Den hölzernen Dachstuhl des Gebäudes an der Baseler Straße 19 hat man entfernt. Ein Kran hebt die alten Balken gerade heraus:
Zum Vergleich, siehe die Bilder von April und November in Beitrag #250. Gute Nachricht: Es steht schon neues Gebälk bereit:
Bilder: epizentrum
Wie es aussieht, dürfen wir uns auf ein Spitzdach mit großen Dachfenstern freuen.
Ein Lehrstück in Sachen Zimmerer-Handwerk: Nur vier Stunden nach den Fotos des vor-vorherigen Beitrags steht der neue Dachstuhl fast:
Bild: epizentrum
Der Kran hat sich vom Tatort bereits entfernt. In den Folgestunden wurden noch die vier großen Fensterelemente eingesetzt. Eile war angebracht; denn bald darauf begann Frau Holle, alle Ihre Kopfkissen auszuschütteln. Ein weiteres Foto hätte bloß einen weißen Vorhang gezeigt.
Wird dieses Gründerzeit-Haus so wie im Exposé dargestellt wiederhergestellt - und es sieht wirklich sehr danach aus - so wird das Bahnhofsviertel ein großartiges ästhetisches Geschenk erhalten. Herzlichen Glückwunsch Kaiserstraße, herzlichen Glückwunsch Frankfurt! Sogar das Erdgeschoss mit den Ladenflächen wird keinen Stilbruch zum restlichen Gebäude erfahren, und das ist eine Seltenheit. Die Innenraumgestaltung wird der eines Gründerzeitlers sehr nahe kommen, die Dachgauben und -aufbauten, Gesimse und Fenster werden authentisch sein. Klasse!
Naja, nur das kürzlich diese Firma die gesamte Geschäftsführung ausgetauscht bekommen hat und Vorstände der Apobank mitgerissen wurden.... Ziemlich korrupte Zustände dort, die man fand. Dieser Aspekt also alles andere als vorbildlich. Des weiteren sind die Wohnungen längst verkauft zu sehr hohen Preisen an Kapitalanleger irgendwo im Land weit weg (damit sie wohl während der Bauzeit nicht so oft auftauchen ...), Rhein-Main-Apotheker und Ärzte wurden eher nicht bedacht im Vertrieb .....
Ähnlich traurige Denkmal-Afa-Geschichte wie die von Heritus in Ffm-Höchst, nur hier wird zum Glück weitergebaut und die Anleger haben daraus wohl keinen Schaden.
^ Nicht man, sondern einer der Geschäftsführer der Licon AG "fand" die "ziemlich korrupten Zustände" und brachte sie zur Anzeige. Demnach ist auch nicht die gesamte Geschäftsführung ausgetauscht worden, worüber hier im Strang bereits berichtet wurde. Dass die Denkmal-AfA zusätzlich ein paar schwarze Schafe in die Baubranche gespült hat, bestreitet sicher niemand, aber worin besteht jetzt noch mal der substanzielle Widerspruch zu Beggis Beitrag?
Aus meiner Zeitungserinnerung heraus hat der Eigentümer und Gesellschafter, in den USA wohnend, die Geschäftsführung wirken lassen und zu spät die Fehlentwicklungen bemerkt. Dann ist er aber offensiv in die Presse und war kooperativ mit der Staatsanwalt, so das einige Karrieren ihr Ende fanden. Wenigstens dieser zweite Teil der Geschichte ist also gut und beispielhaft für die Immobilienbranche.
Einen Widerspruch, Cowboy, wollte ich damit nicht konstruieren, sondern nur auf eine wichtige und letztlich entscheidende Facette hinweisen, nämlich das schöne Fassaden nicht alles sein können und dieses tolle Umwandlungsprojekt Büro-/ Wohnnutzung dadurch einen Makel anhaften hat.
Beim vor-vorletzten Beitrag könnte man interpretieren, dass es in der Frankfurter Immobilienbranche rumort, weil ausnahmsweise mal eine stilechte Sanierung statt findet, die auch wirklich den Namen verdient – nun kann man den Leuten, die auf Altbau stehen, aber null kunstgeschichtliche Bildung aufweisen, nicht länger leere Gebäudehüllen als Altbau andrehen (wie beispielsweise überall im Westend). Schon blöd, dass das Niveau steigt, traurig, dass es erst eine Leipziger Firma vormachen muss, wie Altbausanierung wirklich aussieht.
... sind die Wohnungen längst verkauft zu sehr hohen Preisen an Kapitalanleger irgendwo im Land weit weg (damit sie wohl während der Bauzeit nicht so oft auftauchen ...), Rhein-Main-Apotheker und Ärzte wurden eher nicht bedacht im Vertrieb .....
Und? Wo ist jetzt das Problem? Und wen stört es, dass der Eigentümer der Immobilienfirma in den USA wohnt? Warum ist das jetzt eine "traurige" Geschichte? Wenn es Missstände bei der Firma gegeben hat und diese nun ausgeräumt wurden, und dieses Gebäude tatsächlich so gebaut wird, ist doch alles gut gelaufen für Frankfurt? Ich kann nicht erkennen, dass damit dem Gebäude ein Makel anhaftet, wenn weitergebaut wird und auch keinem Anleger ein Schaden entstanden ist.
