Ich muss Frau Lüscher hier mal in Schutz nehmen. Die Ausschreibung führte seinerzeit der Bund durch und setzte entsprechend das Preisgericht zusammen. Mir ist nicht bekannt, dass Frau Lüscher auf die Wettbewerbsentscheidung Einfluss nehmen konnte.
Museumsinsel und Erweiterungsbauten (James-Simon-Galerie)
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Da muss ich Bato einmal Recht geben. Im Februar 2007 hat Frau Lüscher noch nicht wirklich die Fäden gezogen, zumal nicht bei einem Bundeswettbewerb.
Dafür sind drei von fünf Preisrichtern Schwaben der klassisch-modernistischen Schule. Aus Berlin stammt nur eine Architektin, die viel für Volker Staab gearbeitet hat. Jedenfalls eine eindeutig besetzte Jury, das wäre als wenn man Schinkel, Stüler, Persius und Waesemann in eine Jury gesetzt hätte...
Meine Assoziation war eher ein Giraffenkäfig. Für diese urbane Lage jedenfalls - bestenfalls - eine Respektlosigkeit.
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Architekten aus Stuttgart
Architekten aus Stuttgart - tja ich meine die können mit einer Großstadt wie Berlin wenig anfangen, da hat man gedacht - man schafft an der Stelle mal eine "Kontroverse" - das ist ja besonders cool in der Großstadt
P.S.: In Stuttgart hätte das wirklich gut ausgesehen -
Fies ist, dass man in der Fassade die Dehnungsfugen sieht. Macht den Eindruck, als sei der Bau für 30 Mios ein Plattenbau...
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Vielleicht ändert sich der Eindruck von diesem Gebäude ja, wenn man es von der jetzt noch nicht einsehbaren Längsseite sieht. An der vorderen Seite soll ja ein kleiner Platz entstehen, von dem ein Weg zur Montbijou-Brücke geht. Hier ist m.E. auch die "Schau"fassade des Gebäudes angelegt.
Ich frage mich aber, wie der Durchgang aussehen wird, denn an der Nord-Ost-Seite schließt der Neubau nicht bündig an die Altbauten an.
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Wissenschaftliches Kompetenzzentrum
Ich habe mir den Bau heute angeschaut und ergänzende Fotos gemacht:
Ich finde die Kritik überzogen und ungerecht. Sicher ist es ein monolithisch wirkender Bau mit wenigen Öffnungen. Man sieht jedoch durchaus die hohe Qualität. Der Backstein ist sehr schön, der Bau strahlt Ruhe und Kraft aus und wirkt etwas wie ein ägyptischer Tempel, was einem Museumsbau ja durchaus gut zu Gesicht steht. Man muss zudem die zunkünftige Situation als Tor zum Bodemuseum mitdenken, die nach der Bebauung der zur Stadtbahn liegenden Fläche und Abrissarbeiten entsteht.
Siehe 3D-Innenstadtplan der Senatsverwaltung:
Außerdem passt der Bau zum gegenüberliegenden Gebrüder-Grimm-Zentrum, welches zurecht hoch angesehene Architekturpreise gewann:
Durchaus eine moderne Bereicherung für das "steinerne Berlin".
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=> Rotes Rathaus: Welcher "ägyptische Tempel" ist Dir denn da durch den Kopf geschossen?
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Kompetenzzentrum
Kein bestimmter, es geht mir um eine entfernte Assoziation. Der typische Tempel hat eine weitgehend geschlossene Außenhülle (mit Pforte, die hier fehlt), war aus Ziegeln gearbeitet und hatte die strenge Kubatur eines Quaders. Manche Tempel hatten auch schlitzförmige Öffnungen. Ich meinte zudem die strenge, fast sakrale Wirkung des Baues, wie man sie z.B. auch bei modernen Kirchen findet.
Ich hoffe Du verstehst, was ich meine. Leg den Tempel nicht auf die Goldwage.
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Ornament ist Pflicht!
Soche Würfel mit glatter, fensterloser und über mehrere Stockweke reichender Oberfläche haben einen klaren Vorteil:
Man kann problemlos Götter+Helden-Skulpturen, Pilaster, Archtrave und ganze Friese wie am Pergamon-Tempel vorkleben.
