Bahnhofsviertel: Sanierung, Um- und Neubau

  • Am Hauptbahnhof 16

    Das Gerüst steht fast komplett, die Fassadenarbeiten laufen auf Hochtouren:



    Zur Zeit demontiert man die Steinplatten. Sie scheinen noch gut in Schuss zu sein. Man trägt sie vorsichtig weg, vielleicht zur Wiederverwendung dort, wo polierter Stein noch in Mode ist: Osnabrück, Garbsen, Offenbach?



    Bilder: epizentrum

  • Vielleicht wird man die Steinplatten ja auch aufrauen, so dass sie wieder modisch in erscheinung treten können.
    Danke jedenfalls für die schönen Bilder, und gut dass es zeitig losgeht :daumen:

  • Ich muss Eure "Hoffnungen" auf Wiederverwertung der Granitplatten enttäuschen. Die entfernten Platten landen alle in Stücken im Container zum Abtransport. Auch werden die Vertikal-Lamellen demontiert. Da der Arbeitsablauf "Dämmung, Unterputz und Oberputz" auflistet, ist davon auszugehen, dass das Ergebnis nicht allzu berauschend sein wird. Wir sollten wohl nicht allzu hohe Erwartungen haben sollten.


    Weiß eigentlich jemand, warum das mal geplante Mövenpick-Cafe an der rechten Ecke des Hbf-Hauptportals nicht aus dem Quark kommt? Seit nunmehr über zwei Jahren wird dort ein winzig kleines Ladenlokal umgebaut.

  • ^ Na toll, warum entfernt man Steinplatten, um sie durch Putz/Farbe zu ersetzen. Kommt das jetzt in Mode (siehe städtische Bühnen)? War die Fassade denn marode bzw. eine Gefahr für die Sicherheit?


    Zum Mövenpick-Eck: Die Frage stelle ich mir regelmäßig und gehe deshalb ab und zu dort vorbei. Jedes Mal das gleiche Bild: Bauzaun drumherum, innen laufen tatsächlich Arbeiten, und es sieht von Mal zu Mal "aufgeräumter" aus. Wieviel Geld kann man in gefühlte 200 qm maximal Fläche investieren...?

  • Ob die Fassade marode war, entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings war ein Austausch der Fenster aus diversen Gründen wohl fällig (Alter, schlechte Isolierung gegen Lärm, Kälte/Wärme). Außerdem wurde das Gebäude im Sommer verkauft.
    Ich würde vermuten, dass die neuen Eigentümer das Gebäude mit minimalem Aufwand für die nächsten paar Jahre in Stand setzen werden. Auch aufgrund des Leerstandes des Nachbargebäudes in der Taunusstraße und der mit beiden Gebäuden eine Einheit bildenden, heutigen Standards nicht mehr entsprechenden Tiefgarage (>>), denke ich, dass hier in den nächsten zehn Jahren sich ohnehin etwas tun wird.


    Ende November/Anfang Dezember soll das Teilgerüst in der Karlstraße fallen. Dann sehen wir, was man sich ausgedacht hat.

  • ^ Eben dort gibt es eine angenehme Überraschung. Die vertikalen Streifen an der Fassade bestehen aus geriffelten hellen Steinplatten:



    Näher:



    Zum Anfassen nah:



    Entlang der Elbestraße sehen die Streifen komplett aus:



    Bilder: epizentrum

  • Am Hauptbahnhof 16

    Die Tage konnte ich einen Blick auf einen Teil der neuen Fassade werfen: Rauputz in einem hellen beige. Außerdem wurden Fenster in unterschiedlicher Breite eingebaut. Ein Teil des Gerüsts soll ab heute abgebaut werden. Wir werden also bald mehr sehen...

  • ^ Tja, das Gebäude war heute noch gut verpackt (Bild). Der Wind öffnete allerdings ein kleines Guckloch:



    Bilder: epizentrum


    Wie penultimo sagt: Beiger Rauputz. Fügt sich farblich harmonisch in die Umgebungsbebauung ein. (Ironie an.) Perfekt für eine Übergangszeit, bis das Gebäude in 1-2 Jahren eine ordentliche, hochwertige Fassade erhält. Oder habe ich da was verpasst...? (Ironie aus.)

    2 Mal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: Überflüssiges Bild in Link umgewandelt

  • Am Hauptbahnhof 16

    Inzwischen liegt die Fassade frei. Es zeigt sich ein taxibeiger Anstrich über dem Putz. Hier zum Vergleich mit dem Original und mit der Muschelkalksteinfassade der Nachbarin:



    Bild: epizentrum


    Vom Hocker hauen wird das Ergebnis niemanden.

  • Eigentlich finde ich die hellelfenbeinfarbene Auffrischung für eine Low-Budget-Revitalisierung gar nicht nicht mal übel. Eine gewisse Gliederung ist vorhanden (im Gegensatz zu vorher), das angedeutete Dach geblieben wie es war.


    So lange sich am Bahnhofsvorplatz nicht gewaltig was tut, wird sich kaum ein Investor finden, der das einzig angemessene baut: Ein neues Schumann-Theater ;)

  • ^ Naja, eine Gliederung gab es vorher schon, nur halt mit Betonung auf die Vertikale, und mit mehr Glasanteil. Zum Vergleich hier der Vorzustand. Außerdem ist das Gebäude Teil des Bahnhofsvorplatzes; denn ein Platz wird wesentlich durch seine Einfassung gebildet.