Ein vorbildliches Projekt! Alle Daumen hoch!
Mit der Sonne im Rücken kann auch ein Betonskelett entzücken 
Danke für den schönen Anhang, thomasfra.
Die Gutleutstraße 14 sieht ja sehr konventionell aus. Hoffentlich werden die Wohnungen mit der Kreativität der Roomer's-Innenausstatter etwas origineller und tragen das durch die Fensterfronten ein wenig nach außen.
An der Münchener Straße 36 (siehe #244) werden übrigens gerade die Fensterelemente getauscht. Immerhin geht es also voran, und es droht uns keine jahrelange Bauruine (dazu, siehe #251 und #252).
Beim Hotel Savoy hat sich was getan, seht selbst
Ob's dauerhaft so bleibt, weiß ich nicht, aber gut möglich, v.a. weil bis vor kurzem das Gebäude noch eingerüstet war und auch die Qualität ziemlich gut ist.
Der Trend in Frankfurt zu "Fassadenspielereien" (Lichtinstallationen & Projektionen) ist ungebrochen (siehe auch Zeilgalerie und Esprit auf der Zeil), mir gefällts 
Alle Bilder von mir!
Unabhängig von irgendwelchen Korruptionsgeschichten, für die das Projekt selbst ja herzlich wenig kann, ist die Kaiserstraße 48 (wenn es denn genau so kommt) ein absolut überzeugendes Projekt, das hoffentlich stadtweit Vorbildwirkung für den zukünftigen Umgang mit Altbausubstanz entfalten kann
Die Dämmung ist fast vollständig angebracht, bisschen Putz drauf - fertig! Dauert vermutlich nicht mehr lange und wir werden das Gebäude in voller Pracht bewundern dürfen. Besser als vorher dürfte es auf jeden Fall werden.
By thomasfra at 2011-01-02
By thomasfra at 2011-01-02
Der Dachstuhl macht Fortschritte. Man kann jetzt schön die Mischkonstruktion aus Stahl und Holz sehen:
Aufs Windmühleck:
(Die rote Farbe des Sicherheitsnetzes habe ich zurückgenommen, damit man das Haus besser sieht.)
Bei der Gelegenheit fiel mir auf, dass seit kurzem die Gerüste am Untermainkai 27-28 gefallen sind. Das ist das Neorenaissance-Gebäude, in dem die deutsche Niederlassung der Credit Europe Bank NV (Niederlande) residiert. Das Projekt hatte Schmittchen bereits 2008 angekündigt. Der Sanierungsabschluss war damals noch für 2009 geplant. Von der Wilhelm-Leuschner-Straße aus kann man sehen, dass auch im Hof des Hauses kräftig betoniert und damit erweitert wurde. Hier ein Foto vom Untermainkai aus:
Ein Fassadendetail mit ausgebesserten Sandsteinelementen:
Bilder: epizentrum
Zur Orientierung habe ich das Projekt auch in die Projektkarte eingetragen. Im Google-Street-View-Modus kann man noch sehr schön die Bauarbeiten der Firma Hörnig von 2009 betrachten.
Im Jahr 2009 kaufte die Deutsche Bundesbank das Gründerzeit-Gebäude Taunusanlage 3 von der WestLB (Beitrag). Die Nachbargebäude Taunusanlage 5 und 6 gehören der Bundesbank schon länger. Seit geraumer Zeit wird umgebaut, im vergangenen September kam es dabei zu einem Brand (Posting / Bericht). Von außen ist von den Arbeiten nicht viel zu sehen:
Gut zu entbehren wäre, neben dem Blechbaldachin, die merkwürdige Brunnenkonstruktion zur Taunusanlage. Mal sehen, was die Bundesbank damit macht.
Bilder: Schmittchen
Es ist nur ein kleiner Fortschritt im Vergleich zum Beitrag vom 14.1., aber auf dem heutigen Foto des Dachstuhls sieht man, dass parallel zu den vertikalen Stahlträgern Holzbalken eingezogen wurden. Zwischen diesen wiederum wird man die langen Fensterbänder einbauen.
Bild: epizentrum
Die Mischung aus Holz und Stahl finde ich interessant, dürften bei der Konstruktion doch auch ein paar Nüsse zu knacken gewesen sein wegen der unterschiedlichen Materialeigenschaften. Ich denke da beispielsweise an mögliche Verformungen.
Oben in Beitrag #194 hatte ich berichtet, dass eine Gesellschaft von Claus Wisser nach der Sanierung des Gründerzeit-Eckhauses Gutleutstraße 16 und dem Umbau der daneben liegenden Nummer 14 (Foto) auch das schräg gegenüber stehende Gebäude Gutleutstraße 19 umbauen wird. Der schäbige Bau dürfte aus den 1960-Jahren stammen.
In diesen Tagen sollen die Bauarbeiten beginnen. Der Entwurf für den Umbau kommt offenbar vom Büro Karl Dudler. So soll es im kommenden Jahr aussehen:
Bild: Karl Dudler Architekt
Zum Vergleich noch einmal mein Foto des Bestands aus dem vergangenen Jahr:
Bild: Schmittchen
Mit Abschluss der Umbauarbeiten soll das Gebäude die Anschrift Mainluststraße 17 erhalten.
