Bauprojekte am Gleisdreieck-Park + 'Urbane Mitte' (in Planung)

  • Wettbewerb "Urbane Mitte"

    OK.
    Ich stelle das ohne Kommentare ein, das kommentieren überlasse ich dem Forum...


    Nur eins: Im Modell sieht man recht gut den Verlauf und den Bahnhof der S21, der zu berücksichtigen war. Er taucht in manchen Visualisierungen auf....



    OMA Rotterdam




    Chr. Ingenhoven:





    Der Rest waren öde Klötzchenspiele in der Art der ersten beiden Preise, für die mir selbst der Platz auf der Digitalkamera zu schade war.

  • OK.
    Der Rest waren öde Klötzchenspiele in der Art der ersten beiden Preise, für die mir selbst der Platz auf der Digitalkamera zu schade war.


    :daumen:


    Wetten, dass O&O gewinnt... der einfachste und einfallsloseste Entwurf, verkrüppelte (Hoch)häuser, deswegen Top für Berlin.

  • Puh, also OMA sticht aus den Entwürfen schonnmal sehr heraus. Der Entwurf würde im Gegensatz zu den üblichen Klötzcheneinerlei mit Sicherheit auch international Beachtung finden. Allerdings wird der hiesige städtebauliche Maßstab auch ordentlich gesprengt ;)


    Libeskind und seine Spitzen. Man könnte fast schon von der üblichen Effekthascherei sprechen. Wenig Bezug zum Ort und der praktische bzw. wirtschaftliche Nutzen seiner spitzen Türmchen scheint mir auch nicht allzu hoch zu sein.


    Bei Suo Fujimoto musste ich direkt an das Holzmarkt Dörflein denken. Hier eben auf Stelzen. Sieht nur leider aus wie ein überdimensionierter Pflanzenverkaufsstand.


    Danke fürs Posten der Bilder.

  • Hm, dem GRAFT-Entwurf könnte ich schon was abgewinnen. Mir gefällt die unterschiedliche Höhenentwicklung der einzelnen Gebäude. Auch, weil dieser eine andere Gebäudeform aufgreift, nicht auf quadratischem oder rechteckigem Grundriss fußt.

  • Der Entwurf von OMA sticht nicht nur heraus, sondern hätte auch Potential ein Wahrzeichen Berlins zu werden (jedenfalls in der B-Kategorie, also nach B.Tor, Reichstag, etc.). Finde ich sehr gewagt, gefällt mir aber sehr sehr gut ... maßstabsprengend ja, aber auf dennoch fast filigrane Weise, was den Entwurf wiederum gefällig wirken lässt.

  • OMAs Entwurf ist sicherlich ein ironisch gemeintes Zitat des Brandenburger Tors.
    Also mir gefällt am Besten Ingenhoven. Es gibt zu wenig runde Gebäude in Berlin und zu viel Legoland.

  • eine mischung von oma und sou fujimoto wäre natürlich auch der hammer. damit meine ich eher, omas design und dann noch drauf auf dem Dach sou dörfliche Unregelmäßigkeit.

  • Ich finde den Entwurf von OMA im Prinzip auch klasse, nur die Fassade selbst gefällt mir weniger, da ich kein Freund schlichter Glasfassaden bin. Bei einer etwas raffinierteren mit Stein kombinierten Fassade wäre das mein klarer Favorit. Ansonsten fehlen oben noch mindestens zwei IMO sehr vielversprechender Entwürfe von Benthem Crouwel und Sauerbruch + Hutton, die ich spontan favorisieren würde, da sie einen dichten und interessanten Cluster bilden.

  • Hm, dem GRAFT-Entwurf könnte ich schon was abgewinnen. Mir gefällt die unterschiedliche Höhenentwicklung der einzelnen Gebäude. Auch, weil dieser eine andere Gebäudeform aufgreift, nicht auf quadratischem oder rechteckigem Grundriss fußt.


    Ups, ich meinte natürlich den Ingenhoven-Entwurf.

  • Zunächst einmal Vielen Dank für das Hochladen der Bilder, BerlinExCinere! :)


    Ich möchte mich meinen Vorrednern bei der Präferenz des OMA-Entwurfes anschließen. Von allen bisher gezeigten Entwürfen ist das eindeutig (nach dem von Sou Fujimoto) der mutigste und in ästhetischen Ansichten vermutlich auch der ansprechendste. Das hätte durchaus das Potenzial, ein neues Berliner Wahrzeichen zu werden.


    ... was mich wieder zur Frage treibt, wieso ausgerechnet die Entwürfe von O&O und Cobe ausgezeichnet wurden. Der Entwurf von COBE ist wie schon gesagt nicht spannend, aber immerhin ästhetisch ansprechend, doch die Wahl für den Entwurf von O&O ist mir nach wie vor ein Rätsel. Man hat fast den Eindruck, als hätte sich die Jury bei der Auswahl das Ziel gesetzt, einen möglichst uninspirierenden Entwurf zu wählen, der hoffnungslose Perspektivenlosigkeit für die zukünftige Stadtentwicklung vermittelt.

  • Bei OMA musste ich am meisten an "Klötzchen" denken. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden - ich finde OMA grauenhaft überdimensioniert, jeglichen Maßstab sprengend. Was am Ort liegt - der Gleisdreieckpark würde zum handtuchschmalen Vorplatz degradiert anhand der größenwahnsinnigen Dimension dieses Entwurfs. Wäre darunter ein tiefer Canyon oder ein breiter Fluß finde ich die Brückenidee indes gar nicht schlecht, wie auch die von Fujimoto und COOP Himmelb(l)au.


