Opern- und Schauspielhaus der Städtischen Bühnen

  • Opern- und Schauspielhaus der Städtischen Bühnen

    Mod: In diesem Thread geht es um konkrete Bauprojekte. Um die bauliche Vergangenheit für das Opern- und Schauspielhaus geht es in diesem Strang.
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    Wie die FNP berichtet ist der Entwurf von gmp (Gerkan Marg & Partner) für den neuen Anbau an die Städtischen Bühnen bei allen Fraktionen ümstritten.


    "Die Architekten von gmp haben sich in einem Gutachterverfahren durchgesetzt, an dem drei Büros beteiligt waren. Nach ihrem Entwurf wird der Anbau 12 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche haben. Ein altes Werkstattgebäude von 1951 wird abgerissen. Außerdem werden die 1961 errichteten Gebäude an der Neuen Mainzer Straße um acht Meter aufgestockt. Da die Statik dafür aber nicht ausreicht, ist eine Auskragung über dem Ostflügel mit Stützpfeilern vorgesehen. Mit einer doppelten Glasfassade sollen die unterschiedlichen Geschosshöhen kaschiert werden. Möglicherweise wird auch der Eingang zum Kleinen Haus (früher Kammerspiel) umgestaltet."


    Dieses Gebäude ist heute schon an Hässlichkeit nicht zu überbieten und jetzt wird hier für über 40 Mio € (bei der Stadt kommt da immer ws dazu) weiter gebastelt.


    Wenn man schon viel Geld in die HAnd nimmt, dann sollte man es richtig machen. Warum gutes GEld schlechtem hinterher werfen? Am besten wäre es das alte Schauspielhaus zu rekonstruieren(das ja nach dem Krieg größtenteils noch stand und sogar wiederaufgebaut wurde).


    Dann müsste für die Oper u. U. aber ein weiterer Neubau eingeplant werden. Ich kenne mich da nicht aus. Aber für diese Variante könnte man auch sicher ordentlich Spendengelder einsammeln.


    Ganzer Artikel:


    http://www.rhein-main.net/sixc…2_news_article&id=2494259

  • Hat irgendjemand Bilder dazu gefunden?


    Ich war jedenfals gestern wieder am Willy-Brandt-Platz und muss sagen dass die Bühnen von außen schon wieder ein wenig bröseln. Da könnte man schon was machen.
    Aber ein Neubau geht da einfach nicht. Das Gebäude finde ich an und für sich ja nicht schlecht und man sollte es behalten, da das alte schonmal weg ist. Die Kosten einer Rekonstruktion wären auch sicherlich bei einigen hundert Millionen Euro. Ich bezweifle, dass man das durch Spenden schaffen könnte.
    Außerdem müsste man Jahrelang auf Ausweichbühnen zurückgreifen.


    Ich trotzdem gerne mal sehen was Gerkan mit dem Gebäude vorhat.

  • Lieber J M D, eine Abbildung findest Du in der heutigen Ausgabe der FAZ. ich selbst habe aber leider die Zeitung zu Hause und nicht im Büro, so dass ich hier nicht posten kann, sorry! Wer kann uns weiter helfen?


    Meiner Meinung nach ist diese Planung sehr "diskutierungswürdig" - m.a.W. gefällt mir überhaupt nicht. Scheinbar soll das alte Gebäude unangetastet bleiben. Neubau und Bestand harmonieren einfach nicht zusammen.


    Gruß Matthy

  • Falsch.
    Das alte Schauspielhaus wurde nie ganz abgerissen, die Reste wurden umbaut.
    Es war genug Baumasse übrig um das Schauspielhaus wieder herzustellen.
    Dazu habe ich auch ein Bild welches ich später zeigen möchte.
    Man hätte damals in diesem Fall rekonstruieren MÜSSEN, denn das was heute das Auge beleidigt ist kaum zu ertragen, da würde noch nicht einmal eine Sanierung helfen.


    Das was aber hier vorgeschlagen wird schlägt dem Fass ja wohl den Boden gänzlich aus, unfassbar.


    Hier die Simulation aus der FAZ, 14.9.2005:


  • @ 3rdwave stimmt hatte das ganz vergessen. Ist ja aber auch nicht gerade mehr viel zu erkennen.




    Ich finde das große verglaste Foyer mit den Bronzewolken wirklich nicht schlecht. Es hätte schlimmer kommen können nasch dem Umbau. Ich finde eher die anderen 3 Seiten schlimm. Und die werden durch so einen draufgestellten klotz auch nicht besser.
    Besonders merkwürdig sieht der unberührte 80er Jahre Eingang zum Kammerspiel darunter aus.


    Wäre jetzt noch interressant zu sehen wie die beiden anderen von dem Ausschuss ausgeschlossenen Varianten aussahen.


    PS: Ich finde diese Zeichnung total verwirrend. Als ob die komplette Fassade leuchten würde.

  • Ich finde es schon irgendwie hübsch-häßlich. Man könnte aus diesem Patchworkkonzept durchaus was rausholen, wenn man alle paar Jahre was neues dranbaut ist das ganze in 100 jahren die Atraktion, egal wie häßlich! ;)


    PS. Ich weiß nicht ob ich das jetzt ernst oder ironisch gemeint habe.

  • Man versucht zur Zeit an anderen Stellen die Bausünden der Vergangenheit mit viel Geld verschwinden zu lassen und dann das!?!?
    Ich versteh's net! :nono:

  • Stimmt. Noch ist aber nichts entschieden, dem Zeitungsartikel nach haben die Stadtverordneten kaum anders reagiert als wir. Außer Stefan Majer (Grüne) natürlich, der lobte das "moderne Aussehen".


