die Dokumentation - auch wenn die Akroterien beim Vorgängerbau etwas zu gross geraten zu sein scheinen finde ich den Bau sehr schön erinnert in seinem Intimen Klassizismus etwas an

    Klenze oder Schinkel - die Organisation der Fassadenflächen finde ich recht ansprechend.


    Ich bin gespannt auf die Ungersbauten am Pergamonmuseum auf den Visualisierungen sehen die etwas reingestellt aus ich weiß nicht ob mir diese Umsetzung so gefällt. Der Vorplatz gewinnt in jedem Fall etwas mehr Intimität und Räumlichkeitb und wirkt dann nicht mehr ganz so wie ein offen gelassener Gefängnishof.

  • Auch für die Kolonnaden, die dropdeaded209 hier liebenswerterweise regelmäßig dokumentiert, gilt, dass man die Geschichte ihres Aufbaus und ihrer Zerstörung einpreisen muss. Viele Teile lagen in den 50ern in Trümmern ( http://www.smb-digital.de/eMus…x3HK8%2F&sp=Simage%2Fjpeg ), die Ostseite drohte bis in die 80er Jahre in die Spree abzustürzen ( http://www.smb-digital.de/eMus…aJby9qy5&sp=Simage%2Fjpeg ). In DDR-Zeiten hat man sowohl rekonstruiert und geflickt, als auch die vermutlich schönste Seite zur Straße hin zugemauert (Abb. aus dem Jahr 1988: http://www.smb-digital.de/eMus…EAsJGi7V&sp=Simage%2Fjpeg ). Für die heutige Sanierung wurden auch bereits historische Werksgebäude der Museumsinsel wie die Tischlerei - zurecht - abgerissen ( http://www.smb-digital.de/eMus…Pfb%2BiB&sp=Simage%2Fjpeg ).

  • Danke für die Bilder das wird wirklich eine von Berlins Schokoladenseiten hier. Der übers Wasser gleitende Blick auf die Museumsinsel bietet fürs Auge einen wirklich sehr ansprechenden vielansichtigen Raum. Selbst die verfensterung an der Ufermauer finde ich ansprechend und zurückhaltend gelöst.


    Gibt es eine Visualisierung wie man die Kolonnade von Erbkam und Strack fortführt?


    Der Bereich angrenzend zum Pergamonmuseum mündete nach Teilabriss in einem einem Pavillon.


    Entsteht Ein Neubau in gleicher Detail- und Gestaltsprache wie die Kolonnade ?

    Oder baut man was völlig eigenes?

    Den geplanten Kopfbau kann ich jedenfalls in keiner detaillierten Visualisierung finden - hoffe man bildet hier einen schlüssigen Abschluss im Vokabular Stülers aus, eine zeitgenössische Interpretation oder Statement möchte ich mir hier eher weniger ausmalen.

    Den gezielten Bruch fände ich hier völlig unnötig.

  • Meines Wissens werden die Kolonaden exakt so wieder entstehen wie sie bis vor kurzem dort auch standen. Nur eben mit dem Unterschied, dass die "Einbauten" nicht mehr mit errichtet werden. Zur Platzgestaltung hin zum Pergamonmuseum war meiner Meinung nach hier mal was zu sehen. Aber ich erinnere mich nicht mehr genau...


    d.

  • Ah Danke für den Link der hässliche grau getünchte Anbau kommt ja Gottseidank weg - den kolonnadenabschluss find ich vielversprechend - den Platz mit den Baumscheibenlöchern und den Sitzsockeln kann ich ehrlich gesagt erwarten und erinnert etwas an die Kontroversen Lösungen an Kulturforum und Schlossumfeld mir erscheint das nicht sonderlich erstrebenswert an dieser Stelle. Das sieht leider sehr sehr steinern aus - bin mal gespannt wie das umgesetzt dann wirkt - eigentlich hätte ich eine klassische sandwegführung und Rasenparterres für absolut ausreichend und auch ansprechender gehalten, zumal man mit dem Hof des Pergamonmuseums eh schon eine Art steinernen Platz hat.