    Hier haben wir es mit einer Randbebauung eines wie erwähnt relativ schmalen Parks zu tun. Daher ist Ingenhoven mit seinen organischen Formen, unterschiedlichen Höhen und Zurückhaltung mein klarer Favorit. Nur bitte nicht so umsetzen, dass da lauter dunkle Spreedreiecke stehen! Graft würde ich mir auch nochmal näher anschauen.

  • OMA Rotterdam ist der Hammer. Ein Spitzenentwurf finde ich. Erinnert mich an die Bügelbauten vom HBF, die ich nach wie vor top finde.


    Dass statt so einem Entwurf nur Mittelmaß gewinnt, ist schon schade. Den OMA Entwurf könnte man aber auch gerne in Friedrichshain an die Spree stellen oder in die Europacity oder an den Rand des Tempelhofer Feldes.


    Dort über die kurvigen U-Bahn-Gleise hinweg, das wäre jedoch die Krönung.


    Berlin braucht dieses Gebäude! Allerdings auch genau so mit dieser Architektur.

  • ... den OMA Entwurf würde ich für mich nicht favorisieren wollen. Acht Hochhäuser die am oberen Ende untereinander verbunden sind, dass ist m.E. an dieser Stelle nicht realisierbar. Nicht zuletzt aus Kostengründen. Das Mietniveau dürfte an diesem Ort zu niedrig für derlei Extravaganzen sein. Auch aus gestalterischen Aspekten empfinde ich den OMA Entwurf suboptimal. Da gefällt mir der strukturell ähnliche Cityförster Entwurf deutlich besser.


    Ich favorisiere den Cobe Entwurf. Schöne Boxen. Gar nicht gefallen tut mir der Libeskind Entwurf.

  • So spektakulär der OMA Entwurf auch ist: Wer soll das bauen?
    Dieser Monumentalbau könnte bei den Kosten locker in BER-Regionen vorstoßen, wo soll sich da ein Investor finden?


    Unter diesem Aspekt ist es verständlich, dass ein unspektakulärerer Entwurf gewinnt, bei dem die Realisierungswahrscheinlichkeit größer ist - was sonst bei ambitionierten Masterplänen (nicht) passiert, sieht man ja am Alex.

  • ^^ Mag sein. Das Kostenargument zählt natürlich. Aber auch die Fassade gefällt mit besser, als das unruhige, modische gekrissel von Cobe.


    ^ Der Vergleich mit NS-Architektur ist immer schwierig. Der Flughafen Tempelhof zählt jedenfalls zurecht als Berliner Ikone. Ich denke im Ernst, dass Berlin mal wieder einen gelungenen Koloss vetragen könnte. Ich bin gar kein Fan von Brücken- oder Kranhäusern, aber dieser Entwurf hat m.E. eine absolut überzeugende ästhetische Form, einfach genial.

  • Diese Gegend wird nie ein gemütlicher Mietskasernenkiez, mit Straßenbäumen und Stuckfassaden und lauschigem Hinterhof.


    Kein noch so genialer Kniff wird die großtechnische Dimension und Formensprache der Verkehrsinfrastruktur dort überformen können. Also wieso nicht aufnehmen und weiterführen - darum sind diese "klotzen, nicht kleckern" Entwürfe in meinen Augen äußerst überzeugend. Nicht überall, genau genommen fast nirgendwo, aber speziell hier absolut passgenau. Darum wundert mich auch gar nicht, dass viele Entwürfe sich sehr ähneln (von einer Absprache untereinander gehe ich natürlich nicht aus), siehe die horizontalen Elemente, die wiederholt zu sehen sind.


    Zudem wäre das der genau falsche Platz für mutloses Bauen, denn wenn man in einem Rahmen, der potentiell problematisch ist, mutlos baut, dann legt man ab Tag 1 den Grundstein für Downtrading, Negativimage und Verwahrlosung. Nicht umsonst gleichen sich die stereotypen Bahnhofsviertel deutschlandweit, wenn auf die gestalterische Herausforderung, die solch eine Schienenachse nun einmal mit sich bringt, vorwiegend funktional reagiert wird. Hier hat man die Chance, durch aufwändige und spektakuläre Gestaltung eine begehrenswerte Adresse zu schaffen, die mit der prägenden Verkehrsinfrastruktur nur zusätzlich an Reiz gewinnt bzw. damit im Wechselspiel steht (die Formensprache der Hochbrücken nehmen einige Entwürfe ja nicht grundlos auf, es drängt sich schier auf). Gerade dort, gerade weil der Standort von durchwachsener Qualität ist muss man klotzen und nicht kleckern; Verkehrsbauwerke mögen auf schwarz-weißen Kontrastaufnahmen ästhetisch wirken, an einem durchschnittlichen grauen Tag mit wolkenverhangenem Himmel im Dezember sind sie aber einfach nur deprimierend und häßlich - die Lärmemissionen kann man ebenso wenig wegdiskutieren. Wenn man da jetzt nur weiß-graue Styroporwürfel daneben stellen würde, dann würde das eben keine 1A Lage, sondern eine 99Z Lage und wir hätten den "Bahnhofsvierteleffekt". Das darf nicht passieren. Wenn man hingegen spektakulär klotzt, dann wird daraus "big city" Optik und das darf es in Berlin ruhig noch mehr als bisher geben.


    Wenn ich einen Weihnachtswunsch frei habe: bitte Omas Entwurf bauen.
    Mein Platz 2: Coop, mein Platz 3: Fujimoto

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