    Gegen eine Schumann-Theater-Rekonstruktion hätte ich nichts einzuwenden ;)

  • ^Eigentlich ist das doch fast schon eine Rekonstruktion des Zustands, den man auf Bildern aus den 1970ern bewundern kann - nur damals halt weiß statt gelb.
    Bleibt nur das Dach als Verbesserung seither festzuhalten.

  • Am Hauptbahnhof 8

    Am Hauptbahnhof 8 (das ist das Eckhaus an der südlichen Seite des Kaisersacks) ist der Kiosk und eine Kneipe ausgezogen. Zudem hängen über einigen Ladeneingängen Banner von Maul-Entkernung.
    In dem Gebäude war vorher auch Schlecker vertreten.
    Die weitgehende Räumung des Erdgeschosses läßt m.E. auf größere Umbauten schließen. Streetview




    eigene Fotos

  • Habe vor Abgabe eines Kommentars die Betrachtung des Gebäudes in Natura abgewartet. Bin noch immer erschrocken.
    Mit den großen Fensterflächen befand sich das Gebäude gestalterisch (gefühlt) etwa in den späten 80er, frühen 90er. Jetzt sind wir wieder in den 70er. :nono:


    edit: der Kommentar bezieht sich natürlich auf die Fassadenumgestaltung "Am Hauptbahnhof 16"

    Einmal editiert, zuletzt von Mainolo () aus folgendem Grund: robffm rutschte dazwischen

  • Aufwertung Bahnhofsviertel: Butter bei die Fische

    Ein gutes Interview zum Bahnhofsviertel steht in der FR (warum ist die FAZ bei diesem Thema eigentlich so abwesend?) namens "Nicht mehr nur Problemviertel" vom 15.1. Dort wird eine Bilanz der derzeitigen Aufwertungsversuche gezogen und kommt zum Fazit, dass die Förderrichtlinie Bahnhofsviertel sich bewährt hat. Es konnte Ende 2010 nur ein einziger Sozialwohnungsneubau im Bahnhofsviertel, Moselstraße 51, fertiggestellt werden. Die Bodenwerte der Bürogebäude machen öffentlich geförderten Wohnungsbau unmöglich. Man habe erkannt, dass die private Hand hier bessere Resultate erziele.


    Weitere Entwicklungen:
    - Für 1,4 Millionen Euro lässt die Bahn Lücken füllen, Sandsteine reinigen und austauschen (Fassade des Hauptbahnhofs, Atlas mit der Weltkugel). Am 18.8. wird der Bahnhof 125 Jahre alt, bis dahin soll alles fertig sein.
    - Der Karlsplatz soll aufgewertet werden, derzeit arbeitet das Stadtplanungsamt daran. Weil das dortige Trafohäuschen nicht an andere Stelle versetzt werden kann, gibt es verschiedene Ideen für eine Gestaltung.
    - Die Verkehrsführung zur Niddastraße soll geändert werden. Diese wie auch die Münchener Straße sollen breitere Gehwege erhalten und grüner gestaltet werden. Im Zuge dessen will die VGF die Haltestellen in der Münchener Straße barrierefrei umgestalten.
    - Die Planung der Taunusstraße ist hingegen schon lange vom Magistrat beschlossen, das Vorhaben hängt noch am Geld für die Baumpflanzungen.
    - 20 Innenhöfe des Viertels sollen in diesem Jahr grüner werden. Das Planungsdezernat will dafür 250.000 Euro aus dem Bund-Länder-Programm zur Verfügung stellen. Unterstützt werden kann die Begrünung von freien Flächen, Fassaden und Dächer niedriger Hofgebäude, aber auch für Pflanzkübel gibt es Geld, solange der "Wohn- und Freizeitwert des Geländes" nachweisbar verbessert wird.

  • Kaiserstraße 74

    Nachdem im Herbst letzten Jahres der Hähnchengrill in der linken Hälfte der Kaiserstraße 74 schloss und kurz darauf auch die Küchengeräte verkauft wurden scheint sich jetzt was zu tun.
    Der alte Eingang wurde rausgerissen und inzwischen steht auch ein Gerüst vor der linken Hälfte, davon das Foto der Sondergenehmigung.
    Interessant könnte sein, dass es vor einiger Zeit Gerüchte gab, dass WOS in der rechten Hälfte des Hauses würde schließen. Davon ist bislang aber nichts zu sehen.
    In den oberen Etagen befindet sich im übrigen das Frankfurt Hostel.




    Eigene Fotos, Passant verpixelt.

  • Elbestraße 52; Untermainkai 23-25

    Das Gerüst bei Elbestraße 52 / Niddastraße 35 (Walter Beyer Haus) ist komplett verschwunden, viel geändert hat sich nicht, was vor allem bezogen auf das Staffelgeschoss natürlich schade ist. Lage hier, letzte Fotos da.




    Bei Untermainkai 23-25 / Mainluststraße 1-3, dem Gebäude des Bundeseisenbahnvermögens, wird weiterhin äußert behutsam renoviert (letztes update). Vor einer Weile schon wurde am zum Main hin gelegenen Bauteil das Gerüst abgebaut, jetzt wird an der Seite zur Mainluststraße (Nr. 1-3) ein neues Dach errichtet. Die neuen, zum Teil noch überstehenden Balken sind mit etwas Phantasie gerade noch zu erkennen. Der Rest des Daches wurde bereits erneuert, wie man bei diesem Beitrag gut erkennen kann. Auch der benachbarte Gründerzeitler Mainluststraße 5-7 ist eingerüstet, allerdings habe ich nicht geschaut, ob die Projekte zusammenhängen.



    -Bilder von mir-

    Einmal editiert, zuletzt von Robbi () aus folgendem Grund: Korrektur