Dortmund außerhalb des Wallrings

  • Dortmund außerhalb des Wallrings

    Will mal einige Fotos, die ich eigentlich für ein anderes Forum geschossen habe, auch hier reinstellen.
    Wundert euch also nicht, wenn's hier hauptsächlich um Altbauten geht... ;)


    [...], hab ich mich bei meinem gestrigen Besuch in meiner baldigen Heimatstadt den Wohnvierteln östlich und westlich der City gewidmet, damals erbaut von wohlhabenden Leuten wie Richtern, Industriellen, Ärzten (östliche Innenstadt) sowie Beamten, besserverdienenden Angestellten und sonstigen Gutverdienern (westliche Innenstadt).


    Geparkt habe ich im Gerichtsviertel und bin von dort Richtung Süden und wieder zurück gegangen.


    Ein Teil des Amtsgerichts ist in diesem mißglücktem Gebäude untergebracht, hier hat wohl der Denkmalschutz zu viel durchgehen lassen:


    Gegenüber stehen teilweise noch Jugendstilgebäude, auch wenn sie typisch westdeutsch modernisiert wurden (z.B. Fenster):


    In der Lübecker Straße findet man diese Häuserzeile, das mintfarbene Gebäude in der Mitte soll so ziemlich das prachtvollste Mehrfamilienhaus Dortmunds sein:

    Dachschmuck:

    Der einzige Nachkriegsbau in dieser Häuserzeile:


    Dem gegenüber die Rückfassade des Amtsgericht-Hauptgebäudes und die JVA (nicht fotografiert):


    Der Gerichtsplatz, tot und kalt... wenn dort noch ein Galgen stehen würde, mich würd es nicht wundern:


    Ruinenromantik hinter dem Gerichtsplatz:


    Seitenflügel und Mittelbau des Amtsgerichts, passte leider nicht mehr auf ein Foto:


    Der historische Teil der JVA-Dortmund, die direkt an das Amtsgericht angrenzt:


    Gegenüber stehen auch noch vereinzelte Gründerzeitler:


    Die Rückfront des Landgerichts an der Hamburger Straße:


    Altbausanierung wie man sie nicht machen sollte:



    Impressionen aus der Kaiserstraße und vom Kaiserplatz/Kaiserbrunnen:





    ... das ist im übrigen eine der besten Altbausanierungen, die ich bisher in Dortmund gesehen habe


    Eine der zahlreichen Seitenstraßen der Kaiserstraße:


    Das Landesoberbergamt in der Goebenstraße, auf dem Hauptbau wurde Mansarddach und Turm rekonstruiert, auf den Seitenflügeln leider nicht:


    Ein Bau der 20er, 30er oder frühen Nachkriegsjahre, der gerade saniert wird:


    Die Gegend in der südöstlichen Innenstadt ist hauptsächlich durch Villen und Nachkriegsergänzungen geprägt, viele Arztpraxen und Anwaltskanzeleien sind dort ansässig und auf den Straßen riecht es oft nach Desinfektionsmitteln... Zahnarztgeruch quasi:


    krasse Gegensätze:


    Die Villa Friedmann, eine für Dortmunder Verhältnisse wahnsinnig imposante Villa. Im 2ten Weltkrieg schwer zerstört, wurden die Nebengebäude im Hof völlig anders wiederaufgebaut und auch das Dach wurde deutlich vereinfacht. Nebenan, wo früher auch Villen standen, findet man jetzt einen 60er-Jahre-Wohnblock und einen Parkplatz:



    Auch am Heiligen Weg, dessen autogerechtem Ausbau viele Häuser weichen musste, finden sich noch ein paar Gründerzeitüberbleibsel:


    Die Hauptfront des Landgerichtes, leider konnte ich diese nicht komplettt fotografieren, da üppig begrünte Bäume im Weg waren:

    Adler auf dem Dach:


    Noch einmal die Rückfront an der Hamburger Straße, wie man deutlich sieht wurde ein Seitenflügel einem Neubau geopfert:


    Impressionen aus dem Gerichtsviertel:


    Leider sind überall im östlichen Stadtteil in der Nachkriegszeit rücksichtslos Betonblöcke reingeklatscht worden, im Großen und Ganzen vermute ich einen Altbau:Neubau-Anteil von 1:3 wenn man alle verstümmelten Altbauten mitberechnet. Dennoch wirkt diese Gegend ganz nett... überzeugt euch selber.


    Nun aber zur westlichen Innenstadt. Zuerst bin ich mal ganz nach Westen gefahren in einen Arbeiterstadtteil namens Dortmund-West, wo ich einige heruntergekommene Altbauten inmitten von Nachkriegsmist erwartet habe. Umso stärker war ich überrascht, als ich in der Heinrichstraße auf ein fast geschlossenes, saniertes Altbauensemble gestoßen bin.