    Man sollte nicht vergessen, dass diese Verschandelung auch noch 40 Millionen Euro besten Steuergeldes kostet !


    Auch wenn es sicher sehr bequem ist, alles in der Nähe zu haben, sollte man doch mal fragen dürfen, ob Dinge wie Lager für den Schuhmacher (128 m²) oder Farbküche (Großer Malersaal) 49 m² und Farbküche (Kleiner Malersaal) mit 33 m² mitten in der Innenstadt untergebracht werden müssen (Quelle Raumbedarf).


    Keine privatwirtschaftliche Institution leistet es sich, solche Einrichtungen auf dem teuren Pflaster der Innenstadt zu unterhalten, meist ist so etwas ohnehin "outgesourced". Zumindest in Teilbereichen sollte eine solche Lösung auch für eine Beamtenoper nicht tabu sein, andere Dinge lassen sich ebenso irgendwo draußen im Industriegebiet erledigen. Zumal die städtischen Bühnen bereits an mehreren Orten solche Außenstellen besitzen. Dies ersparte uns dann vielleicht nicht nur diese unglaubliche Scheußlichkeit, sondern der Stadt auch einige Millionen. Geld, mit dem Stadtverschönerung statt Stadtverschandelung betrieben werden könnte.

  • Ich habe absolut nichts gegen Nachkriegsbauten. MAnche sind durchaus erhaltenswert. Aber das Schausspielhaus ist einfach nur hässlich. Und das mitten in der Stadt, einen Kieselsteinwurf vom Bankenzentrum entfernt. Mal ehrlich, hätte es nicht Helmut Kohl gegeben, kein Zentralbanker dieser Welt hätte freiwillig ein Büro mit Ausblick auf dieses Gebäude gewählt.


    So weit ich weiß steht noch ein Teil des Alten Schausspielhauses, mnämlich im Bereich der Oper. Er wurde einfach nur umbaut. Dieser Teil müsste schon mal nicht rekonstruiert werden. Natürlich müsste die Stadt GEld in die Hand nehmen, aber 40 Mio. € kostet das jetzige Monster ja schon. Mit Spenden ließe sich vielleicht ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag realisieren (In Hamburg wurde bspw. für die neue Elbphilharmonie 30 Mio. allein von einem privaten Spender gegeben). Vielleicht gibt die Polytechnische Gesellschaft ja was dazu oder finanziert einen länger laufenden Kredit.


    Zudem sollte man bedenken, dass Innen ja nicht alles rekonstruiert werden muss, z. B. die Werkstätten.


    Ich denke schon das das geht. Wenn nicht heute dann vielleicht in 3-5 Jahren. Die warten schon seit 16 Jahren auf neue Werkstätte, dann müssen sie halt noch einbischen warten. Es ist wie mit der Altstadt: Lieber noch etwas warten und dann den großen Wurf wagen als ihn wieder für etliche Jahrzehnte zu verspielen.

  • In Hamburg wurden die Werkstätten ausgelagert. Dort werden 22 Mitarbeiter allein für Transport und Logistik beschäftigt, die Kosten belaufen sich angeblich auf 1 Mio. Euro pro Jahr.


    Im übrigen finde ich die Theater-Doppelanlage vom Willy-Brandt-Platz aus gesehen so hässlich nicht. Durch die Glasfassade entsteht eine Atmosphäre, die man in den Barock- und Neoklassizismus-Theatern so nicht hat. Von den Foyers im ersten Stock hat man einen tollen Blick auf die Skyline. Ich finde, das ist für Frankfurt durchaus angemessen.


    Die Rückseite sieht dafür umso schlimmer aus. Mit vertretbarem Aufwand kann man da wohl nichts retten.

  • Neuer Entwurf

    Anscheinend hat gmp inzwischen eine neue Planung vorlegt, mit der sich der Magistrat anfreunden kann. Es soll eine "Lösung mit einer Säulenarkade vor dem Eingang zum kleinen Haus an der Hofstraße" sein. Das steht in diesem FNP-Artikel. Hat jemand schon Bilder gesehen?

  • In der FNP war heut ein Bild dazu drin. Vielleicht kann das jemand einscannen, falls die noch jemand hat.
    Sieht zwar besser aus als der urprüngliche Entwurf aber überzeugen kanns mich nicht, vor allem, da es so eine Rekonstruktion des Bühnenturms erschweren würde.

  • Bauarbeiten haben begonnen

    Der Baustart ist schon im vergangenen Juli erfolgt! Der Entwurf scheint nun etwas verträglicher. Aber auch für einen Zweckbau, der freilich in der Innenstadt steht, zudem an einer städtebaulich nicht unwesentlichen Stelle, ist schön nach wie vor ganz anders. Ganz schön dagegen die Kosten von 42 Millionen Euro.


    Neu gestaltet wird der gesamte Baukörper "Stadteingang Sachsenhausen", in der Hofstraße wird der Kammerspieleingang komplett umgestaltet. Bauzeit 07/2006 – 06/2009.



    Bilder: Hochbauamt / gmp von Gerkan, Marg & Partner

  • Mal ehrlich, für 42 Mio. hätte ich mir weißgott was besseres einfallen lassen. Die hätte ich für eine generelle Verschönung des gesamten Baukörpers verwendet. Wieso haben die die Werkstatt nicht beim Bau der Tiefgarage mit unter die Erde gelegt?

  • Inzwischen sind die Bauarbeiten auch für die Außenwelt sichtbar. Es haben an der Südseite umfangreiche Abrißarbeiten begonnen.

  • Die Abrissarbeiten dürften nun abgeschlossen sein. Erstaunlich, wie viel Platz für den Neubau geschaffen werden konnte. Bilder von gestern:




    Bilder: Schmittchen