Upper Eastside Berlin (Neubau Ecke UdL/Friedrichstraße)

  • mir gefallen die Entwürfe sehr gut! :daumen: Die Gebäude werden diese Ecke architektonisch auf jeden Fall aufwerten. Die Häuser, die an dieser Kreuzung sonst noch stehen (Lindencorso, WestInn), sind einfach nur scheußlich :nono:

  • Das Eckgebäude ist Mist. Der Rest sieht - zu mindest auf dem Bild - rel. gut aus. Aber (fast) alles ist besser, als die jetzige Situation. Der Vorletzte Schandflek wäre damit entfernt.

  • Das Eckgebäude ist tatsächlich Mist. Und die Ecke des Eckgebäudes ist noch grösserer Mist. Keiner hat sich ein paar Stunden Zeit gegönnt, um die Arkade an der Friedrichstrasse ordentlich mit dem Fensterrhytmus zu Unter den Linden abzustimmen. Vielleicht lag es daran, dass im Laufe des Planungsprozesses Architekten und Entwürfe ausgetauscht wurden wie Pfandflaschen. Ohne Arkade wäre dieses Haus lediglich zu groß und stinklangweilig gewesen. Mit Arkade, die schon in der Auslobung des Wettbewerbs gefordert wurde, wird nun ein Entwurfsfehler gebaut.


    Ich verstehe nicht, wie es sein kann, dass das Ergebnis eines Realisierungswettbewerbes bezüglich Baumasse (Tagesspiegel Post#16), Häuserteilung zur Friedrichstrasse (Bild 1 post#20 und Bild post#21), und Fassadengestaltung so lange überarbeitet wird, bis ein komplett neuer Entwurf entstanden ist. Zwischen Siegesentwurf des Wettbewerbs und heutigem Planungsstand besteht keinerlei architektonische Ähnlichkeit mehr. Wo ich herkomme greift der Architektenverband in solchen Fällen ein. Immerhin haben sieben (?) weitere Architekturbüros damals Intelligenz und Geld in die Wettbewerbsabgabe investiert.


    Das Geschäft mit Architekturwettbewerben ist mir keineswegs neu und mittlerweile bin ich einiges gewöhnt, aber dieser Vorgang bringt mein Blut zum kochen. Vor allem, weil das Resultat ist, dass an einer der prominentesten Stellen von Berlin-Mitte ein verunstaltetes Haus gebaut wird.


    Angebracht wäre nur noch die „Zumthor-Lösung“: Architekten raus und neuer Wettbewerb. Ausserdem eine Aufwandentschädigung für die tatsächlich entstandenen Kosten bei den weiteren sieben Teilnehmern an den Ursprünglichen Wettbewerb

  • Wie genau meinst du das, was du im ersten Absatz meinst? Irgendwie kann ich das nicht ganz nachvollziehen, mit den Arkaden und dem Fensterrythmus...:???:

  • Ben, ich meinte dieses Bild: (Tagesspiegel)



    Bei den Leibniz Kollonaden (Kollhoff) wurde wenigstens noch versucht ein ähnliches problem zu vertuschen. Allerdings ist das da auch nicht ganz gelungen.


    Nitsche86, Patschke war, soweit ich weiss, nicht dabei. Ich erinnere mich an GMP, Axel Schultes, Kahlfeld, Boffil, Gewers Kühn & Kühn, Baumschlager Eberle, BRT

  • Der Entwurf ist tatsächlich unbefriedigend ausgearbeitet worden. Er folgt keinen klassischen Regeln, sondern ist ein Produkt der allseits bekannten Stadtpolitik. Ob Schandfleck oder nicht: der Freiraum an dieser Stelle ist in der Friedrichstr. einmalig und ermöglicht dem Passanten neue Perspektiven und ein durchatmen; eine Zäsur zur sonst so dichten Bebauung der Friedrichstr.( besonders zu bemerken direkt am Bhf. Friedrichstr., der von den Neubauten förmlich erschlagen wird).
    Dieses Grundstück ist nach meiner Meinung nach zu wertvoll für solch einen Entwurf !

