Museumsinsel und Erweiterungsbauten (James-Simon-Galerie)

  • Leider sind deine Bilder etwas untergegangen, naträglich danke paderwan! ;)


    Ich setze deine Bilderserie dann mal kurz fort:


    Die Kuppeln werden wirklich schön:




    Zugabe: Nikolaiviertel:



    :daumen:


    Bilder wiederum von Golli43, darf die Bilder verwenden, danke Golli43!

  • Neues Museum

    Weiss jemand, warum der Westflügel des Neuen Museums komplett neu in sog. "zeitgenössischer" Architektur gebaut wurde? Bei Chipperfield hiess es, alles seit im Zweiten Weltkrieg kaputtgegangen, deshalb neu.
    Jetzt habe ich im Bundesarchiv ein Foto von 1951 gefunden. Beschädigt ja, aber die Fassade war doch noch in Ordnung...


    Bildquelle: Bundesarchiv (frei)


  • Für die James-Simon-Gallerie hat man mit der Gründung begonnen:


    Währenddessen feilt man fleißig an den Kollonaden weiter:

    Ich frage mich immernoch ob man die Dekcen im Bereich des neuen Museums unverputzt/-stuckt lässt, oder ob das alles Stück für Stück abgeareitet wird. Weiß das jemand?

  • Ja, das frage ich mich auch. Irgendwie sieht es zwar bei jedem Besuch anders aus, aber wie soll es nun am Schluss aussehen? Vor allem die alten. Mal sind sie "nackt", mal nicht, mal sind sie verputzt, mal nicht, mal sind diese Blumen in der Mitte noch da, mal nicht...Und am Wasser werden sie jetzt sogar gestrichen. Hoffentlich wird das dann kein Flickenteppich...

  • Fortschritt der Tiefbauarbeiten für die James-Simon-Gallerie:





    Nebenan sind die Fundamentarbeiten für das Kompetenzzentrum der Staatlichen Museen nahezu abgeschlossen:



  • Für den der sich nochmal einen Gesamtüberblick über die künftige Gestalt der Museumsinsel im Jahre 2028 machen möchte, hat die Mopo ein kleine Sammlung an Fotos parat:






    Bildquelle: Stiftung Preußischer Kulturbesitz / ART+COM


    Daneben findet sich noch ein Artikel über aktuelle/kommende Bauphasen, bspw. zum Pergamonmuseum (Beginn 2012, Vollendung 2025). Noch völlig offen sei, wann die Sanierung des Alten Museums beginne dessen Sanierungkosten auf soll vier Jahre und mit 128 MEURO veranschlagt sind.


    Mit dem Bau der unterirdischen Prommenade soll zudem erst 2025 begonnen werden.


    Artikel Mopo

  • Hoffentlich besinnt sich die Stiftung nochmal und unterläßt es den heute schon hoffnungslos veralteten Ungers-Entwurf zu errichten. Ich verstehe nicht, warum man die Messel-Kolonnade nicht einfach wieder zuende baut.

  • Artikel aus der heutigen Frankfurter Rundschau:
    Touristenrennbahn mit Hindernissen


    http://www.fr-online.de/_em_da…716_f_feu4_71_6219533.jpg
    (Bild: stiftung preußischer kulturbesitz)



    Sieht schrecklich aus ... :nono:


    Ist einer der Architekten mal auf die Idee gekommen, dass diese neumodischen kantigen Glaskästen auf die Menschen in 20-30 Jahren genauso wirken wie auf uns diese 60er Jahre Plattenbauten?


    Grade auf der Museumsinsel hätte man eine Architektur wählen müssen, die zeitlos ist und sich gut ins Gesamtbild integriert.


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    Hinweis der Moderation: Die Einbindung der Bilddatei wurde in einen Link geändert. Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! Vielen Dank.
    Bato

  • James-Simon-Galerie

    Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz verbreitet z. Zt. fortwährend diese Illustration des Büros Chipperfield als "Blick auf die James-Simon-Galerie vom Kupfergraben aus". Tatsächtlich die die Perspektive vom Dach des Hauses gegenüber gewählt und kaschiert, daß man vom Kupfergraben aus als Passant die Westfront des Neuen Museum nie mehr sehen wird.
    Zudem ist fraglich, wie das Café in seinem Glashaus in den Kolonnaden wirken wird. In der Persketktive ist alles frisch geputzt und somit durchsichtig...


    http://www.abload.de/img/jamessimongaleriew44j.jpg


    (C) SMPK



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    Jo-King

  • Für mich hatte Chipperfield schon verspielt, als er die erste Version der James Simon Galerie vorgestellt hatte. Ein scheußlicher, unsensibler Kasten! Die neue Version ist nur noch halb so schlimm...dennoch ein anderer Architekt hätte vielleicht noch etwas mehr Einfühlungsvermögen bewiesen. Die Museumsinsel ist DAS Prachtstück Berlins. Warum dann jetzt so vorschnell diesen Briten seine Kästen damit zustellen lassen? Und das für die nächste Ewigkeit.
    :Nieder:

  • James-Simon-Galerie


    In der heutigen Print- und Online Ausgabe des Tagesspiegel findet sich in der Kultur ein lesenswerter und sachlicher Artikel zu James Simon Galerie.
    Der Artikel verweist u.a. auf die schon bis 1938 vorhandene Bebauung (Neuer Packhof von Schinkel). Erfreulicherweise malt der Artikel nicht schwarz / weiß, sondern benennt aus der Sicht des Autors auch bestimmte Defizite, insbesondere bei der Raumverteilung.
    Ebenso deutlich verweist der Autor auch auf die vermeintlichen Initiatoren der erneut aufkommenden Kritik, die "Gesellschaft Historisches Berlin", und deren argumentative Defizite.

  • Auch wenn es im Tagesspiegel steht muss es deshalb noch lange nicht gehaltvoller sein. Der Autor versucht den Leser zu täuschen, indem er Schinkels Packhof mit der Chipperfieldschen Galerie vergleicht - zwei Strukturen völlig unterschiedlicher Gestalt und Dimension. Er widerspricht zudem seiner eigenen Argumentation indem er erkennt, dass selbst ein Einzelbau wie das Neue Museum mühelos mit den Besucherströmen zurechtkommt - ganz ohne irgendwelchen zentralen Eingangsportale.

  • Wenn man etwas nicht mag, dies öffentlich und teils unsachlich bzw. emotional diffamieren möchte und nach Ansätzen sucht, dies in schriftlicher Form zu verfassen - das Forum hier böte beste Beispiele wie man sich in solcher Form zu äußern vermöge !


    Wenn es nicht so traurig wäre, dass man sich nur beim Klang des Namens "Chipperfield" hier bereits ereifert, man könnte hier schmunzelnd manch Mußestunde verbringen und lesen. Und Chipperfield wäre nur eines von mehreren Beispielen.


    Egal wie Zeitungsartikel auch vorgehen und sich positionieren - es wird in die entsprechende Richtung gedreht oder umgedeutet.


    Beipsielsweise widerspricht sich der Autor des Tagesspiegels eben nicht wenn er darlegt, dass das neue Museum bisher wunderbar mit 100.000 Besuchern pro Monat und seinem eigenen Eingang fertig wird.


    Natürlich wird es das !


    Aber man muss vorher auch lesen, dass vier Milionen und mehr Besucher im Jahr erwartet werden und diese auf der Insel effektiv verteilt werden müssen. Man muss vorher lesen, dass dies über die Galerie mit einem zentralen Kassenbereich langfristig für vier Häuser erfolgen soll, jedoch auch niemand dazu gezwungen wird diese Galerie zu nutzen. Wer das bis dahin erfasst hat begreift somit auch, dass der geforderte Verzicht auf diesen zentralen Eingangsbereich ilusorisch ist und ihn die vier Milionen Besucher einfach erfordern werden - die Gestaltungsfrage mal außen vor gelassen.


    Wer jedoch gezielt eines der Häuser besuchen will kann das tun - und der Autor untermauert diese Möglichkeit des Direktbesuches indem er darstellt, dass z.B. das Neue Museum mit bis zu 100.000 Besuchern im Monat fertig wurde.


    Wenn man nun nachrechnet kommt man dann auf 1.200.000 Besucher im Jahr was das Neue Museum angeht als Besucherkapazität. Andere Häuser schaffen das nicht und, wie beispielsweise das Bode-Museum, sind auch nicht darauf ausgelegt so viele BEsuchr direkt aufzunehmen.


    Also müssen andere Häuser entweder mehr aufnehmen und parallel als Eingang und Museum dienen - oder aber es gibt eben den zentralen Eingang und das Gros der wird hierüber verteilt und der kleinere Teil geht direkt ans Ziel, wobei hierfür die Kapazitäten der einzlenen Häuser wiederum ausreichen würden.


    Die Argumentation des Tagesspiegels ist also durchaus schlüssig und in sich stimmig. Auch was den Vergleich mit dem Packhof angeht. Kritisiert wird, dass die Galerie das Neue Museum verstellt und die Fassade nicht mehr sichtbar macht. Also stelt man in einem geschichtlichen Abris dar, wann und wie das denn der Fall gewesen ist. Und da beleibt nun mal nur die Möglichkeit des Vergleichs mit dem Packhof und der kurzen Zeit nach dessen Abriss vor dem Kriege.