    Wie es im gesamten Stadtteil aussieht, kann ich leider nicht sagen, da ich nur mit dem Auto durch ein paar Straßen gekurvt bin, aber es sah dort überall so aus wie auf den obigen Bildern.


    Mein eigentliches Ziel war jedoch die Gegend um die historische Möllerbrücke, wo das letzte mal meine Kamera schlappgemacht hat. Das Auto habe ich im Klinikviertel auf der Hollestraße abgestellt, auf der anderen Seite der S-Bahn-Strecke beginnt das Kreuzviertel.

    Beide Viertel sind für ihren relativ hohen Gründerzeitbestand bekannt, wobei im Klinikviertel jedoch die etwas gehobeneren Häuser stehen sollen (es sind aber kaum Unterschiede ersichtlich, in Dortmund war eigentlich alles ziemlich schmuckloser Jugendstil).


    Häuserfassaden in der Hollestraße:




    Die Möllerbrücke:


    Bausünde Nr. 1 an der Möllerbrücke: Die Dortmunder Sparkasse:


    Bausünde Nr. 2: Die ZVS... vielleicht kennen sie ja einige von euch? Der Kasten wurde in den 60ern oder 70ern ungeachtet der historischen Bebauung an und über der S-Bahn-Strecke gebaut, mitten in einem Wohngebiet. Ein Umzug an die B1 und ein Abriss des Gebäudes wäre wünschenswert!:


    Wenn man sieht, wie die sonstige Bebauung aussieht, fällt erst auf, wie störend diese beiden Gebäude sind:


    Das Swabedoo, ein Café in einem der schönsten Dortmunder Gebäuden. Ein Foto von letzten Donnerstag und eines von meinem vorherigen Trip nach Do:


    Und hier noch einmal die Seitenfassade in der Kleinen Beurhausstraße sowie weitere Gebäude:


    Interessant: Butzenglasscheiben:


    Leider ist die Bebauung im Klinikviertel nicht überall homogen:


    Bei meinem kleinen Fotospaziergang hörte ich plötzlich Abrissgeräusche und sah einen schuttbeladenen LKW aus einer Straße mit fast ausschließlich Häusern aus der Jahrhundertwende kommen. Ich ahnte schlimmes, aber es war nur ein Nachkriegsblock - wobei ich bezweifle, dass dort schöneres gebaut wird:


    Weitere Impressionen aus dem Klinikviertel:






    ... und noch ein Blick über die S-Bahn-Strecke auf's Kreuzviertel:


    Das Klinikviertel heißt übrigens Klinikviertel weil dort die städtischen Kliniken angesiedelt wurden, zahlreiche historische Gebäude davon stehen noch, wenn auch sehr umbaut und ohne direkte Straßenanbindung. Das Kreuzviertel ist nach der dort ansässigen Kreuzkirche benannt.


    Und hier noch ein Blick auf die Oper und den davorliegenden Platz der Synagoge, die Ecke ist einer der unattraktivsten in der ganzen City, auch wenn die Opernhauskuppel durchaus ihre Reize hat:



    ... ich wollte übrigens noch Fotos machen von der Liebfrauenkirche (1881-1883) in der Amalienstraße, eine wunderschönes Gebäude aus rotem Sandstein, das leider komplett von Neubauten umgeben ist (das Pfarrhaus wurde 1974 abgerissen), aber ich konnte weder dort noch in der Nähe einen Parkplatz finden. Ist übrigens eine der ersten katholischen Kirchen in Dortmund gewesen.


    Naja, und dann bin ich noch durch die Chemnitzer Straße im Süden gefahren, ebenfalls eine fast geschlossene Gründerzeitbebauung, hatte jedoch keine Zeit mehr zum Knipsen.

  • Zitat von Booni

    Bei meinem kleinen Fotospaziergang hörte ich plötzlich Abrissgeräusche und sah einen schuttbeladenen LKW aus einer Straße mit fast ausschließlich Häusern aus der Jahrhundertwende kommen. Ich ahnte schlimmes, aber es war nur ein Nachkriegsblock - wobei ich bezweifle, dass dort schöneres gebaut wird:


    Habe mal nachgefragt, dort wird eine Praxis gebaut fürs Blutspenden und ähnliches.

  • Do ist halt die schönste Stadt im Pott, nur leider fehlt es auch hier immer wieder an Feingefühl. hier sollte sich die Stadt mal einsetzen und etwas für den Denkmalschutz tun.

    Einmal editiert, zuletzt von Aleon ()