  • Willkommen Maxime. Ich glaube, dass dieses Plätzchen oft überschätzt wird. Unter den Linden ist sehr breit. Die Nordseite von Bahnhof Friedrichstrasse bietet die Möglichkeit zum durchatmen. Und Dosenbier trinken.

  • Habe mir schon gedacht, dass du dich auf die Eckfenster beziehst. Ja, wirkt schon etw. unproportional, aber vielleicht hat man dabei an eine Art Eckbetonung gedacht, wie bei der ungar. Botschaft z.B.. Wie gesagt, ich hätte eh besser gefunden, wenn entlang der Friedrichstr. nicht nur eine Fassade entstanden wär, sondern 2 oder - wie bei dem einen Link - sogar 3...Naja, Mal sehen, ob jetzt auch wirklich DAS kommt.


    Maxime
    Ich würde auch sagen, der Mittestreifen der Linden bietet genug Raum zum Entspannen (bei gleicher Lautstärke) und dann gibt es noch diese kleine Promenade am IHZ und noch der der Platz südl. des Bhf. Friedrichstr.

  • Und ich muss sagen, dass ich gerade die dichte Bebauung am Bahnhof in Richtung UdL als gelungen erachte. Das vermittelt imho ein großartiges Gefühl von Urbanität. Und dadurch, dass auf der Rückseite ja der Platz in Richtung Spree vorhanden ist, hat man ja die Möglichkeit in diesen freien Raum zu entfliehen, bevor man "erschlagen" wird.


    Um on-topic zu bleiben: Das Eckhaus finde ich per se nicht ungelungen, die Fassadengliederung vor allem an der Arkade sollte man aber wirklich noch einmal überarbeiten, da der Rhytmus doch arg gestört wird.

  • Ich hätte mir gewünscht, das man die Funktion als Eckhaus etwas mehr betonen würde. Da gäbe es viele Möglichkeiten.

  • Also mir gefallen die Entwürfe.


    nitsche86,


    Deine Bemerkung mit der Funktion als Eckhaus leuchtet mir allerdings ein. Ich warte auf den Tag, an dem sich mal wieder jemand traut, ein Ecktürmchen zu bauen. Das ist ja derzeit mit lebenslanger Ächtung des verantwortlichen Architekten durch seine Branche sanktioniert.

  • Aber der derzeitige Entwurf ist so kahl, so glatt.


    Unter den Linden is eine Prachtstrasse, die zum grössten Teil aus historischen Gebäuden besteht.

  • Der derzeitige Entwurf ist nur kahl und langweilig, mehr nicht.


    Udl ist eine prächtige historische Strasse und die Friedrichstrasse ist eine stark frequentierte Einkaufsstrasse. Warum muss da so ein 08/15 Eckhaus hin? So einen Entwurf bekommt jedes Kind hin! Ich möchte ein schönes Eckhaus, was auch mal zu einem Postkartenmotiv taugt und nicht wieder nur monotone Moderne darstellt.


    Und warum soll ein historisierendes Gebäude störend wirken?

  • Zitat von Ernst

    Ich warte auf den Tag, an dem sich mal wieder jemand traut, ein Ecktürmchen zu bauen. Das ist ja derzeit mit lebenslanger Ächtung des verantwortlichen Architekten durch seine Branche sanktioniert.


    Ernst, schau doch mal kurz im "Rundum Kudamm und tauentzienstrasse"- thread. Da gibt es gleich mehrere Ecktürmchen in Planung und Bau. Eins davon (Kudamm ecke Knesebeckstrasse) wird gerade fertiggestellt, und ich glaube dass der Entwurf sogar von GMP stammt. Darüber habe ich noch keiner meckern hören.


    In diesem Fall bin ich mir ziemlich sicher, dass die berüchtete Gestaltungssatzung Unter den Linden das Bauen von Ecktürmchen verbietet bzw unmöglich macht.