    Auch zu jener Zeit war die Fassade des Neuen Museums nicht uneingeschränkt einsehbar - nur das der Packhof eben kleiner war als die Galerie. Und das benennt der Autor des Tagesspiegels ja auch klar. Er hebt aber ebenso die Wiederherstellung der Stülerschen Sichtachse vom Lustgarten hervor und den von dort geplanten Zugang über die Freitreppe. Wenn also Kritik dann müsste die eher auf Stüler und dessen Urpsrungspläne zugeschnitten sein. Und es geht nur um die Grundform und Notwendigkeiten hier. Über die architektonische Ausgestaltung habe ich noch kein Wort verloren und hierüber lässt sich - völlig zu Recht - immer trefflich streiten.


    Diesen Vergleich zu kritisieren erschließt sich mir jedoch nicht - was wäre denn der bessere Vergleich ? In diesem Falle wegen des hohen Sockels der Galerie das Mauerdenkmal Bernauer Strasse? Ein Anflug von Ironie...ich bitte um NAchsicht.


    Ich wünschte mir etwas mehr Objektivität und Sachlichkeit bei der Argumentation und vor allem Recherche und genaues Lesen der zu diskutierenden Themengebiete.


    Ich danke jedoch immer wieder allen, die Beiträge verfassen und Stoff für Diskurse und Diskussionen bieten - in welcher Form auch immer.

  • Warum sollten andere Häuser 'mehr' aufnehmen müssen, als sie es bislang tun? Und inwiefern könnte dieses Problem durch ein künstliches zentrales Nadelöhr (was ja selbst der Autor treffend erkannt hat) gelöst werden? Es ist ja nun auch nicht so, dass es sich bei der Museumsinsel um ein übermäßig weitläufiges Areal handeln würde - man fällt ja geradezu von einem Museum ins andere. Ohne größere Staustufen.
    Insofern erschließt sich mir zumindest der wirtschaftliche bzw. logistische Sinn eines solchen Baus nicht.
    Bleibt noch der architektonische Aspekt der Freifläche am Kupfergraben. Sowas ist natürlich nicht ideal - Chipperfields Säulengalerie aber eben erst recht nicht. Meiner Meinung nach.

  • ^
    Wie man so schnell vom Neuen Museum in das nur ein paar Meter entfernte Pergamonmuseum stolpert, muss mir da als „nicht Berliner“ noch jemand erklären. So kann der Ägypten-Fan Kunsthandwerk und Schmuck im Neuen Museum anschauen und ein zehnminütigen Sparziergang zum Pergamonmuseum einlegen um sich hier den Rest der ägyptischen Sammlung anzusehen (wenn dort nicht schon die prophezeite Besucherschlage steht). Der Freund der Plastiken hat es vom Alten Museum (Antikensammlung) zum Bodemuseum (Plastiken der Neuzeit) noch weiter. Liebhaber von Gemälden haben es von der Nationalgalerie zum Bodemuseum trotz Nachbarschaft auch nicht leicht. Erst recht nicht wenn es ortsfremde Besucher aus dem Ausland sind.


    Es handelt sich wie schon gesagt um ein recht kleines Areal, aber eine Insel der kurzen Wege ist es ja wohl so recht nicht. Eigentlich schon ein Wiederspruch und das größte Defizit der Museumsinsel. Man muss von Norden nach Süden und vom Osten nach Westen über Straßen, Brücken, unter S-Bahntrassen hindurch, Spree und Kupfergraben um überhaupt den Zusammenhang der Sammlungen begreifen zu können.


    Berlin gehört zu den am meist besuchten Hauptstädten Europas, Tendenz steigend. Dem muss auch die Museumsinsel als eine der Hauptattraktionen gerecht werden. Berlin besitzt mit der Museumsinsel im Gesamten, eine der bedeutendsten Sammlungen seiner Art. Die größte Konkurrenz aus Paris und London hat schon vor Jahrzehnten aufgerüstet (mit der Pei-Pyramide auch mit großen Diskurs), mit den Vorteil das es sich dort jeweils um ein zusammenhängendes Gebäude handelt. Zudem sind die Anforderungen ganz andere als vor 50 Jahren, z.B. hinsichtlich der Fluchtwege, Klimatisierung, Technik, Konservierung usw. Museen müssen sich auch in Teilen selber finanzieren können, was bei den Sanierungskosten von über einer Milliarde auch deutlich wird. Museen haben in erster Linie ihre Bedeutung dadurch und ihr Ziel darin, dass ihre Exponate von möglichst vielen Menschen gesehen werden. Erst dann kommt die Architektur ins Spiel.

  • In der Berliner Zeitung vom 16.3.2010 gibt der Architekturkritiker Nikolaus Bernau den Kritikern Chippis Recht: Die sog. James-Simon-Galerie ist zu hoch, die Verstellung des Blicks viel zu heftig - und das ganze nur wegen Toiletten und Garderoben. Leider ist der große Artikel nicht online veröffentlicht...