Ich finde: man sollte es tun! -
Mir gefällt der Erweiterungsbau recht gut,wobei ich die fast fensterlosen Seiten deutlich besser gestaltet emfinde,als die zum Altbau gewandten.
Neben so ein stark profilierten Altbau passt ein nüchtern minimalistisch wirkender Bau gut.
Eine Vollverglasung hätte dem Erweiterungsbau m.E.besser zu Gesicht gestanden,als die Backsteinfassade. -
Neben so ein stark profilierten Altbau passt ein nüchtern minimalistisch wirkender Bau gut.Darf man fragen warum das so ist? Wäre es nicht passender ein stilistisch angepasstes Gebäude zu bauen statt gewaltsam den Bruch mit dem bestehenden zu suchen?
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Das dürfte wie bei vielen Äusserungen hier eine Frage des persönlichen Geschmacks sein. Mir gefällt dieser fensterlose massive Block auch nicht und ich hätte eine historisierende Fassadengestaltung mit Bezug auf das Nachbargebäude auch harmonischer gefunden. Die Entscheidungsträger sind aber offensichtlich Anhänger von klaren Brüchen zwischen Alt- und Neubau.Bitte nur zitieren wenn es Sinn macht. Danke.
Bato -
Gasometer blau
Auch die Rotunde mit dem Pergamon-Panaroama leuchtet abends ganz interessant - hier hat man ein dezentes blau gewählt:
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James-Simon-Galerie: endlich geht es weiter!
Die Berliner Zeitung berichtet, dass nach längerem Baustopp, die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden. Es kommt zu Verzögerungen. Die Gründung ist sehr schwierig (nichts neues) und es wird teurer. Aber all das sollte uns nicht stören. Zeit hat die Museumsinsel genug. Hauptsache es kommt nicht zu Einsparungen mit Einschnitten in die Planung.
Ich freue mich schon darauf, einst durch die archäologische Promenade zu schlendern. -
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Die Abendschau berichtet über den Stand der Bauarbeiten an der James Simon Galerie und darüber, dass die Friedrichsbrücke wieder auf ihre alte Breite ausgebaut werden soll.
http://www.rbb-online.de/abend…hau_20120326_schalte.html
Nur von den Adlern die früher auf den Pylonen saßen war leider keine Rede...
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Weil man anstatt der Adler Kugellampen (ähnlich wie bei der Monbijoubrücke) auf den Pylonen anbringen wird. Es wird leider keine Rekonstruktion der alten Brücke geben, sondern nur eine historistisch anmutendende Annäherung.
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Na, Rekonstruktionen sind in Berlin in den Augen des Landeskonservators Haspel auch Teufelszeug (natürlich mit Ausnahmen von Rekonstruktion Bauten der klass. Moderne, das ist natürlich Wiederherstellung wertvollen Kulturgutes).
Es waren ja nicht nur adlerbekrönte Obelisken sondern auch vier menschliche Darstellungen:
und im Hintergrund die zauberhafte, seufzerbrückenhafte Verbindung zwischen Altem und Neuem Museum...
(C) gemeinfrei
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Wunderschön!
In diesem Halblicht bekommen die Skulpturen einen jugendstilhaften Schwung.
Dementgegen wirken die Pfeiler (oder sind es Obelisken?) mit den Adlern wie aus einer anderen Epoche.
Trotzdem finde ich das Arrangement wunderschön.
Da sage einer, ich würde keine Kontraste mögen... -
Bei dem Bild würde ich lieber auf die Pylone verzichten, als auf die Figuren. Die Pylone sind so monumental und massiv, während diese "eleganten" Figuren eine Überleitung auf den Skulpturengarten vor der NaGa hinweisen. Von mir aus könnten sie auch neu interpretieren, wenn man nicht rückwärts gewandt daherkommen möchte. Nur bitte keine weiteren "Humpty Dumptys". Außerdem ists doch auch etwas "lahm", auf die Pylone wieder die gleichen Lampen zu setzen, wie bei der Monbijou Brücke, wie man es zumindest auf den Entwürfen erkennen kann...