  • ^^^ Auf den Fotos von 555Farang ist gut zu erkennen, welches Volumen der Kolonnaden-Abschluss (gegenwärtig nicht vorhanden und hier zu sehen) erhalten wird. Er wird doppelt so breit, wie der nun vorhandene Kolonnadengang. Die massive Stahlkonstruktion ist erforderlich, da die Arbeiten sehr dicht an der Spree stattfinden. Ein normales Baugerüst würde ins Wasser abrutschen. Ein Mitarbeiter hat mir als Beispiele für die stattfindenden Arbeiten "Sandstrahlarbeiten", "Abbrucharbeiten", "Montagearbeiten" und "Hebevorgänge" genannt. Die "normalen" Baugerüste werden an der Stahlkonstruktion befestigt.


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    Schon jetzt steht fest, dass der Fertigstellungstermin im Herbst 2022 nicht eingehalten werden kann und sich anscheinend um ein Jahr verschiebt.


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    Auf der Baustelle ist wenig Platz vorhanden. Daher haben Flussschiffe angelegt, in deren Bäuchen demontierte Bauteile zwischengelagert werden. Diese werden nach und nach abgeholt und nach Erfurt zur Restaurierung gebracht.


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    img_3606mkkbr.jpg


    Die komplizierte Bausituation direkt am Wasser wird aus den folgenden Bildern ersichtlich:


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    img_3635e4j5l.jpg


    img_3638cvkv7.jpg

    Fotos: Beggi

  • ein kleines Update von der Renovierung/Ergänzung der Kolonnade... schwer zu sehen durch die ganzen Gerüste, aber es sieht so aus, als ob sie die "Endkappe" montieren...


    img_657954kz6.jpeg


    img_6580wfjmy.jpeg


    Quelle: Dropdeaded209

  • Am Pergamonmuseum wird ja noch länger gebaut.

    Hier mal ganz gut zu erkennen dass zumindest im Nordflügel die lichtdurchlässigen Dächer jetzt vollständig erneuert sind


    0728pergc7krc.jpg



    Ein anderer sichtbarer Fortschritt ist der Bau des Tempietto - wer diese Bezeichnung wohl hervorgekramt hat.

    Der Eingangsbau zum Museum im Innenhof


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    Ansonsten nicht viel sichtbares zu erkennen.

    Müssen uns halt weiterhin über die gereinigten Steinfassaden erfreuen. Noch zwei Jahre etwa bis zur Wiedereröffnung des Pergamonsaales und des Nordflügel


    0728perg3f7khm.jpg

  • ... schwer zu sehen durch die ganzen Gerüste.

    Dann sind diese großen roten Pfeiler also Gerüste. Ich dachte schon auch hier wird die Museumsinsel durch David Chipperfield -ähnlich wie bei der James-Simon-Galerie- "modern" umgestaltet und all ihrer Dekorationen und Rundungen durch Säulen beraubt.

  • 0728perg1hdjmm.jpg

    Hoffentlich bleibt das "Tempietto" nicht so einfältig und schmucklos, sonst denken die Touristen, sie gehen in den Kaufhof am Alex.

    Vielleicht wäre eine solche Gestaltung auch nicht im Sinne des Erfinders, also des ursprünglichen Architekten des Pergamonmuseums. Von den Säulen des Pergamonaltars sind nur drei echt -bei den Fliesen des Ischtar-Tors sind es auch nur wenige. Man hat damals den Rest "rekonstruiert" um dieses gewaltige Raumerlebnis zu ermöglichen. So konnte man sich in die Architektur der Antike hineinversetzen -das war in dieser Dimension damals eine Weltsensation.


    Es gibt doch noch die Skizzen vom ursprünglichen Museumskonzept. Kann mir jemand sagen, warum und mit welcher Begründung das damalige Konzept heute so stark geändert wird? Die Kaufhof-Fassade, bzw. solche einförmigen Raster-Fenster haben wir doch schon überall in unserer Stadt!?


    Das Neue Museum wurde schon so unsensibel verändert, warum jetzt auch noch das Pergamonmuseum?